Einzeltest: Revox Studiomaster M500
Das neuartige Audiosystem
Der Begriff Studio Master steht bei Musikliebhabern in ganz hohem Ansehen, steht er doch für einen Tonträger, der nicht als X-te Kopie veröffentlicht wurde, sondern so nahe wie möglich an der aufgenommenen Musik aus dem Studio ist. Und diesem hehren Ziel hat man sich auch bei Revox verschrieben.
Die Marke mit den Schweizer Wurzeln war ja schon immer so etwas wie der Maßstab in Sachen Studiotechnik. Willy Studer ist zunächst mal durch seine legendären Tonbandgeräte weltweit berühmt geworden. Studer Bandmaschinen und ihre mehr für den Hifi - Bereich konzipierten Revox-Schwestermodelle werden bis heute in unzähligen Haushalten und Tonstudios gehegt und gepflegt, weil sie eben von Anfang an den unbedingten Willen zu absoluter Qualität und Wertigkeit ausstrahlen. So bin ich schon ehrfürchtig und ein bisschen eingeschüchtert vor gewaltigen Aufbauten einer analogen 24-Spur-Studer-Bandmaschine gestanden, die nach akribischer Einmessung auch heute noch das Maß der Dinge in Sachen analoger Musikproduktion darstellt.
Und ich erinnere mich auch an einen gestandenen Mastering- Engineer in Los Angeles, der sich gefreut hat wie ein kleines Kind, dass er nach jahrelanger Suche endlich eine Studer-C-37-Röhrenbandmaschine in sein Studio stellen konnte. Was das mit den heutigen Revox-Geräten zu tun hat – hat doch die „neue“ Firma Revox nicht mehr viel mit dem alten Schweizer Unternehmen zu tun? Oder doch? Nun, es ist richtig, dass der Firmensitz über die Grenze gegangen ist und inzwischen im Schwarzwald liegt. Aber im Gegensatz zu manchen Firmen, die nur noch einen klangvollen Namen haben, trägt man bei Revox den alten Namen mit Stolz, Traditionsbewusstsein und Verantwortung weiter: So pflegt man nicht nur die Kontakte in die Schweiz weiter und unterstützt dort Initiativen, die die Geschichte der Marke am Leben erhalten – nein, der Wunsch nach Nachhaltigkeit geht so weit, dass man tatsächlich eine 40 Jahre alte Revox-Bandmaschine auf Wunsch in eine moderne Revox-Anlage integrieren kann, dass sie sogar fernbedienbar wird.
Design
Nach dem vor zwei Jahren hier vorgestellten Studiomaster-T700-Plattenspieler sind die beiden neuen All-in-One-Systeme M500 und M300 nun die nächsten Modelle der Studiomaster-Serie von Revox, die höchste Klangqualität mit Vielseitigkeit, Kombinationsfähigkeit und bester Klangqualität kombiniert. Die beiden Streaming-Receiver M500 und 300 unterscheiden sich dabei nur in der Leistung. Die beiden Endstufen des M500 sind mit einem Leistungsvermögen von je 180 Watt angegeben, die des M300 mit je 120 Watt. Ansonsten sind die beiden Geräte in Sachen Ausstattung und Design absolut gleich. Seit ihrer Neuerfindung hat sich die Marke Revox auf Geräte spezialisiert, die sich in Sachen Design alle in edlem Understatement üben. Als Fan der Marke tut mir natürlich der Verlust der unzähligen Bedienelemente auf den Frontplatten der damals meist in silber-schwarz gehaltenen Geräte ein bisschen weh, aber ich verstehe den Ansatz natürlich: In einem modernen Wohnambiente ist der klassische Stereo- Turm ein Anachronismus und ästhetisch störend.
Anschlussfreudig
Denn natürlich verbindet sich der M500 mit allen wichtigen Streaming- Diensten und erlaubt Musikauswahl und Steuerung entweder mit der Revox-Multiuser- App oder der smarten Revox-Fernbedienung C200, die man optional erwerben kann. Für knapp 1000 Euro bekommt man dabei natürlich nicht nur ein Kästchen mit ein paar Tasten, sondern ein handschmeichelndes Alulgehäuse mit einer eleganten Ladestation, in dem ein gesamtes Android-Tablet eingebaut ist mit der gesamten Funktionalität, die über die Steuerung der Musikanlage so weit hinausgeht, dass sich alle Komfortfunktionen eines Smart Homes damit steuern lassen.
Innere Werte
In Sachen Leistung stehen beim M500 laut Hersteller rund 180 Watt Sinusleistung pro Kanal zur Verfügung – das relativiert insofern etwas, als dass diese Angabe für eine Last von 2 Ohm angegeben ist; an 4 Ohm sind das dann rund 100 Watt, an 8 Ohm etwa 60 Watt, was wir mit unseren Messungen bestätigen können. Das ist für alle Anwendungen diesseits der Beschallung einer Diskothek mehr als ausreichend. Durch die HiRes-Signalverarbeitung mit 192 kHz/24 bit ist die Frequenzbandbreite auch hervorragend – und selbst beim Multiroom-Einsatz liegt die Auflösung mit 48 kHz/16 bit noch etwas über CD-Qualität. Es gibt sogar eine Frequenzgangkorrektur per DSP, wobei man sich aus Gründen der Vorsicht für den konservativen Weg entschieden hat: Man kann Presets für aktuelle Revox-Lautsprecher anwählen und diese somit an den Raum anpassen. Technisch wäre natürlich eine frei einstellbare Entzerrung auch möglich, aber die Erfahrung lehrt, dass die meisten unerfahrenen Benutzer die Angelegenheit hier verschlimmbessern, so dass man bei den Presets für Boxen bleibt, die man kennt und einschätzen kann. Wer unbedingt möchte: In der App gibt es auch eine Klangregelung.
Praxis
Das Setup des M500 lässt sich recht einfach bewerkstelligen: Nach Installation der App auf dem Smartphone und Einschalten des Geräts selbst, verbindet sich die App mit dem Receiver.
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Fazit
Der Revox Studiomaster M500 ist wirklich ein Alleskönner: Mit seiner Anschlussvielfalt und Multiroom-Fähigkeiten wird er zur Schaltzentrale der Musikanlage. Und: Er klingt einfach fantastisch!Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage
Produkt: Revox Studiomaster M500
Preis: um 3950 Euro
Referenzklasse
Revox Studiomaster M500
Revox Studiomaster M500
312-2300
Home Tech Plus GmbH |
Klang: | 70% | |
Labor | 15% | |
Praxis: | 15% |
Kategorie | Netzwerk-Receiver |
Preis in Euro: | 3.950 Euro |
Vertrieb: | Revox Deutschland, Villingen-Schwenningen |
Telefon: | 07721 8704 0 |
Internet: | www.revox.com |
Ausstattung | |
Farbe | Schwarz, Silber, Weiß |
Abmessungen (B x H x T in mm): | 200 x 407 x 403 |
Gewicht in Kg | 4,4 kg |
Anschlüsse | HDMI, USB, Digitaleingang optisch, koaxial, WiFi, Bluetooth, FM, DAB+, 2 x Analog |
Besonderheiten | Multiroom, 4 User Presets |
+ | Vielseitigkeit |
+ | exzellenter Klang |
+/- | + Bedienung |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | sehr gut |