Kategorie: Kopfhörer Hifi

Einzeltest: Pioneer SE-Monitor5


Master-Monitor

Kopfhörer Hifi Pioneer SE-Monitor5 im Test, Bild 1
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Pioneer hat seinem Kopfhörer-Spitzenmodell, dem offen gebauten SE-Master1, nun das geschlossene Modell SE-Monitor5 an die Seite gestellt. Der ist sowohl vom Konzept als auch von der Ausführung her überaus konsequent gemacht.

Pioneer gehört zu den ganz großen Namen unter den japanischen Traditionsherstellern. Lange Zeit war die Firma einer der weltweit führenden Hersteller von Lautsprechern. Auch exzellente Elektronik baute das Unternehmen, dessen Ursprung in das Jahr 1938 zurückreicht. Darüber hinaus ist Pioneer aktuell angesagt auf dem Gebiet des DJing und Pioneer-DJ-Kopfhörer genießen in der Szene seit Jahren höchstes Ansehen. Als die Japaner dann von geraumer Zeit einen audiophilen Spitzenkopfhörer angekündigt hatten, war das ein echtes Versprechen. Das Pioneer mit dem SE-Master1 auch eingehalten hat. Mit dem SE-Monitor5 hat Pioneer dem offen konstruierten SE-Master1 jetzt ein geschlossenes Modell an die Seite gestellt.

Kopfhörer Hifi Pioneer SE-Monitor5 im Test, Bild 2Kopfhörer Hifi Pioneer SE-Monitor5 im Test, Bild 3Kopfhörer Hifi Pioneer SE-Monitor5 im Test, Bild 4Kopfhörer Hifi Pioneer SE-Monitor5 im Test, Bild 5
Das ist in mehrfacher Hinsicht konsequent. Zum einen wird heutzutage auch im Tonstudio viel mit Kopfhörern gearbeitet. Und neben einem offen gebauten Referenz-Kopfhörer fürs Mastering benötigt man hier für die Aufnahme auch schallisolierend geschlossen gebaute Kopfhörer zum Monitoring. Zum anderen nehmen immer mehr Menschen ihre hochwertigen Kopfhörer mit auf Reisen. Und auch hier sind schallisolierende geschlossene Modelle von Vorteil. 

Ausstattung

Im Vergleich mit dem SE-Master1 fällt als Erstes auf, dass der SE-Monitor5 anstelle der offenen Lochgitter-Abdeckungen geschlossene Gehäuseabdeckungen hat. Dafür gibt es auf jeder Seite 5 kleine Löcher auf den Oberseiten der Gehäuse, die sich unter der Bügelkonstruktion zu verstecken suchen. Hier dürfte es sich um Druckausgleichsöffnungen handeln. Der Bügel selber ist eine deutlich einfachere Konstruktion als beim großen Modell. Dafür lässt er sich weit zusammenschieben, so dass sich ein kleines Packmaß ergibt. Sehr robust wirkt die Aluminium/Magnesium-Konstruktion außerdem. Im Hinblick auf das im Vergleich zum SE-Master1 andere Einsatzspektrum ist auch das konsequent. Die Technik dagegen ist gewohnt aufwendig. Die Gehäuse besitzen zwei Kammern und spezielle Diffusoren hinter den Treibern. Die Treiber sind in speziellen Körben befestigt und die Gehäuse mit Gummi- Elementen zum Bügel hin mechanisch isoliert aufgehängt. Zum Lieferumfang gehören drei hochwertige austauschbare Kabel, darunter ein 1,6 m langes mit einer 2,5-mm-4-Pol-Klinke für den symmetrischen Anschluss – wohl vornehmlich an ein entsprechendes Mobilgerät. Im stationären Bereich sind für den symmetrischen Anschluss 4-Pol-XLR-Stecker verbreitet. Wie im Profi-Bereich üblich, liegen dem SE-Monitor5 austauschbare Ohrpolster bei – eines mit Velours- und eines mit (Kunst-?)Lederbezug. Das alles kommt in einem soliden Hardcase. Mit einer Impedanz von 40 Ohm und einem Wirkungsgrad von 99 dB ist er nicht unbedingt für den Betrieb am Smartphone geeignet, jeder gute mobile Player, DABs oder Verstärker sollte ihn aber problemlos treiben. Auf der „anderen“ Seite spielen selbst die meisten großen Röhren-Kopfhörerverstärker bei 40 Ohm schon mit.


Passform

Viel Platz unter den Gehäuseschalen, üppige weiche Polster, ein weiter Verstellbereich des Kopfbügels – das ergibt eine Passform, die schlicht perfekt ist. Dass es keine vertikalen Gelenke gibt, macht nichts – die Gehäuseschalen sitzen leicht schräg und die ebenfalls leicht schräg geschnittenen Ohrpolster sorgen für eine einwandfreie Passform. 480 g sind nicht wenig – die spürt man aber auf dem Kopf kaum. Der Anpressdruck ist moderat, hier liegt der SE-Monitor5 eher auf der bequemen denn auf der „sportlichen“ Seite.

Klang

Sind die DJ- und Consumer-Kopfhörer von Pioneer deutlich auf der spaß- und damit bassbetonten Seite, haben die Japaner mit dem SE-Master1 bereits gezeigt, dass sie auch ernst können. Und auch der SE-Monitor5 gibt sich im Bass neutral. Wenn das wirklich gefordert ist, kann er mächtig drauflos knüppeln und bietet einen unglaublich tiefen, präzisen Bass, der vielleicht ganz unten einen Hauch weniger kontrolliert ist als beim großen Bruder. Dafür agiert er im Oberbass etwas druckvoll-knackiger. Aber eben nur, wenn es die Musik verlangt. Ansonsten dominieren die unheimlich fein aufgelösten und dynamisch sauberst abgestuften Mitten das Klangbild. Der SE-Monitor5 ist ein echter Monitor-Kopfhörer, der mit einer extrem hohen, aber nicht „gnadenlosen“ Präzision spielt. Das gilt auch für die Höhen. Die kommen nicht aggressiv, vermitteln aber exakt, was hier passiert. Dabei bietet der SE-Monitor5 ein für einen geschlossenen Kopfhörer weites, großzügiges Klangbild, an dem man sich kaum satt hören kann. Super!

Fazit

Der Pioneer SE-Monitor5 ist kein Downgrade des SE-Master1, sondern stellt mit eigenständigem Konzept, herausragendem Klang und nicht zuletzt preislich eine echte Alternative zum „großen“ Referenzkopfhörer von Pioneer dar.

Kategorie: Kopfhörer Hifi

Produkt: Pioneer SE-Monitor5

Preis: um 1000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2017
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
Pioneer SE-Monitor5

Bewertung 
Klang 50%

5 von 5 Sternen

Passform 20%

5 von 5 Sternen

Ausstattung 20%

4 von 5 Sternen

Design 10%

4 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Pioneer Deutschland, Willich 
Internet www.pioneer-audiovisual.eu/de 
Gewicht (in g) 480 g 
Typ Over-Ear 
Anschluss abhängig vom Anschlusskabel 
Frequenzumfang 5 – 85.000 Hz 
Impedanz (in Ohm) 40 Ohm 
Wirkungsgrad (in dB) 99 dB 
Bauart geschlossen 
Kabellänge (in m) austauschbar 
Kabelführung beidseitig 
geeignet für: HiFi, High End, mobiles HiFi, Monitoring 
Ausstattung Anschlusskabel: 3 m mit 3,5-mm-Stereoklinkenstecker; 1,6 m mit 3,5-mm-Stereoklinkenstecker; 1,6 m mit 2,5-mm-4-Pol-Klinkenstecker, 6,3-mm-Adapter, 2 Paar Ohrpolster (Leder/Velours), Hardcase, Stoffbeutel 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Dr. Martin Mertens
Autor Dr. Martin Mertens
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Datum 12.11.2017, 10:03 Uhr
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