Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Einzeltest: Audaphon AMP 26 V1 / MiG / SUB


Alles ist möglich

Stereoanlagen Audaphon AMP 26 V1 / MiG / SUB im Test, Bild 1
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Dass diese Kombi etwas Besonderes ist, wird bereits durch die individuelle Optik klar. Doch auch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass es sich beim vorliegenden Ensemble aus Verstärker und Lautsprechern um ein Konzept handelt, das in dieser Form einzigartig ist.

Peripherie:


 Quellen: Request Audio The Beast Audio Research Reference CD9  

Was wir auf diesen Seiten vorstellen, ist eine Premiere. Mit dem Komplettpaket aus Verstärker, Lautsprechern und Kabelsatz stellt der Lautsprechershop Strassacker seine erste „fertige“ HiFi-Anlage vor. Die Firma ist bislang als Topadresse in Sachen Lautsprecherselbstbau bekannt. Im Angebot (www.lautsprechershop. de) findet der handwerklich begabte Boxenfreund alles vom High-End- Einzelchassis bis zum kleinsten Widerstand. Doch die in Karlsruhe beheimatete Firma beschränkt sich nicht darauf, Lautsprecherkomponenten aller Herren Länder zu vertreiben, es gibt auch eine eigene Entwicklungsabteilung, in der ständig bis zu einem Dutzend neuer Lautsprecherkreationen pro Jahr entstehen.

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Relativ neu im Programm ist die selbst entwickelte Elektronik, die unter der hauseigenen Marke Audaphon lanciert wird. Und diese Elektonik ist höchst spannend. Es handelt sich nämlich nicht nur um einen Verstärker, sondern um ein modulares System, das im Prinzip nach Kundenwunsch zusammengestellt werden kann. Das Gerät besteht aus den Komponenten DAC, DSP und Endverstärkung (wobei Letztere auch weggelassen werden kann, um bereits vorhandene Schätzchen anzusteuern). Die Geräte sind grundsätzlich sechskanalig ausgelegt, was für die allermeisten Anlagenkonfigurationen ausreichen sollte. Dank des leistungsstarken und per PC-Software frei programmierbaren Signalprozessors ist die Elektronik flexibel einzusetzen, von der vollaktiven Dreiwegebox bis zum hier vorliegenden Sub/Sat-System ist alles machbar. Das Schöne daran ist, dass das System je nach Bedarf mit verschiedenen Endstufenmodulen ausgerüstet werden kann. Unser Exemplar heißt Audaphon AMP 26 V1 und ist mit vier Modulen bestückt. Es handelt sich um Ice-Power-Schaltverstärker mit je 2 x 120 Watt. Diese auf ein Patent von Bang & Olufsen zurückgehenden Amps sind mittlerweile legendär, waren sie doch die ersten Schaltverstärker, die in den High-End-Bereich vorstießen. Im Amp 26 V1 sind zwei Module im Brückenbetrieb verschaltet, um an Kanal 5 und 6 Extraleistung z.B. für Subwoofer bereitzustellen. Auf diese Weise ergeben sich beim Amp 26 V1 vier Kanäle mit je 120 Watt und zwei Kanäle mit je 430 Watt. Die Ausstattung des AMPs kann nur als hervorragend bezeichnet werden. Eine Vielzahl digitaler und analoger Eingänge lässt keine Wünsche offen. Über die digitalen Koaxbuchsen verdaut der AMP bis zu 192 kHz/24 Bit, direkt danach wird mittels eines Abtastratenwandlers auf 96/24 gewandelt, mit denen es dann intern weitergeht. Auch die über die Analogeingänge zugeführten Quellen enden nach Digitalisierung durch den Texas- Instruments-Chip als 96/24-Stream vor dem Soundprozessor. Der DSP verarbeitet dann sechskanalig weiter, seine Wortbreite von 48 Bit erhöht dabei die Rechengenauigkeit, was sich letztendlich im Klang niederschlägt. Der DSP stellt dem Benutzer das volle Programm aus Hoch- und Tiefpass bis 24 dB/Okt., Laufzeitverzögerung bis 1,5 bzw. 10 Meter (Kanäle 5, 6) und sechs parametrische EQ-Bänder für jeden Kanal zur Verfügung. Damit ist der Audaphon AMP ein mächtiges Werkzeug in kundiger Hand, mit dem man z.B. auch an Dinge wie Raumakustik rangehen kann. Obwohl bei dem hier zu besprechenden Produkt der Kunde mit alldem nichts zu tun haben muss, denn selbstverständlich gibt es ein fertiges Setup dazu. Die Fertigstellung des Audaphon AMPs war jedenfalls die Initialzündung für den Lautsprechershop, sich aus dem angestammten Bausatzmarkt zu wagen und einen Fertiglautsprecher zu präsentieren. Doch hier geht es nicht nur um einen Satz Lautsprecher und einen Verstärker, vielmehr erwirbt der Kunde ein Rundum-glücklich-Paket, das einen Satz ordentlicher ViaBlue-Kabel genauso einschließt wie die Anlieferung frei Haus und selbstverständlich die vorherige Wahl der Oberflächenfarbe. Doch auch das trifft die dahintersteckende Idee nicht vollständig. Im Prinzip kann der Kunde mit einem beliebigen Entwicklungsauftrag an die Entwicklungsabteilung des Lautsprechershops herantreten und sich dann seine Traumbox mit seinen Lieblingschassis realisieren lassen. PA fürs Wohnzimmer? In Blattgold? Alles im Prinzip machbar. Dass dabei die Devise „Nichts ist unmöglich“ auch wirklich umgesetzt wird, demonstriert unsere Kombi aus AMP 26 V1, den Hauptlautsprechern Audaphon MiG und dem Subwooferpärchen Audaphon SUB bereits eindrucksvoll. Genau dieses Paket ist tatsächlich nach dem Designentwurf eines Kunden entstanden. Es eignet sich zudem als perfektes Statement, was beim Lautsprechershop alles geht, denn hier ist alles vom Feinsten. Der Name des Hauptlautsprechers „MiG“ steht für Made in Germany, was im übrigen auch vollständig auf den AMP zutrifft. Die Bestückung ist ganz einfach zu erklären: Tiefmitteltöner und Hochtöner sind schlicht das Beste aus dem reichhaltigen Lieferprogramm des Lautsprechershops, nämlich ein (bzw. zwei) 17er aus dem Hause Thiel & Partner/Accuton mit der einzig wahren Keramikmembran. Diese besteht wirklich aus einem einzigen Stück massiver Keramik, nämlich Aluminiumoxid (Korund), das zu den härtesten Mineralien zählt und daher auch in Schleifmitteln eingesetzt wird. Wenn es eine Lautsprechermembran gibt, die das oft zitierte „Brett“ ist, dann diese. Als Nebeneffekt hilft die extrem hohe Schallgeschwindigkeit im Material, irgendwann auftretende Resonanzen zu hohen Frequenzen aus dem Arbeitsbereich des Töners zu schieben. Der Hochtöner ist ein direkter Nachbar des in Pulheim gefertigten Keramiktiefmitteltöners: Der Audaphon-AMT wird bei Mundorf in Köln gefertigt und ist in dieser Version auf die hier auftretende Schallwandbreite optimiert(!), viel mehr Aufwand kann man kaum betreiben. Bauteileguru Raimund Mundorf steuert dann natürlich auch zur Frequenzweiche zu. Auch im Gehäuse des Lautsprechers stecken haufenweise Gehirnschmalz und Aufwand. Die Tiefmitteltöner sind in zylindrischen Einzelgehäusen untergebracht, die schichtweise aus dünnen MDF-Scheibchen aufgebaut sind, wobei die Schichten mit einem Spezialharz durchdrungen und verbunden werden. Dazu wurde extra eine speziell eingerichtete Vakuumpresse verwendet, damit die runde Form perfekt wird. Die Vakuumpresse kam dann auch gleich beim „Ständer“ zum Einsatz, der im Prinzip genauso aufgebaut ist. Details wie die perfekte Rundung am Fuß und die integrierte Verkabelung(!) muss man erst einmal in dieser Qualität hinbekommen. Demgegenüber ist das Subwooferpärchen fast simpel zu nennen. Trotzdem gibt man diese Holzarbeiten in die Hände eines befreundeten Meisterbetriebs aus der Region. Da vom DAC bis zum Ohr bereits alles im Audaphon-Paket enthalten ist, gerät der Aufbau denkbar einfach. Wir nutzen einen der digitalen Eingänge, um einen Musikserver anzudocken, und los geht‘s mit der Musik. Der erste Eindruck der Audaphon- Kombi im Hörraum ist, dass sie dem Hörer nichts zu verheimlichen gedenkt. Durch den sehr offen und großzügig dargestellten Raum begünstigt, geht es auf eine höchst farbige und eindrucksvolle musikalische Reise. Das Setup nimmt vom ersten Ton an für sich ein, Zeit zum Überlegen, ob der Klang stimmt, bleibt keine. Donald Fagen legt los mit einer kontrollierten Wucht, der fette E-Bass kommt prägnant und mit voller Kontur. Marcus Millers Instrument auf dem Album „Renaissance“ gibt sich dagegen schlank und sportlich. Der E-Bass des Meisters kommt brillant und mit mehr als nur knackigpräzisem Unterbau. Dazu erklingt das Saxofon luftig und klar von rechts vorne ortbar. Überhaupt wundert man sich, wie leicht es von der Hand geht, auch bei anderen Aufnahmen das musikalische Geschehen zu sortieren. Alle Akteure lassen sich mühelos orten und es macht einen Riesenspaß, sich auf das jeweilige Instrument zu konzentrieren, was, wie gesagt, nicht schwer fällt. Tonal ist die MiG über jeden Zweifel erhaben, so klar und prägnant werden Gesangsstimmen nur ganz selten zu erleben sein – das erstklassige Material macht‘s möglich. Da braucht man auch nicht extra das phänomenale Vermögen des AMT-Hochtöners herauszustellen. Das Audaphon-System macht sehr schnell klar, dass hier auf ganz ernstem Niveau reproduziert wird. Stimmen wie die Bieber Hermanns gehören dann erwartungsgemäß zu den Spezialitäten der Audaphons. Klar im Raum stehend und mit den unverwechselbaren Ecken und Kanten hören wir seine Stimme – perfekt! Fehlt nur noch etwas Elektrisches, wofür diesmal „Mr. Machine“ vom Brandt Brauer Brick Ensemble herhalten muss. Beim Track „Pretend“ entlässt die Kombi über den gesamten Frequenzbereich Knallersounds in den Hörraum, die das edle Material sehr schön ausreizen. Ebenfalls sehr schön gelungen ist das Zusammenspiel von Hauptlautsprechern und Subwoofern. Nach einem auf unseren Hörraum angepassten Pegel überzeugte der Bassbereich mit phänomenaler Ansprache und Präzision. Das wird den Dipolwoofern ja als Eigenheit nachgesagt, und in unserem Hörtest war es genau so. Im Gegensatz zu einem (zu) großen geschlossenen Gehäuse geht der Audaphon-Kombi im Tiefbass jedoch nicht die Puste aus. Bei entsprechendem Material stimmt einfach alles: Tiefgang, trockene Präzision und auch die Power. Abschließend lässt sich über die Audaphon-Kombi nur eines sagen: Der Lautsprechershop hat alles richtig gemacht. Die edelst bestückten und höchst aufwendig gefertigten Lautsprecher brauchen sich vor den bekannten Größen keinesfalls zu verstecken. Dazu rundet die Elektronik mit ihrem modernen und vielseitigen Konzept das Paket perfekt ab. Einfach den Musikserver dran und glücklich sein – was will man mehr?

Fazit

Mit der Kombi Audaphon AMP 26 V1/ Audaphon MiG/Audaphon SUB hat der Lautsprechershop eine Anlage realisiert, die mit edelstem Material, aufwendiger Verarbeitung und atemberaubendem Klang auftrumpft. Das modulare Prinzip und die Fertigung nach Kundenwunsch rückt langgehegte Träume in greifbare Nähe.

Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Produkt: Audaphon AMP 26 V1 / MiG / SUB

Preis: um 25000 Euro

5/2014
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Lautsprechershop Strassacker, Karlsruhe 
Telefon 0721 9703724 
Internet: www.lautsprechershop.de 
Lieferumfang: Lieferumfang: DSP-Verstärker Audaphon AMP 26 V1, Paar Audaphon MiG, Paar Audaphon Sub, Kabelsatz von ViaBlue, Anlieferung frei Haus 
Abmessungen (in mm):
Verstärker: 450/315/110 
Frontlautsprecher: 1430/300/490 
Subwoofer: 450/540/630 
Eingänge: digital 3 x Koax, 3 x optisch, analog 1 x XLR, 4 x RCA 
Ausgänge: 6-Kanal-Vorverstärker (asymm. RCA), 6-Kanal-Lautsprecher 
Leistung: 4 x 128 + 2 x 432 Watt (4 Ohm) 
Bestückung Front: 2 x 17-cm-Tiefmitteltöner 130 x 110 mm AMT 
Bestückung Sub: 2 x 30-cm Subwoofer 
Oberflächen: Lackierung auf Wunsch auch in Sonderfarben inklusive, andere Oberflächen nach Absprache 
checksum: „Mit der Kombi Audaphon AMP 26 V1/ Audaphon MiG/Audaphon SUB hat der Lautsprechershop eine Anlage realisiert, die mit edelstem Material, aufwendiger Verarbeitung und atemberaubendem Klang auftrumpft. Das modulare Prinzip und die Fertigung nach Kundenwunsch rückt langgehegte Träume in greifbare Nähe.“ 
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Elmar Michels
Autor Elmar Michels
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Datum 24.05.2014, 09:50 Uhr
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Topthema: HÖRTEST2024
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