Kategorie: Soundbars

Einzeltest: Canton DM 90.3


Der Spaßgarant

Soundbar Canton DM 90.3 im Test, Bild 1
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Auf dem Markt der Unterhaltungselektronik buhlen zahlreiche Anbieter mit unverschämt günstigen Soundbarlösungen um die Gunst der Käufer. Canton geht mit dem brandneuen DM 90.3 einen anderen Weg und bietet kompromisslose Technik im perfekt verarbeiteten Gehäuse an. Lohnt sich der tiefe Griff in das Portemonnaie?

Cantons DM 90.3 ersetzt den bestens beleumundeten Soundbar  DM 90.2, wobei Canton am bewährten Konzept und Design  festhält. So gibt es beim hessischen Lautsprecherspezialisten eine hochstabile Lösung mit dezentem Look, ausgeklügelter Technik und bester   Anfassqualität zum Preis von rund 1.200 Euro. Auf dem 90 cm breiten  und 30 cm tiefen Gehäuse aus hochdichter Faserplatte (HDF) dürfen  Fernseher bis zu einem Gewicht von 40 Kilogramm Platz nehmen. Das  sollte für die meisten TVs genügend Spielraum bieten, selbst große  65-Zöller sollten kein Problem sein.

Soundbar Canton DM 90.3 im Test, Bild 2Soundbar Canton DM 90.3 im Test, Bild 3
Natürlich muss hierbei auf das Maß  des Standfußes des gewünschten Fernsehers geachtet werden. In die  Höhe baut der Canton DM 90.3 mit 14,5 Zentimetern nur gering auf. 

Technik und Ausstattung


Das sehr robuste Gehäuse aus HDF ist in mattem Schwarz und Weiß  sowie hochglänzendem Schwarz erhältlich. Erstmals stellt Canton bei  einem Soundbar HDMI-Ein- und Ausgänge auf dem Aktivmodul zur  Verfügung. Drei Quellgeräte finden hier Kontakt, sogar mit 3D und 4K  versteht sich der Soundbar DM 90.3 von Canton. Der HDMI-Output  ist  ARC-fähig, kann also direkt mit dem  Audio-Rear-Channel des  Fernsehers kommunizieren, was es möglich macht, die Lautstärke des  DM 90.3 mit der TV-Fernbedienung zu regeln. Zweimal 50 Watt für  die beiden 100-mm-Koaxialchassis an den äußeren Enden der Front  und nochmals die gleiche Leistung für die vier 100-mm-Subwoofer- treiber  stellt  das  Aktivmodul  zur Verfügung. Wie  bei  Canton  üblich,  bestehen die Membranen der eingesetzten Chassis aus leichtem, aber  überaus steifem Aluminium. Die langhubigen Tieftöner arbeiten auf  ein gemeinsames, rückseitig ventiliertes, Bassreflexgehäuse bis zur  Übernahmefrequenz bei 150 Hertz. Darüber spielen die Koaxtreiber,  deren Mitteltöner die gleiche Größe wie die Subwoofer aufweisen und  somit über ordentliche Dynamikreserven verfügen. Im Zentrum des  Chassis  sitzt,  auf  einem  Steg  befestigt,  eine  hochbelastbare  25-mm-Hochtonkalotte. Damit den vier Subwoofern bei hohen  Lautstärken nicht die Puste ausgeht, werden diese mit einem steilflankigen Hochpassfilter unterhalb von rund 40 Hertz aus dem Rennen   genommen. Ebenfalls neu im Canton DM 90.3 ist der fortgeschrittene DTS-  TruSurround-HD-Algorithmus, der noch überzeugendere Surround- klangefffekte im Vergleich zum bisher eingesetzten SRS-TruSurround  HD erzeugen kann. Cantons Technik basiert auf dem Prinzip der  Head-Related Transfer Function (Deutsch:  Außenohrübertragungs- funktion) das die komplexe Filterwirkung von Kopf, Außenohr und  Rumpf beschreibt.  Auf das RDS-Tunermodul des  Vorgängers verzichtet Canton neuerdings, dafür spendieren sie dem Soundbar eine  Bluetooth-3.0-Schnittstelle  mit  AptX-Dekodierung.  Die  komplette  Signalverarbeitung übernimmt der 24-bit-Einzelchip-Audioprozessor  D2Audio DAE-6. Dank effektiver Schaltverstärker ist die Leistungsaufnahme im Betrieb recht gering, im Standby sind es nur noch 0,4 Watt.

In der Praxis


Drei voreingestellte Equalizer bietet der Canton Soundbar DM 90.3 an,  um die Akustik an den Aufstellort anpassen zu können. Zusätzlich können nach Bedarf die Höhen und Tiefen getrennt voneinander justiert,  das Audiosignal für eine perfekte Lippensynchronität von 0 – 110 ms  geregelt und sogar ein externer Aktivsubwoofer angeschlossen werden.  In diesem Fall wird eine feste Trennfrequenz von 80 Hertz vom System vorgegeben. Von der Entlastung tiefster Frequenzen profi tiert der  Soundbar klanglich, da die Lautsprecherchassis weniger Hub ausführen  müssen. Je nach Leistungsfähigkeit des eingesetzten Subwoofers sind  deutlich tiefere untere Grenzfrequenzen erzielbar, da die Limitierung  bei 40 Hertz entfällt. Im Alltag punktet der DM 90.3 mit seinen Komfortfunktionen „Auto  Ein/Aus“, der Gerätesteuerung mit CEC oder dem „One Touch Play“.  Letzteres ermöglicht die automatische Wahl des Bluetooth-Eingangs,  sobald von einem Bluetooth-fähigen Mobilgerät ein Audiosignal empfangen wird. Ebenfalls sehr löblich ist die Fähigkeit, Infrarotcodes von  TV-Fernbedienungen zu lernen, um Soundbar und Fernseher mit nur  einer Fernbedienung zu steuern.

Klang


Im Wohnzimmereinsatz, als Unterbau eines 55-Zoll-TVs, produziert der  Canton DM 90.3 im Filmbetrieb ein unglaublich druckvolles Klangbild,  das alle anwesenden Zuschauer verblüfft. Der Bass reicht tief hinab und  bleibt bis zu wirklich enormen Pegeln sehr präzise. Die Sprachwiedergabe  ist jederzeit sauber und frei von Schärfe, so detailliert hört man Nachrichtensprecher selten. Wird der Surroundmodus aktiviert, erweitert sich die  virtuelle Bühne enorm und ermöglicht eine präzise räumliche Ortung aller Klangeffekte. Selbst in unserem großen HEIMKINO-Testraum punktet der Canton DM 90.3 Soundbar mit satten Bässen und enormer Räumlichkeit. Eine Hinterkopf-Ortung wie bei einem dedizierten 5.1-System  bietet der Canton keine, dafür staffelt er die Klangdetails schön präzise im  sich bis seitlich der Sitzposition weit aufspannenden Raum. Mit „Edge of  Tomorrow“ im Blu-ray-Player zieht der Canton gekonnt alle Register, so  dass ein anwesender Redakteurskollege mehr als anerkennend bilanziert:  „Wahnsinn, macht ganz schön Alarm, das Ding!“

FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


Müssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schließe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Cantons Neuauflage seines Flaggschiff-Soundbars ist ein absolutes Highlight.  Feinste Verarbeitung gepaart mit besten Klangeigenschaften macht den DM  90.3 zum Spaßgaranten für Film und Fernsehen. Zudem lässt sich das sehr  gut ausgestattete Modell einfach in Betrieb nehmen und im Alltag bedienen.  Cantons DM 90.3 ist derzeit das Maß der Dinge in unserer Oberklasse.

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Kategorie: Soundbars

Produkt: Canton DM 90.3

Preis: um 1200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


6/2015
5.0 von 5 Sternen

Oberklasse
Canton DM 90.3

Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Canton, Weilrod 
Telefon 06083 2870 
Internet www.canton.de 
Messwerte
Frontsystem (B x T x H in mm) 900/300/145 
Gewicht (in Kg) 16.7 
Verstärkerleistung (W) 300 
Ausstattung
Funktionsprinzip Virtual Surround 
Farbe weiß, schwarz 
Lautsprecher 2.1 
Chassis Front Anzahl 2 x Koaxialchassis, 4 x Tieftöner 
Subwoofer Chassis-Durchmesser (in mm) 4 x 110 
Bauart Bassreflex 
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Nein / Ja 
Surround-Programme
Radiotuner Ja 
Eingänge Audio 1 x analog, 1 x optisch, 1 x elektr. 
Besonderheiten Bluetooth, lernfähige Funkfernbedienung 
Preis/Leistung sehr gut 
+ + enorm dynamischer Klang 
+ + sehr gute Ausstattung und Bedienung 
+/- + lernfähige Funkfernbedienung 
Klasse: Oberklasse 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
Kontakt E-Mail
Datum 10.06.2015, 09:54 Uhr
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Topthema: Ingenieurskunst in Perfektion
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