Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: Nubert nuVero 14


Meisterstück

Lautsprecher Stereo Nubert nuVero 14 im Test, Bild 1
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„High-End wird erschwinglich!“, liest man auf der Webseite von Günther Nubert über seine jüngste Lautsprecherserie namens NuVero - große Worte, die er sicherlich nicht leichtfertig vergibt. Wir haken nach …

Mitspieler



Plattenspieler:


Â

Acoustic Solid Machine mit SME M2-12 und Clearaudio Goldfinger

Phono-Vorverstärker:


Â

Malvalve preamp three phono

Vorverstärker:


Â

Malvalve preamp three line

Endverstärker:


Â

Klang+Ton SymAsym

Gegenspieler

Â

KEF Reference 203/2
Â
Klang+Ton Quintet
Â
Nubert nuVero 11

Einleitend erst mal die wichtigsten Fragen: Was bedeutet High-End überhaupt, und was in dem Zusammenhang erschwinglich? Gerade in der Königsklasse der HiFi-Branche ist Letzteres ja ein gerne aufs Äußerste gedehnter Begriff (... und ersteres manchmal auch). Günther Nubert agiert als Schwabe allerdings ebenso bescheiden wie ehrlich, bei ihm heißt erschwinglich auch wirklich erschwinglich: 1.940 Euro pro Stück für das in diesem Test auf Herz und Nieren geprüfte Flaggschiff der Schwaben, der nuVero 14 – eine allürenfreie Kalkulation und der Direktvertrieb machen‘s möglich.

Lautsprecher Stereo Nubert nuVero 14 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Nubert nuVero 14 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Nubert nuVero 14 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Nubert nuVero 14 im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Nubert nuVero 14 im Test, Bild 6
Bleibt noch die andere Notiz vom Zettel zu streichen: High-End. Das Beste vom Besten. Keine Kompromisse. Die gesamte Erfahrung in einem Produkt bündeln. Angewendet auf diesen Fall: Wenn es die optimalen Chassis nicht gibt, dann werden sie kurzerhand passend entwickelt. Damit war die Aufgabenstellung nach dem Abstecken der Eckdaten für die nuVero 14 als schlanke, große Standbox, klar: wie muss das perfekte Chassis, welches den Frequenzbereich von X bis Y Hertz in dieser Box optimal abdeckt, aussehen? Eine nicht unwesentliche Rolle in diesen Überlegungen spielten natürlich auch die Erfahrungen aus 35 Jahren Lautsprecherbau, zum Beispiel beim Hochtöner. Die „schielende“ Kalotte von Nubert wird Kennern daher durchaus bekannt vorkommen. Die leicht außermittige Platzierung der Gewebekuppel auf der Front vermindert Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang, für die nuVero-Serie wurden das Rundstrahlverhalten der 26 Millimeter messenden Seidenkalotte und ihre Ankopplung an das rückseitige Volumen optimiert. Auch die Mitteltöner sind Neuentwicklungen. Als Maßstab dienten die weltbesten 8-Zentimeter-Breitbänder, einer legendären Chassisklasse, die über Jahrzehnte immer wieder echte Perlen hervorbrachte. Der geringe Durchmesser der Glasfasermembran sorgt in der nuVero für ideales Rundstrahlverhalten durch minimierte Bündelung, ansonsten legten die Entwickler den Fokus auf perfekte Frequenzganglinearität und minimierte Verzerrungen im anvisierten Übertragungsbereich. Und auch die Bässe wurden speziell auf ihre Aufgabe in den schlanken Säulen zugeschnitten. Sie sollten relativ genügsam mit Gehäusevolumen umgehen und doch tief in den Basskeller hinabreichen, gleichzeitig aber nicht zu wirkungsgradschwach werden. Zahlreiche Computersimulationen und Testsamples später war der perfekte nuVero-Woofer geboren. Der misst von Korbrand zu Korbrand gerade mal 18 cm, besitzt eine hochsteife Sandwichmembran aus Glasfaser und Zellstoff und eine Auslenkungsfähigkeit im Zentimeterbereich. Diese frisch gebackene Spezialistensammlung setzten die Köpfe hinter der nuVero 14 wegen des günstigen Abstrahlverhaltens in eine Voll-d‘Appolito-Anordnung plus zwei Extra-Bässen darunter. Macht pro Box vier Tieftöner, die gemeinsam die Membranfläche eines Dreißigers im Taschenrechnerdisplay erscheinen lassen – man darf gespannt sein! Die Bässe stehen über zwei sehr großzügig gerundete und mit reichlich Querschnitt gesegnete Bassreflexrohre auf der Rückseite der Box bis unter 30 Hz mit der Außenwelt in Kontakt. Darüber kommt das obligatorische Bi-Wiring- Terminal, angenehmerweise mit sehr großen Schraubklemmen, soliden Brücken und drei Kippschaltern. Die erlauben Nubert-typisch gezielte Eingriffe in den Frequenzgang für Bass, Mitten und Höhen. Für mich persönlich war die Box mit „neutralem“ Bass und Mittelton und „sanften“ Höhen perfekt. Wer‘s gerne satter, prägnanter oder spritziger mag, kann sich an insgesamt zwölf möglichen Konfigurationen austoben. Da haben neben dem Geschmack des Hörers natürlich auch der Raum und die Elektronik noch ein Wörtchen mitzureden. Damit die insgesamt sieben Chassis pro Seite ihren Aufgaben ungestört nachgehen können, sitzen sie in einem äußerst massiv gebauten Holzgehäuse mit über 50 Kilogramm Lebendgewicht. Die Schallwand in Metalliclack ist sowohl baulich als auch farblich vom Nextel-beschichteten Korpus abgesetzt. Drei Doppelton-Farbvarianten sind zu haben: Anthrazit, Perlweiß und das bräunliche Mocca, in dem diese Box zum Test kam. Auch im Hörraum wurde der hohe Grad an technischer Perfektion schnell deutlich. Typisch für moderne Chassiskonstruktionen arbeiten die Treiber bis zu höchsten Auslenkungen sehr linear und wahren über den gesamten Lautstärkebereich die klangliche Contenance. Möglich machen das moderne Analysemethoden, die den Entwickler per aufwendiger Computersimulation und Messungen per Laserstrahl tief in das Chassis blicken lassen und Meriten ans Tageslicht bringen, die zu früheren Zeiten für immer verborgen geblieben wären. Gerade die Analyse des dynamischen Verhaltens hat die Chassisentwickler einen großen Schritt nach vorne machen lassen. Eines hat jedoch auch Günther Nubert in 35 Jahren nicht vergessen: Musik ist Leidenschaft. Technik hin oder her, im Endeffekt geht es darum, dass das Musikhören Spaß macht. Und ich kann – ganz vorsichtig formuliert – bescheinigen, dass dem bei der nuVero 14 so ist. Wenn ich sie in wenigen Worten klanglich umreißen müsste, dann würde ich sie unumwunden die kleine Schwester einer Focal Grande Utopia nennen. Natürlich passend herunterskaliert, aber trotzdem. Die Nubert besitzt eine mit der Focal vergleichbare ... nun, nennen wir es mal „Lockerheit bei Großereignissen“, die beeindruckt. Nach dem Einspielen sprüht die „14“ die Klänge dermaßen befreit in den Hörraum, dass es die reinste Freude ist. Dabei sendet die D‘Appolito-Anordnung gerade den Mittelton so konzentriert zum Hörer, dass er sich wie in einem gigantischen Kopfhörer wähnt. Tonal ist je nach Schalterstellung von unbeirrbar neutral bis äußerst spektakulär alles drin, auch in ihrer „liebsten“ Variante reißt die nuVero 14 aber schon problemlos die Wände ein. Ich könnte mich nicht erinnern, jemals eine Box gehört zu haben, die man bis zu ihrem natürlichen Limit so kontrolliert ausfahren kann. Und ich tat es gern, denn sie hatte am enthusiastischen Rechtsdreh am Lautstärkeregler fast noch mehr Spaß als ich. Und wie ich so in abartigen Pegeln vor mich hin badete, bemerkte ich, dass die tiefen Bassläufe auf AIRs „10.000 Hz Legend“ bei mir für eine leichte Atemnot sorgen ... wie bitte? Atemnot? Erst dachte ich, ich hätte mich getäuscht. Gezielte Tests bestätigten mir allerdings, dass das Tieftonoktett der „14“, gefüttert mit dem passenden Musikmaterial und ordentlich Leistung einen abartigen Druck in unserem gewiss nicht kleinen Hörraum erzeugen konnte. Wobei „Druck“ eigentlich das falsche Wort ist, denn die Nubert präsentiert ihren Tiefton eher unterschwellig – immer präsent und mächtig, aber irgendwie doch perfide hintenrum. Ich sag‘s mal so: Vorne spielt ganz normal die Musik, und dann zieht‘s einem plötzlich die Luft aus den Lungen. Wer wider Erwarten doch noch mehr braucht (soll ja vorkommen ...), greift zum Bassmodul ATM-14, welches zwischen Vor- und Endverstärker eingeschleift wird, im Bass auf Wunsch noch mal nachlegt und auch im Mittelhochton nochmaligen Eingriff erlaubt. Für notwendig halte ich das allerdings nur in Ausnahmefällen, denn was die nuVero 14 auch „nackt“ schon transportiert, ist grandios und eines Flaggschiffes absolut würdig.

Fazit

... Günther Nuberts nuVero 14 ist ein echtes Sahnestück: technisch konsequent zu Ende gedacht und auch in die Tat umgesetzt, dabei immer mit einem Auge auf dem Spaß an der Musik, lotet sie die Grenzen des Machbaren in dieser Klasse aus. Dank Direktvertrieb ist sie zudem unverschämt preiswert – ein heißer Kandidat für Klanggourmets mit Hang zu hohen Pegeln.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Nubert nuVero 14

Preis: um 3880 Euro

3/2010
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Ausstattung & technische Daten 
Preis (pro Paar) 3880 
Vertrieb Nubert, Schwäbisch Gmünd 
Telefon 0800 – 68 23 780 (gebührenfrei innerhalb Deutschland) 
Internet www.nubert.de 
Gewicht (in Kg) 52 
Garantie (in Jahre)
Chassis: 4 x 180 mm Tieftöner 
B x H x T (in mm) 234/1410/425 
Unterm Strich... » ... Günther Nuberts nuVero 14 ist ein echtes Sahnestück: technisch konsequent zu Ende gedacht und auch in die Tat umgesetzt, dabei immer mit einem Auge auf dem Spaß an der Musik, lotet sie die Grenzen des Machbaren in dieser Klasse aus. Dank Direktvertrieb ist sie zudem unverschämt preiswert – ein heißer Kandidat für Klanggourmets mit Hang zu hohen Pegeln. 
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Autor Christian Gather
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Datum 04.03.2010, 14:48 Uhr
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