Kategorie: Kopfhörerverstärker

Einzeltest: SPL Phonitor One d


DAC/Kopfhörerverstärker für den Studio-Einsatz

Kopfhörerverstärker SPL Phonitor One d im Test, Bild 1
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Im Zentrum kleiner professioneller Tonstudios oder in Homestudios steht meist eine leistungsstarke DAW. In Verbindung mit einer hochwertigen Soundkarte oder besser einem Audio-Interface kann man damit schon sehr gut arbeiten. Doch wenn die Arbeit Spaß machen soll, braucht man einen richtig guten DAC/Kopfhörerverstärker wie den Phonitor One d von SPL.

Sind wir ehrlich, Equipment, das gut funktioniert und mit dem man irgendwie arbeiten kann, gibt es reichlich. Doch damit die Arbeit Spaß macht, braucht es mehr. Dass wissen die Experten für hochwertige Tonstudiotechnik von Sound Performance Labs, kurz SPL, sehr genau. Ich werde in diesem Zusammenhang nie müde, auf die Mastering-Geräte wie etwa den IRON-Kompressor zu verweisen. Feinste Analogtechnik in einem Outfit, das förmlich zum Arbeiten verführt. Die Knöpfe und Regler dieser Maschine möchte man einfach betätigen.

Kopfhörerverstärker SPL Phonitor One d im Test, Bild 2
Auch wenn es um den Klang geht, bieten SPL-Produkte immer das gewisse Etwas. Das, was nie vom Pfad der Tugend – sprich der zum Arbeiten erforderlichen Neutralität – abweicht und trotzdem einfach so klingt, dass man Spaß an der Arbeit hat. Um diesen Spaß auch in kleinere Tonstudios zu bringen, hat SPL die Series One entwickelt: den Monitor Controller Control One, den Monitor und Recording Controller Marc One, den Kopfhörerverstärker Phonitor One und schließlich den DAC/Kopfhörerverstärker Phonitor One d, um den es hier geht. Die Geräte sind vergleichsweise preisgünstig, benötigen wenig Platz und sind genauso exzellent verarbeitet wie die großen SPL-Geräte. Nur das Design ist eher pragmatisch-schlicht – und gefällt mir gerade deshalb besonders gut.  

Ausstattung


Phonitor ist bei SPL seit dem legendären Phonitor und dessen noch erfolgreicherem Nachfolger Phonitor 2 der Name für Kopfhörerverstärker. Der Erfolg des Phonitor 2 im Consumerbereich war sogar Anlass für SPL, mit der Professional-Fidelity-Serie eine Reihe reiner Consumer-Produkte zu entwickeln. Die Series One richtet sich dagegen an preisbewusste Studio-Anwender. Dem günstigen Preis ist geschuldet, dass der Phonitor One d ohne die aufwändige Voltair-Technologie von SPL auskommen muss, bei der die Geräte mit einer Betriebsspannung von ± 60 Volt arbeiten. Dem Einsatzbereich im Tonstudio wird er gerecht, indem die analogen Line Ein- und Ausgänge für Klinkenstrecker ausgelegt sind. 6,3-mm-2-Pol-Klinken wohlgemerkt. Gut, der zweite analoge Line-Eingang bietet Cinchsteckern Anschluss – ein kleines Entgegenkommen an weniger professionelle Nutzer. Digital hat man keine Wahl, da ist ein USB-B Anschluss für die Verbindung zum Computer das Mittel der Wahl – und das im Consumer- wie im professionellen Umfeld. Zum Anschluss des Kopfhörers gibt es auf der Front den üblichen Anschluss für eine 6,3-mm-3-Pol.Klinke. Direkt daneben sitzt ein Drehregler für eine weitere Spezialität von SPL, eine regelbare Crossfeed-Schaltung, die bei SPL Phonitor-Matrix heißt. Im Phonitor One d kommt eine einfache Version zum Einsatz, die großen Geräte bieten hier deutlich umfangreichere Einstellmöglichkeiten. Dass der Phonitor One d nach außen erst einmal das Sparbrötchen gibt, liegt vor allem daran, dass SPL einiges an Budget ins Innenleben gesteckt hat. Hochwertige OP-Amps, ausgewählte Kondensatoren, eine leistungsstarke AB-Endstufe mit bipolaren Transistoren und eine Digital-Sektion auf dem aktuellen Stand der Technik. Als Wandler kommt ein AK4490 mit Velvet-Sound-Technologie von Asahi Kasei zum Einsatz, der eine Wortbreite von bis zu 32 Bit bei maximal 768 kHz Abtastrate verarbeiten kann. DSD wandelt der Chip bis DSD 256 (11,2 MHz).  

Klang


Was den Klang betrifft kann ich nur sagen: „Die können es einfach!“ Und um ganz ehrlich zu sein befürchte ich fast, dass der Phonitor One d ein bisschen zu gut geworden ist. Denn wer auf die üppige Ausstattung des großen Phonitor 2 verzichten kann, bekommt beim Phonitor One einen Klang, der sich kaum hinter dem des Flaggschiffmodells verstecken muss. Ja, wenn man beide Geräte an das richtig große Besteck von SPL anschließt, wird man vielleicht einen Unterschied hören. Doch im Umfeld eines kleinen Studios, gerade in Verbindung mit einer DAW, lässt der Phonitor One keine Wünsche offen. Besonders in Verbindung mit dem eingebauten DAC, der klanglich ebenfalls auf der ganzen Linie punktet. Konkret bietet der SPL Phonitor One d einen tiefen, substanziellen und hervorragend kontrollierten Bass, ist in den Mitten sehr klar und transparent und bietet einen ebenso klaren und sauberen Hochton. Tonal klingt er neutral, über den gesamten Frequenzbeeich hoch dynamisch und er löst hervorragend auf. Was sich schwer in übliche Kriterien fassen lässt, ist die Spielfreude, das Mitreißende, das Talent, für die Musik zu begeistern – etwas, das alle SPL-Komponenten auszeichnet und das auch den Klang des Phonitor One d prägt. Das sind keine oberflächlichen Effekte, nichts woran man sich schnell satt hört. Das ist einfach richtig gut!

Fazit

Die können es einfach. Wobei ich fast behaupten möchte, dass sich die Studio-Profis von SPL beim Phonitor One d selber übertroffen haben. Was dieser puristische Studio- DAC/Kopfhörerverstärker klanglich bietet, macht ihn definitiv zum Geheimtipp.

Kategorie: Kopfhörerverstärker

Produkt: SPL Phonitor One d

Preis: um 600 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2021
4.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
SPL Phonitor One d

Bewertung 
Klang 70%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung: 15%

3.5 von 5 Sternen

Bedienung 15%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis: 600 Euro 
Vertrieb: SPL electronics, Niederkrüchten 
Internet: www.spl.audio 
Abmessungen (B x H x T in mm): 210/49,6/220 
Gewicht: 1,45 Kg 
Ausführungen: Schwarz 
geeignet für: Tonstudio 
Anschlüsse:
Eingänge: analog 1 x 6,3-mm-Klinke unsymmetrisch, 1 x Cinch unsymmetrisch; digital: USB-C 
Ausgänge: 1 x Kopfhörer 6,3-mm-Klinkenbuchse, 1 x 6,3-mm-Klinke unsymmetrisch 
Klasse: Spitzenklasse 
Preis/Leistung: hervorragend 
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Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 08.08.2021, 09:54 Uhr
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