Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Evolve Media Lifestation


Sehen und hören

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Evolve kennen Sie nicht? Ich vorher auch nicht. Wie so oft war‘s so: Vertriebsmann kommt rein, schlürft Kaffee mit Redakteuren und hat dann ganz nebenbei was Neues dabei. Und konnte uns das sogar dalassen...

Peripherie:


 Vorstufe: MalValve preamp 3
 Endstufen: SAC Eagle
 Lautsprecher: KEF XQ50

Aus dem Karton, den der Vertriebsmann von Audio Reference hierließ holte ich einen ziemlich schweren, grauen Kasten. Nichts optisch Verspieltes. Einen grauen Kasten! Allerdings einen, der es in sich hat, wenn man sich dessen Hinterteil, seine Innereien und sein Konzept genauer zu Gemüte führt. Evolve Media ist ein junges Unternehmen, das vor ein paar Jahren von ehemaligen Mitarbeitern durchaus namhafter Firmen gegründet wurde, die sich vornahmen, endlich Dinge durchsetzen und realisieren zu können, die sie für richtig hielten. Das ist ein richtig dynamisches Team, das auf die gerade herangewachsene Digitalgeneration zielt.

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Diese neue Generation ist vor allem eins: unheimlich gestresst und deshalb nicht willens, das abendlich Musik- und Filmprogramm unnötig kompliziert zu gestalten. Um noch mal in die Videothek zu fahren sind die viel zu faul, das muss alles auf Knopfdruck gehen. Die Palette der Evolve-Produkte ist bunt: Allen voran prescht die hier vorgestellte Lifestation, das Sortiment umfasst jedoch eine ganze Reihe reiner Streamer und Netzwerkspeicher verschiedener Größen. Im Prinzip ist das ein richtig spannendes Produkt für die ganzen Installer da draußen, denn die können ihren Kunden fertige Komplettlösungen ins neue Häuschen bauen. Aber wir als Computer-HiFi- Kenner können das auch selbst und schauen deswegen auch selber mal rein in das neue Multimediateil aus den USA. Damit es nach dem Knopfdruck ordentlich aussieht und klingt, haben die Evolve-Entwickler eine Hardwareumgebung geschneidert, die flüssige Bedienung und den Prozessordurst der möglichen Anwendungen befriedigt. Ja, Prozessor. Natürlich steckt da ein Computer drin, natürlich läuft auf dem auch ein Betriebssystem. Das muss doch nun wirklich nicht schlimm sein.  Ganz offensichtlich wussten die Entwickler des Ganzen auch ganz genau, was man zu tun hat um stets zufriedene Kunden zu haben. Bedient wird auf einer angepassten Version des Windows Media Centers. Das ist aus vielerlei Hinsicht gar keine schlechte Wahl. An WMC sind viele gewöhnt, es sieht ja auch sehr ansprechend aus und bedient sich auch ohne Probleme. Somit erfüllt diese Software alles, was man für ein Mediacenter benötigt. Das darunterliegende Betriebssystem wurde so schlank gemacht, dass es sich ausschließlich um Medien- und Netzwerkdienste kümmert. Alles andere wurde lahmgelegt, denn die Lifestation soll ja nicht als Homecomputer dienen. Da man eine offene und erweiterbare Plattform vor sich hatte, konnte man außer einem Musikserver noch eine Menge andere Dinge in das Gerät integrieren. Filme gucken gehört dazu, warum denn nicht auch einen Sat-Receiver (natürlich HD-fähig) und einen Kabeltuner einbauen? Mit dem kann man sogar das TV-Programm aufnehmen und später abspielen, die Filme und Sendungen werden mit Kurzrezensionen versehen und sauber in einer Bibliothek abgelegt. Gerippte Filme werden ebenso gewissenhaft behandelt: Da wird aus dem Internet ein nettes Cover gezogen, eine kleine Rezension beigelegt und das Ganze hübsch in eine Coverübersicht geschoben und so optisch ansprechend verpackt. Das Ganze wird übrigens für gerippte CDs auch getan. Ich sage es Ihnen, wenn Sie einmal dieses Mediacenter eine Weile benutzt haben, wird es schwer, wieder in die Welt der CD,- Blu-ray- und DVD-Player zurückzukehren. Das will man dann nicht mehr, das Jonglieren mit Polycarbonatscheiben empfindet man bald als unelegant. Gut, Blu-rays muss man immer noch über sein Laufwerk abspielen, aber DVDs darf man sich auf Festplatte rippen und kann somit zumindest das (sicher eh noch viel größere) DVD-Archiv auf der Evolve-Platte sichern und Platz im Regal schaffen.

Hardware


Für den Sound zeichnet ein Gerät verantwortlich, dass in Kennerkreisen ganz hoch Kurs steht. Die große Asus Xonar Die wird in vielen Foren zurecht gelobt. Und zwar aus zwei Gründen: Diese Soundkarte spielt so hervorragend und zweitens bietet sie noch das Potenzial, ein paar Tuningmaßnahmen anzuwenden. Das wusste Charlie Mertz, einer der Entwickler und Gehirne bei Evolve Media in den USA, auch sehr gut und er wusste es zu nutzen. Alle installierten TV-Karten, Optionen und Einstellungen hinsichtlich Audio und Video sind bereits eingerichtet, so dass Sie sich ganz auf das Erstellen Ihrer Bibliothek konzentrieren können. Die soll und wird über die Zeit schön wachsen, so dass Sie irgendwann immer alles griff bereit haben, was Sie an Medien angesammelt haben. Am Anfang haben Sie eine Weile mit dem Evolve zu tun, denn sollten Sie einen Flickr-, Vimeo-, Last.FM-, Radiotime- oder sSonstwas-Account haben können Sie den hier einrichten, so dass beispielsweise sofort Ihre Lieblingssender im Radiotime-App hinterlegt sind. Das gehört bei einem solch umfassenden Paket dazu. Die Lifestation kann Ihnen übrigens nicht nur das volle Unterhaltungsprogramm im Wohnzimmer aus einem Gerät servieren, es teilt obendrein seine Inhalte mit andere Endgeräten in anderen Räumen des Hauses. Für andere Zonen können Sie sich eines der vielen anderen Evolve-Geräte hinstellem, die müssen ja dann beispielsweise nicht zwingend eine Festplatte haben und rippen können.

Lange Abende


Klanglich musste ich mal wieder feststellen, dass es durchaus seine Berechtigung hat, wenn die D/A-Wandlung auf einem ganz kurzen Dienstweg mit ordentlichen Wandlern erledigt wird und nur noch eine Endstufe nachgeschaltet wird, die dann lautsprecherfreundliche Signale draus macht. Das läuft richtig gut! Es gibt sicher reine Musikspezialisten, die feinsinniger, offener, geschmeidiger agieren, aber keiner davon kann sich zum einen auf die Brust schreiben, so viele Tonformate zu unterstützen, zum anderen können wenige so feste zupacken wie dieser Evolve-Server. Das verleiht der Musik eine ungeheure Kraft und einen dementsprechend opulenten Auftritt und passt auch wunderbar zu einem actionreichen Film. Und, wie sich herausgestellt hat, noch mal viel besser zu Konzert- DVDs von Festplatte. Ich hatte schon ganz verdrängt, wie anders, aber schön es ist, auch ab und an mal Bild zur Musik zu haben. Deswegen gab‘s mal wieder Musikvideos und Filme, die damit zu haben: „Jarre in China“ habe ich mir angesehen, die Animusic- DVDs und die von mir für gut befundene „Away From The Sun“ von Three Doors Down. Alles wurde sowohl in Bild als auch Ton absolut sauber präsentiert, konnte wirklich highendigen Ansprüchen mehr als genügen und war innerhalb von Sekunden aufgerufen. Das ist Komfort und Qualität, wie ich mir das wünsche. Und hinterher gab‘s noch meine Film-Highlights, auch wenn die nicht unbedingt aus Musik bestehen: „This Is Spinal Tap“ und „Lemmy“. Nach diesen beiden Ausflügen in die visuell unerstützte Welt der Musik kam ich auch nicht drumrum, zuzugeben, dass man auch daran sehr wohl richtig Spaß haben kann, wenn die Qualität der Präsentation dementpsrechend gut ist. Darauf kam ich deshalb, weil ich noch selten zuvor die Kombination aus sauberem Bild und perfektem Ton so schlüssig und perfekt vereint erlebt habe. Gute Bluray- Player gibt’s, gute Videostreamer auch, aber keiner davon haut so einen Ton raus und keiner kann vor allem mit riesigen Festplatten, so sauberer stereophoner Audiosignalverarbeitung und all den anderen Features aufwarten, wie es der Evolve kann. Er ist natürlich auch kein extrem billiges Gerät, aber eines, das alle medialen Wünsche erfüllt, die man heute hegen kann. Und das realisitiert‘s doch schon wieder ein wenig, oder?

Fazit

Die ganzen Blue-ray-Player, CD-Player und sonstige Player können entsorgt werden, die Evolve Lifestatio ersetzt sie alle

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Evolve Media Lifestation

Preis: um 6500 Euro

9/2011
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 6500 
Vertrieb: Audio Reference, Hamburg 
Telefon: 040 53320359 
Internet: www.audio-reference.de 
Eingänge: 1 x LAN 
Ausgänge 1 x analog RCA , 1 x HDMI / DVI / VGA 
Sonstiges SAT-Receiver, Blu-ray-Laufwerk, CD/DVD-Rip 
checksum „Die ganzen Blue-ray-Player, CD-Player und sonstige Player können entsorgt werden, die Evolve Lifestatio ersetzt sie alle“ 
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Autor Christian Rechenbach
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Datum 23.09.2011, 11:57 Uhr
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