Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> jetzt bis 31.01.2025>> Alle anzeigenEinzeltest: Acoustic Energy AE100
Spaß in Kisten
Wenn man Lautsprecher anschließt, bei denen man Sorge hat, dass sie von dicken Lautsprecherleitungen, vom Lautsprecherständer gezogen werden, muss man erst mal lachen. Das Lachen blieb mir beim Hörtest der Acoustic Energy AE100 im Gesicht stehen – aus echter Freude
Sind die niedlich! Sind die ernst zu nehmen? Das waren so ziemlich meine ersten Reaktionen auf die kleinen Acoustic Energy AE100. Mit den Abmessungen 160 x 270 x 240 mm (BxHxT) tragen die Lautsprecher kaum auf. Und mit gerade einmal 4,5 kg Gewicht setzt eine Box einem dicken Lautsprecherkabel im Gartenschlauch-Format auch wirklich wenig entgegen. Wobei es mir eh ein bisschen absurd vorkommt, Lautsprecher an Kabel anzuschließen, die ein mehrfaches der Lautsprecher kosten. Nun gut, das sind die Rahmenbedingungen hier im Hörraum, in dem auch ganz andere Lautsprecher-Kaliber aufgebaut werden.
Doch ich gebe zu, dass ich den großen Dingern kein bisschen hinterhertrauere. Im Gegenteil. Ich genieße die wunderbare Leichtigkeit dieser Boxen. Auf den Wegen zwischen Lager, Messraum, Fotostudio und Hörraum kann ich mir die beiden AE100 einfach unter den Arm klemmen. Gut, das sind jetzt keine HiFi-Kriterien. Doch wenn Sie gerade auf der Suche nach kleinen, preiswerten Lautsprechern sind, erfüllen die AE100 von Acoustic Energy schon einmal die Voraussetzungen. Acoustic Energy ist Ihnen unbekannt? Die Firma wurde 1987 in London gegründet. Damals standen kleine britische Lautsprecher hoch im Kurs. Die legendäre (BBC) LS 3/5A und ihre Artverwandten erlebten mal wieder ein Revival, die ProAc Tablette (II, III, IV?) stürmte die Rankings deutscher HiFi-Zeitschriften und keine HiFi-Vorführung kam ohne Boxenwinzlinge aus, die mit Dire Straits’ „So Far Away“ ihre Fähigkeiten, tiefe Töne wiederzugeben, unter Beweis stellen mussten. In diesem Umfeld entwickelte man bei Acoustic Energy den ersten Monitorlautsprecher, den AE1. Irgendwo zwischen kleinem Heimlautsprecher und semiprofessioneller Studio-Abhöre angesiedelt, stieß der kleine Lautsprecher sowohl bei Audiophilen als auch auf der Seite der Musikschaffenden schnell auf reges Interesse. In den folgenden Jahren setzte man bei Acoustic Energy weniger auf High End, sondern mehr auf Mainstream und entging damit dem Schiffbruch, den einige andere englische Marken im angepeilten Hochpreissegment erlitten (auch wenn einige davon, teilweise unter der Ägide von Private-Equity-Gesellschaften oder in chinesischer Hand, wieder eine Renaissance erfuhren und erfahren). Auch heute noch bietet Acoustic Energy das Modell AE1 Classic an, eine AE1, die 2006 gründlich überarbeitet und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wurde. Betrachtet man die AE100, stellt man viele Gemeinsamkeiten mit der erfolgreichen AE1 fest. Beides sind kompakte Monitor-Lautsprecher, beides Bassreflex-Konstruktionen, wobei die AE100 ihre Bassreflexöffnung in Form eines schmalen Schlitzes auf der Rückseite trägt. Beide Lautsprecher setzen im Hochton auf einen vergleichsweise großen Treiber, bei der AE100 kommt eine 28-mm-Weichkalotte zum Einsatz, vor der ein kurzer Waveguide sitzt. Den Tief-Mittelton-Bereich bestreitet ein 4-Zoll-Tiefmitteltöner(chen) mit Papier membran. Das war damals bei vielen Lautsprechern dieser Art so. Die Übergangsfrequenz zwischen den Chassis haben die Engländer auf vergleichsweise hohe 3600 Hz gelegt. Angesichts des kleinen Tiefmitteltöners ist das kein Problem. Im Frequenzschrieb sieht man schön, dass der Tiefmitteltöner ab 1000 Hz ein wenig anfängt zu bündeln. Die Messkurven unter Winkeln beginnen, auseinanderzudriften. Allerdings finden sie bei der Übergangsfrequenz, wo die Kalotte übernimmt, wieder zusammen und das ungefähr auf dem Mittelwert des vorausgehenden Kurvenabschnitts. Das ist sehr sauber, die Gesamtenergie des abgestrahlten Schalls bleibt gleich, was auf einen insgesamt ausgewogenen Klang schließen lässt. Im Bass liegt der Minus-zehn-dB-Punkt bei etwa 45 Hz, bei wandnaher Aufstellung kann man eine erstaunlich tiefe Basswiedergabe erwarten. Das macht neugierig auf den Hörtest. Gehörmäßig stehen die kleinen Boxen gut im Futter. Die AE100 bedient sich des verbreiteten Tricks, den Oberbass zwischen 100 und 200 Hz leicht zu betonen. Das schafft Substanz und die Lautsprecher klingen größer, als sie sind. Auch darunter schieben die Boxen überraschend souveräne Töne raus. Vorausgesetzt, es wird nicht zu laut. Brutale Synthiebässe mit Discopegeln liegen jenseits dessen, was man den AE100 mit ihren 4-Zoll-Treibern zumuten sollte. Unsere Klirrmessungen zeigen, dass der kleine Tieftöner bei 95 dB schon ordentlich Stress hat. Doch in kleinen bis mittleren Räumen gehen die AE100 locker bis zu deutlich gehobener Zimmerlautstärke mit. Im kleinen Hörraum freue ich mich wie ein Schneekönig darüber, wie substanziell die kleinen Lautsprecher die tiefen Saiten eines Kontrabasses schnalzen lassen. Hey, das kommt tatsächlich aus diesen kleinen Kisten. Ein Kollege merkt an, dass Lautsprecher mit mehr Membranfläche das Ganze kontrollierter und knackiger „können“ Okay, viel Spaß beim Schleppen, denke ich. Übrigens: unser Lastenaufzug ist defekt … Der Kollege weiß auch nicht, dass das Pärchen AE100 gerade einmal 350 Euro kostet. Stimmen geben die AE100 schön sonor wieder. Höchstes Auflösungsvermögen steht weniger auf ihrer Prioritätenliste, dafür bringen sie mit den richtigen Stimmen eine Menge Soul rüber. Kann ich sehr gut mit leben. Vor allem, weil sie einfach musikalisch klingen. Klare Klangfarben, saubere dynamische Abstufungen, die AE100 vermitteln viel von dem, was Musik ausmacht. Sie zeichnen Spannungsbögen exakt nach, das Timing stimmt. Weiter obenheraus kommt eine angenehme Frische ins Spiel – das reißt mit, strahlt, nervt aber nie. Die räumliche Abbildung gelingt den AE100 auch sehr gut. Hier sind meiner Erfahrung nach kleine Lautsprecher oft im Vorteil. Die Acoustic Energy machen eine eher breite Bühne auf, bieten vielleicht etwas weniger Tiefe, staffeln Sänger und Instrumente jedoch auch sauber hintereinander. Dabei bieten sie eine gute Lokalisationsschärfe. Hey, das sind kleine, preiswerte Lautsprecher, die einige wesentliche Dinge verdammt richtig machen. Klinge ich begeistert? Ja, das bin ich. Das Lachen in meinem Gesicht lässt sich leider nur schwer in Worte fassen.Fazit
Die Acoustic Energy AE100 machen vor, wie klein und leicht echtes HiFi sein kann. Und noch viel wichtiger: Sie vermitteln eine unglaubliche Freude an Musik. Bravo!Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Acoustic Energy AE100
Preis: um 350 Euro
303-2027
Musikus Hifi |
Unser Hobby spiegelt die Welt da draußen wider: immer mehr, immer größer, immer teurer muss es sein. Zum Glück gibt es aber auch Gegenbeispiele. Mit dem dänischkanadischen Traumduo kann man seinen irdischen Musikfrieden finden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 350 Euro |
Vertrieb | Anja Hobbs, Velbert |
Telefon | 02051 4177600 |
Internet | www.acoustic-energy.de |
Stützpunkthändler | Akustik-Art, Kiel |
Telefon | 04347 9082450 |
Internet | www.akustik-art.de |
Garantie (in Jahre) | 2 Jahre |
B x H x T (in mm) | 160/270/240 |
Gewicht (in Kg) | 4,5 kg |
Ausführungen | Echtholzfurnier Kirsche, Klavierlack schwarz oder weiß |
Fazit | Die Acoustic Energy AE100 machen vor, wie klein und leicht echtes HiFi sein kann. Und noch viel wichtiger: Sie vermitteln eine unglaubliche Freude an Musik. Bravo! |