Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Phonosophie XC-HM86D


Vollaktiv

Musikserver Phonosophie XC-HM86D im Test, Bild 1
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Wie bei allem im Leben gibt es auch an einer HiFi Anlage immer Raum für Verbesserungen. Doch ewiges Herumprobieren ist erstens aufwendig und zweitens hat man manchmal einfach nicht die richtigen Möglichkeiten zur Hand. Dafür gibt es den Fachmann.

Die Hamburger Firma Phonosophie und ihr Gründer Ingo Hansen gehören schon seit vielen Jahren zur deutschen HiFi-Landschaft. Keine Audiomesse, auf der die Klangtuningprodukte der Firma mit der hauseigenen Aktivator-Technologie nicht vom Chef persönlich dem neugierigen Publikum vorgeführt werden. Doch während die Tuningprodukte für viele Leute der letzte Schlif sind, nachdem sie über Wochen, Monate oder sogar Jahre jedes Detail in ihrem Hörraum perfektioniert haben, kann der Einsteiger von der Masse der möglichen Angrif spunkte schon einmal schnell überfordert sein.

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Umso praktischer also, dass Phonosophie nicht nur Zubehör anbietet, sondern auch gleich vollständig optimierte Geräte, bei denen die Feinarbeiten bereits beim Fachmann erledigt wurden. Um genau so ein Gerät handelt es sich beim Phonosophie XC-HM86D, der auf dem gleichnamigen Modell von Pioneer basiert. Ein kompakter CD/ Netzwerkreceiver, der unheimlich viele Funktionen bietet und als All-inone System perfekt für Einsteiger, als Zweitanlage oder einfach für Freunde von schlanken Anlagenkonzepten geeignet ist. Trotz oder gerade wegen der geringen Größe des Gerätes wurde hier von Phonosophie einiges getan, um aus dem Pioneer wirklich jedes Quäntchen Musikalität herauszuholen, zu dem die Technik unter optimalen Voraussetzungen imstande ist. Bevor wir auf die Veränderungen eingehen, am besten erst einmal die Grundlagen des XC-HM86D: Wie gesagt, handelt es sich hier um ein All-In-One System. Ein Begriff, den man durchaus ernst nehmen kann, denn der Funktionsumfang des Gerätes ist schon sehr beeindruckend. Als Erstes wäre da natürlich die Möglichkeit, der guten alten CD noch mal eine Plattform zu geben. Zugang finden die Silberscheiben über ein Schubladen-Laufwerk an der Front, das mit dem passenden Knopf auf der Vorderkante der Oberseite geöffnet werden kann. Dort bietet der XC-HM86D zusätzlich noch eine Reihe weitere Bedientasten für verschiedene Abspielfunktionen, wie Play, Stop oder Skip, und die Wahl der Quelle. Direkt unter dem Laufwerk befindet sich einer der beiden verfügbaren USB-A-Anschlüsse, über den der Receiver in der Lage ist, Massenspeicher wie externe Festplatten oder USB-Sticks auszulesen und die darauf gespeicherte Musik direkt abzuspielen. Externe Quellgeräte finden entweder per optischem Toslink-Eingang oder analog per Cinch-Buchsen eine Möglichkeit, den DAC und/oder den Verstärker des Systems zu nutzen. Dazu kommt außerdem ein Antennenanschluss für klassisches UKW-Radio oder den Empfang von DAB+ hinzu. Für die unkomplizierte Verbindung mit dem Smartphone hingegen eignet sich am besten die Bluetooth-Verbindung. In den vollständigen Genuss aller Fähigkeiten kommt man aber natürlich erst, wenn man den XC-HM86D mit dem heimischen Netzwerk verbindet. Wahlweise per Ethernetkabel oder kabellos per WLAN können dann einerseits Apple-Geräte per AirPlay mit dem Netzwerkreceiver verbunden werden, oder man nutzt alle Vorteile der modernen Musikwiedergabe, die das UPnP-Streaming zu bieten hat. Automatisch erkennt der XC-HM86D alle im Netzwerk befindlichen Speicherfreigaben, von denen aus Daten bezogen werden können. Egal ob verlustbehaftete Formate wie MP3 oder auch die deutlich audiophileren Varianten ALAC und FLAC ebenso wie unkomprimierte WAV-Dateien können hier mit Samplingraten von bis zu 192 kHz bei 24 Bit abgespielt werden. Die WLAN-Verbindung steht der kabelgebundenen Lösung dabei in nichts nach, denn auch hier kann die volle Auflösung für PCM-Formate ohne Aussetzer genutzt werden. Das ist bei Weitem nicht alltäglich und für ein Gerät dieser Klasse geradezu ein Ritterschlag, denn oft wird in der Kompaktklasse die WLAN-Optimierung zugunsten einer soliden Ethernetverbindung vernachlässigt. Hier hingegen bleibt so nicht nur in puncto Formate und Auflösungen, sondern sogar in der Aufstellung des Gerätes die Flexibilität gewahrt. Die Kirsche auf der Sahnehaube ist jedoch die Möglichkeiten, die der XCHM86D bei der DSD-Wiedergabe bietet. Diese funktioniert zwar leider nur von einem USB-Medium aus, doch dafür erhält man die volle Bandbreite an möglichen Abtastraten des Bitstream-Formates. Von Signalen der einfachen DSD-Variante mit 2,8 MHz über die Doppel-DSD reicht die Wiedergabefähigkeit von Phonosophies kleinem Digitalwunder bis hin zu Quad-DSD mit enormen 11,2 MHz bei 1 Bit. Normalerweise selbst für hochpreisige High-End-D/AWandler ein Herausstellungsmerkmal, bietet der schlanke XC-HM86D hier wirklich alles, was das digitale Herz begehrt. All die Vielfalt lässt sich natürlich am besten mit der passenden App bedienen, auch wenn es der Menüführung am großen Farbdisplay des Gerätes nicht an Übersicht mangelt. Wider Erwarten wurde jedoch in den großen Lautstärkeregler keine Bestätigungsfunktion integriert, so dass die Bedienung ohne App stets die Fernbedienung oder die Funktionstasten an der Oberseite benötigt. Mit der Pioneer-Remote-App steuert sich der XC-HM86D dann einfach deutlich bequemer, auch wenn die Bedienung per Display keine Nachteile bezüglich des Funktionsumfangs bedeutet. Trotzdem lassen sich gerade NAS und besonders die integrierten Streamingdienste besser vom Tablet aus durchstöbern. Auch bei den verfügbaren Streaminganbietern zeigt sich der XC-HM86D äußerst flexibel. Neben dem Internetradiodienst Tune-In sind außerdem die gesamten Kataloge von Deezer und TIDAL verfügbar. Zusätzlich kann der Netzwerkreceiver als Ausgabepunkt für Spotify genutzt werden. Die App bietet bei allen Diensten, ebenso wie der eigenen Bibliothek, eine Listenansicht, deren Verwendung durch eine Suchfunktion nochmals erleichtert wird. Auch externe Quellen können hier ausgewählt werden, ebenso wie die interne Klangregelung des Gerätes, die neben einer Anpassung von Bässen und Höhen noch einen speziellen Bassmodus bietet. Dieser ist jedoch ein wenig mit Vorsicht zu genießen, denn die Eingriffe in den Frequenzgang sind hier recht massiv, so dass der eigentlich schon gute Tiefton schnell ein wenig zu präsent werden kann. In Kombination mit der Leistung von knapp 60 Watt, die der Verstärker liefert, entlockt man gerade Regallautsprechern einen wirklich satten Sound, für den sich dann natürlich auch die Tuningmaßnahmen von Phonosophie verantwortlich zeigen. Angefangen wurde hier bereits bei der Stromversorgung. Während der Standard XC-HM86D von Pioneer mit einem fest eingebauten Eurostecker versehen ist, wurde von Phonosophie eine deutlich verbesserte Verbindung mit Schuko-Stecker verwendet, die zusätzlich noch speziell abgeschirmt und mit der der hauseigenen Aktivator-Technologie versehen wurde. Für optimale Ergebnisse wurde außerdem die Phase auf dem Stecker markiert, um für das Gerät die bestmöglichen Grundvoraussetzungen zu schaf en. Gerade im Innern des XC-HM86D wurde dann aber von Phonosophie Hand angelegt. So wurde eine Vielzahl von verschiedenen Bauteilen des Systems, inklusive Hauptprozessor, ebenfalls mit der Aktivator-Technologie von Phonosophie versehen. Diese bekämpft elektromagnetische Störungen in und um das Gerät herum und ist seit jeher das Steckenpferd der Hamburger Klangtuning-Schmiede. Auch an den verschiedenen Anschlüssen des Gerätes, die sich nicht in Benutzung bei nden, wurden passende Stecker mit dieser Technologie versehen, um auch dort Beeinflussungen zu unterbinden. Klanglich resultiert die Optimierungsarbeit in einem wirklich beeindruckenden Sound. Sehr präsent und druckvoll agiert der XC-HM86D, während er sein Leistungspotenzial toll ausnutzt. Bis in die hohen Lautstärkebereiche bleibt das Spiel sauber. Anders, als man es von der geringen Gerätegröße vielleicht erwarten mag, entwickelt Phonosopies kompakter Alleskönner einen herrlich of enen Klang mit einer breiten Bühnendarstellung und toller Räumlichkeit, die die verschiedenen Komponenten der Musik an unterschiedlichen Stellen im Raum positioniert. Stimmen schweben hoch und mittig, während Schlagzeuge kernig und dynamisch vor dem recht dunklen Hintergrund mit ihrem Einsatz nach vorne treten. Besonders Rock entwickelt sich auch durch den bereits angesprochenen knackigen Bassbereich, zu einem mitreißenden Erlebnis, bei dem die enorme Wucht eines Livekonzertes recht gut in den Wohnraum übertragen wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dem XC-HM86D an filigranen Talenten mangeln würde, denn bei Jazz und Vocal versteht es der Netzwerkreceiver mit einer guten Detailaul ösung, fließend und geschmeidig zu arbeiten. Gerade hier zeigt sich das Ergebnis der verbesserten Stromversorgung und der Störungsabschirmung. Der freie, offene Raum und der gute Rauschabstand sorgen dafür, das die Musik sich einfach besser absetzen kann und so weniger wie eine Reproduktion wirkt. Phonosophie hat es mit dem XCHM86D geschafft, dass trotz des enormen Funktionsumfangs und der geringen Größe, die normalerweise einiges an Abstrichen erfordert, ein kompaktes All-in-one Gerät entstanden ist, das wesentlich größer aufspielt, als man es erwartet. Egal ob von CD, USB-Sticks, NAS oder aus dem Internet, Musik von allen Quellen proi tiert hier klar von den guten Voraussetzungen, die Phonosophie schafft, um den XC-HM86D optimal arbeiten zu lassen.

Fazit

Phonosophie bietet mit dem XC-HM86D einen wahren Alleskönner, der trotz seiner geringen Größe klanglich auf einem enorm hohen Niveau spielt. Durch die Optimierungsarbeit macht das Gerät einen Sprung nach vorne und ist somit näher dran an der Reproduktion eines echten Konzertes.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Phonosophie XC-HM86D

Preis: um 1700 Euro

4/2017
 
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 1.700 Euro 
Vertrieb Phonosophie, Hamburg 
Telefon 040 837077 
Internet www.phonosophie.de 
B x H x T (in mm): 290/98/333 
Eingänge 1 x CD, WLAN, 1 x Ethernet, 2 x USB-A (1 x vorne), 
Ausgänge 1 x Lautsprecher Stereo, 
Unterstützte Dateiformate: MP3, WMA, AAC, ALAC, FLAC, AIFF, WAV, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit und DSD bis DSD256, 11,2 MHz, 1 Bit 
Leistung: etwa 33 Watt bei 8 Ohm, etwa 60 Watt bei 4 Ohm 
checksum Phonosophie bietet mit dem XC-HM86D einen wahren Alleskönner, der trotz seiner geringen Größe klanglich auf einem enorm hohen Niveau spielt. Durch die Optimierungsarbeit macht das Gerät einen Sprung nach vorne und ist somit näher dran an der Reproduktion eines echten Konzertes. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 22.04.2017, 10:00 Uhr
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