Kategorie: Plattenspieler

Einzeltest: Rega RP3


Mit Leichtigkeit

Plattenspieler Rega RP3 im Test, Bild 1
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Kann das gutgehen? Gegenüber dem kleinen Schwestermodell hat der RP3 noch einmal fast ein Pfund abgespeckt – normalerweise macht man Plattenspieler immer schwerer, wenn sie gut werden sollen. Ich kann Sie aber beruhigen: Es ist gut gegangen, sehr gut sogar.

Mit dem RP1 hat man es bei Rega vorgemacht: In einem fast schon minimalistischen Design steckt genau so viel ausgefuchste Technik und Material, dass sich zu einem extrem attraktiven Preis das Maximum an Klangqualität herausholen lässt. Der RP3 setzt nicht nur in der Rega-Nomenklatur einen drauf: Hier haben wir es mit einem Gerät zu tun, das sich an den anspruchsvolleren Wiedereinsteiger richtet und an den Hörer, der sich zum sehr akzeptablen Preis von 780 Euro einen Plattenspieler in den Hörraum stellen möchte, mit dem er lange Jahre zufrieden Musik hören kann, nicht zuletzt auch durch diverse Upgrade-Möglichkeiten.

Aufbau


Aber zunächst zum RP3 selbst: Wie bei allen Rega-Modellen handelt es sich um ein rein manuell bedienbares Gerät. Der Arm wird von Hand aufgelegt, die Geschwindigkeitswahl erfolgt durch Abnehmen des Glastellers und Umlegen des Riemens, am Pulley.

Plattenspieler Rega RP3 im Test, Bild 2Plattenspieler Rega RP3 im Test, Bild 3Plattenspieler Rega RP3 im Test, Bild 4
Die Grundkonstruktion ist wie beim RP1 ein 20 Millimeter starkes Brett aus mitteldichter Faserplatte. Dieses Material zeichnet sich durch hervorragende innere Dämpfung und damit Resonanzarmut aus und ist dadurch in sehr vielen Plattenspielern zu finden – allerdings nur bei Rega mit einer versteifenden Phenolharzbeschichtung. Beim RP3 hat man auf und unter der Zarge die in Sachen Resonanzvermeidung alles entscheidende Achse zwischen Tellerlager und Tonarm noch einmal mit extrem steifen Phenolharzplatten aufgedoppelt – das bringt gerade bei einem so leichten Plattenspieler einiges an Ruhe. In der Zarge und sehr nah am Subteller sitzt der Antriebsmotor, der über ein einfaches Netzteil mit Strom versorgt wird. Eine zweite Buchse erlaubt den Anschluss der aufwendigeren Rega-Motorsteuerung, mit der sich der vorzügliche 24-polige Synchronmotor noch einmal spürbar aufwerten lässt – für Komfortbewusste dann sogar mit umschaltbaren Geschwindigkeiten. Der Motor treibt über einen kurzen Riemen den Subteller an, dessen Lagerdorn sich in einer Buchse in der Grundplatte dreht. Auf dieser kleinen Scheibe liegt der Hauptteller auf, der Rega-typisch aus Glas ist. Eine Filzmatte, die in diversen Farben erhältlich ist, dämpft den recht schweren Teller. Wie üblich gehört eine solide Abdeckhaube zum Lieferumfang, bei der man lediglich die ungedämpften „Scharniere“ kritisieren kann – ansonsten ist so ein Schutz in entsprechenden Situationen hochwillkommen – der audiophile Kenner verzichtet bei geschütztem Stand des Spielers ganz darauf.

Tonarm


Der Tonarm ist die weiterentwickelte Version das absoluten Rega-Klassikers: Der RB303 basiert auf dem legendären RB300, dem wohl meist verkauften Tonarm der letzten Jahrzehnte. Das Design ist in seinen Grundzügen gleich geblieben, man hat lediglich das einteilige Tonarmrohr von der Masseverteilung her so weit optimiert, dass die Steifigkeit noch weiter erhöht wurde, bei gleichzeitig noch geringeren Lagertoleranzen. Montiert ist ab Werk kein Tonabnehmer – für einfachste Justage verwendet man einen der Rega-eigenen Tonabnehmer, die durch ihre spezielle Dreipunktbefestigung ab Werk perfekt justiert sind; lediglich die Auflagekraft muss noch eingestellt werden. Mit dem vom Vertrieb montierten Tonabnehmer musiziert der Rega auf einem sehr hohen Niveau. Die Bässe sind angesichts des extrem niedrigen Gewichts erstaunlich tiefgründig, schwarz und trocken. Der RP3 strahlt Ruhe und Kraft aus, trennt feine Details sauber vom Hintergrund und hüllt sie dennoch perfekt in den musikalischen Fluss. Die räumliche Abbildung und Staffelung gelingt ebenso perfekt und mühelos wie brachiale Dynamiksprünge. Kleine Besetzungen bildet er liebevoll und subtil ab, während großorchestrale Klassik oder laute Rockmusik in lebensnaher Größe und Wucht wiedergegeben werden. Technische Perfektion und hohe Musikalität gehen beim RP3 eine so glückliche Verbindung ein, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass viele Analogfans mit diesem kleinen und leichten Plattenspieler schon das endgültige Gerät gefunden haben.

Fazit

Mit dem RP3 hat Rega dem RP1 einen in allen Punkten voll überzeugenden großen Bruder zur Seite gestellt, der mit seiner hohen Qualität und den zusätzlichen Aufrüstoptionen alles mitbringt, ein langjähriger analoger Spielpartner zu werden.

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Kategorie: Plattenspieler

Produkt: Rega RP3

Preis: um 780 Euro

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5/2012
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Rega RP3

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Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb TAD-Audiovertrieb GmbH, Aschau Im Chiemgau 
Telefon +49 (0)8052 / 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre)
Ausstattung
Abmessungen (B x H x T in mm) 440/100/360 
Gewicht (in Kg) 3,7 
Kurz und knapp
+ hervorragender Klang 
+ exzellente Verarbeitung 
Klang
Labor 1,1 
Praxis 1,2 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 16.05.2012, 15:00 Uhr
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