Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Edwards Audio IA1 P
Geht doch
Der Preis ist leider zu einem der Hauptkriterien geworden, der anspruchsvolles HiFi von der „normalen“ Unterhaltungselektronik abgrenzt. Was wäre, wenn es auch im Jahre 2018 Geräte gäbe, die zu einem volksnahen Preis Vorzügliches leisten? Was heißt „wäre“ – hier kommt der Edwards Audio IA1
So lange ist es noch gar nicht her, dass ich mich mit zwei Phonostufen von Edwards Audio beschäftigt habe, die zu einem sensationell günstigen Preis in ebenso erstaunlich kleinen Kistchen eine mehr als ordentliche Leistung abliefern. Da versteht es sich von selbst, dass auch ein Vollverstärker aus dem Hause Edwards kompakt und preiswert ist. Wohl wissend, dass es noch diverse Leistungs- und Ausstattungsstufen über unserem Testgerät gibt, habe ich mich für das absolute Einsteigermodell entschieden, ergänzt um die Phonooption, die für uns natürlich Pflicht ist.
Somit kostet der IA1 in der P(hono)-Variante 499 + 99 = 598 Euro. Das ist ohne Wenn und Aber: Erfreulich, sogar sehr erfreulich, zeigt es uns doch, dass noch Hoffnung besteht, dass sich auch Normalsterbliche mit HiFi-Geräten mit ein bisschen Anspruch versorgen können. Und abseits all der Cost-no-Object-Geräte auch für den Tester eine Gelegenheit, sich mal wieder zu erden. Was bekommt man also für sein Geld: Das ist zum einen erst einmal ein Gehäuse, das sich sogar sehen lassen kann, ordentliche gepulverte Blecharbeit mit einer dicken Acryl-Frontplatte, die im Betrieb von innen heraus rot angeleuchtet wird. Die beiden großen Bedienknöpfe sind sogar aus Metall, fühlen sich recht wertig an und eiern auch nicht auf ihren Achsen. Das haben wir schon bei weitaus teureren Geräten deutlich schlampiger gesehen. Die Frontplatte weckt übrigens eine Erwartung, die der IA1 nicht erfüllen kann: Hinter der schön ausgeleuchteten „Remote“-Aussparung sitzt kein Sensor – auch eine Nachrüstung ist nicht vorgesehen. Dafür kann man, wenn man ganz lieb „bitte“ sagt, darauf hoffen, dass der Vorverstärkerausgang nachgerüstet werden kann, auch wenn dies für das Einsteigermodell nicht geplant war. Rückseitig gibt es für einen so kleinen Verstärker ganz schön viele Eingänge, einen Record-out und den für uns so wichtigen Phonoeingang samt Masseklemme. Leider sitzt auch der Hauptschalter auf der Rückseite, so dass der Edwards-Amp nicht zu tief und endgültig ins Rack geschoben werden kann. In Sachen Lautsprecheranschlüsse ist man im Hause Edwards pragmatisch vorgegangen: Es gibt nur versenkte Bananenbuchsen, Gabelschuhe und blanke Litzen müssen draußen bleiben. Ich denke, das ist verschmerzbar, schlimmstenfalls muss man vorhandene Kabel einseitig umkonfektionieren (lassen). Blicken wir ins Innere des Gerätes: Aufgeräumter Aufbau auf Platine, gute bis sehr gute Bauteilequalität und ein sinnvoll dimensioniertes Netzteil, das die angegebenen Leistungsdaten absolut glaubwürdig macht. Voodoo muss man hier nicht suchen, das überlässt man gerne anderen. Hier gibt es einfach solide Technik zu einem fairen Preis. Und das gibt es dann auch im Spielbetrieb zu hören: Der kleine IA1 tut sich mit allen Lautsprechern, die nicht über einen extrem fiesen Impedanzverlauf verfügen, sehr leicht. Das spricht nicht nur für die Leistung, sondern auch für einen anständigen Dämpfungsfaktor. So habe ich mir den Spaß gemacht, die große Lumen-White-Box, die im Paar fast hundert Mal(!) so viel kostet, an den kleinen Edwards Audio zu hängen. Und ja: Das geht. Ausreizen im Sinne des letzten i-Tüpfelchens in Sachen Feinauflösung, Raumabbildung und Dynamik ist es nicht, aber der Grundcharakter der wundervollen Box kommt auch mit dem kleinen Briten voll zur Geltung. In seinem Element sehe ich ihn aber erst mit Spielpartnern auf Augenhöhe – so habe ich den IA1 mit diversen Spendor- Boxen ganz wundervoll zusammenspielen lassen. In Sachen Preisgestaltung passt die kleine Standbox A2 (oder entsprechend die kompakte A1) noch ganz gut zum Edwards-Verstärker. Und diese Kombination entfaltet dann diesen ganz eigenen Charme, den man britischen HiFi-Geräten schon seit Jahrzehnten nachsagt, nicht immer zu Recht, aber in unserem Falle eben doch. Satt und mit Schmelz spielt der Edwards mit Hochpegelquellen wie mit Phono gleichermaßen gediegen auf. Das ist jetzt vielleicht nicht die finale Wucht im Bass oder die delikate Finesse schlechthin, aber allemal eine sehr gelungene Allround-Darbietung, die mir als Hörer das eine ums andere Mal ein zufriedenes Lächeln entlockt hat. Der Fußwipp-Faktor kommt ebenfalls nicht zu kurz: Die Kontrolle im Bass stellt auch hohe Ansprüche zufrieden. Wenn es einen satten Groove auf der aufgelegten Platte gibt, dann erreicht der auch ohne Umschweife das Ohr des Hörers und – wenn man denn möchte – auch mal die Magengrube. Die räumliche Abbildung ist realistisch in Breite wie Tiefe, dabei aber nicht mit der absoluten chirurgischen Präszision, die viel größere Geräte manchmal erreichen. Um ehrlich zu sein, meistens möchte ich das auch gar nicht hören, sondern lieber die elegante Ausgewogenheit eines Verstärkers wie des IA1. Das Phonoteil des Edwards kann seine Verwandtschaft zu den unlängst getesteten Apprentice-Phonovorverstärkern nicht leugnen: Es steht den Hochpegelkanälen in nichts nach und kann externen Einheiten, die alleine schon so viel kosten wie der ganze Vollverstärker, durchaus das Wasser reichen. Und das funktioniert eben nicht nur mit „einfacher“ Pop- und Rockmusik, nein, der IA1 kann auch anspruchsvolle klassische Musik mit komplexen Strukturen adäquat wiedergeben, die Staffelung eines großen Orchesters plausibel aufdröseln und die Stimmführung in den einzelnen Instrumentalgruppen klar differenzieren. Das Beste daran ist aber, dass, egal mit welcher Musik, der Edwards seine technische Qualität immer so umsetzt, dass der Hörer die Freude an der Musik spüren kann, die den ganzen Reiz der Angelegenheit ja ausmacht.Fazit
Knapp 600 Euro für einen Vollverstärker mit Phonoteil „Made in England“ – muss ich noch mehr sagen? Ach ja, vielleicht eines noch: Der Edwards IA1 P ist verdammt gut!Kategorie: Verstärker Phono Vorverstärker
Produkt: Edwards Audio IA1 P
Preis: um 598 Euro
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Telefon | 02104 175660 |
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Garantie (in Jahren) | 3 Jahre |
B x H x T (in mm) | 240/87/320 |
Gewicht | 3 kg |
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