Kategorie: Soundbars

Einzeltest: Canton DM 9


Flache Flunder

Soundbar Canton DM 9 im Test, Bild 1
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Wer keinen Platz für ein Mehrkanal-Lautsprechersystem in seinem Wohnzimmer opfern und dennoch guten Klang bei Film- und TV-Wiedergabe genießen möchte, braucht ein Front-Surround-System. Wir testen den neuen Klangriegel DM 9 von Canton.

Lautsprecherspezialist Canton aus Weilrod hat sich mit seinen zahlreichen Front-Surroundsystemen in der jüngsten Vergangenheit einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Das beeindruckend große Portfolio beinhaltet derzeit neun Modelle, darunter sind Regalsysteme und Standmodelle mit Subwooferunterstützung zu finden sowie „Allesineinem-Lösungen“ wie unser Testmodell DM 9. Im Gegensatz zu den von uns bereits sehr erfolgreich getesteten Modellen DM50 und DM8.2 ist das DM 9 sehr flach geraten und eignet sich ideal für die Wandmontage direkt unterhalb eines Fernsehers. Mit 89 cm Breite empfiehlt sich der Klangriegel für 40-Zoll-TVs aufwärts.

Soundbar Canton DM 9 im Test, Bild 2Soundbar Canton DM 9 im Test, Bild 3


Technik


Nur sieben Zentimeter baut das Canton DM 9 in die Tiefe und mit nur zwölf Zentimetern Gehäusehöhe bleibt der Soundbar optisch unauffällig. In dem 2.1-Virtual-Surroundsystem arbeiten zwei Dreiwege-Bassreflexsysteme mit Passivmembranen, befeuert von 200 Watt Systemleistung. An den äußeren Enden links und rechts sorgen die übereinander montierten 50-mm-Mittel- und 19-mm-Hochtöner für Stereo- oder virtuellen Surroundton. Unterstützung gibt es von vier Basstreibern im 100-mm-Format. Die Übergangsfrequenzen liegen bei rund 170 und 3.000 Hertz. Durch die integrierten Basschassis ist die Verwendung eines zusätzlichen Aktiv-Subwoofers unnötig. Doch wenn der Wunsch nach mehr Bassdruck und Tiefgang aufkommt, erlaubt das Canton DM 9 den Anschluss eines externen Subwoofers über die Pre-out-Buchse. Bei aktiviertem Sub-out werden Frequenzen unterhalb 80 Hertz herausgefiltert, was die Belastbarkeit der Tonleiste erhöht und sie zu größerer Dynamk befähigt. Drei Eingänge bietet das Digital Movie 9 an: Zweimal digital in optischer und koaxialer Bauweise sowie einmal analog in Form von Stereo-Cinchbuchsen. Zudem können Bluetooth-fähige Zuspielgeräte (ab Bluetooth-Version 2.0) mit dem DM 9 verbunden werden. Dank Apt-X-Codierung erfolgt die Tonübertragung in CD-Qualität.

Einrichtung & Praxis


Innerhalb nur weniger Minuten gelingt es jedem Nutzer, das Canton DM 9 in Betrieb zu nehmen. Der Klangriegel wird ausgepackt, am gewünschten Aufstellort platziert und mit einer Quelle verbunden. Um die bestmögliche Klangqualität zu erzielen, empfiehlt es sich, einen der beiden digitalen Eingänge zu nutzen. Wer eine Wandmontage bevorzugt, muss natürlich an den entsprechenden Stellen für Haken sorgen, an denen sich das DM 9 befestigen lässt. Im Auslieferzustand ist das Canton-System klanglich auf die Wandmontage unterhalb eines Flat-TVs (EQ 1) optimiert. Zwei weitere Equalizer-Presets ermöglichen die schnelle Anpassung der Abstrahlcharakterisitik bei Aufstellung vor dem TV oder in einem Regal. Nach erfolgreicher Installation kann das DM 9 mit der kleinen Fernbedienung eingeschaltet und komfortabel aus der Ferne gesteuert werden. Das an zentraler Stelle hinter Lochblechgitter verborgene Display gibt über jeden Betriebszustand und die gewählte Quelle in großen Lettern und Ziffern Auskunft. Ungestörten Filmgenuss ermöglicht die Dimmfunktion des Displays, das sich nach fünf Sekunden Leuchtzeit automatisch dunkel schaltet. Ganz hervorragend gelöst ist die Bedienung des Klangriegels: Nur neun Tasten reichen aus, um das System komfortabel zu steuern. In den erweiterten Soundfunktionen bietet das Canton die Möglichkeit bei Lippenasynchronizität korrigierend einzugreifen. Mit den Lautstärketasten kann die Tonwiedergabe in 10-ms-Schritten verzögert werden. In wenigen Schritten ist das Digital-Movie-System von Canton mit einem Bluetooth-Zuspieler sicher und störungsfrei verbunden. Die Reichweite beträgt innerhalb von Räumen etwa zehn Meter – in unseren Testräumen konnten wir uns sogar noch etwas weiter vom DM 9 entfernen, ohne dass die Tonübertragung abriss.

Klang


Um dem Canton-Klangriegel auf den Zahn fühlen zu können, ließen wir ihn eine Nacht mit gehobenem Lautstärkepegel einspielen. Danach war das DM 9 für den Klangtest bereit und legte dann auch gleich los wie die Feuerwehr. Im Modus „Stereo“ sorgte das System für einen enorm verbesserten Fernsehton. Die Musik- und Sprachwiedergabe ist sauber, sehr ausgewogen und gut detailliert. Vom Smartphone mit Bluetooth gefüttert, überzeugt der gute Stereoton mit einer schönen Basisbreite, die deutlich über die seitlichen Grenzen des Soundbars hinausreicht. Der neue Vin-Diesel-Actionstreifen „Riddick: Überleben ist seine Rache“ belegt eindrücklich, wie gut der Surround-Modus des Canton-Systems funktioniert. Eher unspektakuläre Effekte wie die Geräusche der herannahenden Hunde oder das Getrampel der außerirdischen Monster auf dem Dach der Blech-Barracke werden beeindruckend räumlich wiedergegeben. Zudem überzeugt die klare Dialogwiedergabe, so dass auch der notorisch nuschelnde Vin Diesel jederzeit gut zu verstehen ist. In den Actionsequenzen überzeugt der druckvolle Bass des flachen Soundriegels, der zudem sehr tief reicht und mit hoher Präzision wiedergegeben wird. In kleinen Wohnzimmern wird bei diesem System niemand einen externen Subwoofer vermissen. Wir haben in unserem großen Testraum dennoch einen großen Aktivwoofer angeschlossen, um die Grenzen der Canton-Tonleiste auszuloten. Das nun unterhalb von 80 Hertz entlastete DM 9 spielte munter weiter und überzeugte trotz immensen Lautstärkepegeln mit verzerrungsfreier Tonwiedergabe.

FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


Müssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schließe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Mit dem DM 9 zeigt Canton erneut sein ganzes Können im Lautsprecherbau: Aus dem nur sieben cm tiefen Klangriegel erzeugt der Lautsprecherspezialist eine beachtliche Surroundkulisse, die den flachen Fernsehton gehörig aufpeppt. So lassen sich mit geringem baulichen und zeitlichen Aufwand Filme mit tollem Kinoklang erleben.

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Kategorie: Soundbars

Produkt: Canton DM 9

Preis: um 450 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


5/2014
4.0 von 5 Sternen

Mittelklasse
Canton DM 9

Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Canton, Weilrod 
Telefon 060832870 
Internet www.canton.de 
Messwerte
Frontsystem (B x T x H in mm) 890/70/120 
Gewicht (in Kg) 4.8 
Verstärkerleistung (W) 200 
Ausstattung
Funktionsprinzip Frontsurround 
Farbe schwarz, weiß 
Lautsprecher 2 x Drei-Wege 
Chassis Front Anzahl
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Nein / Ja 
Surround-Programme
Radiotuner Nein 
Eingänge Audio
Besonderheiten Bluetooth 4.0, Passivmembrane 
Preis/Leistung hervorragend 
+ einfachste Bedienung 
+ geringe Gehäusetiefe 
+/- sehr guter Klang 
Klasse: Mittelklasse 
Testurteil überragend 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 12.05.2014, 16:52 Uhr
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Interessante Links:
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