Revox präsentiert die neue Revox B77 MK III und zugleich seine neue, eigene Revox Analog Master Tapes Collection. Beides gefertigt im Revox KLANGWERK in Villingen für ein perfektes Zusammenspiel.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Meier Audio Corda Classic
Klassisch, kompakt, gut
Sie suchen einen neutral klingenden Universalisten mit technisch solidem Background und dem einen oder anderen Ausstattungsschmankerl? Bitte sehr!
Kennen Sie Rock-, Beat- und Jazz-Aufnahmen aus der Frühzeit der Stereofonie? Ja? Dann kennen Sie das Problem: Auf vielen dieser frühen Aufnahmen sind einzelne Instrumente oder Stimmen auf jeweils nur den linken oder rechten Kanal gebannt: Zum Beispiel spielt das Schlagzeug rechts, die Stimme aber ertönt von links. Hört man über Lautsprecher, so ist das alles nur halb so tragisch, denn man nimmt mit beiden Ohren auch das wahr, was aus dem jeweils diagonal gegenüberliegenden Kanal kommt. Nicht so ist das jedoch, wenn wir mit einem Kopfhörer Musik hören: Jedes Ohr bekommt dann nämlich nur das, was für das entsprechende Ohr gedacht ist, zugespielt – linker Kanal füttert linkes Ohr, rechter Kanal füttert rechtes Ohr.
Man kann sich vorstellen, dass dies nicht der realen Wahrnehmung von Schallquellen im Raum entspricht. Dazu kommt nämlich auch noch, dass wir selbst mit unserem Körper (natürlich zuallererst mal mit dem Kopf), die Schallwellen verändern: Wir absorbieren Teile des Schalls und reflektieren andere, verstärken oder schwächen sie dementsprechend ab. Zu guter Letzt ist da noch der Raum: Sein reflektierender und den Klang maßgeblich mitbestimmender Einfluss fällt schlicht und ergreifend weg.Crossfeed
Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems ist das Crossfeed. Um die Wahrnehmung einer isoliert auf einem Kanal vorkommenden Schallquelle auch für das jeweils andere Ohr und über Kopfhörer zu ermöglichen, nimmt man das Stereosignal, verringert dessen Laustärke und verzögert es. Dann werden beide Kanäle überkreuzt und dem originalen Signal wieder beigemischt. Üblicherweise ergibt sich dabei ein Problem: Auch Signale, die in der Stereoabmischung direkt vor dem Hörer, also in der Mitte abgebildet werden, unterliegen mit einer simplen Über-Alles-Crossfeed-Schaltung immer der gleichen Bearbeitung, obwohl sie es nicht bräuchten. Jan Meiers Geräte vermeiden das Dilemma mit einer eleganten Methode: Sie erkennen die virtuelle Position einer Schallquelle im Stereosignal und wenden das Crossfeed-Prinzip nur auf die Signalanteile an, die nicht in der Mitte der virtuellen Bühne abgebildet sind. Je weiter die Schallquelle zu einer Seite hin tendiert, desto stärker appliziert dann aber das Crossfeed und erhöht sich die Verzögerung. Wer noch nicht gehört hat, wie sich eine solch durchdachte Crossfeed-Schaltung auswirken kann, findet übrigens auf der im Kasten erwähnten Webseite Hörbeispiele, die den Effekt eindrucksvoll belegen. Eine weitere Technologie, die der Niederländer in einigen seiner Geräte einsetzt, ist das „Active Balanced Ground Driving“, mit der über einen Schaltungstrick selbst das unsymmetrische Signal eine elektrische Summe von 0 hat und so eine symmetrische Signalführung mit dem Vorteil, dass kein elektrisches Feldpotenzial mit klangverschlechternder Wirkung entsteht, nachgeahmt wird (Details online). Zwei Paar Cincheingänge auf der Rückseite und eine 6,3-mm-Buchse auf der Front sowie eine nicht fernbedienbare Lautstärkeregelung, die 63 Stufen in 0,5-dB-Schritten bietet, sind ausreichend für den Privatanwender. Auch gibt es einen Kippschalter, mit dem sich die Kennung des Frequenzgangs in zwei Stufen von neutral über etwas druckvoller bis basslastig einstellen lässt, sowie ein Gain Boost, der wirkungsgradschwachen Kopfhörern Beine macht. Dazu kommt die Crossfeed-Schaltung, die sich voll, teilweise oder gar nicht applizieren lässt. Das Gewicht von 2,2 kg für das kompakte Gerät geht hauptsächlich auf das Konto des großzügig dimensionierten Trafos und der Armada von Kondensatoren, die 80.000 µF(!) Filterkapazität aufweisen. Die Frage nach der Ausgangsleistung beantwortet Jan Meier in bester Rolls-Royce-Tradition nur mit „mehr als ausreichend“, da sie stark vom Quellgerät und vor vom allem Kopfhörer abhängt.
Klang
Wie klingt so ein Meier-Audio-Kopfhörerverstärker mit Namen Corda Classic aber nun? Mit einem Wort: spitze! Neutral und kraftvoll und ohne Härten lassen sich selbst schwierige Kandidaten wie der Fostex TH-500 RP betreiben. Bleibt der Einfluss des Crossfeed mit dem meisten ausbalancierten, modernen Musikmaterial eher subtil dahingehend, dass der gesamte Klangeindruck einfach „nur“ etwas natürlicher und fokussierter wird, so profitieren besonders die erwähnten Links-rechts-Pingpong-Aufnahmen doch recht deutlich von der cleveren Schaltung. Alles wirkt entspannter und entspannender, das Hören macht einfach länger Spaß, man ermüdet nicht mehr so schnell, empfindet nicht diesen „Druck auf den Ohren“. In der neutralen Stellung des Bass-Boost klingt der Classic eher schlank, brillant und hochauflösend, lässt aber keine Härten ins Spiel kommen. Dünn klingenden Kopfhörern lässt sich mit den Stellungen Mittel und Hoch subtil aber merklich mehr Druck und Kraft einflößen. Wie die meisten hochwertigen Verstärker vermittelt auch der Corda Classic den Eindruck, eine Last vom Kopfhörer zu nehmen, so dass dieser freier, schneller, offener und lockerer agieren kann. Der Bass reicht tiefer, deckt den Mittel- und Hochton weniger zu, wirkt weniger zugeschnürt und hat dynamisch richtig was drauf. Der virtuelle Raum weitet sich und Instrumente und Stimmen gewinnen deutlich an Definition. Tonal gibt sich der Corda Classic keinerlei Blöße sondern hält seine neutrale Gangart von ganz unten bis ganz oben durch.
Fazit
Neutraler, unbestechlicher und mit so gut wie allen Kopfhörern spielerisch zurechtkommender Amp mit interessanten und nützlichen Ausstattungsfeatures. Preiswert!Kategorie: Kopfhörerverstärker
Produkt: Meier Audio Corda Classic
Preis: um 595 Euro
Spitzenklasse
Meier Audio Corda Classic
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Ausstattung: | 15% | |
Bedienung | 15% |
Preis: | 595 |
Vertrieb: | Meier-Audio, Spardorf |
Telefon: | Nein |
Internet: | www.meier-audio.homepage.t-online.de |
B x H x T (in mm): | 280/177/67 |
Gewicht: | 2,2 |
Ausführungen: | Schwarz, silberfarben |
geeignet für: | HiFi, High End, Zu Hause |
Ausstattung | zweifacher Bassboost, Crossfeed-Schaltung in zwei Stufen, abschaltbar |
Anschlüsse: | 6,3- mm-Stereoklinke, 2 Paar Cincheingänge |
Klasse: | Spitzenklasse |
Preis/Leistung: | exzellent |