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Mottokino: 20.000 Meilen unter dem Meer. Das Innere der Nautilus
Nervende Nebenleute, die oft unzureichende Bild- und Tonqualität sowie die lieblose Einrichtung heutiger Großraumkinos haben Olly K. dazu bewogen, sich sein eigenes Lichtspielhaus einzurichten. Was dabei herauskam, braucht keinen Vergleich zu scheuen!
Spätestens im Jahre 2005, als der Umzug in das neue Haus anstand, war für Olli K. klar, dass hier auch ein eigenes Heimkino untergebracht werden musste. Es war ebenso klar, dass das geplante Lichtspielhaus nicht unbedingt wie ein solches auszusehen hatte. Aufgrund seines Faibles für Disneys „20.000 Meilen unter dem Meer“ entschied sich Olly K., sein Kino dem Inneren der Nautilus von Käpt`n Nemo nachzuempfinden. Um das Ganze so originalgetreu wie möglich zu reproduzieren, besuchte der Maispracher zuerst einmal das Disneyland in Paris, in dem eine Nachbildung der Nautilus zu bewundern ist. Hier schoss er unzählige Fotos, die ihm als Vorlagen für das geplante Lichtspielhaus dienten.
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenAls der passende Raum gefunden und der Umzug abgeschlossen war, konnte es gleich losgehen: Zuerst einmal stand der Innenausbau an, wobei größere Eingriffe in die Bausubstanz vermieden werden sollten. Auf einer Lattenkonstruktion entstand zuerst der neue Boden. Bevor alles verschlossen wurde, legte der 38-jährige Informatiker natürlich alle Strom- und Signalkabel in die Konstruktion. Dabei achtete er darauf, dass das Ganze zukunftssicher geplant wurde, und so wurden beispielsweise auch HDMI-Kabel verlegt, obwohl zu Baubeginn kein HDMI-fähiger Projektor oder Zuspieler zur Verfügung stand. Ähnlich ging der Ausbau der Wände und der Decke voran. Nun war der Grundstock gelegt, eine Ähnlichkeit mit der legendären Nautilus war noch nicht zu erkennen. Wichtig war, das besondere Flair des Unterseebootes im viktorianischen Stil zwischen den Metallteilen zu generieren.
Der nächste Schritt war die Reproduktion der riesigen und schwer wirkenden Rohre, die im Inneren der Nautilus zu sehen sind. Hier griff der Bauherr auf Kartonröhren aus dem Verpackungshandel zurück. Diese dienen als Lautsprecherunterkunft ebenso wie als Dekorationsteile.
Der Länge nach aufgeschnittene Röhren wurden zudem unter der Decke montiert. Nachdem alle Elemente montiert waren, ging es an die Dekoration. Um die Optik eines massiven Metallrohres zu erzielen, mussten nun noch einige Nahtstellen hinzugefügt werden. Gebogene und mit Nieten besetzte Federleisten erwecken den Eindruck einer Schelle, die als Verbindungsglied zwischen zwei Rohren fungiert. Besonders interessant war die Herstellung der Nieten, die komplett von Hand erfolgte. Diese wurden aus Modeliermasse gegossen und anschließend manuell entgratet und geschliffen. Insgesamt finden sich mehr als 1.500 solcher Nieten im Heimkino.Das Tüpfelchen auf dem „i“ stand noch bevor, denn nun musste das gesamte Kino gestrichen werden. Um die metallene Optik so realitätsgetreu wie möglich zu halten, griff Olly K. auf Hammerite-Metallschutzfarbe aus dem Fachhandel zurück. Diese ist einfach zu verarbeiten und lässt das Kino nicht nur im Eisenlook glänzen, sondern sorgt dank ihrer dickflüssigen Konsistenz auch für eine unregelmäßige Oberfläche der bearbeiteten Teile. Ein weiterer wichtiger Punkt war der Bau der Leinwandverblendung. Diese ist der Iris der Nautilus nahezu perfekt nachempfunden und entstand ebenfalls komplett in Eigenarbeit. Im Moment wird sie noch manuell bewegt, soll demnächst aber elektrisch betrieben werden. Die vielen kleinen Details, wie die geschwungenen Regalelemente oder die unzähligen Sammlerstücke, geben dem Kino den letzten Schliff.
Fazit
Wow, was Olly K. hier geschaffen hat, kann mit Fug und Recht als Kino der Königsklasse bezeichnet werden. Mit vielen Ideen, handwerklichem Geschick, penibler Präzision und der Hilfe seiner Frau Sonja hat der Schweizer in seinem Keller etwas geschaffen, wovon andere Filmfans nur träumen dürfen. Die Tatsache, dass viele Ideen hier oftmals einfach umgesetzt wurden, zeigt, dass der Bau eines solchen Lichtspielhauses einfacher sein kann, als man auf den ersten Blick denkt – und ist unbedingt zur Nachahmung empfohlen …
Ausstattung
- Projektor: Sanyo PLV-Z4
- Leinwand: Lux-Profi 4:3-Leinwand (2,00 x 1,50 m)
- AV-Receiver: Denon AVR-2807
- DVD-Player: Sony RDR-HX710
- Lautsprecher: 2 x Quadral Rubin 2 X JBL LX6 1 X Jamo Center100
- Subwoofer: Panasonic SBW50