Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Cambridge Audio NP30


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Streaming Client Cambridge Audio NP30 im Test, Bild 1
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Die ganze Welt will derzeit streamen. Aus diesem Grund schießen entsprechende Endgeräte derzeit aus dem Boden wie sonst was. Von dem kleinen Sonata NP30 könnte man denken, er sei aufgrund seines Preises und des MIDI-Formats etwas für die, die mit der Thematik beginnen und irgendwann umsteigen wollen. Ich sag‘s mal jetzt schon: Das Umsteigen sollte man sich vorher gut überlegen.

Peripherie:



Quellen:


RipNAS Z500
USB-Festplatte LG, 320 GB


D/A-Wandler:


Restek MDAC+
Cambridge DacMagic
Audio Research DAC8


Vorstufe:


AVM V3ng


Endstufen:


AVM M3ng


Lautsprecher:


Audio Physic
Calyx AL


Geräte in der Sonata-Produktreihe zeichnen sich dadurch aus, kompakt, bedienfreundlich und modern zu sein. Die Sonata-Serie von Cambridge steht außerdem dafür, dass der Preis in erträglichen, wenn nicht sogar als unglaublich günstig zu bezeichnenden Regionen bleibt.

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Der äußerst gut in unsere Zeit passende NP30 kostet mit 600 Euro auch erfreulich wenig. Bisher gab es in dieser Preisklasse erstaunlich wenig. Und wenn, war es doch meist etwas kompromissbehaftet. Cambridge gibt sich mit so etwas nicht zufrieden. Viele Dinge, die einem fehlen, wenn man sich Streaming-Clients der unteren Preisschichten ansieht, haben die Entwickler von der Insel nicht wegsparen wollen, weshalb man es mit einem sehr anspruchsvollen Streaming-Client zu tun hat. Zwei Farbvarianten sind erhältlich: klassisch schwarz oder Alu- Optik. Beide haben etwas für sich, somit können Sie je nach Farbe Ihrer Peripherie entscheiden – Ihre Frau wird sicher eher für die Alu-Variante stimmen. Ein Plätzchen für den Netzwerkplayer im Kompaktformat werden Sie auch immer finden. Sollten Sie keine Netzwerkdose im Wohnzimmer haben, verbindet sich der NP30 natürlich auch drahtlos mit Ihrem Netzwerk. Das Verbindungsprozedere geht so unkompliziert wie nur möglich vonstatten: Sie müssen nur den Netzwerkschlüssel eingeben (der steht in der Regel unter Ihrem Router) und nach kurzer Wartezeit ist er drin. Wichtige Netzwerkdaten wie den WLAN-Schlüssel speichert er ab, sodass auch nach einem Wechsel nichts verloren geht und man sich nicht auf die erneute Suche nach diesem Passwort machen muss. Wer partout keine Netzwerkverbindung an seinen Hörplatz bekommt oder WLAN nicht traut, kann trotzdem Dateimusik genießen. Per USB lassen sich externe USB-Speicher anschließen, von denen man ebenso einfach Musik abspielen kann. Die Buchsen liefern 500 mA, was für manche externe Festplatte nicht genug sein kann – der Anlaufstrom ist oft zu hoch dafür. Abhilfe schafft ein aktiver USB-Hub, der dank eigener Stromversorgung nur noch Daten an den NP30 weitergeben muss. Damit klappt‘s immer, und die Investition in so einen Hub beläuft sich heutzutage auf ungefähr einen schlanken Zehner. Wenn man ihn an die hintere USB-Buchse anschließt sieht man auch nichts mehr vom zusätzlichen Kabelgewulst. Ein USB-Anschluss an der Hinterseite finde ich für derartige Anwendungen immer besser, denn es sieht einfach nicht besonders elegant aus, wenn an der Vorderseite ein bunter Stick oder ein unschönes USB-Kabel baumelt. Für mal eben schnell ist dieser von vorne gut zugängliche und mit einer Plastikkappe tarnbare Eingang jedoch recht praktisch. Über das Dateiformat müssen Sie sich auf keinen Fall den Kopf zerbrechen – das Biest spielt so ziemlich alles, was auf einer modernen Festplatte so rumdümpeln kann. MP3, WAV, FLAC, OGG, AIFF – völlig egal, er spielt‘s. Metadaten werden selbstverständlich und in aller Ausführlichkeit auf dem Display dargestellt – die für den Highender wichtige Abtastrate natürlich auch. Sampling-Frequenzen bis 96 kHz in 24 Bit werden nativ unterstützt, das deckt schon mal sogar den Großteil der derzeit erhältlichen Hires-Downloads ab. Die landen meist im FLAC-Format auf heimischen Festplatten, was den NP30 vor überhaupt kein Problem stellt. Im Gegenzug ist er auch einer der wenigen, der das unkomprimierte proprietäre Apple-Format abspielt – nicht unwichtig für Mac-Benutzer, die ihre CDs beispielsweise ins verlustfreie AIFF-Format rippen. Genau diese Lizenzen sparen sich viele, was mich oft schon geärgert hat, da ich auf einem Mac unterwegs bin und demzufolge meine komplette Musiksammlung in diesem Format abgespeichert habe. Oft werden die Metadaten des AIFF-Formats nicht gelesen, was es unmöglich macht, Musikstücke ausfindig zu machen. Auf Apple-Lossless hingegen muss der NP30-Besitzer verzichten.

Inneres


Man könnte natürlich mutmaßen, dass die technische Umsetzung für diesen Preis eher lieblos geworden ist. Das muss ich jedoch mal ganz schnell aushebeln: Ein vernünftiges Netzteil besorgt die benötigten Betriebsspannungen für analoge und digitale Arbeitsbereiche, gewandelt wird mit einem bereits in Produkten wie dem DacMagic bewährten Wolffson-Wandler. Der Aufbau ist keine Stangenware, die Platinen sehen für den detailverliebten Betrachter sehr ordentlich aus. Sie merken schon: Was hier drin steckt, ist absolut beachtenswert.

Netzwerkmusik


Am geschmeidigsten hört es sich freilich übers Netzwerk, denn so kann man auf seine komplette Sammlung zurückgreifen und muss sich nicht einen Kopf darüber machen, ob man denn das neue Album schon auf die USB-Festplatte kopiert hat. Per Streaming ist mit 96 kHz dieselbe Datenqualität drin wie über USB, 192 kHz streamt der NP30 nur bedingt. Er spielt Dateien in dieser Auflösung zwar ohne Gegenwehr ab und zeigt im Display auch die korrekte Abtastfrequenz an, rechnet sie aber auf 44,1 kHz runter. Aber zumindest spielt er sie – das muss man ja auch mal klar betonen. Oft wird ja die Wiedergabe ganz einfach verweigert, wenn die Abtastrate zu hoch wird. Natürlich ist auch die Formatunterstützung die gleiche wie per USB, allerdings haben Streaming-Programme einen kleinen Vorteil. Wer einen mächtigen UPnP-Server hat, der in der Lage ist, transkodierte Daten zu verschicken, braucht sich um Dinge wie das korrekte Dateiformat nicht zu kümmern. So sind auch Apple-Lossless und die meisten exotischen Formate auf dem NP30 nutzbar. Die Musik wird dem Netzwerkplayer dann in PCM-Form gereicht und das beherrscht er ja nativ. Wen es interessiert: Asset-UPnP oder Foobar mit entsprechenden Plugins können das. Und genau in diesem Zusammenhang möchte ich ein ganz besonderes Schmankerl ausdrücklich hervorheben: die Tablet-Applikation namens “Uuvol”, die wirklich exzellent gelungen ist. Sie kostet nichts, ist für iPhone/ iPod Touch und iPad erhätlich und macht natürlich insbesondere auf dem iPad richtig Spaß. Mit dem iPad-App ist es sogar möglich, den NP30 gänzlich unsichtbar zu verstauen, da man wirklich alles darüber steuern kann. Ob‘s in absehbarer Zeit auch eine Version für Android geben wird, steht in den Sternen – langsam könnte der eine oder andere Hersteller jedoch mal darüber nachdenken. Da sich das iPad per WiFi mit dem NP30 verbindet, sind natürlich so schöne Sachen wie Cover darstellbar; selbst Alben, die sich auf einem USB-Stick befinden, werden dargestellt. Das ist ein ganz großer Vorteil dieser Software gegenüber Universalprogrammen wie dem PlugPlayer, der ja nur die UPnP- Funktion des Streaming-Clients steuern kann. Uuvol verwaltet hingegen auch lokale Daten, Internetradio und bietet bequemen Zugriff auf den Musikdienst Uuvol, der Internetradio, Podcasts und weitere Online-Musikdienste von Drittanbietern zusammenfasst. Einmal eingeschaltet braucht man eigentlich nur noch sein iPad, egal ob man bewusst Musik hören oder einfach nur Radio dudeln lassen will. Der Trigger-Ausgang (12 Volt Schaltspannung gibt er raus) schaltet dann sogar automatisch Vorstufen ein, so dass man nun wirklich nicht mehr aufstehen muss. Nur die Lautstärke muss man per Infrarotgeber regeln, das ist auf dem iPhone/iPad nicht vorgesehen. Nicht schlimm, Vorstufen haben wir hier. Das Einzige, was den Musikfreund am sofortigen Musikhören hindert, ist das Einrichten des Netzwerks, was allerdings kein großes Problem darstellt. Der Vorgang ist innerhalb einer Minute abgeschlossen, mit dem Heimnetz verbundene UPnP-Server findet der NP30 automatisch. Einmal verbunden stöbert man ganz nach Belieben durch die Strukturen. Manch einer sucht lieber in der Interpretenliste, ein anderer geht über die Albendarstellung zum Ziel. So der so puffert der Cambridge-Player ein wenig von der Musik vor, legt los und weiß zu begeistern. Klanglich ist er jedenfalls eine ganz sichere Bank. Sehr feinzeichnend, dabei recht sanft mit der Musik umgehend, liefert er die analogen Ausgangssignale. Das ist sicher kein Gerät, das mit der Brechstange Dynamik suggerieren will, sondern eher ein Kandidat für den entspannten Musikgenießer. Externe Wandler kann man sich natürlich schnappen, so richtig notwendig ist das aber nicht, der NP30 kommt wunderbar allein zurecht. Das, was er aus seinen analogen Ausgängen herausgibt, ist jedenfalls erstklassig. Schmelz, Auflösung, Räumlichkeit – alles ist vorhanden. Natürlich habe ich trotzdem mal andere Wandler angeschlossen, um zu sehen, was er auf der digitalen Ebene an die Peripherie weiterreicht. Das ist durch die Bank weg pieksauber, dynamisch und völlig entschlackt. Zum Test hatte ich einen Wandler mit elektrischen und USB-Anschlüssen herausgeholt. Ehrlich gesagt konnte ich im direkten Vergleich zwischen dem NP30 koaxial angeschlossen und einem iMac und der Software Pure Music keine nennenswerten Unterschied ausmachen. Das spricht schon mal sehr für den kleinen Streamer. Es ist auch immer wieder faszinierend, wie gut sogar Internetradio klingen kann, wenn die Signalverarbeitung stimmt. Voraussetzung ist natürlich eine Bitrate von mindestens 128, besser 192 kbps, ab dann wird‘s richtig gut. Eins muss man ganz klar sagen: In dieser Preisklasse ist der NP30 eine ganz große Nummer. Er ist nicht nur eine Ergänzung für die Musikanlage, sondern auch eine große Bereicherung und nicht zuletzt qualitativ sogar so gut, dass er sogar getrost die einzige Quelle in Ihrem Wohnzimmer sein kann. Dieses Kompliment lasse ich einfach mal so stehen.

Fazit

Sogar sein Preisumfeld sprengend ist der NP30 eine ganz große Nummer. Bedienung, Funktionsumfang, Klang, alles stimmt.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Cambridge Audio NP30

Preis: um 600 Euro

7/2011
Ausstattung & technische Daten 
Preis: 600 
Vertrieb: Taurus High End, Hamburg 
Telefon: 040 5535358 
Internet: www.taurus.net 
Eingänge: 2 x USB 1.1 (500 mA) 
Ausgänge: 1 x analog RCA 
Checksum: „Sogar sein Preisumfeld sprengend ist der NP30 eine ganz große Nummer. Bedienung, Funktionsumfang, Klang, alles stimmt.“ 
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Christian Rechenbach
Autor Christian Rechenbach
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Datum 20.07.2011, 12:44 Uhr
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