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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II
Der Name ist Programm
Pure Dynamics kennt vielleicht nicht jeder hierzulande – tatsächlich hat man da einen Wissensvorsprung, wenn man sich schon länger mit dem Thema Selbstbau von HiFi-Geräten und den entsprechenden Anbietern auskennt
Georg Ruppert heißt der Mann hinter Pure Dynamics – und wir kennen ihn aus unserer Tätigkeit für unser Selbstbaumagazin KLANG+TTON. Vor etlichen Jahren gab es da einen vorzüglichen Lautsprecherbausatz von Pure Dynamics, praktischerweise mit der passenden Röhrenverstärker-Kombination dazu. Und erst vor kurzer Zeit hatten wir ein mehr als gelungenes Update der damals getesteten Box in der Redaktion – eine wundervolle Kombination aus Keramik-Tiefmitteltöner und Air-Motion-Transformer – wen es interessiert, der informiere sich auf der Hersteller-Webseite oder lese die entsprechende Ausgabe der KLANG+TON. Sehr gut versteckt im Karton mit den Lautsprechern war die neue Version der kleinen Vorstufe von Pure Dynamics – so gut, dass wir sie erst einmal eine ganze Weile suchen mussten, hatten wir doch nicht mit einem so kleinen Formfaktor gerechnet.
Nun, jetzt steht sie vor mir, ein Gerät, das schon eine ganze Weile so oder zumindest ganz ähnlich auf dem Markt ist. Ganz unprätentiös gibt es noch nicht mal einen richtigen Gerätenamen. Die offizielle Bezeichnung ist „Pure Dynamics Phono MM/ MC Mk.II“ – nun ja. Vergleicht man das Gerät einmal mit der mitgetesteten AVM Phonostufe, dann fällt schon beim Steckernetzteil ein Unterschied auf: Sehr klein und leicht bei der AVM – Schaltnetzteil eben –, dagegen eher klobig und schwer bei Pure Dynamics – hier arbeitet tatsächlich noch ein richtiger Trafo! In der Referenzversion des Phonos gibt’s übrigens ein richtig aufwendiges Netzteil – dann kostet das Gerät auch gleich 1.590 Euro statt der 990 in unserer Basisversion. Das Mk.II bezieht sich übrigens in erster Linie auf einen höheren Selektionsgrad der verwendeten Transistoren gegenüber dem technisch ansonsten weitgehend identischen Vorgänger. Um das Phonosortiment zu komplettieren, gibt es bei Pure Dynamics auch noch einen Preamp in Röhrentechnik, der dann aber auch mit 2.590 Euro zu Buche schlägt. Im Inneren des massiven Gehäuses geht es im Vergleich deutlich enger zu als bei der AVM – hier gibt es tatsächlich einen diskreten Aufbau. Zusätzlich zur RIAASchaltung hat man für jede Verstärkerstufe eine separate Spannungsstabilisierung eingebaut. Die Schaltung wirkt bei allem erhöhten Aufwand aufgeräumt und durchdacht – die Signalwege sind so kurz wie möglich. Bei der Bauteileauswahl wollte sich der Konstrukteur nicht lumpen lassen, hier gibt es durchweg sehr gute Qualität. Das können auch unsere Messungen bestätigen, die der Pure Dynamics ausgezeichnete Werte bescheinigen. Einen kleinen Ausrutscher leistet sie sich dennoch: Über 5 Millivolt am MM-Eingang führen zu etwas erhöhten Verzerrungen – ein etwas akademischer Wert, bezieht sich unsere Messung auf einen Dauersinuston und kein echtes Musiksignal. Auch die Pure-Dynamics-Phonovorstufe kommt mit externen Widerstandssteckern zur Anpassung der Eingangsimpedanz des MC-Zweigs – und sie spielt auch mit fast schon brachialer Dynamik auf. Wann hat man das schon einmal – zwei Phonostufen in einem Heft, die bezahlbar sind und dabei beide absolut überzeugen. Die Pure Dynamics kann ein echter Rocker sein, bei den üblichen Verdächtigen Deep Purple, Iron Maiden und – aus traurigem Anlass – Motörhead ist sie richtig in ihrem Element, marschiert sie, dass kein Auge trocken bleibt und hält die Rhythmussektion selbst in rauen Gewässern auf Kurs – es gibt keinerlei Kompressionseffekte, nur die pure, rohe Kraft, die der Musik innewohnt. Dabei schafft sie es, sogar ausgesprochen dezenten Tonabnehmern aus meinem in den Jahren gewachsenem Sortiment mehr Leben einzuhauchen. Wer jetzt meint, das habe etwas mit erhöhten Verzerrungen zu tun, der höre sich eine gut aufgenommene Klassik-Scheibe an, zum Beispiel vom italienischen Spezialisten Fonè. Salvatore Accardos Geige klingt da selbst bei dynamischen Sprüngen absolut klar und rein – und gleichzeitig richtig lebendig und fast schon greifbar im Raum stehend. Ähnliches gilt für Sänger – ein Frank Sinatra oder eine Ella Fitzgerald über dieses Phonostufe ist schon fast ein Naturereignis. Erst bei größeren Besetzungen relativiert sich die Größe: Ein Symphonieorchester bildet die Pure Dynamics originalgetreu und streng maßstabsgerecht ab. Auch wenn man dann die manchmal etwas große Darstellung einzelner Stimmen vermisst – die Disziplin in der Gesamtabbildung tut der Musik und dem Überblick gut. Und auch in der Atmosphäre einer kleineren Comboaufnahme platziert die MM/MC Mk.II die Protagonisten ganz genau, folgt aufmerksam der Melodieführung und dem Groove und lenkt die Aufmerksamkeit des Hörers gezielt auf pointierte Ereignisse im Fluss der Musik, so dass man sich als Hörer gleichzeitig völlig entspannen und aufmerksam zuhören kann, ohne einen Hauch von Anstrengung – genau das ist ja die Kunst bei einer guten HiFi-Komponente. Und so kann man sich mit dieser vielseitigen Phonovorstufe ganz prima durch seine Plattensammlung hören. Was auch die Nadel in der Rille findet – mit der Pure Dynamics wird es nie langweilig.Fazit
Technisch ein Leckerbissen und aufwendig gemacht – im Spielbetrieb ein Jungbrunnen für jede Anlage – schon die kleinste Phonovorstufe von Pure Dynamics wird dem Herstellernamen mehr als gerechtKategorie: Verstärker Phono Vorverstärker
Produkt: Pure Dynamics Phono MM/MC MK.II
Preis: um 990 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Pure Dynamics, A-Wildon |
Telefon | +43 650 5336811 |
Internet | www.puredynamics.com |
Garantie (in Jahren) | 2 Jahre |
B x H x T (in mm) | 120/160/50 |
Gewicht (in Kg) | ca. 1 kg |
Unterm Strich... | Technisch ein Leckerbissen und aufwendig gemacht – im Spielbetrieb ein Jungbrunnen für jede Anlage – schon die kleinste Phonovorstufe von Pure Dynamics wird dem Herstellernamen mehr als gerecht. |