Kategorie: Kopfhörerverstärker

Einzeltest: Lehmannaudio Linear SE


Silberpfeil

Kopfhörerverstärker Lehmannaudio Linear SE im Test, Bild 1
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Lehmannaudio aus Bergisch Gladbach ist eine feste Größe auf dem deutschen HiFi-Markt – und das vorwiegend mit kleinen Geräten. Das Topmodell unter den Kopfhörerverstärkern des Hauses, der Linar SE, steckt gleich im größten Gehäuse, das Norbert Lehmann überhaupt verbaut.

Selbst das „große“ Gehäuse des Linear SE ist gerade einmal zwölf Zentimeter breit und fünf hoch. Dafür ist es immerhin gut 30 Zentimeter tief. Es ruht auf soliden SSC-Netpoint-Füßen. Im Vergleich zu dem, was manche HiFi- und besonders High-End-Hersteller so an Immobilien verkaufen, ist das wirklich winzig. Immerhin – wer es unbedingt auffälliger will, kann das Gehäuse auch sauber furniert und sogar mit verchromter Front und verchromten Lautstärkeregler bestellen. Das Holzkleid kostet 305 Euro Aufpreis, Chrom noch einmal 100 Euro. Da kommt ganz klar der Ingenieur, der ursprünglich Studiotechnik entwickelt hat, in Norbert Lehmann durch.

Kopfhörerverstärker Lehmannaudio Linear SE im Test, Bild 2Kopfhörerverstärker Lehmannaudio Linear SE im Test, Bild 3
Hier zählt an erster Stelle solide Technik. Wer Ästhetik möchte, darf extra zahlen. Der Basispreis für die silberne oder schwarze „Grundausstattung“ liegt bei 1.450 Euro. Das ist für einen Kopfhörerverstärker schon ambitioniert und schürt hohe Erwartungen. Im gleichen Gehäuse bietet Lehmannaudio übrigens noch die Endstufe Stamp SE an. Die kleinere Endstufe Stamp sowie die kleineren Kopfhörerverstärker Rhinelander und Linear (ohne „SE“) stecken in noch kompakteren, schlichteren Gehäusen. Regelrecht Berühmt ist Lehmannaudio übrigens für die kleinen Phonovorverstärker der „Black- Cube“-Serie, die für ihr exzellentes Preis-Klang-Verhältnis bekannt sind.

Ausstattung


Ausstattungsmäßig hält der Lehmannaudio Linear SE keine großen Überraschungen bereit. Die Front ziert der Lautstärkeregler sowie zwei 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen, an die zwei Kopfhörer angeschlossen werden können. Werden zwei Kopfhörer am Linear SE betrieben, sollten es möglichst gleiche Modelle sein oder die Kopfhörer sollten zumindest gleiche oder recht ähnliche technische Parameter wie Impedanz und Wirkungsgrad aufweisen. Auf der Rückseite befindet sich der Netzanschluss sowie der Netzschalter. Lehmannaudio empfiehlt, den Linear SE generell eingeschaltet zu lassen. So ist er immer auf „Betriebstemperatur“; die Stromaufnahme ist im Leerlauf so gering, dass sie kaum ins Gewicht fällt. Lediglich in Zeiten längerer Abwesenheit sollte man den Verstärker ausschalten. Daneben befinden sich auf der Rückseite Cinchanschlüsse für den Line Eingang und einen Line-Ausgang. Der Ausgang wird stumm geschaltet, sobald vorne ein Kopfhörer eingesteckt wird. Ansonsten wirkt die Lautstärkeregelung auch auf den Ausgang, so dass der Linear SE in einem einfachen Setup, etwa zwischen einer Quelle und Aktivlautsprechern, auch als Vorstufe eingesetzt werden kann. Auf der Unterseite befinden sich noch zwei Paar Mikroschalter, mit denen der Verstärkungsfaktor in vier Stufen zwischen 0 und +20 dB eingestellt werden kann. Der Verstärkungsfaktor sollte so gewählt werden, dass man den Lautstärkeregler bei der üblichen Abhörlautstärke möglichst weit aufgedreht hat und nur noch ein bisschen Reserve zum Nachregeln bleibt.

Klang


Der Linear SE gehört zu jenen sympathischen Geräten, die nichts versprechen, was sie nicht halten. Will sagen: Er klingt nicht aufgeblasen, macht keine (falsche) Show sondern agiert extrem neutral. Das gilt sowohl für die Tonalität als auch für alle anderen Aspekte der Wiedergabe. Er löst das Klanggeschehen fein auf und liefert ein sehr detailliertes Bild des musikalischen Geschehens. Klangfarben bildet er exakt auf den Punkt ab. Wer sich hier ein wenig mehr Opulenz wünscht, sollte sich nach etwas Röhrenbestücktem umsehen – der Lehmann bleibt bei der Wahrheit. Kritik? Nicht wirklich. Erst im Vergleich zu mehr als doppelt so teuren Komponenten stellt man fest, dass das Klangbild des Linear SE eine ganz leichte Rauigkeit aufweist und dass der eine oder andere deutlich teurere Kopfhörerverstärker hier und da noch ein paar winzige Details mehr herauskitzeln mag. Das hört man aber nur mit wirklichen Top-Kopfhörern, die den Preis des Linear SE gerne übersteigen. Auf der Haben-Seite bietet der Lehmannaudio dafür eine knackige Dynamik, die keine Langeweile aufkommen lässt. Allerdings muss das Programmmaterial die auch hergeben, denn pushen oder „nachschärfen“ lahmer Aufnahmen ist dem neutralen Lehmann fremd.

Fazit

Der Lehmannaudio Linear SE ist ein schnörkelloser Kopfhörerverstärker, der vor allem auf eine neutrale, dynamische Wiedergabe setzt und hier auch hohe Erwartungen erfüllt. Wer „Bling Bling“ braucht, kann das gerne in Form eines furnierten Gehäuses oder einer Chromfront haben, zahlt dafür aber drauf.

Kategorie: Kopfhörerverstärker

Produkt: Lehmannaudio Linear SE

Preis: um 1450 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2014
4.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Lehmannaudio Linear SE

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Bewertung 
Klang 70%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung: 15%

2.5 von 5 Sternen

Bedienung 15%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis: 1450 
Vertrieb: Lehmannaudio, Bergisch Gladbach 
Internet: www.lehmannaudio.com 
B x H x T (in mm): 120/50/300 
Gewicht: 1,8 
Ausführungen: Alu silber, schwarz, gegen Aufpreis Echtholzfurniere (Olive, Makassar, Zebrano, Wildkirsche, Eiche, Nussbaum), Chromfront 
geeignet für: HiFi, High End 
Eingänge: 1 Paar Cinch 
Ausgänge: 2 x 6,3-mm-Stereo-Klinke, 1 Paar Cinch 
Klasse: Spitzenklasse 
Preis/Leistung: gut 
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Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 09.11.2014, 14:55 Uhr
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