Im Mittelpunkt der FINEST AUDIO SHOW Vienna am 23. und 24. November 2024 in Wien steht die Leidenschaft für HiFi-Technik, Musikwiedergabe und den perfekten Klang.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Hartvig Audio TT
Aus dem richtigen Holz
Das muss man ihnen ja lassen: Die skandinavischen HiFi-Hersteller sind konsequent – was sie einmal angefangen haben, das ziehen sie durch. Und so ist auch das neue Modell von Hartvig Audio trotz seines Einsteiger-Status eine echte Ansage
Mitspieler
Tonarme:
Dynavector DV-507 II
Tonabnehmer:
Dynavector Te Kaitora Rua
Miyajima Takumi
Phonoverstärker:
Trigon Advance
MalValve Preamp Three
Phono Verstärker:
Accuphase E-600
Acoustic Masterpiece AM-201
Lautsprecher:
Audio Physic Avantera
K+T Ophelia
Zubehör:
Stromversorgung: Accuphase, PS Audio
Kabel: Van den Hul, Transparent, Silent Wire, Signal Projects
Aufstellung: Thixar, Audio Exklusiv, Bfly
Gegenspieler
Plattenspieler:
Transrotor Fat Bob mit Reed Tonarm
Pro-Ject Signature 10
Sören Hartvig baut schon seit ein paar Jahren für einen kleinen Kundenstamm sein großes Laufwerk Signature TT – eine Maschine, die vor allem durch ihr bodenständiges und wichtiges Design auffällt, an ein paar Stellen aber viel Knowhow aufblitzen lässt. Dinge wie die clevere zweilagige Tellerkonstruktion zeugen von einer tiefgehenden Beschäftigung mit dem Thema Plattenspieler.
Aber kommen wir zum neuen, „kleinen“ Modell. Natürlich muss man zugeben, dass das schlicht und einfach Hartvig TT benannte Laufwerk im Vergleich zum Signature TT schon ein bisschen geschrumpft ist, vor allem in Sachen Bauhöhe. Geblieben ist die äußerst kompakte Bauform, die mit einem absoluten Mindestmaß an Stellfläche auskommt. In der Tat ragt die nicht nennenswert über den Durchmesser des Plattentellers hinaus – lediglich die beigestellte Motordose und die natürlich etwas abstehende Tonarmbasis vergrößern die benötigte Fläche ein wenig. Apropos Motordose: Diese kennen wir so oder so ähnlich von einem anderen renommierten Hersteller – das einzige Teil, das Hartvig laut eigener Aussage aus Deutschland bezieht. In der Motordose sitzt ein 24-Volt-Gleichstrommotor, der in der Grundversion des Laufwerks von einem handelsüblichen Schaltnetzteil versorgt wird. Über einen Flachriemen treibt der Motor den zweiteiligen Plattenteller an. Dieser besteht aus zwei Schichten, die sich ihre Funktion strikt teilen: Salopp gesagt ist unten alles, was rumpeln kann, oben alles, was Musik macht. Das bedeutet, dass der untere Teller angetrieben wird und die Buchse des invertierten Tellerlagers trägt. Der Tellerdorn hat keine Verbindung mit dem Lager, sondern ist nur im oberen Teller aus Acryl verankert – das vermindert schon einmal die Übertragung von Resonanzen aus dem Antrieb und dem Lager auf die aufgelegte Platte. Der Lagerdorn musste natürlich entsprechend kurz ausfallen, dennoch lässt die Konstruktion keine Zweifel an ihrer Stabilität – beim Aufsetzen des schweren Tellers bemerkt man die sehr engen Toleranzen des selbst gefertigten Lagers. Wie heutzutage in hochwertigen Laufwerken oft zu sehen, dreht sich der Teller auf einer Keramikkugel an der Spitze des Dorns, der entsprechende Lagerspiegel ist aus Teflon, die Buchse aus präzise gehonter Bronze. Diese Materialkombination klingt genau nach der Stabilität und Langlebigkeit, die der gesamte Hartvig TT vermittelt – designerisch vielleicht nicht so weit vorne wie beispielsweise ein Bergmann-Plattenspieler, dafür aber ungemein solide und präzise gefertigt. Der Lagerdorn ist in der Basis fixiert auf einem Podest aus Aluminium – der Unterbau selbst ist ein Sandwich aus MDF- und Acrylschichten. Beim Finish kann man wählen zwischen Lack, einem Einfach-Furnier und Furnier mit Intarsien-Streifen – wie ich finde, ein passendes Aussehen für ein Laufwerk aus dem Norden Europas. Der TT steht auf drei flachen Spike-Füßen, die im Inneren ein dämpfendes Element besitzen. Insofern reagiert das Laufwerk eher weniger empfindlich auf unterschiedliche Aufstellungsorte – Hauptsache er steht gerade. Und auch das lässt sich komfortabel mithilfe einer Dosenlibelle bewerkstelligen: Die beiden vorderen der insgesamt drei Füße lassen sich bequem per Rändelschraube in der Höhe verstellen. Fall es in Sachen Aufstellung doch noch zu Problemen kommt, dann hat man im Hause Hartvig gleich die passende Lösung parat: Eine Unterstellbasis im passenden Design. Die 20 Kilogramm schwere Einheit verbirgt in ihrem Inneren ebenfalls einen Sandwich-Aufbau, über dessen genaue Zusammenstellung sich der Hersteller ausschweigt. Unten gibt es drei umgedrehte Spike-Füße, die die schwere Basis über ein dämpfendes Element vom Untergrund entkoppeln, oben eine Metallplatte, auf der das Laufwerk steht. Vor der Anschaffung der Basis sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man das äußere Erscheinungsbild des Hartvig TT radikal ändert Aus einem kleinen Plattenspieler wird durch die zusätzliche Ebene eine recht mächtige „Laufwerksburg“. Wer jetzt noch den letzten Feinschliff in Sachen Laufruhe braucht, dem sei die Anschaffung des externen Akkunetzteils ans Herz gelegt, mit dem sich Hartvig-Laufwerke unabhängig vom örtlichen Stromnetz betreiben lassen. Auch hier findet sich das gleiche Design wie bei Laufwerk und Basis, so dass sich im Rack ein veritabler Hartvig-Turm aufbauen lässt – zu einem Preis, der dann aber auch deutlich jenseits der 10.000-Euro-Marke liegt. Wenn wir schon von Preisen reden: Das Laufwerk in der einfachsten mattschwarzen Variante liegt bei 9.700 Euro, unsere Testversion bei 10.600 Euro. Für die Basis werden ab 5.700 Euro, für das Akkunetzteil ab 4.100 Euro fällig. Das sind ohne Wenn und Aber stolze Preise und unter anderem der Fertigung in Dänemark geschuldet. Aufgebaut ist das Laufwerk recht schnell – der Wunsch-Tonarm wird einfach am passend gefrästen Ausleger hinten rechts montiert und justiert. In unserem Fall war das der legendäre Dynavector DV-507 II, auf dem ich das wundervolle Dynavector Te Kaitora Rua montiert habe. Das Laufwerk allein sieht auf einem Rack zwar ein bisschen verloren aus – setzt sich aber klanglich von Anfang an sehr gut in Szene. Ähnlichkeiten zum konstruktiv völlig anders ausgelegten Rega RP-10 sind tatsächlich vorhanden – man sieht also, dass viele Wege nach Rom führen. Im direkten Vergleich spielt der Hartvig dann noch ein bisschen stabiler im Bass und runder im Gesamtklang – hier haben wir es eben doch mit echter Masse gegenüber dem „schnellen“ Rega zu tun. Der TT überzeugt aber ebenso wie der leichte Brite durch ein kohärentes Klangbild, dem jegliche Form von Übertreibung oder „Ausreißern“ gewisser Bereiche fremd ist. Im Gegenteil: Musik wirkt immer organisch und natürlich gewachsen, in Ansätzen „verzeiht“ der Hartvig auch Tonstudiosünden wie zu viel künstlichen Hall oder Kompression. Man hört zwar wirklich alles heraus, kann sich aber durch die ruhige, überlegene Wiedergabe mit ein paar Dingen besser arrangieren als bei einem Laufwerk, das nervöser zu Werke geht. Diesen Eindruck des In-sich-Ruhens verstärkt der Hartvig noch bei Anschluss der Akku-Versorgung: Der dynamische Spielraum erweitert sich noch einmal, während sich eine schwer zu greifende Erhabenheit über so niedrige Dinge wie Rillengeräusche manifestiert. Auf einem guten Laufwerkstisch kommt der Hartvig TT prima alleine klar, die untergestellte Basis holt hier nur noch ein Quäntchen Ortungsschärfe und Übersicht heraus, während sie bei einem Rack, in dem noch andere Geräte stehen, eine echte Empfehlung wert ist – die zusätzliche Entkopplung hilft dem ohnehin schon guten Laufwerk dabei, sein ganzes Potenzial zu entfalten.Fazit
Der Hartvig TT kostet richtig viel Geld, keine Frage. Dafür bekommt man aber auch einen Plattenspieler, dem man anhört, dass er in allen entscheidenden Qualitätsfragen der Musikwiedergabe absolut auf den Punkt kommt. Ein Laufwerk fürs Leben.Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Hartvig Audio TT
Preis: um 9700 Euro
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Telefon | 030 4614874 |
Internet | www.applied-acoustics.de |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 330/150/360 |
Gewicht (in Kg) | 13 kg (nur Laufwerk) |
Varianten/Ausführungen: | Lack, Furnier, Intarsien |
Unterm Strich... | » Der Hartvig TT kostet richtig viel Geld, keine Frage. Dafür bekommt man aber auch einen Plattenspieler, dem man anhört, dass er in allen entscheidenden Qualitätsfragen der Musikwiedergabe absolut auf den Punkt kommt. Ein Laufwerk fürs Leben. |