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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Meier Audio Corda Soul
Besser geht nicht
In der Kopfhörerszene ist Meier-Audio eher für sein engagiertes Mastermind Jan Meier bekannt als für seine Produkte. Das könnte sich mit dem Corda Soul ändern.
Auf vielen Kopfhörertreffen präsentiert der engagierte Klangnerd Jan Meier seine neusten Entwicklungen – häufig noch provisorisch zusammengesteckt und ohne Gehäuse. Einiges bleibt in diesem Stadium, und Meier überlässt es der Selbstbauszene, die Idee aufzugreifen. Röhren und puristische Konzepte überlässt er generell anderen. Er begeistert sich vielmehr für die Möglichkeiten der Klang optimierung, die sich durch digitale Signalverarbeitung ergeben. Mit dem Corda Soul präsentiert er einen DAC/Kopfhörerverstärker, in dem er alle seine Errungenschaften realisiert hat. Besser geht es laut Meier nicht.
Ausstattung
Keine Sorge, der Corda Soul bietet kein trendiges Touchdisplay, mittels dessen man sich durch Menüs und Untermenüs graben muss, um die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten des Corda Soul zu aktivieren. Im Gegenteil, das Bedienkonzept ist höchst analog.
Alle Einstellungen lassen sich über Kipp- und Drehschalter treffen, was dem Gerät ein sehr spannendes, technisches Aussehen verleiht. Alle Möglichkeiten und Aspekte aufzuführen, die der Corda Soul bietet, würde den Rahmen des gesamten Heftes sprengen. Ich werde mich deshalb auf einige wesentliche Aspekte beschränken. Der Corda Soul verfügt über insgesamt sieben digitale Eingänge – drei Cinch, drei Toslink und ein USB. Dazu gibt es einen analogen symmetrischen Eingang. Kopfhörerausgänge gibt es in Form zweier 4-Pol-XLR-Buchsen mit 0 Ohm bzw. 120 Ohm Ausgangsimpedanz. Kopfhörer unsymmetrisch anzuschließen, sieht das trotz der zahlreichen Einstellmöglichkeiten puristische Schaltungslayout nicht vor. Dazu gibt es einen digitalen Toslink- Ausgang und ein Paar symmetrische XLRAusgänge, sodass man den Corda Soul auch als DAC/Vorverstärker an eine Endstufe oder an Aktivboxen anschließen kann. Der eingebaute D/A-Wandler verarbeitet Daten bis zu 24 Bit/192 kHz.Die Möglichkeiten zur Klangbeeinflussung sind umfangreich und erfolgen komplett auf der digitalen Ebene. Eine regelbare Crossfeed- Schaltung, mit der man über Kopfhörer einen gewissen Raumeindruck erzielen kann, ist hier beinahe Pflicht. Für den Betrieb von Lautsprechern gibt es eine ähnliche Funktion. Spannend ist ein regelbares Notchfilter (Kerbfilter), mit dem man Resonanzen, die bei Over-Ears durch das zwischen Treiber und Ohr eingeschlossene Volumen entstehen können, kompensieren kann. Neben der Möglichkeit, zwischen einem phasenlinearen und einem impulsoptimierten Digitalfilter umzuschalten, halte ich das Emphasis-Filter für erwähnenswert. Bei vielen, besonders japanischen Audio-CDs der digitalen Frühzeit kam das sogenannte Emphasis zum Einsatz. Dabei wurde der Frequenzgang in den Höhen angehoben, um hier eine größere Dynamik zu ermöglichen. Werden solche Aufnahmen ohne ein entsprechendes Emphasis-Filter abgespielt, hört man das vor allem am schrillen Klang. Während die meisten CD-Player ein Emphasis erkennen und automatisch korrigieren, ist das bei Ripping-Software selten der Fall. Hier ist das Emphasis-Filter des Corda Soul extrem nützlich, um gerippte CDs in originaler Tieftondynamik hören zu können. Darüber hinaus bietet der Corda Soul noch vier Klangregler, die bei Frequenzen von 170 Hz, 500 Hz, 1,5 kHz und 4,5 kHz greifen.
Klang
Bei einem Gerät, das so viele Möglichkeiten zur Klangoptimierung bietet, ist vor allem eines Pflicht: dass es zuerst einmal perfekt neutral klingt. Alles andere kann man ja regeln. Und neutral klingt der Corda Soul in einem Maße, dass es einen Redakteur, der irgendeine Form von Klangbeschreibung liefern soll, regelrecht ärgert. Das ist kein HiFi-Gerät, das ist ein Messgerät. (Und ein bisschen sieht es ja so aus.) Spannend wird es, wenn man sich ein wenig mit den zahlreichen Möglichkeiten, die der Corda Soul zur Klangoptimierung bietet, beschäftigt. Wobei das Gerät nie den Pfad der Tugend verlässt – die Regelbereiche aller Einstellungen sind klein und praxisgerecht, die Effekte machen sich meist erst beim zweiten Hinhören bemerkbar. Die erzielten Effekte sind dabei umso nachhaltiger. Mich haben vor allem die Crossfeed- Schaltung und das Nochtfilter überzeugt. Beide greifen sanft ein, doch nachdem man die richtigen Einstellungen gefunden hat, klingen die entsprechenden Kopfhörer über den Corda Soul auf einmal schlicht richtiger als über Vergleichsverstärker, die keine so subtile Klangbeeinflussung erlauben.
Fazit
Der Meier Audio Corda Soul ist das ultimative Gerät für alle, die das Maximum aus ihrem Kopfhörer herausholen wollen und keine Berührungsängste mit modernster Digitaltechnik und deren Möglichkeiten zur Klangoptimierung haben.Kategorie: Kopfhörerverstärker
Produkt: Meier Audio Corda Soul
Preis: um 4095 Euro
Referenzklasse
Meier Audio Corda Soul
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Ausstattung: | 15% | |
Bedienung | 15% |
Preis: | 4.095 Euro |
Vertrieb: | Meier Audio, Spardorf |
Internet: | www.meier-audio.de |
Abmessungen (B x H x T in mm): | 300/95/240 |
Gewicht: | 2,7 kg |
Ausführungen: | schwarz |
geeignet für: | HiFi, High End |
Anschlüsse: | |
Eingänge: | analog: 1 x XLR / digital: 1 x USB (B), 3 x S/PDIF Cinch, 3 x Toslink |
Ausgänge: | analog: 2 x Kopfhörer 4-Pol-XLR; 1 x XLR / digital: 1 x Toslink |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | gut - sehr gut |