Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Einzeltest: Manunta Evo Phono 3


Phono, modern gedacht

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Evo Phono 3 im Test, Bild 1
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Nun könnte man ja meinen, dass das Thema Phonovorverstärkung für einen Technik-Nerd wie Mario Manunta eine eher peripheres Thema ist. Die Qualität seiner Entwürfe allerdings lässt auf echte Begeisterung für die Sache schließen.

Streng genommen heißt die Firma „Manunta by M2Tech“. Was daran liegt, dass der umtriebige Italiener nur in Deutschland unter seinem eigenen Namen unterwegs ist. Für den Rest der Welt entwickelt und baut er Geräte unter dem Logo „M2Tech“, die es bei uns so nicht gibt. Die Gründe und Zusammenhänge dafür sind dem Vernehmen nach kompliziert und an dieser Stelle vielleicht auch gar nicht so wichtig. Fest steht: Für Manunta-Komponenten gibt’s bei uns einen korrekten Vertrieb und wir freuen uns darüber, dass man derzeit vier verschiedene, niedlich kleine Geräte erwerben kann, die finanziell keine riesigen Löcher reißen und offenbar mit einer Menge Gehirnschmalz realisiert wurden.

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D/A- und D/D-Wandler interessieren uns an dieser Stelle nur bedingt, das prinzipiell interessante Zusatznetzteil scheint’s im Moment nicht zu geben, dafür aber eine 700-Euro-Phonovorstufe namens „Evo Phono 3“. Die technisch übrigens viele Parallelen zum Modell „Nash“ aufweist, mit dem wir uns bereits 2018 beschäftigt haben. Jene allerdings war mehr als doppelt so teuer wie die Evo Phono 3. Dass der Nachfolger nur die Hälfte eines Vorgängermodells kostet ist ein seltenes Vergnügen, dass die Beschäftigung mit einem Gerät umso spannender macht.  


Von außen


Die Evo Phono 3 ist ein ordentlich gefertigter Quader mit einer Breite und einer Tiefe von rund 15 Zentimetern. Rundum gibt’s schwarz gepulvertes Normalo-Blech, für die Front durfte es bis zu einem Zentimeter dickes Aluminium sein, dessen Oberflächenstruktur allerdings über eine unverwechsel-bare „Made In China“-Anmutung verfügt. Was ja bekanntermaßen nichts Schlimmes ist. Was nicht drinsteckt in dem kompakten Gehäuse ist das Netzteil. Dafür gibt’s ab Werk eine der typischen „Wandwarzen“, die die benötigten 15 Volt Gleichspannung bereitstellt. Wer hier Tuning- Potenzial sieht, der tut das zurecht, das Standard-Schaltnetzteil dürfte kaum das Maß der Dinge an dieser Stelle sein.  

Rückseite


Auf der Rückseite gibt’s ein Paar Buchsen für MM-Abtaster, eins für MCs und ein Paar für den Ausgang.

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Evo Phono 3 im Test, Bild 4
Nichts Auffälliges gibt‘s beim Anschlussfeld zu berichten
Man kann beide Eingänge gleichzeitig belegen. Neben der Erdungsklemme tut sich Ungewöhnliches, dort gibt’s nämlich einen Drehknopf. Jener dient der stufenlosen Einstellung der Eingangsimpedanz für MC-Tonabnehmer, die Skalierung reicht von 10 Ohm bis zu einem Kiloohm – das ist praxisgerecht. Das funktioniert in der Praxis ziemlich gut und erspart das etwas umständliche Gefummel mit winzigen DIP-Schaltern, die so etwas wie die Standardlösung an dieser Stelle darstellen. Hinzu gesellt sich ein winziger Schiebeschalter, mit dem man die Spannungsversorgung unterbrechen kann.  

Frontales


Auf der Gehäusefront tummeln sich drei Taster für die Bedienung und eine Vielzahl von winzigen, aber deutlich zu hellen (ausgerechnet) blauen Leuchtdioden. Dann gibt’s noch einen Infrarotempfänger, die Maschine ist nämlich per beiliegender Fernbedienung vom Sessel aus steuerbar. Ein Taster ist für die Inbetriebnahme zuständig und schaltet außerdem zwischen MM- und MC-Betrieb um.

Verstärker Phono Vorverstärker Manunta Evo Phono 3 im Test, Bild 3
Die beiden Taster haben gleich mehrer Aufgaben zu erfüllen
Die zwei Taster rechts sind für Verstärkung zuständig. Die Grundverstärkung liegt immer an und bestimmt zunächst das Verhalten des MM-Eingangs, hier stehen 40, 46 und 52 Dezibel zur Auswahl. Im MC-Betrieb lassen sich dazu fünf Werte zwischen zehn und 30 Dezibel addieren. Was in der Praxis heißt, dass das Maschinchen bis über 80 Dezibel aus dem Ärmel schütteln kann. Und die Messtechnik stellt der Angelegenheit sogar in diesen Regionen ein sehr ordentliches Zeugnis aus. Der Sinn der Sache besteht nun nicht darin, das leiseste MC der Welt betreiben zu können, sondern einen möglichst großen Teil der Gesamtverstär-kung der Anlage ganz „nach vorne“ zu verlagern, was der Entwickler für sinnvoll hält. Was es noch gibt? Umschaltbare Eingangskapazitäten für den MM-Betrieb. 100, 200 Picofarad oder keine Zusatzkapazität. Und ein Subsonic-Filter, das sich durch zeitgleiches Drücken beider Taster rechts zu- oder abschalten lässt. Letzteres quittiert das Gerät mit der „16Hz“-Leuchtdiode, was uns etwas über die Grenzfrequenz des Subsonic- Filters sagt. Gar nicht schlecht für so ein kleines Maschinchen, nicht wahr?  

Technisches


Der Grund für die Funktionsvielfalt offenbart sich bei einem Blick ins Geräteinnere. Da geht’s nämlich supermodern und dicht gedrängt zur Sache. Von einer schnöden Operationsverstärkerlösung ist die Technik aber weit entfernt, zumindest Teile der Eingangsverstärkung scheinen mit diskreten Transistoren realisiert worden zu sein. Zugegebenermaßen wird die Identifikation technischer Details auch immer schwieriger, weil sich immer mehr Bauteile einer Identifikation erfolgreich widersetzen. Fest steht, dass nennenswerter Aufwand in der Aufbereitung der Betriebsspannungen für den Analogteil steckt, dass Audiosignale direkt vor Ort mit Relais geschaltet werden und dass ein vielbeiniger Mikrocontroller die Steuerfunktionen koordiniert. Auch das spaßige Lauflicht über alle Leuchtdioden an der Front. Mit dem das Gerät Ein- und Ausschalten quittiert.   

Klang


Im ausgezeichneten Luphonic-Plattenspieler H2 war passenderweise ein Denon DL-103 montiert. Das erschien mir eine absolut passende Kombi, um einen ersten Eindruck von der Manunta-Phono zu gewinnen. Dazu bemühte ich die wirklich ausgezeichnet klingende „Saint Mic“ von Scotty Wright, was musikalisch sicherlich nicht mein neuer Dauerbrenner wird, klanglich aber schnell aufzeigt, wo die Reise hingeht. Dabei offenbarte die Evo Phono 3 einen angenehm sonoren Charakter, der die Stimme prominent in den Vordergrund rückte. Daraufhin habe ich mich mit der Tonabnehmeranpassung mit dem rückseitigen Poti beschäftigt, was in der Praxis erstaunlich gut funktioniert. Mir gefiel das Denon mit noch etwas höherem Abschluss als üblich, es dürften rund 600 Ohm gewesen sein. Damit klingt es schön offen, der Bass verliert seinen ganz leicht „rumpeligen“ Charakter, die Stimme behält ihr sonores Timbre. Danach ging‘s einen Plattenspieler weiter zum Air Force, an dem das Skyanalog Reference seine Runden drehte. Das merkliche Plus an Transparenz und Aufgeräumtheit stellte die kompakte Phono völlig mühelos dar, der angenehme Grundtonbereich fiel auch hier auf. Der passte nämlich ganz ausgezeichnet zum Electro-Klassiker „In A Space Outta Sound“ von Nightmares On Wax, das sich zudem äußerst gut gestaffelt zeigte. Grobdynamisch kann Clearaudios Balance Reference Phono ohne Zweifel noch mehr, aber die kostet auch mehr als das Zehnfache. Zu diesem Budget jedoch erachte ich die Manunta-Phono für eine ausgesprochen interessante Option. 

Fazit

Manuntas Evo Phono 3 fällt durch ihren leicht sonoren, sehr angenehmen Klangcharakter auf. Außerdem lässt sie sich sehr komfortabel an praktisch jeden denkbaren MC-Tonabnehmer anpassen.

Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker

Produkt: Manunta Evo Phono 3

Preis: um 700 Euro

3/2023

Manuntas Evo Phono 3 fällt durch ihren leicht sonoren, sehr angenehmen Klangcharakter auf.

Manunta Evo Phono 3

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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb AudioNEXT, Essen 
Telefon 0201 79939404 
Internet www.audiodomain.de 
Garantie (in Jahren) 2 Jahre 
B x H x T (in mm) 150 x 46 x 160 mm 
Gewicht ca. 0,3 kg 
Unterm Strich... Manuntas Evo Phono 3 fällt durch ihren leicht sonoren, sehr angenehmen Klangcharakter auf. Außerdem lässt sie sich sehr komfortabel an praktisch jeden denkbaren MC-Tonabnehmer anpassen. 
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