Kategorie: Netzwerkplayer, D/A-Wandler, Musikserver

Systemtest: NAD M50, NAD M51, NAD M52


Meisterfeier

Streaming Client NAD M50, NAD M51, NAD M52 im Test , Bild 1
8300

Mit der neuen Master-Serie hat NAD etwas geschaffen, das anders ist. Die 43 Zentimeter Gehäusebreite sind so ziemlich das Einzige, das die dieser Serie angehörenden Geräte mit anderen DACs und Streamern gemeinsam haben.

Peripherie:


 Apple MacBook Pro, Windows 7 Home, JPLAY, RipNAS Z500
 CD-Player Ayon CD-1s
 iPod-Dockingstation Cambridge iD100, Apple iPod Classic 160GB
 RipNAS Solid V3
 Endstufe: Dayens Ampino
 Lautsprecher: Klang+Ton „Nada“ 


Für uns Konsumenten von digitaler Musik ist das Geburtstagsgeschenk, das sich NAD zum 40-jährigen Jubiläum macht, genau das richtige Futter. Der Name „New Acoustic Dimension“ ist Programm, denn natürlich sind die neuen, zur Master- Serie zählenden Komponenten sowohl klanglich vielversprechend als  auch technisch aktuell und mal ganz neuen Ansätzen folgend. Die komplette M-Serie wurde geputzt und neu aufgelegt, doch zu den für mich spannendsten Produkten dieser Serie gehört das perfekte Dreigespann M50, M51 und M52.

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Zusammen bilden sie eine Komplettlösung aus CD-Player/Ripping- Server, Speicher und D/A-Wandler. Ganz vereinfacht gesagt: Der M50 spielt CDs ab oder rippt sie, legt die eingelesenen Daten auf dem M52 ab und gibt sie, wenn man auf „Abspielen“ drückt, an den M51 zur Digital/Analogwandlung weiter. Einmal verkabelt, ist jeder in der Lage, seine Musiksammlung gewissenhaft zu archivieren und per Tablet-PC abzurufen, ohne dass Computerkenntnisse vonnöten sind. Das ist eine Lösung, auf die sicher viele gewartet haben.

Der Abspieler


Auf den ersten Blick wirkt der M50 im Vergleich zu seinen angestammten Spielpartnern hinsichtlich Design etwas aus der Reihe, betrachtet man aber die Seitenwangen und vor allem die inneren Werte wird schnell klar: Das ist eine Kernkomponente im Master-System. Schließlich und endlich ist er als Streamer das die Musikwiedergabe ausführende System und lässt sich mit beliebigen Komponenten kombinieren, fühlt sich jedoch mit den aus gleichem Haus stammenden Mitspielern am wohlsten. Einen UPnP-Server braucht man für die einwandfreie Funktion übrigens nicht, der M50 zupft sich die Daten von Ordnerfreigaben und unterliegt somit keinen vom Server vorgegebenen Zwängen. Er hat sein eigenes System und kann auf UPnP-Architektur verzichten. Das Einbinden bereits bestehender Ordnerfreigaben, die sich auf einem NAS oder einem mit dem lokalen Netzwerk verbundenen Computer befinden können, funktioniert per App ganz intuitiv, der Scanvorgang dauert je nach Umfang der bereits vorhandenen Sammlung nur eine kurze Weile. Schlussendlich ist es so, dass man gar nicht mehr merkt, von welchem Laufwerk man gerade Musik abspielt. Auch ist es eine absolute Seltenheit, dass selbst Musik, die von „Drittanbietern“ abgespielt wird, so absolut unmittelbar startet, als käme sie direkt von der internen Platte. Auch wird so Gapless- Wiedergabe unterstützt, was auch ein Detail ist, das viele vernachlässigen, besonders, wenn Geräte anderer Hersteller im Spiel sind. Eine so nahtlose und perfekte Integration in ein bestehendes System habe ich jedenfalls selten erlebt. Netzwerkzugang schafft man wahlweise drahtgebunden oder kabellos, Letzteres ist natürlich zu bervorzugen. Tatsächlich ist es aber kein Thema, nur die WLAN-Anbindung zu nutzen, denn wenn man alle drei Komponenten brav nebeneinanderstellt, benötigt man den Netzwerkzugang eigentlich nur noch für die Steuerung und das zwischenzeitliche Abfragen von Metadaten – gespielt wird schließlich direkt von Festplatte. Konsequenterweise gibt es sogar einen „Hotspot“- Modus, in dem der M50 sein eigenes WLAN zur Steuerung aufbaut. Das kann man entweder dann nutzen, wenn man kein oder ein nur schwaches Drahtlosnetzwerk zu Hause hat oder wenn man seinen Sammlung komplett drauf hat und ohne Netzwerk im Wohnzimmer auskommen will. Leider ginge dann auch Internetradio nicht, was angesichts der riesigen Sendervielfalt des vorinstallierten Tunein- Dienstes schade wäre. Der CD-Schlitz an der Vorderseite birgt nun zwei Funktionen: Natürlich lassen sich problemlos CDs direkt abspielen (dank Netzwerkzugang werden in der iPad-App sogar Titel und Cover der eingelegten Scheibe angezeigt), doch die meisten werden den M50 veranlassen, die CD auf den externen Speicher zu kopieren. Das Format kann man sich aussuchen, zur Auswahl stehen FLAC, MP3 oder beides. Die Metadaten werden sehr verlässlich aus dem Internet gezogen, damit es später auch übersichtlich bleibt und mit hübschen Covern versehen wird.

Der Speicher


Wenn man sich nun sinnigerweise dafür entscheidet, die eingelegte CD zu archivieren, so kommt ganz automatisch und ohne eigenes Zutun der M52 ins Spiel. Der ist in unmittelbarer Nähe zum M50 zu platzieren, da er einfach nur per USB-Kabel mit ihm verbunden wird. Die Platzierung im Hörraum ist überhaupt kein Thema, die langsam drehenden Festplatten sind im Betrieb nicht hörbar. Dreimal ein Terabyte wurde verbaut, zur Sicherheit der Musikdaten wird RAID eingesetzt, das die Daten redundant auf den drei Platten verteilt. Selbst wenn eine Festplatte den Geist aufgibt, ist das Archiv noch vollständig erhalten. Zwei der insgesamt drei Terabyte sind für das Musikarchiv nutzbar, das reicht für tagelangen Musikgenuss, selbst in hochaufgelöster Qualität. Einmal mit dem M52 und somit seinem Netzwerk verbunden, wird der Musikordner freigegeben, so dass man seine heruntergeladene oder bereits gerippte Musik bequem über das Netzwerk draufkopieren kann.

Der Wandler


Der Letzte im Bunde ist hauptverantwortlich für das Umwandeln der ganzen digitalen Daten in analoge Signale. Der M51 geht das Thema D/A-Wandlung mal ganz anders an, was ich sehr erfrischend finde. Unter seiner Haube sind keine DAC-Bausteine herkömmlicher Art zu finden, die prominenten Namen wie Wolfson, Burr-Brown, ESS oder Cirrus Logic sieht man zumindest im Wandlerabteil nicht. Ein Zetex-DDFA (Diect Digital Feedback Amplifier) macht etwas, was manch einer vielleicht schonmal in EINSNULL über einige moderne Vollverstärker gelesen hat: Er setzt das PCM-Eingangssignal direkt in ein pulsweitenmoduliertes um. Damit bleibt es zumindest in einer digital aussehenden Form, die Grenzfrequenz dieser Umsetzung wird durch den mit 844 kHz mehr als ausreichend hoch getakteten PWM-Chip bestimmt. Im Prinzip ist das ein kleiner Verstärker, der in diesem DAC sitzt. Das verwendete Signal bleibt jedenfalls bis kurz vor den Cinchbuchsen in einer digitalen Form, zudem wird durch Gegenkopplung des Signals der Klirr rekordverdächtig niedrig gehalten. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass man das analoge Signal mit einem einfachen analogen Tiefpassfilter rekonstruieren kann. Auch findet bei der Umsetzung in dieses Format jitterbekämpfendes Reclocking statt, alles in einem sehr effizienten Rutsch. Von dieser fürstlichen Behandlung können Zuspieler aller möglichen Couleur profitieren, neben den im Hi- Fi-Bereich üblichen elektrischen und optischen S/PDIF-Eingängen und AES/EBU findet man auch noch HDMI- Buchsen. Die sind dafür da, den M51 in einem 2.0-Heimkino betreiben zu können, beispielsweise, um Bluray- Playern klanglich auf die Sprünge zu helfen. Das Videosignal schleift er durch, auch wenn es 3D-Inhalte beinhaltet – alles kein Thema. Was aber noch viel spannender ist: Verbindet man den M50 über diese Verbindung mit dem DAC, so werden die Daten sauber im I2S-Format gesendet, was die eigentlich einzig wahre Verbindungsart dieser beiden darstellt. Sollten Sie also die komplette Kombi erwerben, so ist ein vernünftiges HDMI-Kabel und das Verbinden von DAC und Streamer über diese Schnittstelle die einzig richtige Entscheidung. Dann schickt man nämlich die Musik schön sauber nach Daten, Bit- und Worttakt getrennt in den Wandler, was das digitale Signal in seiner Reinstform darstellt und klanglich somit der beste Weg ist. Eine weitere Aufgabe des DSP liegt in der Lautstärkeregelung. Und die ist ähnlich feist wie der Rest. Hier wird sich zunutze gemacht, dass man den Ausgangspegel direkt bei der PC-Mauf- PWM-Wandlung einstellen kann. 35 Bit Genauigkeit hat man zur Verfügung, was selbst bei einem 24-Bit- Signal noch genug Headroom lässt, um ganz ohne Dithering und Abschneiden von Datenbits den Pegel verlustfrei einstellen zu können. Somit ist es sowohl denkbar als auch sinnvoll, den M51 direkt mit Aktivboxen oder Leistungsendstufen zu betreiben. NAD hat passende M-Verstärker im Programm.

Praxis


Jetzt mal noch ein bisschen was zur Steuerung: Mit der M50-App, die es kostenlos im Appstore gibt, ist das Navigieren sowohl ein Kinderspiel als auch eine wahre Freude. Da hat ganz offensichtlich jemand nachgedacht und eine eigenständige Software entwickelt, die es in dieser Form nur bei NAD gibt. Und noch etwas ganz Wichtiges: NAD hat mit dem M50 das weltweit erste Gerät auf dem Markt, dass das Download-Portal Highresaudio.com fest ins System integriert hat. So kann man direkt vom Sofa aus Musik in Master-Qualität kaufen und auf direktem Weg auf dem M52-Speicher ablegen lassen, ohne am Computer tätig zu werden. Das habe ich mir schon lange gewünscht, endlich hat das mal einer! Flott, intuitiv und flüssig navigiert man durch seine Sammlung, hübsche große Cover werden (auch mit Retina-Display-Unterstützung) dargestellt, ein Tipp auf das Cover und anschließend auf einen der Titel (oder das ganze Album) lässt die Musik loslegen. Und das ist dann die nächste Freude, die man verspürt, denn das Master-Gespann bietet ganz vorzügliche Klänge. Out of the Box merkt man schon, wie seelenruhig, entspannt und richtig diese Kombi ans Werk geht. Und wenn man mal mehr als 20 Minuten mit ihr gehört hat (was angesichts des tollen Klangs sehr wahrscheinlich ist), so bemerkt man schnell, wie der Raum weiter aufgeht, die Darstellung von Feinstinformationen zunimmt, die Gesamtdynamik des Systems sich voll entfaltet und sich ein Klang einstellt, der bemerkenswert ist. Diese feinen Klänge finden auf einer sehr üppigen, einladenden Bühne statt, die Abbildung jeglicher Ereignisse gelingt absolut plastisch und stabil. So, jetzt reicht‘s, das hat nun endgültig dafür gesorgt, dass ich die Master-Serie liebe. Design, Bedienbarkeit, Funktionsumfang und Klang so perfekt in Einklang zu bringen, ist mir bisher kaum untergekommen. Sollten Sie bisher noch überlegt haben, ob Sie auf Musikdateien umsteigen sollen, haben Sie jetzt die Initialzündung für die klare Antwort „Ja!“ bekommen.

Fazit

Diese Kombi kann es sein. Sie hat das große Potenzial, den letzten Zweifler hinterm Plattenspieler herzulocken. Dieses nahtlose Verbinden von narrensicherem Komfort und musikalischem Genuss gibt‘s in der Form kaum, weshalb ich jedem, der mit dem Gedanken spielt, seine Musik zukünftig in Dateiform zu genießen, zur intensiven Betrachtung dieser drei NAD-Künstler rate.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: NAD M50

Preis: um 2500 Euro

8/2013

Kategorie: D/A-Wandler

Produkt: NAD M51

Preis: um 1700 Euro

8/2013

Kategorie: Musikserver

Produkt: NAD M52

Preis: um 2500 Euro

8/2013
Ausstattung & technische Daten: NAD M50
Preis: 2500 
Vertrieb: Dynaudio, Rosengarten 
Telefon: 04108 41800 
Internet: www.nad.de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 435/327/115 
Eingänge: 1 x Ethernet 
Ausgänge: 1 x S/PDIF RCA 
checksum „Diese Kombi kann es sein. Sie hat das große Potenzial, den letzten Zweifler hinterm Plattenspieler herzulocken. Dieses nahtlose Verbinden von narrensicherem Komfort und musikalischem Genuss gibt‘s in der Form kaum, weshalb ich jedem, der mit dem Gedanken spielt, seine Musik zukünftig in Dateiform zu genießen, zur intensiven Betrachtung dieser drei NAD-Künstlerrate.“ 
Ausstattung & technische Daten: NAD M51
Vertrieb Dynaudio, Rosengarten 
Telefon 04108 41800 
Internet www.nad.de 
Eingänge: 1 x S/PDIF RCA 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
Abmessungen (in mm): 435/327/80 
Besonderheiten
checksum „Diese Kombi kann es sein. Sie hat das große Potenzial, den letzten Zweifler hinterm Plattenspieler herzulocken. Dieses nahtlose Verbinden von narrensicherem Komfort und musikalischem Genuss gibt‘s in der Form kaum, weshalb ich jedem, der mit dem Gedanken spielt, seine Musik zukünftig in Dateiform zu genießen, zur intensiven Betrachtung dieser drei NAD-Künstlerrate. 
Ausstattung & technische Daten: NAD M52
Vertrieb Dynaudio, Rosengarten 
Telefon 04108 41800 
Internet www.nad.de 
Abmessungen (B x H x T in mm) 435/327/80 
Ausgänge 1 x USB 
checksum „Diese Kombi kann es sein. Sie hat das große Potenzial, den letzten Zweifler hinterm Plattenspieler herzulocken. Dieses nahtlose Verbinden von narrensicherem Komfort und musikalischem Genuss gibt‘s in der Form kaum, weshalb ich jedem, der mit dem Gedanken spielt, seine Musik zukünftig in Dateiform zu genießen, zur intensiven Betrachtung dieser drei NAD-Künstlerrate. 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 26.08.2013, 12:01 Uhr
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