Festplatten und Netzwerke ermöglichen uns heutzutage ganz tolle Dinge. Die Firma imerge baut seit einer ganzen Weile die absoluten Top-Produkte fürs traute Heim.
Peripherie:
Vorverstärker:
MalValve preamp 3
Endstufen:
SymAsym
Lautsprecher:
Klang+Ton „Big Bang“
KEF Reference 205/2
Gleich zu Beginn des Artikels möchte ich Ihnen ein Geständnis machen: Mir geht’s ja immer um den guten Ton, ich will trotz allem nicht verschweigen, dass der in diesem Artikel besprochene imerge sich auch hervorragend eignet, Videomaterial zu archivieren. Keine Angst, wir verkommen jetzt nicht zum Video-Heft.
Ich tu einfach mal so, als ob ich Musikvideos verwendet hätte, zumal die Mehrkanalfähigkeit des imerge ja auch Bestandteil des Tests ist. Somit bleibt dieser Artikel ganz im Zeichen der Musik, auch wenn es dem Nutzer natürlich freisteht, auch Filme auf die Festplatte zu schieben. Der Grund, dieses Gerät mit einem Test zu beehren, ist recht einleuchtend: Die Engländer von imerge haben nicht einfach nur ein großes Gehäuse genommen und einen PC reingesteckt, sondern sich gerade für die Aufbereitung der Bildes und des Tons ganz besonders viel Mühe gegeben. Der verbaute D/A-Wandler ist von höchster Qualität und kommt problemlos mit hochaufgelöstem Musikmaterial der diversen Downloadportale klar. Und, das ahne ich jetzt schon, hat das Potenzial, Musik astrein zu wandeln. Im Verlauf des Tests habe ich mitbekommen, dass es durchaus Sinn macht, den Fachmann ranzulassen und nicht selber zu versuchen, alles zu konfigurieren. Das geht mit Sicherheit, aber das Trivialste der Welt ist das Einrichten des imerge nicht. Zum MS1: Ich verstehe ihn grundsätzlich als Client mit Ripping-Funktion. Der Speicher, auf dem er die Daten ablegt ist als externe, erweiterbare Lösung konzipiert, die auf den Namen VIVASafe hört. Derzeit kann man sich somit eine Gesamtkapazität von 18 Terabyte schaffen. Ist nicht ganz frei von Sinn, besonders, wenn man anfängt, sein Archiv von einigen hundert CDs plus die komplette Filmsammlung auf Festplatte zu bannen. Alternativ schließt man per eSATA externe Festplatten an, 2 Buchsen sind für diese Anschlussart verfügbar. Wer bereits die Computerfestplatte voll hat mit Filmen und Musik freut sich, dass es Netzwerke gibt, denn übers LAN kann man seine geliebten Musikdateien einfach per Drag&Drop auf den MS1- Speicher werfen. Das geht übrigens auch in die andere Richtung, falls man ein mit dem imerge geripptes Album auf sein Notebook kopieren möchte, um damit auf Reisen zu gehen. Das Netz dient ihm außerdem noch für Komfortangelegenheiten: Die Metadaten sowohl der Filme als auch der Musikalben zieht er von den einschlägigen Onlinedatenbanken AMG und GD3, was eine „Treffersicherheit“ von zirka 98 Prozent bedeutet. Das ganz abgefahrene Zeug wie dubiose Death- Metal-Alben oder ausländische Bootlegs bleibt manchmal außen vor, zur Not editiert man von Hand die einzelnen Lieder. Selbst ein Coverupload ist möglich. Wer diese Mühe scheut, muss sich nicht ärgern: Die „Dummy“-Cover sind recht ansehnlich. Der Start des Gerätes dauert ein bisschen. Nach einer Dauer von ein paar Minuten ist die Bedienoberfläche da und man kann loslegen. Zunächst muss man ein paar Dinge einrichten. Das Netzwerk will gefunden werden, außerdem will der imerge-Client unbedingt wissen, wo seine Festplatte steckt, da er ja die Daten auch irgendwo ablegen muss. Das geht recht flott von Hand, nach einem Neustart ist er mit allem, was er wissen muss, da und voll einsatzbereit. Bis zu neun Zonen bedient der Server, womit sichergestellt ist, dass das ganze Haus Medien aller Art empfängt. Wirklich beeindruckt war ich von der tollen Bedienoberfläche, die es schafft, einen hohen Funktionsumfang sowohl hübsch als auch funktionell darzustellen. Es sieht schon, besonders auf einem großen Flat-Screen, richtig toll aus, wenn die Coverbilder sanft umherfliegen und in ihrer ganzen Schönheit dargestellt werden. Die Steuerung mit der Infrarotfernbedienung ist als Notlösung zu betrachten, die zwar funktioniert, im Detail gerade im „Settings“-Menü manchmal etwas unlogische Befehle ausführen muss. Ist aber nicht schlimm: Einerseits macht man die Einstellungen in der Regel genau ein Mal (oder lässt es machen), andererseits ist es weitaus eleganter, sich eine hübsche Funkfernbedienung dazustellen zu lassen. Zufällig vertreibt Vivateq auch die sehr guten Rti-Produkte, die natürlich unterstützt werden und elegante Bedienung ermöglichen. Ich war vor Kurzem erst im Heimkino der Uhinger und habe dort ein Komplettset in Aktion sehen und hören dürfen. Obwohl ich ein Stereo-Mensch bin: Konzertvideos mit entsprechend guter Mehrkanalspur und per Beamer riesengroß dargestelltem Bild sind etwas, was man auch erlebt haben muss. Und mit einem Knopfdruck hat man dieses Erlebnis, wenn ein imerge installiert ist. „Zu Hause“ im Hörraum gab‘s dann den erneuten Klangtest in gewohnter Umgebung. Ich war ja schon noch etwas voreingenommen, ob das Teil auch nach „High-End“-Gesichtspunkten funktioniert. Tut es. Das, was ich während der Session hören durfte, konkurriert problemlos mit den ganz teuren und anerkannten Playern da draußen. Töne von DVD und CD jedenfalls verlangen nicht nach einem externen Wandler, denn die Jungs von imerge wissen offensichtlich, wie so etwas geht. Das ist druckvoll, glasklar und mit einer Dynamik gesegnet, die so bemerkenswert ist, dass sie eine ganz besondere Erwähnung verdient. Wenn man drauf achtet, dass Lautsprecher und Verstärker auch in der Lage sind, diese Dynamik umzusetzen, wird man ein Feuerwerk an Sound erleben. Das ist kein plattes Geschmetter, sondern Dynamik ganz im Sinne der Definition. Große Klasse.
Fazit
imerge zeigt, wohin die Reise geht. Das ist keine billige Angelegenheit, aber so in etwa werden wir in Zukunft unser Unterhaltungsprogramm gestalten. Oder jetzt schon, wenn Sie einen imerge kaufen.