Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Rega RP40


40 Jahre und kein bisschen leise

Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 1
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Kaum zu glauben: Seit 40 Jahren gibt es Rega nun schon. Das ist sehr respektabel, hat man doch somit als kleine Firma nicht nur den aktuellen Plattenspieler-Boom mitgemacht, sondern eben auch die schweren Zeiten durchlebt

Mitspieler


Phonoverstärker:

 iFi iPhono
 Quad Twentyfour P

Verstärker:

 Silbatone 300B
 Acoustic Masterpiece AM- 201
 Dartzeel NHB-18NS und NHB-108

Lautsprecher:

 Manger MSSp1
 K+T Minimonitor TS

Zubehör:

 Netzleisten von PS Audio, Silent Wire
 Kabel von van den Hul, Silent Wire
 Basen von Liedtke Metalldesign, Thixar und Accurion 


Gegenspieler


Plattenspieler:

 Linn LP12 mit Ekos II
 Music Hall MMF-7.1
 Acoustic Solid 111 Wood 


Glaubt man dem Firmengründer und -inhaber Roy Gandy, dann waren die Zeiten, als es scheinbar schlecht um die Platte bestellt war, gar nicht so übel. Für den Nischenhersteller sagt er, kommt es darauf an, sich um sein Spezialgebiet zu kümmern, und das so gut wie er kann.

Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 2Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 3Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 4Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 5Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 6Plattenspieler Rega RP40 im Test, Bild 7
Der Erfolg würde sich dann von alleine einstellen. Nun, eben dieser Erfolg nach 40 Jahren gibt ihm Recht. Und wenn einer wie Gandy sagt, dass er es sich momentan genau überlegen muss, ob er noch einmal ein neues CD-Player-Modell entwickeln werde, während man am analogen Ende der Produktpalette kaum der Nachfrage hinterherkommt, dann sagt das schon einiges aus über die Verschiebungen, die inzwischen stattgefunden haben. Zum vierzigsten Jubiläum hat man sich etwas Besonderes gegönnt: Den Rega – wie könnte er anders heißen – RP40. Der flache Plattenspieler zum einmaligen Jubiläumspreis von 1.000 Euro kommt im Rega-typischen „Brett-Design“ daher – kein Wunder, basiert er doch auf dem Klassiker P3, der in diversen Evolutionsstufen schon fast so lange gebaut wird, wie die Firma Rega existiert. Wie bei allen Rega-Modellen handelt es sich um ein rein manuell bedienbares Gerät – der Komfort setzt erst beim mitgelieferten Zubehör in Form des Zusatznetzteiles PSU ein. Dieses generiert einen stabilen Sinus für den eingebauten Synchronmotor – so weit, so gut. Beim Jubiläumsmodell geht man immerhin so weit, das Netzteil individuell auf den eingebauten Motor einzumessen – ein Service, der normalerweise nur den wesentlich teureren Spitzenmodellen vorbehalten ist. Der Motor dankt es mit einem noch etwas ruhigeren Lauf. Die Geschwindigkeitswahl, die beim Basismodell durch Abnehmen des Glastellers und Umlegen des Riemens am Pulley erfolgt, wird natürlich hier auch komfortabel am PSU geschaltet. Der Motor überträgt die Antriebskraft über ein gedrehtes Metallpulley und einen Silikonriemen auf den Subteller aus Kunststoff. Der Riemen wurde komplett neu entwickelt und hat laut Hersteller jetzt noch weniger Toleranzen in Sachen Dehnung und Umfang als der Vorgänger. Die Grundkonstruktion ist wie beim P3 ein 20 Millimeter starkes Brett aus mitteldichter Faserplatte mit einer versteifenden Phenolharzbeschichtung. Das darf man sich jetzt mitnichten nur als dünnen, lackartigen Überzug vorstellen – die Schicht hat eine Dicke von ein paar Millimetern. Außerdem hat man auf und unter der Zarge die Achse zwischen Tellerlager und Tonarm noch einmal mit Aluminiumblechen verstärkt. Das Motto bei Rega ist eben extreme Steifigkeit statt Überdämpfung – Resonanzen sollen so schnell wie möglich abgeleitet werden und sich eben nicht in der Zarge totlaufen. Passend dazu gibt es Füße aus gedrehtem Aluminium, die in der Höhe verstellbar sind und ebenfalls aus höher angesiedelten Modellen stammen. An der Kontaktfläche zur Stellfläche gibt es dann doch noch etwas dämpfendes Material – an dieser Stelle sollen Resonanzen in beiden Richtungen vernichtet werden. Eine rote Filzmatte dämpft den recht schweren Teller aus Glas. Man kann sich jetzt vortrefflich drüber streiten, dass Glas ja in der Theorie ein grundsätzlich hifi - schädliches Material sei und eine dünne Filzmatte viel zu wenig, um das zu korrigieren. Nun – zum einen werden Regas mit dieser Kombination nun schon ein paar Jährchen länger gebaut als die meisten Mitbewerber, und wenn man die Gelegenheit hat, mal einen kurzen Klopftest zu machen, dann wird man die Forderung nach maximal schnellem Abklingen voll erfüllt sehen. Außer einem kurzen, trockenen „Klock“ kommt da gar nichts. Zeigen Sie mit einen Metallteller, der das besser macht! Eine solide Abdeckhaube gehört zum Lieferumfang – der Klappmechanismus ist rudimentär und nicht für den harten Dauereinsatz gemacht, erfüllt aber seinen Zweck. Der Tonarm ist das nächste Kapitel in der Geschichte eines absoluten Rega-Klassikers: Der RB303 basiert auf dem RB300, der in zahlreichen OEM-Varianten Geschichte geschrieben hat. Die Konstruktion ist in ihren Grundzügen natürlich gleich geblieben, man hat lediglich das weiterhin einteilig gegossene Tonarmrohr von der Masseverteilung her noch weiter optimiert – auch hier war noch mehr Steifigkeit das Ziel. Auch die geringeren Lagertoleranzen sorgen für eine noch präzisere Wiedergabe. Montiert ist ab Werk eine Spezialversion des hauseigenen Elys-Tonabnehmer in Weiß, dank der speziellen Dreipunktbefestigung ab Werk perfekt justiert. Nur die Auflagekraft muss noch eingestellt werden. Der Tonabnehmer für das Jubiläumsmodell wird bezüglich Kanalgleichheit und Abtastnadel genau selektiert, bevor er sein weißes Kleidchen anziehen darf. Der Tonarm wird durch ein Edelstahl-Gegengewicht noch weiter aufgewertet. Dieses Gesamtpaket kommt daher mit dezenten 40-Jahre- Schriftzügen mit ebenso dezenten Union-Jack-Applikationen – insgesamt ein ausgesprochen hübscher Plattenspieler, den man gerne auch länger bei sich zu Hause stehen hat. Angesichts seiner klanglichen Fähigkeiten kann er da auch gerne immer stehen bleiben. Das Konzept der schnellen Resonanzableitung geht auf: Die Bässe sind angesichts des niedrigen Gewichts von nur sieben Kilogramm subjektiv sehr tief, präzise definiert und so trocken wie sonst nur britischer Humor. Der RP40 verfügt durch seinen sauber abgestimmten Antrieb über jede Menge Souveränität und Übersicht, trennt die Instrumente sauber von der Akustik des Aufnahmeraums und stellt sie zueinander in einen lebensechten Kontext. Der gleichmäßige musikalische Fluss in unaufgeregten Passagen gelingt unaufgeregt und könnte den Hörer fast schon einlullen, wenn da nicht immer wieder das Ohr an kleinen Wendungen und Varianten hängenbliebe, die dann doch wieder zu genauerem Hinhören reizen. Auf der anderen Seite schüttelt der Jubiläums-Rega brachiale Dynamiksprünge und galoppierende Fortissimo-Passagen ebenso lässig aus dem Ärmel wie vorher eine harmlose Sequenz – das kleine Brett wirkt von so etwas so unbeeindruckt wie ein zentnerschweres Masselaufwerk. Absolut und im direkten Vergleich betrachtet stimmt das dann natürlich nicht – gegenüber einem mindestens fünf Mal so schweren Transrotor Fat Bob fehlt es dann doch ein bisschen am Drehmoment in Form von Masse am Teller; es ist aber dennoch immer wieder erstaunlich, mit welch unterschiedlichen Herangehensweisen man (nah) ans Ziel kommen kann. Gegenüber einem Rega P3 mit normaler Stromversorgung punktet der RP40 in Sachen Raumtiefe und räumlicher Präzision – auch ein Verdienst des selektierten Tonabnehmers. Interessant wird der Vergleich zwischen dem Rega und Plattenspielern in der gleichen Preisklasse, die auf ein anderes Dämpfungskonzept setzen. Über die Quantität und Qualität im Bass kann man sich da noch streiten – was der RP40 allen anderen voraus hat, ist die einmalige Eleganz und Präzision in den oberen Lagen, die ihn weit über seine Preisklasse hinausheben. 

Fazit

Mit dem RP-40 hat sich Rega zum Jubiläum ein würdiges Denkmal gesetzt. Hier gibt es ein extrem ausgeschlafenes Gesamtpaket zu einem mehr als attraktiven Preis. Zuschlagen! 

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Rega RP40

Preis: um 1000 Euro

12/2013
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Vertrieb TAD-Audiovertrieb GmbH, Aschau Im Chiemgau 
Telefon 08052 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre)
B x H x T (in mm) 44/10/36 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 31.12.2013, 10:19 Uhr
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