Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor Menhir-S


Obelix S

Lautsprecherbausätze Monacor Menhir-S im Test, Bild 1
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Dafür, dass die originale Menhir ein Lautsprecher sein soll, der nicht funktionieren kann, ist sie ein Mega-Erfolg geworden. Die noch wohnraumtaugliche Standbox mit Zwölfzoll- Basstreiber und aufgesetztem Horn ist ja auch wirklich eine der gelungensten Lösungen in Sachen PA zu Hause – nach über 5 Jahren ist es nun Zeit für etwas Kleineres

Ich stelle jetzt mal unser Licht nicht unter den Scheffel: Mit der 10-34 in beiden Versionen gibt es – ebenfalls mit Monacor- Bestückung – bereits eine sehr gute Box, die in der Nomenklatur eins unter der Menhir angesiedelt ist. Also hat sich Frank Kuhl, Chefentwickler von Monacor in noch kompakteren Gefilden umgesehen und eine waschechte PA-Bestückung im Formfaktor acht Zoll gefunden. 

Technik


Der fast schon sagenumwobene Celestion TF-0818 ist es geworden – einer der Treiber mit dem schönen Beinamen „Truvox“. Ursprünglich als reiner Tiefmitteltöner für Beschallungsanlagen entwickelt (es gibt noch eine Version mit geschlossenem Korb), versuchen sich schon seit einiger Zeit Selbstbauer an dem Treiber, dessen in K+T 3/2011 veröffentlichte Messwerte auf einiges an audiophiler Qualität hinweisen. Nur der Parametersatz spuckt uns ein bisschen in die Suppe: Eine Resonanzfrequenz von um die 100 Hertz deutet nun nicht gerade auf ein Bassmonster hin – immerhin lassen sich rechnerisch Gehäuse gestalten, die auf eine untere Grenzfrequenz von um die 70 Hertz abzielen – das genügt für kleinere Beschallungsanlagen und natürlich für die optimale Ankopplung an einen Subwoofer, der dann gerne so groß sein darf wie unser SPS18.

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Der Hochtöner ist ebenfalls ein alter Bekannter von Celestion, der kleine Druckkammertreiber CDX1-1430, der aber im Vergleich zu unserem Test in Ausgabe 5/2006 ein deutlich moderneres Horn, das kleine Monacor MRH-180 spendiert bekommen hat. Mit dem kleinen Horn lässt sich natürlich nicht die mögliche untere Grenzfrequenz von etwa eineinhalb Kilohertz realisieren – das Verhalten im Hochtonbereich ist dafür noch deutlich besser als mit dem MRH-200. 

Gehäuse


Seinen Parametern entsprechend kommt der Celestion TF-0818 mit einem sehr kompakten Gehäuse aus – die Reflexabstimmung hat Frank Kuhl einfach mit zwei ausgesägten Dreiecken in der Schallwand realisiert. In Anlehnung an die originale Menhir hat er auch bei der kleinen Menhir-S vorgesehen, die Kammer des Hochtontreibers mit Sand zu befüllen. Mit der vorgestellten Lösung muss dies nicht gleich beim Bau geschehen, sondern kann je nach Bedarf und vor allem reversibel geschehen. Zu diesem Zweck wird durch die Rückwände des Hochtonabteils und der Box ein verschließbares Rohr geführt. Ansonsten steckt im Gehäuse keine Zauberei – es ist sogar für HiFi-Maßstäbe kompakt geraten und durch die Bauweise auch intern mehr als ausreichend versteift. 

Frequenzweiche


Naturgemäß ist es etwas komplizierter, auf Wirkungsgrad getrimmte Chassis in Form zu bringen, als ihre gutmütigen HiFi-Kollegen – aber auch hier hat Frank Kuhl ganze Arbeit geleistet. Der Impedanzanstieg des Tiefmitteltöners wird mit einem RC-Glied linearisiert – gefiltert wird dann mit einer Weiche dritter Ordnung. Der Saugkreis egalisiert eine Mitteltonüberhöhung. Das Hochtonhorn wird ebenfalls über ein Filter dritter Ordnung eingekoppelt – der sehr kleine erste Kondensator egalisiert dabei gleichzeitig den typischerweise zu hohen Frequenzen hin abfallenden Schalldruckverlauf. Ein das Filter umarmender Spannungsteiler bringt die Pegelverhältnisse ins Lot. Optional gibt es einen Saugkreis zur Impedanzlinearisierung auf der Trennfrequenz – aufgrund der recht ausgeprägten Spitze auf der Trennfrequenz für Röhrenverstärker unbedingt zu empfehlen. 

Aktive Filter


Aus Platzgründen müssen wir an dieser Stelle leider abwinken – es soll aber nicht unerwähnt bleiben: Frank Kuhl hat neben der passiven Weiche auch einen kompletten Filter-Parametersatz entwickelt, mit dem die Menhir-S zusammen mit der Monacor-DSP-Weiche DSP 260 vollaktiv betrieben werden kann. Eine ausführlich dokumentierte Gegenüberstellung der beiden Konzepte folgt in K+T 2/2014. 

Messungen


Sehr sauber: Wie mit dem Lineal gezogen verläuft die Schalldruckmessung von 70 Hertz bis 20 Kilohertz. Auch unter Winkeln herrscht perfekte Linearität. Wenn man unbedingt ein Haar in der Suppe finden möchte, dann ist das der kleine Peak knapp über zwei Kilohertz, der sich in der Winkelmessung verstärkt, im Wasserfalldiagramm aber nicht weiter auffällt. Wie bereits erwähnt ist die Impedanzspitze auf der Trennfrequenz ziemlich ausgeprägt – während die beiden Höcker der Bassreflex-Doppelspitze aufgrund der erforderlichen „speziellen“ Abstimmung schon fast ineinander übergehen. Das Impedanzminimum liegt bei 5 Ohm. Die Klirrmessungen liegen bei haushaltsüblichen Pegeln absolut im grünen Bereich und selbst bei einem Durchschnittspegel von 105 dB ist noch nicht Schluss. 

Klang


Eine Box wie die Menhir-S braucht Einspielzeit, bis der Tieftöner „weichgeklopft“ ist. Der Lautsprecher dankt es mit einer absolut ehrlichen und offenen Wiedergabe, die auch hohen Ansprüchen absolut gerecht wird. Ganz ehrlich: Wir konnten qualitativ keinen Unterschied zwischen der Menhir-S und einer guten Kompaktbox ausmachen, außer es ging lautstärkemäßig zur Sache – dann war die kleine Menhir klar in ihrem Element und spielte noch munter drauflos, als alle anderen Boxen derselben Größe noch ihre Schwingspulen kühlen mussten. Die tonale Abstimmung der Box lässt sich über Einwinkeln sehr gut einstellen: Hier ist von bissig bis sanft alles drin. Der recht schlanke Bass profitiert von einer wandnahen Aufstellung ungemein – wenn man denn beim Solo-Betrieb bleibt. Zusammen mit einem Subwoofer – und wir haben gleich mal unseren Achtzehnzöller dazugestellt – bleibt kein Auge mehr trocken. Das hat Schub, Schnelligkeit und eine vorzüglich ausgewogene Tonalität bis zu Lautstärken, die voll und ganz dem Anspruch einer guten PA-Anlage genügen. 

Aufbauanleitung


Die Box wird auf einer Seitenwand aufgebaut, auf der nacheinander Deckel, Rückwand, Boden und die vorher in den Ecken ausgesägte Schallwand aufgeklebt werden. Danach wird die Hochtonkammer aufgeklebt, bevor die zweite Seitenwand die Box verschließt. Nach dem Bohren und Sägen aller Löcher wird nur noch die Tieftonkammer mit Noppenschaumstoff ausgekleidet, dann die Weiche und die Chassis eingebaut.

 Zubehör pro Box


 Terminal 1 STG-400M
 Noppenschaumstoff 1 MDM-40
 Dichtband 1 MDM-5
 Schrauben 12 MZF-8614 (VE=16)
 Kabel 0,5 m SPC-125

Lieferant: Monacor 

Holzliste


18-mm-Multiplex

 Seitenwände 2 Stück 440 x 350 mm

19-mm-MDF

 Boden/Deckel 2 Stück 212 x 350 mm
 Front/Rückwände 2 Stück 212 x 402 mm
 Teiler 1 1 Stück 212 x 130 mm
 Teiler 2 1 Stück 212 x 180 mm

Fazit

Das Konzept geht auf: Mit der Menhir-S gibt es einen audiophilen Kompaktlautsprecher, der bei Verzicht auf ultratiefen Bass ansonsten für den Heimbereich ansonsten absolut fullrangetauglich ist – mit Subwoofer dürfen dann auch Pegelorgien gefahren werden.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor Menhir-S

Preis: um 300 Euro

11/2013
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor, Bremen 
Vertrieb: Monacor, Bremen 
Internet
Konstruktion: Frank Kuhl 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x Celestion TF-0818 / 1 x Celestion CDX1-1430 mit Monacor MRH-180 
Nennimpedanz (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 89 
B x H x T (in cm) 24.8/44/35 
Kosten pro Stück: 300 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 14.11.2013, 16:50 Uhr
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