Kategorie: Musikserver

Einzeltest: Computer Audio Design Computer Audio Transport


Wunschkind

Musikserver Computer Audio Design Computer Audio Transport im Test, Bild 1
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Jede Firma, die im hochwertigen HiFi-Geschäft unterwegs ist, versucht klarerweise dem geneigten Hörer alles aus einer Hand zu bieten. Der englische Hersteller CAD hatte bis jetzt nur einen D/A-Wandler im Angebot, doch der erhält jetzt einen neuen Partner.

Computer Audio Design trägt seinen Anspruch ja schon im Namen: Equipment, das speziell dafür konzipiert wurde, Musik vom Rechner auch hohen audiophilen Ansprüchen gerecht werden zu lassen. Firmeninhaber und Chefentwickler Scott Berry versteht eindeutig was von seinem Handwerk und hat das mit dem von uns getesteten CAD 1543 DAC (HiFi einsnull 2/2014) ja auch schon bewiesen. Der handgefertigte D/A-Wandler war, mit seinem einzelnen USB-B Anschluss zu einhundert Prozent auf Computer-Audio ausgelegt. Ein Beschäftigungsfeld, dem viele High- Ender immer noch nichts abgewinnen können. Firmenname hin oder her, Scott hat gemerkt, dass CAD seinem DAC auch ein passendes Quellgerät an die Hand geben sollte, weshalb er sich an die Entwicklung eines eigenen Audio- Transports gemacht hat.

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Genauso pragmatisch wie die Namensgestaltung von Firma und DAC fällt auch die Bezeichnung des Neuzugangs aus: CAD Audio Transport, oder einfacher CAT. Wer sich den CAD 1543 schon mal angesehen hat, was fleißige Leser dieses Heftes natürlich schon getan haben sollten, der hat bestimmt festgestellt, dass sich der Punkt Design, der im akronymisierten Firmennamen CAD vorkommt, eher auf die inneren Werte der Geräte beschränkt. Ähnliches trifft auch auf den CAT zu, der ebenso wie das passende Schwestergerät von außen eher schlicht wirkt. Ganz in Schwarz gehalten fällt es umso schwerer, Details am massiven Vollmetallgehäuse Umauszumachen. Die Front ist, wie bei den meisten Audioservern dieser Zeit, eher schnörkellos. Eine glatte Fassade, durchbrochen nur vom dünnen Schlitz, der den Zugang zum internen CD-Laufwerk freigibt. Darunter ein Knopf, der eingeführte CDs auf Wunsch wieder auswirft, rechts noch ein Knopf zum Ein- und Ausschalten des CAT. Einziger wirklicher Hingucker ist der im ausgeschalteten Zustand nur zu erahnende Firmenschriftzug, der mit der Inbetriebnahme des Gerätes in hellem Grün zu strahlen beginnt. Auf den beiden Seiten des Gerätes wird die glatte Fläche der Front von recht massiv gestalteten Kühlrippen abgelöst, durch die der Einsatz eines Lüfters vermieden werden konnte. Mit einem Blick auf die Menge an hervorstehendem Metall bekommt man aber bereits das Gefühl, dass es sich hier nicht um etwas Triviales handelt. Ein Eindruck, der umso mehr verstärkt wird, wenn man sich der Rückseite des Audioservers widmet. Der Großteil der Anschlüsse befindet sich, eingelassen in eine kleine separate Platte, auf der linken Seite. Nutzer, die sich bisher eher mit klassischem HiFi beschäftigt haben, werden hier einige Verbindungen vorfinden, die man an anderen Geräten aus dem High-End Audiobereich so nicht findet. Zum einen gibt es gleich drei Möglichkeiten, um Bildschirme an den CAT anzuschließen: Entweder per DVI-D, VGA oder mit einem HDMI-Kabel wird hier ein Videosignal ausgegeben. Daneben befinden sich vier USB-A-Buchsen, ergänzt durch einen PS/2-Anschluss. Spätestens jetzt wird einem klar, dass sich hinter dieser Ansammlung an Buchsen ein waschechter Computer befindet, denn diese Anschlüsse sind da, um eine Maus und eine Tastatur anzuschließen. Wer dazu partout nicht bereit ist, kann Einstellungen auch mit dem Programm Windows Remotedesktop vornehmen und so den CAT von einem anderen Computer einrichten. Da das Programm auch für Tablets existiert, muss man theoretisch gar keinen anderen Computer nutzen, allerdings sollte man sich dafür schon ein wenig mit der Thematik auskennen, und am einfachsten und schnellsten geht es tatsächlich direkt am CAT. Dort läuft eine von Scott Berry stark modifizierte Version von Windows 8, die vollständig auf Audiowiedergabe ausgelegt ist. Zwar bietet das Gerät im Prinzip auch alle anderen Funktionen die ein moderner Computer bietet, aber ihn zur Büroarbeit zu nutzen, wäre glatter Frevel. Die eigentliche Musikwiedergabe und die Organisation der Bibliothek übernimmt dann das JRiver Mediacenter, bei dem man eine ganze Reihe von Optionen einstellen kann, um den CAT wirklich voll auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Notwendig ist das so gesehen nicht, denn bequemer ist die Steuerung des Gerätes über ein iPad, so dass man auf Tastatur, Maus und Bildschirm völlig verzichten kann. Dazu benötigt man die App JRemote, die man für knapp 9 Euro im App-Store herunterladen kann und damit vollen Zugriff auf die Musik hat, die sich auf der Festplatte des Servers befindet. Die Gestaltung der App ist funktionell, aber trotzdem elegant geraten und neben dem Suchen und Abspielen von Musik ist damit zum Beispiel auch das Editieren von Metadaten möglich. Das ist praktisch um die gespeicherte Musik bequem in Ordnung zu halten. Dazu muss die interne SSD-Festplatte aber erst einmal gefüllt werden, was entweder über das Netzwerk oder mit der Ripping Funktion des CAT geschehen kann. Je nach Einstellung reicht es schon, einfach eine CD in den Schlitz zu stecken, woraufhin diese ohne Umschweife digitalisiert und gleichzeitig mit Metadaten und Albumcover versehen wird. In wenigen Minuten ist eine perfekte Kopie des Datenträgers gemacht, wobei auch hier eine Vielzahl von Einstellungen vorgenommen werden kann, falls man dies wünscht. Musik die sich einmal auf dem internen Speicher befindet, kann auch anderen Geräten im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden, ebenso wie Alben auf anderen Netzwerkspeichern in die Bibliothek des CAT eingefügt werden können. Für die Verwendung von externen Festplatten und USB-Sticks sind zwei separate USB-3.0-Anschlüsse vorgesehen. Beim Abspielen von Musik ist es mit dem CAT eigentlich egal, in welchem Format die gewünschten Alben vorliegen, denn man wird kaum eine Datei finden, die der Server nicht abspielen kann. Egal ob Komprimiertes wie FLAC oder unkomprimierte Dateien wir WAV und AIF, hier wird alles blitzschnell durchgereicht, wobei die möglichen Samplingraten bis zu 192 kHz bei 24 Bit betragen dürfen. Auch die Wiedergabe von DSD ist möglich, allerdings nicht nativ. Genau wie schon beim 1543 DAC wird bei der Übertragung der Daten voll auf USB gesetzt. So sind zwei weitere USB-A-Buchsen die einzige Möglichkeit, Signale an einen externen D/A-Wandler weiterzureichen. Hier bietet CAD jetzt eine Komplettlösung bestehend aus dem CAT, dem 1543 und dem ebenfalls neuen CAD Revelation USB-Kabel, das genau genommen aus zwei Kabeln besteht. Da bei USB gleichzeitig Strom und Daten übertragen werden, kann es hier oft zu Störungen kommen, was beim Revelation dadurch umgangen wird, dass Daten und Strom durch je eine eigene Verbindung, vollkommen voneinander getrennt verlaufen. Auch auf die Stromversorgung des CAT selbst wurde bei CAD besonderer Fokus gelegt. Anstelle eines einfachen Schaltnetzteils gibt es hier nämlich ein lineare Stromversorgung in Form eines externen, linearen Netzteils, das den Server mit sauberer, konstanter Energie versorgt. Im digitalen Audiobereich steht die Übertragung von möglichst reinen Signalen eben ganz oben auf der Prioritätenliste, was natürlich auch bei CAD bekannt ist. Darum ist zum Beispiel die Festplatte gekapselt und mechanisch entkoppelt, so dass mögliche Einstreuungen verhindert werden. Bei der Gerätepositionierung kann man sogar selbst noch ein wenig herumprobieren, denn die vibrationsdämpfenden Gummifüße sind nicht am Gerät befestigt, sondern können frei bewegt werden. Scott Berry empfiehlt sogar ausdrücklich, ein wenig mit der Aufstellung zu experimentieren, um den Klang zu optimieren. All die Arbeit, die er sich selbst mit der Optimierung der Komponenten des CAT gemacht hat, schlägt sich tatsächlich klanglich nieder. Mit der Remote App wird eines der Alben ausgewählt, die der Server digitalisiert hat. Kurz darauf schallt auch schon Musik aus den Lautsprechern, und das mit wunderbarer Lebendigkeit. Man spürt förmlich, wie sich der Raum vor einem öffnet und eine virtuelle Bühne entsteht. Dabei scheint es fast so, als wüsste der CAT genau, worauf es in jedem Genre ankommt. Die Instrumente von Jazz-Kombos und großen Orchestern kommen mit der nötigen Diff erenziertheit aus den Boxen, Rock und Metal bringen die dort gewünschte brachiale Gewalt, die einem Livekonzert erschreckend nahe kommt. Dank des großen Dynamikumfangs lehnt man sich bei leisen Passagen jedesmal ein wenig nach vorne, bevor man durch den erneut steigenden Pegel aus der Spannung erlöst wird. Selbst CD-Rips strotzen vor Details, dass man sich beinahe wundert, woher der CAT die zuvor entgangenen Informationen her hat. Dabei kann man mit der nötigen Geduld und Affinität noch ein Quäntchen mehr rausholen, wenn man sich mit den zahlreichen JRiver- Einstellungen beschäftigt. Der Ansatz von Computer-Audio bleibt beim CAT so immer deutlich erkennbar, was ein paar Leute sicher abschrecken wird, denen das Gerät dadurch zu technisch scheint. So verpasst man aber genau das, was Computer-Audio ausmacht: die Jagd nach dem perfekten Klang, dem der CAT schon gewaltig nahe gekommen ist.

Fazit

Mit dem CAT bekommt man vielleicht nicht den elegantesten aller Audioserver, aber auf klanglicher Ebene kann man sich kein besseres Gerät wünschen.

Kategorie: Musikserver

Produkt: Computer Audio Design Computer Audio Transport

Preis: um 7440 Euro

3/2015

Nicht der Eleganteste, klanglich kann man sich kein besseres Gerät wünschen

Computer Audio Design Computer Audio Transport

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Black Forest Audio, Malsch 
Telefon 07246 6330 
Internet www.blackforestaudio.com 
Abmessungen (B x H x T in mm) 440/85/330 
Eingänge: 1 x CD, 1 x LAN 
- 2 x USB-A 
- 1 x PS/2 und 4 x USB-A (für Tastatur/ Maus) 
Unterstützte Formate: Alle gängigen Formate inklusive FLAC ALAC, AIF, WAV, DSD 
Unterstützte Abtastraten: k.A. 
Ausgänge: 1 x 3,5-mm-Line-out, 1 x HDMI 
- 1 x DVI-D, 1 x VGA 
checksum Mit dem CAT bekommt man vielleicht nicht den elegantesten aller Audioserver, aber auf klanglicher Ebene kann man sich kein besseres Gerät wünschen. 
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Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 02.03.2015, 14:54 Uhr
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