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Frage und Antwort des Tages: Welches Musikformat ist das beste zum Digitalisieren der CD-Sammlung?

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19.12.2024 15:02 Uhr von Jochen Wieloch

Wer zu Hause seine CD-Sammlung digitalisiert, stellt sich vorab immer wieder eine zentrale Frage: Welches Musikformat macht am meisten Sinn?

Wenn Sie Musik digitalisieren und für unterschiedliche Abspielgeräte vorbereiten wollen, kommen Sie an den Begriffen Datenkompression und Datenreduktion nicht dran vorbei. Sie sollten wissen, was es damit auf sich hat, da Sie selbst über Kompression und Reduktion entscheiden können. Daten werden mit dem Ziel komprimiert, diese möglichst effektiv auf einem Speicherträger abzulegen. Bestes Beispiel sind ZIP-Archive, um E-Mail-Anhänge zu verkleinern. Werden Daten verlustfrei gepackt, kann der Platzbedarf im Idealfall halbiert werden. Das merken Sie beim Packen Ihres Koffers, wenn Sie in den Urlaub fahren. Räumen Sie Kleidungsstücke, Handtücher, Hygieneartikel, Fön und Co. mit Bedacht ein, so benötigen Sie deutlich weniger Volumen, als wenn Sie alles ohne Konzept in den Koffer schmeißen.

Im Gegensatz zur Datenkompression gehen bei der Datenreduktion Inhalte verloren. Beim Kofferpacken würden Sie so auf die Turnschuhe und den Rasierapparat verzichten, was Sie am Urlaubsort möglicherweise bereuen. Sie spüren dann den Verlust. Im musikalischen Bereich bedeutet eine Reduktion eine Verkleinerung der Datenmenge, indem Bestandteile des Musiksignals dauerhaft entfernt werden. Gespart wird etwa an der Dynamik, an Anteilen, die über oder unterhalb der Mithörschwelle liegen, aber auch an Signalen, die unmittelbar hinter lauten Tönen erfolgen und deshalb nicht oder kaum wahrgenommen werden.

Die Datenreduktion bewirkt, dass Aus- und Eingangssignal nicht mehr identisch sind. Es findet ein Qualitätsverlust statt, der je nach Umfang der Reduktion und abhängig von der Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehörs gar nicht, ein wenig oder stark hörbar ist. Das ist der zentrale Unterschied zur Datenkompression: Diese hat keine klanglichen Auswirkungen.

Die Datenrate

Ebenfalls im Blick haben sollten Sie beim Kopieren einer CD die Datenrate. Die Abtast- beziehungsweise Samplingrate, die in Hertz angegeben wird, beschreibt, wie oft beispielsweise ein Netzwerkplayer das Signal in einer bestimmten Zeit abgreift und konvertiert. Audio-CDs arbeiten mit einer Samplingrate von 44,1 Kilohertz, Digital Audio Tapes (DAT) mit 48 Kilohertz, und die Audio-DVD kommt auf Abtastraten bis maximal 192 Kilohertz. Je höher dieser Wert, desto besser können höhere Frequenzen übertragen werden.

Die Bit-Tiefe dagegen ist ein Merkmal dafür, wie fein jedes einzelne Sample digitalisiert wird, sie ist verantwortlich für den Dynamikumfang. Die klassische CD-Qualität weist eine Abtastrate von 44,1 Kilohertz und eine Samplingtiefe von 16 Bit auf. 44.100 Mal wird folglich das Audio-Signal pro Sekunde abgegriffen und übertragen.

Das optimale Format

Möchten Sie Ihre CDs auf Ihren PC oder Mac übertragen, um dauerhaft ein Duplikat der Originaldateien brennen zu können oder Lautsprecher mit maximaler Klangqualität zu bespielen, so sollten Sie als Apple-Nutzer zum Dateiformat AIFF, mit einem Windows-System zum WAV-Format greifen. So gehen Sie auf Nummer sicher. Die Dateien sind zwar vergleichsweise groß. Da Festplattenspeicher jedoch nicht mehr viel kostet, relativiert sich dieser vermeintliche Nachteil. Liegen Ihre Musikstücke einmal im AIFF- oder WAV-Format vor, so haben Sie für spätere Konvertierungen oder zusätzliche Kopien das bestmögliche Ausgangsmaterial.

Auf eine elementare Schwäche von WAV müssen wir an dieser Stelle jedoch hinweisen: Metadaten wie Coverbilder oder Tracklists werden nicht automatisch mit abgespeichert. Bei einer Handvoll Songs kann man diese Zusatzinformationen noch manuell nachtragen, bei riesigen Sammlungen ist dies jedoch unzumutbar.

Als Alternative eignet sich deshalb das FLAC-Format. Der frei verfügbare Free Lossless Audio Codec komprimiert Musik ohne Qualitätseinbußen und verkleinert die Zieldatei auf rund 60 Prozent ihrer ursprünglichen Größe. FLAC hat neben der hohen klanglichen Qualität den entscheidenden Vorteil, dass es die Metatags einbindet.

Sollten Sie aus welchen Gründen auch immer beim Rippen von CDs möglichst kleine Dateien bevorzugen, beispielsweise weil der Speicher Ihres Smartphones oder Ihres mobilen Abspielgeräts limitiert ist, so sollten Sie von AIFF, WAV und FLAC die Finger lassen. Interessant sind in diesem Fall die Formate MP3 und AAC.

Advanced Audio Coding

Beim Advanced Audio Coding handelt es sich um ein verlustbehaftetes Audio-Daten-Kompressionsverfahren, dem man beispielsweise als Nutzer von Apple iTunes begegnet. Ähnlich wie beim MP3-Format werden bei AAC vom Menschen nicht wahrnehmbare Frequenzbereiche herausgefiltert, um Dateien deutlich zu verkleinern. Beim Rippen einer CD mit iTunes kann man beim MP3-Codierer eine Datenrate schrittweise zwischen 16 und 320 kBit/s festlegen, AAC erlaubt 64 bis 320 kBit/s.

Eine MP3-Datei mit 128 kBit/s belegt nur rund ein Zehntel des Platzes, den der Song auf CD beansprucht. Mit doppelter Datenrate ist es etwa ein Fünftel (8 statt 43,8 Megabyte), mit 320 kBit/s werden 9,9 statt 43,8 Megabyte verbraucht.

Für die Musikwiedergabe unterwegs sollten Sie eine Datenrate von 128 Kilobit nicht unterschreiten. Andernfalls hören Sie deutlich, dass hier wichtige Musikinformationen weggefiltert wurden. Dürfen die Dateien etwas größer sein, ist eine Datenrate von 320 Kilobit zu empfehlen. Dann spürt man eine gewisse Klangoptimierung.

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Datum 19.12.2024, 15:02 Uhr