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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenEinzeltest: Audionec SDV3-S
Belehrung unterschrieben
Das Verlagsleben sieht ganz oft so aus: Vertrieb ruft an und erzählt von einem tollen neuen Musikserver, den sich der Redakteur doch mal ansehen sollte. So ungefähr war das auch bei meinem ersten telefonischen Kontakt mit Jörg Klein, seines Zeichens Vertriebsmann von Hoergenuss aus Frankfurt.
Peripherie:
– Endstufen:
Tidal Impact
– Vollverstärker:
Krell S300i
– Lautsprecher:
Tidal Contriva SE
KEF Reference 230/2
Ich gebe zu: Als ich im Auto saß, um mir den im Vorfeld hochgelobten Audionec-Server anzusehen und -hören war ich doch etwas voreingenommen. Sicher hat da einer einen PC in ein großes Alugehäuse geschraubt und behauptet, es wäre der einzig wahre Musikserver.
Harte Fakten
Das 30-Kilo-Monster macht mit seinem schieren Gewicht klar, dass eine Materialschlacht sondergleichen betrieben wurde. Im Laufe der Analyse des Systems war ich in zunehmendem Maße erfreut, dass Herr Klein nicht sinnlos teure Komponenten zusammengewürfelt hat, sondern über Jahre hinweg ein zur Perfektion getriebenes Engineering betrieb. Der Musikserver ist strikt unterteilt. Drei voneinander abgeschirmte Kammern sitzen übereinander. Ganz oben sitzt das Mainboard mit CPU, zu dem ich gleich komme, darunter der ebenfalls noch genauer erklärte DAC, ganz unten hauptsächlich die Netzteile, denn natürlich bekommt jede einzelne Sektion eine eigene, nochmals abgeschirmte Stromversorgung. Auf einen Computer mit Betriebssystem konnte man nicht verzichten, schon allein wegen der Bedienung und Verwaltung. Die Software wird auch zwingend für die Musikausgabe benötigt. Ich weiß, viele schreien jetzt lauthals, dass das des Teufels ist. Ich beruhige: Die Art und Weise, wie die Softwareseite mit dem Musiksignal verbandelt ist, ist absolut sinnvoll und hat nichts mit dem zu tun, was beispielsweise so ein Windows an Klangverschlechterungen reinarbeitet. Sie besorgt zum einen die komplette Verwaltung und Steuerung, zum anderen muss sie in Zusammenarbeit mit dem Prozessor ganz schön schwitzen, da sie auch das Upsampling übernehmen muss. Je nach Version des Audionec (drei Modelle gibt’s, der Kasten auf Seite 18 gibt Aufschluss) muss sie das Signal bis maximal 384 kHz hochsampeln. Das ist das Maximum, das derzeit meines Wissens nach möglich ist. Natürlich arbeitet man mit ASIO, um die Musik am Betriebssystem vorbeizuführen. Über eine spezielle Schnittstelle (ausdrücklich NICHT per USB) geht’s dann ans Wandeln des digitalen Signals. Besagte Schnittstelle kommt, das vermute ich mal, aus der Profi - Ecke. So richtig Genaues konnte ich Herrn Klein nicht entlocken. Die drei Kammern sind nun wieder in ein Gehäuse verbaut, dem man durchaus zutrauen kann, härteste Einschläge hinnehmen zu können. Alles ist so dermaßen stabil und penibel gefertigt – macht Spaß, ihn anzugucken. Hinzu kommt, dass es sich um ein komplett lüfterlos gekühltes System handelt. Es herrscht auch nach dem Einschalten Grabesstille. Damit auch ja kein Geräusch entsteht, hat Jörg Klein noch einmal tief ins Portemonnaie gegriffen und allen Audionec-Modellen SSD-Festplatten gegönnt. Diese Festspeicherplatten haben keine Mechanik mehr, arbeiten sehr schnell, erzeugen keinerlei Geräusche und zeichnen sich durch den Nebeneffekt aus, extrem teuer zu sein. Die Standardvariante des Musikservers verfügt über 500 GB Kapazität, nach und nach kann man ihn auf bis zu 2,4 Terabyte aufbauen. Ein Raid-System zur Datensicherung hat man ganz bewusst nicht vorgesehen und empfiehlt, regelmäßig ein Datenbackup zu machen. Das kann man per USB oder auch über‘s Netzwerk erledigen, die Software erlaubt es, das Backup vollautomatisch nachts durchzuführen.
Wandlung
Witzig, denn in einem so modernen Gerät steckt eine Wandlertechnik, die heutzutage recht selten Anwendung findet. Im SD3V-S werkeln Ladder- DACs, die in Fachkreisen als das einzig wahre Mittel zur Digital/Analog- Wandlung angesehen werden. In seiner hier verwendeten Form arbeitet er sogar so, dass er standardmäßig nicht auf null, sondern auf einem definierten Wert steht, von dem für die Quantisierung entweder abgezogen oder addiert wird. Man stelle sich das so vor: Ein Laufband enthält einzelne Töpfe, in die man mit der Schaufel Sand reinschüttet. Die Menge in einem solchen Topf repräsentiert dabei einen bestimmten Abtastwert. Bei „normalen“ Delta/Sigma- Wandlern füllt man den Topf mit ganz vielen kleinen Schäufelchen, bis der gewünschte Wert erreicht ist. Die homöopathischen Mengen, die dabei nach und nach reingeschüttet werden, müssen recht genau dosiert sein, sonst ist‘s vorbei mit dem akkuraten Endergebnis. Ein Ladder-DAC ist ein wenig anders. Die Töpfe sind schon leicht befüllt, außerdem wird immer genau die Menge dazugegeben oder weggenommen, die gebraucht wird, um die korrekte Füllmenge im Topf herzustellen. Diese Menge ist fest vordefiniert und muss nicht in vielen Einzelschritten erreicht werden. Zurück zum eigentlichen Wandler: Da unser Ohr im Bereich geringerer Pegel sehr empfindlich ist, kommt die hohe Genauigkeit, die der Wandler dort an den Tag legt, dem klanglichen Resultat zugute. Das kann man alles mit einem überschaubaren Widerstandsnetzwerk realisieren. Diese Art DAC ist eigentlich recht simpel und hört sich auch kostengünstig an, doch der Teufel steckt in den Details, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Mit jedem Bit mehr, das so ein Ladder- DAC verarbeiten muss, verdoppelt sich die Anforderung an die Genauigkeit der verwendeten Widerstände. Und bei den hier geforderten 24 Bit wird’s ganz schnell richtig schwierig und abartig teuer, eine passende Lösung zu finden. Für den Audionec musste es die bestmögliche Lösung sein – auch wenn‘s preislich happig wird. Hinzu kommt, dass man bei vollsymmetrischem Aufbau und (natürlich) zwei Kanälen insgesamt vier dieser DAC-Module braucht. Aber das ist dann auch was. Wer nur unsymmetrisch an seine Endstufe gehen kann, findet einen Schalter auf der Rückseite, der auch in dieser Betriebsart zwei DACs pro Kanal einsetzt. Wär ja sonst auch schade drum. Eine ganz puristische Lösung kann man sich aufbauen, wenn man noch die analoge Vorstufe mitbestellt. Es handelt sich um eine Vorstufe passiver Art, da intern so viel Spannung erzeugt wird, dass man eh bloß dämpfen muss. In 2-dB-Schritten fährt man dann per edel klickenden Relais den Pegel runter und braucht nur noch Endstufe und Lautsprecher – oder gleich Aktivboxen, wenn es denn ganz besonders aufgeräumt im Wohnzimmer aussehen soll. Vorzugsweise verfügen die verwendeten Endstufen über symmetrischen Anschluss, sonst würde man bloß am makellos konsequenten Aufbau kratzen. Wenn man sich überlegt, dass man sich die separate Vorstufe sparen kann, relativiert sich auch der Aufpreis.
Täglicher Betrieb
Die meiste Zeit tippt man sich durch übersichtliche, modern anmutende Menüs. Das müssen Sie echt live erlebt haben, um ein genaues Bild vom flüssigen Ablauf zu bekommen. In der „Showroom“-Ansicht werden die Cover aller Alben angezeigt und man wischt sich sanft durch sein komplettes Archiv (wer es kennt: das sieht so ähnlich aus wie eine Google-Bildersuche mit dem Cool-Iris-Plugin). Ein Fingertipp auf ein Cover zoomt dieses heran, es wendet sich und die einzelnen Songs werden sichtbar, die man dann nur noch durch Antippen auswählen muss. Natürlich kann man auch anders auf die Suche nach einzelnen Liedern gehen. Beispielsweise alphabetisch geordnet nach Alben, Interpreten oder Genres. Die unterschiedlichen Herangehensweisen werden alle berücksichtigt, ein jeder ist binnen kurzer Zeit in der Lage, schnellstmöglich zum Ziel zu kommen. Die komplette Benutzeroberfläche ist den eigenen Wünschen anpassbar. Per mitgelieferter Tastatur wechselt man in eine zweite Ansicht, die ungefähr so aussieht wie WinAmp oder Media- Monkey und erstellt Playlists, nimmt Importkonfigurationen vor oder editiert Metadaten. Dort findet man auch den Zugriff auf externe Netzwerkspeicher, UPnP wird als Protokoll unterstützt. Auch die per Streaming empfangenen Dateien werden mit derselben Gewissenhaftigkeit in den Festspeicher geschrieben und dann herausgegeben, so dass man etwaige klangliche Einbußen nicht befürchten muss. Das gilt natürlich auch für Musik von USB-Festplatten, über die man zum einen ein Backup des internen Musikarchivs erstellen, ober direkt Musik von Sticks abspielen kann. Das Dateiformat ist in jedem Fall völlig egal, die Software spielt so ziemlich alles, was einem heutzutage an Codecs serviert wird. Wenn man es gewissenhaft angeht und immer schön brav sein Archiv pflegt, ist es dann auch egal, woher die Musik kommt: Von NAS, USB-Speicher oder intern ins Archiv aufgenommene Musik ist einfach in der Bibliothek – woher sie nun genau kommt, kann einem egal sein. Wie gesagt, es schadet trotz der sehr gut funktionierenden Online-Datenbank nicht, neu ins Archiv aufgenommene Musik auf die Korrekheit der Metadaten zu überprüfen – die Möglichkeit, sie auch nach Jahren innerhalb von Sekunden finden zu können, belohnt den kurzen Zeitaufwand. Besonders das Erstellen von intelligenten Playlists bietet sich an. Beispielsweise ließe sich eine Liste erstellen, in der alle Lieder mit mehr als 96 kHz, eines bestimmten Genres und mit einer Bewertung von mehr als vier Sternen drin sind. Das ist dann die „Angeber-Vorführliste“. Sie glauben gar nicht, wie unverzichtbar derartige Listen irgendwann sind. Sollten Sie sich das Erstellen dieser nicht zutrauen – Herr Klein hilft Ihnen beim Einrichten. Das Rippen nimmt der Audionec sehr ernst, prüft C2-Prüfsummen und liest ganz, ganz langsam ein paar Mal über die Scheiben, bis der bestmögliche Rip garantiert werden kann. Die Metadaten holt er aus einer eigenen Datenbank, die sich von anderen vor allem dadurch unterscheidet, dass die Cover in einer vernünftigen Auflösung hinterlegt sind. So sieht das auch noch hübsch aus, wenn das Cover herangezoomt wird. Und wo wir bei Tags sind: Wer gewissenhaft ins Wav-Format einliest muss nicht auf Metadaten verzichten, denn die werden separat abgelegt.
Musik
Kurz zurück zur eingangs begonnenen Story: Ich befand mich also immer noch in den Gemäuern von Transparent-Acoustics in einem Raum, der gar nicht mal nach „gut klingend“ aussah, ohne jetzt vordergründig Werbung für die Produkte machen zu wollen, aber einwandfrei optimiert wurde. Die Umsetzung der mit Sicherheit piekfeinen Signale des Audionec übernahm extrem Highendiges von Tidal. Das Resultat war eine musikalische Darbietung, die mich ganz einfach umgehauen hat. So viel Detail, Präzision und Offenheit gelangte schon lange nicht mehr an mein Ohr. Tief beeindruckt war ich von der Fülle an Rauminformationen und deren Präsentation. So perfekt eindeutige Ereignisse habe ich lange nicht mehr gehört. Stabile, ausdrucksstarke Stimmen nahm ich wahr, die komplette Bühne war so unanfechtbar und eindeutig definiert, dass es realistischer schon fast nicht mehr geht. Genau während dieser Hörsession begann auch meine neu entdeckte Liebe zu den Werken Friedemanns. Ich hätte nicht gedacht, dass das was für mich ist, aber die Dynamik und, ich hoffe Sie wissen das zu interpretieren, Schnelligkeit hat mir den Virtuosen ins Ohr gemeißelt. Bevor es weitergeht, gibt es noch mal eine kurze Definition: Dynamik ist der Abstand zwischen lautestem und leisestem darstellbaren Pegel. Und das kann der SDV3-S wie kaum ein anderer. Teilweise bringt er Dinge auf eine Art und Weise zum Ohr, dass man fast erschrickt. Ich erinnere mich an den Moment, in dem Antonio Forcione auf seiner Live- Scheibe das erste Mal seine Finger an die Gitarre legt. Das hört sich jetzt nicht unbedingt angsteinflößend an, tatsächlich unterbrach ich mein Gespräch, als dieses Ereignis aus den Lautsprechern kam, weil man tatsächlich hätte meinen können, dass da wirklich jemand steht und ganz sonderbare Dinge mit seiner Gitarre anstellt. Geschehen übrigens in den Hörräumen des Verlags, da sich ein SDV3-S natürlich in meiner gewohnten Umgebung mit mir bekanntem Equipment beweisen musste. Hier war das Ergebnis für sich genommen noch dramatischer, denn was er aus dem vorher gerippten Material herausholt, war mir teilweise neu. Und so bleibt mir nichts weiter übrig, als mich für meine ketzerische Vermutung, nur einen weiteren Musik-PC präsentiert zu bekommen, zu entschuldigen und allen, die das Kleingeld übrig haben, zu empfehlen, den Audionec ins Kalkül zu ziehen. Fahren Sie zur High End und hören Sie sich den SDV3-S an, ich meine mich zu erinnern, dass es einen Einführungspreis gibt.
Anmerkung: Drei Versionen können käuflich erworben werden. Der „kleine“ STV3 hat keinen internen Wandler und kann von denen erworben werden, die bereits einen hochwertigen DAC haben und den heiß und innig lieben. Die SDV3-Versionen unterscheiden sich durch die möglichen Abtastraten, die analoge Vorstufe ist bei beiden optional.
Fazit
Der SDV3-S bedient sich astrein, ist technisch am Limit und spielt auf einem Klangniveau, das einem die Schuhe auszieht. Geht’s noch besser? Ich denke schon, aber das wird unglaublich schwer.Kategorie: Musikserver
Produkt: Audionec SDV3-S
Preis: um 24000 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 24000 (mit analoger Vorstufe) |
Vertrieb: | Hoergenuss Jörg Klein, Frankfurt |
Telefon: | 069 40326292 |
Internet: | www.hgfa.de |
Eingänge: | |
Ausgänge: | |
Abtastraten | 16-32 Bit, 44,1 kHz - 192 kHz, Upsampling auf 384 kHz |
Vorverstärker | optional |
Kapazität | 512 GB SSD |
Lieferumfang: | Universalfernbedienung, Tastatur |
Gewicht (in Kg): | 30 |
Abmessung (in mm) | 450/410/210 |
checksum | „Der SDV3-S bedient sich astrein, ist technisch am Limit und spielt auf einem Klangniveau, das einem die Schuhe auszieht. Geht’s noch besser? Ich denke schon, aber das wird unglaublich schwer.“ |