Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Komplettanlage Ruark R5


Sagen Sie bloß nicht „Radio“ dazu

Minianlagen Ruark Audio R5 im Test, Bild 1
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Lassen Sie uns mal für einen Moment das gewohnte Terrain inmitten von Standboxen und Vor-/Endverstärkerkombinationen verlassen. An dieser Stelle nämlich wollen wir uns mal mit HiFi für ganz normale Menschen beschäftigen.

Hintergründiges


Es hat Zeiten gegeben, da sah die heimische Stereoanlage genau so aus: ein furnierter, einen halben Meter breiter Kasten, der fast alle Funktionen erfüllte, die damals in Sachen Musikhören so angesagt waren. Man nannte das „Steuergerät“. Im Gegensatz zum Ruark R5, dem optisch durchaus ähnlichen Gegenstand der heutigen Betrachtung, waren damals die Lautsprecher nicht eingebaut. Interessanterweise waren diese Steuergeräte Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre eine absolut hochwertige und kompromisslose Angelegenheit und voll ausgestattete Modelle wie das Saba Freiburg Stereo wollten mit satten 2000 Mark bezahlt werden.

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Das zweitgrößte Modell des auf moderne Pendants zu so etwas spezialisierten britischen Herstellers Ruark namens R5 kostet 1400 Euro und dürfte für viele Leute genau das Maß an musikalischer Unterhaltung bieten, was sie denn gebrauchen können. Ein Plattenspieler gehört natürlich nicht zum Lieferumfang, ein MM-tauglicher Phonoeingang ist aber vorhanden, an den ein solches Gerät gestöpselt werden kann.  

Äußerlichkeiten


Das etwas über einen halben Meter breite Gerät macht eine sehr wertig verarbeiteten Eindruck, das sanft gerundete Gehäuse der Nussbaumvariante ist in ein hochwertiges Furnierimitat gehüllt. Die Gerätefront wird größtenteils von einer Textilabdeckung im Vintage-Look gebildet, mittig sitzen das kontrastreiche OLED-Display und der Schlitz für den eingebauten CD-Player. Obendrauf findet sich das zentrale Bedienelement namens „RotoDial“. Die praktisch gleiche runde Gerätschaft gibt’s nochmal, allerdings als Fernbedienung. Die Funktionalität mit dem zentralen Einstellrad und den umliegenden Tasten ist in beiden Fällen identisch, die Bedienlogik erschließt sich ziemlich intuitiv. Auf der Rückseite gibt’s eine ganze Reihe von Anschlüssen. Neben einem Cinch- Hochpegeleingang findet sich ein Cinch- Ausgang – falls man das Gerät mal an eine „richtige“ Verstärker-/Lautsprecherkombination anschließen will. Eine neben dem Phonoeingang weitere analoge Komponente lässt sich nach oben ausklappen und ausziehen: die Teleskopantenne für den eingebauten UKW-Tuner. Ansonsten: ein USB-Anschluss, der nicht nur Smartphones laden kann, sondern auch Musik von USB-Sticks und -Festplatten wiedergeben kann. Darunter befindet sich ein Lichtleiteranschluss für digitale Zuspieler und eine Ethernet-Buchse für den Internetanschluss. Jener muss nicht per Kabel erfolgen, das Gerät kann sich auch mit dem hauseigenen WLAN verbinden.  


Ausstattung


Sie als alteingesessener LP-Leser müssen an dieser Stelle mal ganz tapfer sein, das ziemlich pralle Ausstattungspaket des Ruark R5 ist nämlich eines, dass sich in erster Linie auf digitale Features bezieht. Das Gerät nur einzusetzen, um damit Platten und Radio zu hören, hieße den allergrößten Teil der gebotenen Möglichkeiten auf der Strecke liegen zu lassen, was schade wäre. In Sachen Rundfunk kann das Gerät zum Beispiel weit mehr als nur UKW, es empfängt natürlich auch DAB und DAB+. Mit Internetverbindung sind Internetradio und Streaming via Spotify Connect, Tidal, Deezer und Amazon Music möglich. Sie möchten von ihrem Smartphone via Bluetooth über das Gerät Musik hören? Bitte sehr, kein Problem. Sogar der CD-Player ist mehr Sein als Schein, er kann nämlich mehr als nur „normale“ CDs, er spielt auch Daten-CDs mit MP3-, AAC- und WMA-Musikdaten ab. Medien zu finden, die nicht in irgendeiner Form Zugang zum Ruark R5 finden können, dürfte ziemlich schwierig werden. Als Lautsprecher kommen zwei frontal abstrahlende Breitbänder und ein 125-Millimeter-Subwooder zum Zuge, der im Gehäuseboden sitzt.

Minianlagen Ruark Audio R5 im Test, Bild 6
Der Subwoofer ist ein Modell mit 125 Millimetern Durchmesser
Alle drei werden von klassischen AB-Verstärkern mit einer Gesamtleistung von 90 Watt angesteuert.

In der Praxis


Ich hatte ein paar Startschwierigkeiten mit dem R5 – Internet per Ethernet-Leitung will er bei mir nicht. Per WLAN allerdings funktioniert’s, und das ohne Probleme. Das Gerät komplett ohne Internetverbindung zu betrieben ist nicht sinnvoll, zumal es mit einer gewissen Penetranz immer wieder versucht, sich einen solchen Zugang zu verschaffen. Die Bedienung mit den „RotoDial“ funktioniert gut, erfordert aber Blickkontakt zu dem nicht eben riesigen Display. Das geht via Smartphone mit der „Undok“-App besser, mit der allerdings kann man nicht alle Funktionalitäten des Gerätes steuern. Zum Beispiel kennt sie die „3D“-Klangoption nicht, die das Klanggeschehen merklich weiträumiger und farbiger macht und eigentlich immer eingeschaltet bleiben sollte. Gleiches gilt für die Loudness-Funktion, die im deutschsprachigen Menue leider mit „Lautstärke“ übersetzt wurde, was schon mal zu Verwirrung führen kann. Hinzu gesellt sich eine Klangregelung mit klassischer Bass- und Höhenfunktionalität. Deren Einsatz bleibt ihrem Geschmack überlassen, genau so wie die Einstellung des Sub-wooferpegels. Das UKW-Empfangsteil taugt leider nicht viel, in meinem Domizil war der R5 nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Sender halbwegs rauschfrei zu empfangen. Ein sicherheitshalber zu Rate gezogenes mindestens 40 Jahren altes Kofferradio kann das um Größenordnungen besser. Gut, dass noch drei andere Rundfunkempfangsmöglich-keiten im R5 vorhanden sind, die funktionieren erheblich befriedigender.


Klang


Klar habe ich einen Plattenspieler drangestöpselt, wir sind hier schließlich bei der LP. Damit kann der R5 durchaus anständig umgehen und liefert ein weiträumiges Klangbild mit Details und Nachdruck, auch wenn’s mal etwas lauter sein sollte. Die Tonalität des Ganzen können Sie nach Gusto einstellen, damit sollten sich praktisch immer gute Ergebnisse erzielen lassen.

Fazit

Wenn’s mal nicht die ausgewachsene High-End-Anlage sein muss – Ruarks R5 ist eine äußerst prall ausgestattete Wiedergabelösung für so ziemlich alle Musikmedien, die zudem noch weiträumig, sauber und angenehm klingt.

Kategorie: Stereoanlage und Komplettanlage

Produkt: Ruark Audio R5

Preis: um 1400 Euro

12/2022

Ruarks R5 ist eine äußerst prall ausgestattete Wiedergabelösung für so ziemlich alle Musikmedien.

Ruark Audio R5

Ausstattung & technische Daten 
Preis (in Euro) ca. 1.400 Euro 
Vertrieb: TAD Audiovertrieb, Aschau 
Telefon: 08052 9573273 
Internet: www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre):
Abmessungen: 520 x 142 x 300 mm 
Gewicht: ca. 9,5 kg 
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Holger Barske
Autor Holger Barske
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Datum 13.12.2022, 09:58 Uhr
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
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