Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Melco N100


Streamers Freund

Musikserver Melco N100 im Test, Bild 1
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Melco-Server erfreuen sich bereits großer Beliebtheit. Mit dem neuen Einstiegsmodell dürfte die Nachfrage der japanischen Musikspeicher nun nochmals deutlich steigen.

Melco hat mit seinen Musikservern den Markt für audiophile Musikspeicher stark aufgemischt. Mit der wirtschaftlichen und technologischen Kraft des Festplattenherstellers Buffalo im Rücken führten die Server der Japaner einige Features ein, die mittlerweile auch von vielen anderen Herstellern übernommen wurden. Melco versuchte stets, seine Produkte zu echten HiFi-Geräten zu machen, um so den Ruf von umfunktioniertem Büroequipment zu verlieren. Ein Konzept, das aufging, denn auch wenn es sich prinzipiell noch immer um einen Computer handelt, ist die Art der Bedienung und natürlich das klangliche Endergebnis ein vollkommen anderes. Mit dem neuen N100 will Melco sein Konzept nun noch ein wenig zugänglicher machen und seine Produktpalette um ein neues Einstiegsmodell erweitern, das Nutzern den Umstieg von der CD auf Streaming und HiRes-Audio deutlich erleichtern soll.

Musikserver Melco N100 im Test, Bild 2Musikserver Melco N100 im Test, Bild 3Musikserver Melco N100 im Test, Bild 4Musikserver Melco N100 im Test, Bild 5Musikserver Melco N100 im Test, Bild 6Musikserver Melco N100 im Test, Bild 7Musikserver Melco N100 im Test, Bild 8
Das beginnt schon bei der Gerätegröße. Anders als die übrigen Modelle der Marke bietet der N100 nun ein Halbformat mit lediglich 215 Millimetern Breite. Dazu muss man sagen, dass auch die Materialstärke des Gehäuses ein wenig kleiner geworden ist und die Seitenwände des Gerätes nun zusätzlich mit Kunststoff verkleidet sind. Auch mit seiner Schrumpfkur ist der N100 aber weit davon entfernt, sich billig anzufühlen. Das Gehäuse ist noch immer steif, bietet gute Haptik und ist wertig verarbeitet. Die Formgebung hat sich im Vergleich zu den vorherigen Modellen der Marke ebenfalls etwas verändert. Anstelle der völlig glatten Gerätefront ist die Vorderseite nun ein wenig angewinkelt, bietet aber trotz der verringerten Fläche alle nötigen Features, die Melco für sein Bedienkonzept benötigt. Anders als bei vielen anderen Servern benötigt man bei der Nutzung des N100 praktisch keinerlei Computerkenntnis. Alle Funktionen des Systems können direkt am Gerät kontrolliert werden, wofür ein angenehm großes Display und vier Funktionstasten genutzt werden. Zwei davon dienen der Navigation, eine zum Bestätigen und die letzte macht einen Schritt zurück ins vorherige Menü. Netzwerkoptionen, Musikverwaltung und Backup- Einstellungen können so ohne Tablet oder Smartphone genutzt werden. Im Normalfall reicht es also bereits, den N100 über sein externes Netzteil mit Strom zu verbinden und den Server per Netzwerkkabel an den heimischen Router anzuschließen, schon ist der Musikserver einsatzbereit. Zumindest theoretisch, denn wie bei jedem Musikserver muss natürlich die passende Musik auf die internen Speicher gebracht werden. Das geschieht beim N100 sehr komfortabel. Alben, die man bereits in digitaler Form auf Festplatten oder Speichersticks besitzt, kann man direkt übertragen. Dafür bietet der N100 drei USB-A-Anschlüsse, von denen der an der Front der am bequemsten nutzbare ist. Verbindet man einen USB-Massenspeicher, gibt der Melco dem Nutzer drei Optionen, was daraufhin geschehen soll. Entweder man importiert die Musik auf den Server, nutzt die angeschlossene Festplatte als Erweiterung des internen Speichers oder macht ein Backup der auf dem Server befindlichen Musik. Ein Feature, dass man öfter mal nutzen sollte, da der N100 ohne RAID-Koniguration arbeitet, und auch generell ist eine manuelle Sicherung bei digitalen Daten immer wichtig. Zweite Möglichkeit zum Übertragen von Musik ist der Weg über einen Computer. Im gleichen Netzwerk wie der N100 können auch größere Datenmengen kopiert oder verschoben werden. Der Server wird als Netzwerklaufwerk angezeigt, auf dem man Musik wie auf einer externen Festplatte speichern kann. Letzte Option zum Überspielen von Musik ist das CD-Ripping. An den USB-Anschlüssen kann ein externes Laufwerk angebracht werden, mit dem man seine Sammlung an Alben automatisch auf dem Server speichern kann. Die nötigen Metadaten bezieht der N100 selbstständig aus dem Internet, sodass man nach einigen Minuten ein fertiges Album im WAV- oder FLAC-Format auf der internen Festplatte findet. Für das Ripping und die Speichererweiterung bietet Melco die beiden Geräte D100 und E100 an, die wir bereits in der Ausgabe 4/2018 testen konnten. Nutzer können so ihren N100 je nach Bedarf aufrüsten, wobei die Optik der beiden Zusatzgeräte genau der des Servers entspricht. Sehr praktisch. Bleiben wir aber bei den Fähigkeiten des N100 selbst. Wie es sich für ein hochwertiges NAS gehört, kann eine große Bandbreite an verschiedenen Musikformaten und Abtastraten genutzt werden. Verlustbehaftete MP3, OGG oder AAC sind verwendbar und selbstverständlich bietet Melcos Server auch Support für hochwertige Files in FLAC, WAV und ALAC und AIFF. Dazu kommt DSD-Kompatibilität bis zu DSD256. PCM-Signale der anderen Formate können beim N100 bis 384 kHz bei 32 Bit genutzt werden. Damit für all die HiRes-Pracht auch genügend Platz zur Verfügung steht, ist der N100 standardmäßig mit einer zwei Terabyte großen SSD ausgestattet. Das Display zeigt an, wie viel des internen Speichers bereits mit Musik belegt ist, sodass man genau weiß, wann es Zeit ist, mal wieder aufzuräumen oder eine Festplatte anzuschließen. Wichtig ist dies auch für eine andere Funktion des N100. Nutzer von HiRes-Download-Anbietern können ihre Accounts direkt mit dem Gerät koppeln. Vier Anbieter sind mit an Bord, wovon allerdings leider nur einer in Deutschland verfügbar ist. Musik von HighResAudio.com kann direkt auf den N100 heruntergeladen werden, ohne dass man die Dateien selbst übertragen muss. Im Menü lässt sich dazu einstellen, ob der Server automatisch nach neuen Käufen Ausschau hält. Die gespeicherte Musik kann der Server weiteren Quellgeräten zur Verfügung stellen, was man von einem Musikserver ja erwartet. Melco nutzt dafür aber eine weitere Ethernet-Schnittstelle an der Rückseite, an der ein Streamer direkt angeschlossen werden kann. Hier werden dann all die Daten aus dem Ethernetsignal herausgefiltert, die mit der Musikwiedergabe nichts zu tun haben. Das erhöht die Performance der angeschlossenen Quellgeräte und sorgt für konturierteren Klang. Per USB kann der N100 aber auch direkt an einen Digital-Analog-Wandler angeschlossen und so als Player genutzt werden. Auch hier kann der Musikserver, anders als die meisten anderen Vertreter seiner Art, noch immer mithilfe des Displays und der Funktionstasten bedient werden. Ehrlich gesagt ist hier das Tablet aber um Längen bequemer und Melco nutzt für seine Server mittlerweile eine eigene, kostenlose App. Damit lässt sich Musik komfortabel auswählen und auch Streamingdienste können integriert werden, um die eigene Bibliothek um Millionen von Titeln zu erweitern. Geräteeinstellungen sind aber weiterhin nur am Gerät möglich. Die Reaktionsgeschwindigkeit könnte noch einen Ticken besser sein, doch alles in allem ist die App zuverlässig und übersichtlich. Klanglich steht auch der kleinste Melco ganz in der Tradition seiner großen Brüder. Ein dunkler Hintergrund ermöglicht schon bei CD-Qualität ein sehr differenziertes Spiel. Tonal neutral und mit einem tollen Fluss gibt der N100 die gewünschte Musik wieder und erzeugt beim Hörer schnell ein Fußwippen oder Kopfnicken passend zur groovenden Bassline. Gerade der Mittenbereich wirkt sehr angenehm, trägt das musikalische Geschehen schön nach vorne und sorgt für eine tolle Musikalität. Der N100 ist gerade für Neulinge im Bereich des digitalen Audio eine gute Wahl. Netzwerkkenntnisse sind kaum vonnöten und durch die gradlinige Bedienstruktur des Servers wird man schnell alles Nötige an Wissen erlangen. Das Übertragen von Musik ist wunderbar einfach und dank des schlanken Gehäuses findet der Server auch an bestehenden Anlagen noch leicht einen passenden Platz. Klanglich klasse, leicht erweiterbar und schließlich zu einem angenehmen Preis zu erstehen, ist der N100 ein wunderbar Einstieg in die Welt des HiRes-Audio.

Fazit

Melcos kleinstes Modell bietet genau die Vorteile, die man von einem Server der Marke erwartet. Der N100 lässt sich einfach bedienen, benötigt keine Vorkenntnisse, ist einfach erweiterbar und klingt klasse. Ein echter Melco und ein toller Einstieg in hochwertige digitale Audiowiedergabe.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Melco N100

Preis: um 2000 Euro

6/2019
Ausstattung & technische Daten 
Preis: etwa 2.000 Euro 
Vertrieb: Drei H, Hamburg 
Telefon 040 37507515 
Internet: www.3-h.de 
B x H x T: 215 x 61 x 269 mm 
Eingänge: 1 x Ethernet 2 x USB-A (1 x vorne) 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, WMA, OGG, FLAC, ALAC, WAV, AIFF, DSD 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 384 kHz, 32 Bit; DSD bis DSD256, 11,2 MHz, 1 Bit 
Ausgänge: 1 x USB-A 1 x Ethernet 
Speicherplatz: 2 TB 
<checksum> „Melcos kleinstes Modell bietet genau die Vorteile, die man von einem Server der Marke erwartet. Der N100 lässt sich einfach bedienen, benötigt keine Vorkenntnisse, ist einfach erweiterbar und klingt klasse. Ein echter Melco und ein toller Einstieg in hochwertige digitale Audiowiedergabe.“ 
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