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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: AudioValve Solaris DAC
DAC/Kopfhörerverstärker AudioValve Solaris DAC
Ein Produkt, in dem über 35 Jahre kontinuierliche Entwicklung stecken, ist selten. Das gibt es nur, wenn die Technik alle Trends und Moden überdauert und der Zweck des Produkts zeitlos ist. Das ist beim Solaris von AudioValve der Fall.
Helmut Becker, Gründer und Mastermind von AudioValve, beschäftigt sich seit über 35 Jahren mit Röhren-Kopfhörerverstärkern. Und auch wenn das Portfolio von AudioValve mittlerweile so gut wie alle Verstärker, die es im HiFi-Bereich gibt, umfasst – Vorverstärker, Endverstärker, Phonovorverstärker und Vollverstärker, natürlich alle in Röhrentechnik –, sind Kopfhörerverstärker eines der zentralen Produkte des Unternehmens. So begann die AudioValve-Geschichte mit einem Röhrenkopfhörerverstärker, kurz RKV, den Herr Becker 1982 vorstellte. Den RKV bietet AudioValve mittlerweile in der dritten Generation als RKVIII an.
Hinzugekommen sind der Luminare, der mit symmetrischen Anschlüssen und einem Anschluss für elektrostatische Kopfhörer nach Stax-Spezifi kationen mehr Anschlussmöglichkeiten für verschiedene Kopfhörer bietet, sowie der Solaris, der quasi RKVIII und Luminare kombiniert und noch mehr Anschlussmöglichkeiten bietet, sodass er auch als Vorverstärker oder sogar als Vollverstärker eingesetzt werden kann – der Solaris hat vom RKVIII auch Lautsprecherausgänge geerbt. Für alle Modelle ist ein hochwertiges DAC-Board verfügbar, das die Geräte um einen USB-Eingang erweitert – und das auch in unserem Testgerät steckt. Wem die schon extrem hohe „Serienqualität“ von Audio-Valve nicht reicht, der kann den Solaris übrigens auch als „Limited Edition“ bestellen. Für diese Geräte werden sämtliche Bauteile von Hand auf 1 % Toleranz selektiert, dazu kommen noch ein paar aufwendige Tuning-Maßnahmen zum Einsatz.Ausstattung
Den Solaris kann man also als das Spitzenmodell unter den Kopfhörer-Verstärkern von AudioValve bezeichnen. Wobei sich seine Spitzenposition hauptsächlich durch seine Anschlussvielfalt ergibt. Das „Herz“, die eigentliche Verstärkerschaltung, ist bei allen Kopfhörerverstärkern von AudioValve dasselbe. Es handelt sich um eine Röhrenschaltung, bei der pro Kanal vier ECL85 in einer Class-A-Schaltung arbeiten. Die ECL85 ist eine vergleichsweise „moderne“ Röhre, die Anfang der 1960er-Jahre auf den Markt kam. Sie besteht aus zwei Systemen, einer Triode und einer Pentode, und wurde ursprünglich für den Einsatz in Fernsehgeräten konstruiert. Die Röhre ist recht verbreitet und auf absehbare Zeit ist die Verfügbarkeit von Ersatzröhren auf jeden Fall gesichert. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass man die Röhren irgendwann einmal tauschen muss, sehr gering ist. Helmut Becker hat jeder Röhre eine Schaltung spendiert, die den Ruhestrom fortlaufend überwacht, sodass die Röhren unabhängig von ihrem Alterungszustand immer optimal arbeiten. Die Schaltung selber ist für den übertragerlosen Betrieb (OTL) ausgelegt und liefert eine Leistung von 8 Watt pro Kanal – weit mehr, als je ein Kopfhörer benötigt. Im OTL-Modus kann der Solaris dank der kräftigen Ausgangsstufen Kopfhörer mit Impedanzen zwischen 25 und 1000 Ohm treiben und diese sowohl unsymmetrisch als auch symmetrisch ansteuern. Zum symmetrischen Anschluss stehen eine 4-Pol-XLR-Buchse und alternativ zwei Kombi-Buchsen zur Verfügung, an die ein symmetrischer Kopfhörer mit zwei 3-Pol- XLR-Steckern angeschlossen werden kann. Unsymmetrisch können an dieselben Kombi- Buchsen zwei Kopfhörer mit 6,3-mm-Klinken angeschlossen werden. Für Kopfhörer mit niedrigerer Impedanz gibt es den „Low-Impedance“-Modus. Hier kommt ein „Step-Down“-Ausgangsübertrager zum Einsatz, des es erlaubt, Kopfhörer mit einer Impedanz ab 3 Ohm am Solaris zu betreiben. Gleichzeitig steht an der Stax-Anschlussbuchse ein Signal samt Versorgungsspannung für die normalen (= nicht Pro-)Kopfhörer von Stax zur Verfügung. Schaltet man in den StaxModus, stellt der Solaris dagegen die nötigen Spannungen und Signale für Stax-Pro-Kopfhörer zur Verfügung. Alternativ kann weiterhin ein dynamischer Kopfhörer mit einer Impedanz ab 16 Ohm angeschlossen werden. In allen Fällen kann man für Kopfhörer mit besonders niedrigem Wirkungsgrad den Verstärkungsfaktor per Schalter heraufsetzen. Auch was die Quellen betrifft, gibt sich der Solaris anschlussfreudig. Vier Line-Eingänge, von denen zwei symmetrisch oder unsymmetrisch belegt werden können, erlauben den Anschluss von DAC oder CD-Player, Tuner, Bandmaschine oder was auch immer. Zusätzlich gibt es einen Phonoeingang für MM-Tonabnehmer. Da eine solche Anschlussvielfalt einem veritablen Vorverstärker gut zu Gesicht stünde, besitzt der Solaris auch entsprechende Ausgänge. So kann man eine Endstufe oder Aktivboxen mit ihm betreiben. An den Lautsprecherklemmen auf der Rückseite können sogar passive Lautsprecher angeschlossen werden – die 8 Watt, die der Solaris liefern kann, reichen dabei für erstaunliche Lautstärken. Die Lautstärke lässt sich übrigens auch mithilfe der beiliegenden Fernbedienung regeln. Bemerkenswert ist auch das eingebaute DACBoard. Hier handelt es sich um alles andere als um eine einfache Lösung von der Stange bzw. ein in Asien zugekauftes Standard-Bauteil. Es wurde von Manfred Pfenning entwickelt, der in Sachen Digitaltechnik auch für andere bekannte Namen wie Restek oder BMC Audio tätig war. Ein XMOS-Prozessor nimmt via USB Signale bis 24 Bit/384 kHz oder DSD128 entgegen und führt sie der weiteren Wandlung zu, über deren Details sich AudioValve ausschweigt. Der USB-Eingang ist parallel zu Eingang 4 gelegt. Liegt ein digitales Signal an, schaltet der Eingang 4 automatisch auf den USB-Eingang um; liegt kein Digitalsignal an, ist der analoge Eingang 4 aktiv.
Klang
Im Test hatte der Solaris DAC viel zu tun. Die gesamte Bandbreite der hier im Heft vertretenen High-End-Kopfhörer – angefangen beim magnetostatischen MrSpeakers Æon, der mit einer Impedanz von nur 13 Ohm das diesbezüglich untere Ende des Testfeldes markiert über den konventionell dynamischen Audio- Technica ATH-ADX5000 mit einer Impedanz von 420 Ohm bis hin zum elektrostatischen MrSpeakers Voce, der eine Versorgungsspannung von 580 V und ein entsprechend aufbereitetes Musiksignal benötigt – durfte am Solaris eine Vorstellung geben. Dazu kamen noch meine mir vertrauten Arbeits-Kopfhörer. Auch als Quellen kam alles vom Laptop mit JRiver über einen hochwertigen externen DAC bis zum MM-bestückten Plattenspieler zum Einsatz. Und wie klingt er nun, der Solaris DAC? Besonders auf jeden Fall. Das zu erklären, ist allerdings gar nicht so leicht. Tonal neutral klingen viele Kopfhörerverstärker bzw. sie bringen die klangliche Abstimmung des angeschlossenen Kopfhörers zur Geltung, ohne ihm einen merklichen eigenen Stempel aufzudrücken. Da ist es quasi schon selbstverständlich, dass sich der AudioValve diesbezüglich einwandfrei verhält. Auch dynamisch ist er so auf Zack, wie es ein Kopfhörer überhaupt nur vermitteln kann – auch das können viele andere Kopfhörerverstärker genauso. Hier über Auflösung bzw. Detailwiedergabe zu schreiben, ist genauso müßig. Eher schriebe ich etwas über die verschiedenen Kopfhörer. Wenn es etwas gibt, das den Klang des Solaris an allen Kopfhörern gleichermaßen auszeichnet, ist das eine wirklich bemerkenswerte Akkuratesse, mit der er sich jedem Ton, jedem Klang, jedem akustischen Ereignis zu widmen scheint. Das ist, als wenn Sie von einem alten Fernseher mit PAL-Videonorm auf einmal auf einen modernen Bildschirm mit aktuellster UHD- und HDR-Technik blicken. Ähnlich wie bei den Bildern scheint jedes Detail schärfer umrissen, jede (Klang-)Farbe ist feiner und sauberer abgestuft, dunkle Bildteile (die Bässe) sind dunkler und zeigen noch Strukturen und Abstufungen, wo woanders längst indifferentes Tiefgrau herrscht. Auch die Lichter, die Höhen, strahlen in einer Weise und zeigen dabei noch Abstufungen, wo man vorher nichts als gleichmäßiges Weiß gesehen hat. Das Ganze nimmt man allerdings erst wahr, wenn man es sich bewusst macht. Denn am Anfang ist man einfach vom Gesamteindruck überwältigt. Genau das ist das wichtigste Talent des Solaris. Er präsentiert seine überwältigenden Klangeigenschaften völlig selbstverständlich. Nicht die Details stehen im Vordergrund, sondern ein klarer, reiner Gesamteindruck, den man ohne Lupe einfach nur genießen kann. Das ist meiner Meinung nach der wesentliche Unterschied zwischen HiFi (hoher Wiedergabetreue) und High-End – man stellt keine Fragen mehr.
Fazit
Der Solaris DAC von AudioValve ist ein High-End-Kopfhörerverstärker, der sämtlichen Kopfhörern zu einem neuen Level der Wiedergabe verhilft. Darüber hinaus ist er extrem anschlussfreudig.Kategorie: Kopfhörerverstärker
Produkt: AudioValve Solaris DAC
Preis: um 5600 Euro
Referenzklasse
AudioValve Solaris DAC
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% | |
Ausstattung: | 15% | |
Bedienung | 15% |
Preis: | 5.600 Euro |
Vertrieb: | AudioValve, Kassel |
Internet: | www.audiovalve.info |
B x H x T (in mm): | 390/155/360 |
Ausführungen: | Schwarz, Silber, Elfenbein je mit Knöpfen in Chrom oder Gold |
geeignet für: | High End |
Eingänge: | 4 x Cinch, asymmetrisch davon auch 2 x XLR symmetrisch, Phono MM, USB-B |
Ausgänge: | Kombi-Buchsen: 2 x Kopfhörer 6,3-mm-Klinkenbuchse oder 1 x XLR symmetrisch,1 x symmetrisch XLR-4-Pol, 1 x Stax-6-Pol-Buchse für Standard- und Pro- Kopfhörer, 1 x Pre-out, 1 x Cinch-Line-out |
Zubehör: | Fernbedienung für Lautstärke |
Klasse: | Referenzklasse |
Preis/Leistung: | gut |