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Alternativprogramm
Musik über den Computer abspielen ist ganz einfach. Jeder von Ihnen hat da so seine Methoden, einige nutzen gern spezielle, audiophile Software. Und genau an dieser Stelle tut sich gerade sehr viel. Ich darf einen ganz heißen Kandidaten für Windows-Nutzer vorstellen: JPLAY.
Lange Zeit musste ich mir zu Recht vorwerfen lassen, mich zu stark auf die Macintosh-Plattform zu stürzen und die tatsächlich viel stärkere Windows- Fraktion zu vernachlässigen. Das stimmt, das habe ich wirklich getan. Es gab aber viel zu wenig echt Audiophiles an Software, die wirklich berichtenswert gewesen wäre. Mit JRiver wurde dann in meinen Augen alles anders. Das Programm konnte mich als alten, voreingenommenen Apple-Nutzer so dermaßen überzeugen, dass ich sogar mein Musiksystem zu Hause darauf umgestellt habe. Und wie es so ist: Da funktioniert alles bestens, und auf einmal flattert einem was in Haus, das wieder alles ändert.
Jetzt werden sich viele fragen, warum man überhaupt noch andere Software braucht, wenn JRiver doch wunderbar bitgenaue Tonausgabe ermöglicht? Und noch viel mehr: Eigentlich sollten alle Programme, die bittransparente Musikwiedergabe unterstützen, gleich klingen, nicht? Und genau jetzt fange ich an zu grinsen und komme mit einem Programm an, das (unter anderem) als Plugin für JRiver genutzt werden soll und doppelt so viel kostet wie die Playersoftware selbst? Was soll denn der Quatsch? Okay, jetzt habe ich ja schon halb verraten, was JPLAY eigentlich darstellt. Es installiert sich als virtueller Treiber im Betriebssystem und agiert so als Link zwischen der Playersoftware und der Audio Engine, die die klangkritischen Kniffe enthält. Die Kommunikation der beiden erfolgt über das TCP/IPProtokoll, was später in diesem Artikel nochmal aufgegriffen und für eine ganz feiste Anwendung genutzt wird. JPLAY, obgleich es eigentlich „nur“ ein ganz kleines Progrämmchen ist, das so klein ist, dass es in den CPU-Cache passt, bietet nun mehrere Möglichkeiten, sinnvoll eingesetzt zu werden. Man kann es einzeln als Player verwenden oder im Zusammenbund mit anderen Programmen wie JRiver, MediaMonkey oder Foobar2000. So oder so nutzt es eigene, in liebe- und mühevoller Detailarbeit entstandene Routinen zur Verarbeitung digitaler Daten. Zwei am Rechner extrem fitte und computeraudiophil veranlagte junge Männer namens Josef Piri und Marcin Ostapowicz haben sich auf ganz viele, von anderen vernachlässigte Prozesse gestürzt, von den einige recht großen Einfluss auf die Klangqualität haben. Sofern es der Arbeitsspeicher zulässt, schiebt JPLAY ein komplettes Album oder eine ganze Playlist in den Arbeitsspeicher, um jegliche Festplattenaktivitäten ausschließen zu können. Und das war‘s noch lange nicht: Die beiden umtriebigen Entwickler haben es geschafft, dass Windows schneller (sogar bis zu 30-mal schneller) als standardmäßig zwischen einzelnen Tasks hin und her schalten kann. So ist das Programm überhaupt in der Lage, nicht fragmentierten Speicher viel schneller anzusprechen als andere Programme, da es ja als reiner Windows-Dienst anstatt als Programm läuft. Und da es die Musikwiedergabe ganz nach oben in die Liste der Systemprioritäten legt, gibt es auch schön unangetastete und ununterbrochene Musikwiedergabe. Gerade die Dimension Zeit ist es, auf die die beiden Entwickler ganz besonders geachtet haben, da sie hier großes Potenzial entdeckt haben. Das Timing muss halt immer stimmen, wenn der Computer alle 10 Microsekunden 48 Bit (bei einer 96-kHz-Datei) herausschieben muss. Da er nicht für diese Aufgabe erfunden wurde, sondern noch tausend andere Sachen im Hintergrund ausführen muss, gibt’s oft klangliche Probleme. Es wäre einfach am besten, wenn man nur die Audio- Funktion des Rechners aktiv lassen und alles andere abschalten könnte. Genau das macht JPLAY im sogenannten JPLAY-Modus. Alles, was nicht im direkten Zusammenhang mit Audio-Wiedergabe steht, wird kurzerhand abgeschaltet und somit läuft die Musikwiedergabe als so ziemlich einziger Systemprozess. So hat man dann etwas, was man tatsächlich „Audio- PC“ nennen darf. Wie das aussieht und abläuft erkläre ich später noch. Grundsätzlich versteht sich JPLAY ganz wunderbar mit Formaten wie WAV, AIFF, FLAC und Apple Lossless, alle drei dürfen auch gern in bis zu 32 Bit und 192 kHz auf der Platte liegen. Verlustbehaftet komprimierte Formate wie MP3 oder AAC will JPLAY hingegen gar nicht haben und verweigert die weitere Verarbeitung - macht ja irgendwie auch Sinn. In den Einstellungen hat man ein paar Möglichkeiten, JPLAY anzupassen. ASIO, Kernelstreaming und WASAPI werden unterstützt, wobei Kernel Streaming von JPLAY empfohlen wird, da es der direkte Weg auf die unterste Kernel-Ebene ist. Genau da, wo sich JPLAY wohlfühlt. Wer sich zutraut, kann übrigens sogar noch weitere Einstellungen vornehmen, die man im Menü gar nicht sieht – man nimmt sie direkt in der Registry vor, wovor manch einer sicher zurückschreckt.Klang und Praxis
Um nun Musik abzuspielen, hat man zwei Möglichkeiten. Die komfortablere ist, das Abspielprogramm seiner Wahl zu öffnen (Foobar2000, JRiver, WinAmp), als Output-Plugin ASIO zu wählen und in den ASIO-Optionen JPLAY als Tonausgabegeräte zu konfigurieren. Methode zwei, klanglich sogar noch besser, aber weniger komfortabel, ist das Auswählen der Musik im Windows-Explorer. Diese Musik kopiert man dann in die Zwischenablage („STRG+V“) und startet JPLAY Mini. Wenn man nun die Space-Taste drückt, legt die Musik los. Der Vorteil dieser Lösung: Der Mini-Player ist sehr ressourcenschonend und hat mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung. Experimientierfreudige können sich nun noch in den Settings ein wenig austoben. Hier lassen sich mehrere Signalverarbeitungsalgorithmen auswählen, die alle ein wenig anders klingen, jedoch alle bitperfekt arbeiten. Außerdem kann man sich aussuchen, wie viele Samples Latenz man hinnehmen möchte, bis die Musik spielt. Das ist nur klanglich relevant, in der Praxis merkt man das nicht. Ein wenig komisch fand ich das Ergebnis der Verringerung dieses Puffers. Tatsächlich mussten ich und viele andere im Internet feststellen, dass die Qualität der Musikwiedergabe deutlich besser wird, wenn der Puffer verringert und schließlich auf die Minimalgröße von einem Sample verringert wird. Hätte ich ja anders getippt. Leider, aber Sie hatten es sicher schon geahnt, ist die Wiedergabe noch etwas luftiger und satter, wenn man den absoluten Hardcore-Fall ausprobiert und den Computer unter Verwendung des Mini-Players und Aktivieren des Hibernate-Modus musizieren lässt. Denn auch wenn es vornehmlich um Klangqualität gehen sollte, geht mir doch ein Stück Qualität einfach durch das recht unkomfortable Handling verloren, denn dann kann man sich seine Musik nur Stück für Stück anhören und hat sonst keine weiteren Möglicheiten wie Navigieren. Der Rechner ist schlicht lahmgelegt. Doch da haben sich Josef und Marcin noch etwas einfallen lassen, um die Vorteile eines JPLAY mit denen beispielsweise eines Jrivers mit nur ganz wenigen Kompromissen verbinden zu können: Den von ihnen „StreamerMode“ getauften Netzwerkmodus. Und der funktioniert wie folgt: Auf einem Computer läuft das Abspielprogramm der Wahl (bei mir ist das natürlich JRiver), als Ausgabe- Plugin ist JPLAY ausgewählt. So weit so normal, doch schnappt man sich nun einen zweiten Computer, der als dedizierter Musik-PC fungieren soll, und installiert auch hier JPLAY. Es hört sich ein wenig seltsam an, doch ausgerechnet der Musik-PC bekommt kein Abspielprogramm. Eigentlich gehört auf diesen Rechner lediglich ein Windows und JPLAY, alles andere ist unnötiger Ballast. Nun stellt man auf dem ersten Rechner in den JPLAY-Optionen ein, dass die Tonausgabe nicht lokal, sondern über den entfernten Computer erfolgen soll, und schon hat man ein komfortables, klanglich erstklassiges Streaming- System. Sie erinnern sich: Bei JPLAY kommuniziert der Treiber mit dem Audio-Dienst grundsätzlich über das TCP/IP-Netzwerk miteinander – ob die auf getrennten Rechnern liegen oder nicht, ist somit wurscht. Der für die Musik verantwortliche Rechner kann jetzt in den Hibernate- Modus versetzt werden, in dem alles lahmgelegt wird, was nicht im direkten Zusammenhang mit der Tonwiedergabe steht. Duzende Dienste und eine Vielzahl von jitterinjizierenden Prozessen wird nun eliminiert. Der Kontrollrechner lädt, dekomprimiert und verarbeitet die Musik, der Audio- PC empfängt die fertigen Bytes und gibt sie wieder. Und das ist dann mal echt heiß: Ich habe probeweise meinen Laptop als Musikrechner eingesetzt und habe nicht schlecht gestaunt, als für die Wiedergabe der Bildschirm und die Tastaturbeleuchtung ausgingen. Für diesem Modus möchte JPLAY übrigens unbedingt einen USB-Stick, der quasi als Ein- und Ausschalter dient, denn während der Musikwiedergabe ist das Betriebssystem nicht nutzbar, es ist bis auf Audio vollkommen lahmgelegt. So konsequent habe ich das noch nie gesehen und mit dem StreamerMode wird ein ganz interessanter, highendiger Schuh draus. Mir schwebt dann natürlich vor, einen „kopflosen“ Mini-Computer ohne Tastatur, Maus und Monitor als digitalen Transport einzusetzen und den bequem und klanglich erstklassig mittels JPLAY anzufahren. So hat man bestmöglichen Klang und hat den Computer nicht so aufdringlich offensichtlich in die Musikanlage integriert. Was man dann klanglich herausholt, ist schlicht und ergreifend sagenhaft. Dieses Programm scheint momentan „die Wahrheit“ zu sein, wenn es darum geht, das durchhörbarste, klarste und am sanftesten agierende Musikprogramm zu wählen. Wo vorher noch Stimmen leicht nervig tönten, sind sie jetzt plastisch und sanft, der Raum öffnet sich, Bässe drücken trockener und besser konturiert. Das ist auf jeden Fall die hundert Euro wert, zumal man sich ja schnell eine durchaus komfortabel bedienbare Lösung damit aufsetzen kann, wenn man das System einmal verstanden hat. Laden Sie die Demo, Sie werden nicht mehr lange zögern!
Kategorie: Zubehör HiFi
Produkt: jplay.eu JPLAY
Preis: um 100 Euro
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Internet | www.jplay.eu |