Kategorie: Kopfhörer Hifi

Einzeltest: Magnat LZR 588 BT


Scharf geschnitten

Kopfhörer Hifi Magnat LZR 588 BT im Test, Bild 1
11990

Kaum ein anderer Kopfhörer hat mich im vergangenen Jahr so begeistert wie der von Pininfarina designte Top-Hörer aus dem Hause  Magnat, der LZR 980. Ob der erste Bluetooth- kopfhörer aus dem Pulheimer Traditionshaus da  mithalten kann?

Auf das italienische Design muss der kleinere und deutlich günstigere LZR 588 BT zwar verzichten, doch in den Genuss der Entwicklung unter Zuhilfenahme der Magnat-eigenen ultrapräzisen LZR-Lasertechnik kommt auch die neueste Kreation der Nordrhein-Westfalen. LZR soll ja für „transparentes Soundscape und räumliches Staging bei jeder Lautstärke“ sorgen, und das in diesem Fall auch drahtlos. Dafür inkorporiert man natürlich Bluetooth 4.0 und die AptX-Technologie, die auch drahtlos satte Bässe und saubere Höhen garantieren soll. So weit so gut, aber jetzt weg vom Marketingsprech und hin zu den Fakten.

Kopfhörer Hifi Magnat LZR 588 BT im Test, Bild 2Kopfhörer Hifi Magnat LZR 588 BT im Test, Bild 3
Passform und Ergonomie des LZR 588 sollen durch den Einsatz von Memory-Schaum in den Ohrschalen garantiert sein. Und tatsächlich sitzen die Ohrmuscheln sehr angenehm, ohne zu viel Druck auf den Kopf auszuüben. Das AirTec-Belüftungssystem, also die Verwendung von atmungsaktiven Materialien in Kombination mit winzigen Öffnungen in der Ohrmuschel, soll dafür sorgen, dass man keine heißen Ohren bekommt. Laut Magnat hält der Akku bis zu 19 Stunden durch, und da ich den LZR 588 BT im Laufe des Tests nur ein einziges Mal aufladen musste (das Einspielen fand am Kabel statt), glaube ich das auch. Selbst wenn die Batterien mal leer sind, so ist der Akku in nur zwei Stunden wieder komplett geladen. Aufladen kann man ihn übrigens an jeder beliebigen USB-Schnittstelle. Wie bereits angedeutetm läuft der Musikgenuss mit dem Magnat auch, wenn der Akku mal leer ist, dann schließt man einfach das beigelegte, verwickelungsfreie 3,5-mm-Flachbandkabel an. Im Passivbetrieb lässt sich selbstverständlich auch telefonieren. Die Oberflächen sind für die Preisklasse recht hochwertig ausgeführt, Magnat spricht von „Leder & Soft-Feel-Paint“. Dank des Faltmechanismus mit patentiertem Bügel- und Gelenksystem lässt sich der LZR 588 BT auch einfach und sicher transportieren – eine kleine Textiltasche ist beigelegt. Die verwendeten Kunststoffe bieten laut Magnat eine optimierte Federsteifigkeit und Bruchresistenz, und wenn man den LZR 588 BT anfasst, spürt man durchaus, was das bedeutet. Die Bluetooth-Bedienung umfasst Volume, Play, Pause, Track vor/zurück und Telefon und wird von vielen Smartphones über die Bedienelemente am Kopfhörer unterstützt. Das Mikrofon wurde windgeschützt eingebaut und erlaubt in der Tat eine ordentliche Sprachqualität beim Freisprechen. 

Klang


Hossa: Im Bass legt der LZR 588 BT gleich mal mächtig und dennoch präzise auf den Punkt spielend los, erdrückt aber mit seiner Basskraft nicht den Rest des Frequenzbandes. Der Mittelton ist nicht extrem weiträumig in der Abbildung, besitzt gleichsam eine klare Qualität, die dem Realismus der Stimmwiedergabe gut tut. Im Hochton verkneift sich der Magnat LZR 588 BT jegliche Härte, löst statt dessen eher seidig, jedoch ohne auffallende Zurückhaltung auf. Dieses leicht warm eingefärbte und gleichzeitig wie mit dem Laser geschnitten (ha!) präzise wirkende Klangbild kenne ich schon vom Topmodell des Herstellers, dem LZR 980. Erstaunlich ist, wie viel man von dessen Qualitäten in diesen weniger als halb so teuren und dazu noch mit Bluetooth ausgestatteten Kopfhörer herüberretten konnte! Richtig satt und tief und mit echtem Schneid lässt der Magnat auch Dancehall-Rhythmen aufwallen, und selbst die heftigen Irgendwas-Core-Attacken von Botch auf „We Are the Romans“ gefallen mit Druck und Drive auch bei hohen Lautstärken – einfach geil, wie der tief gestimmte Bass grummelt und die Mitteltonanteile dennoch gut durchhörbar präsentiert werden. In Sachen luftiger Weiträumigkeit setzt der Magnat LZR 588 BT wie gesagt keine neuen Bestmarken in der Preisklasse, überzeugt aber bei der Abbildung mit Präzision und Sauberkeit. Vor allem grobdynamisch lässt der LZR 588 keine Wünsche offen und sprintet fast wie einst Carl Lewis (ja, es gibt dann auch noch die Usain-Bolt-Liga der Kopfhörer). Dabei betont er eher den Körper von Schlagzeugtrommeln als den Impact des Schlegels – eine praxisgerechte Abstimmung für mobile Anwendungen. Insgesamt aber gibt sich der Magnat noch sehr ausgewogen – er schafft den Spagat zwischen dynamisch-lebendiger und dennoch langzeittauglicher, angenehmer Wiedergabe sehr gekonnt. Im Kabelbetrieb werden die Qualitäten des Magnat LZR 588 BT besonders deutlich, aber auch die aktiv verstärkte Bluetooth-Strecke fällt demgegenüber kaum ab – nur eine minimale Grobkörnigkeit schleicht sich ins dann etwas weniger luftig aufgefächerte kabellose Klangbild. 

Fazit

Hervorragende Haptik, technisch hohe Qualität und ein anmachender, nie ermüdender Klang, der in dieser Preisklasse ganz vorne mitspielt. Ein ehrlicher, sympathischer Bluetooth-Kopfhörer mit hoher Praxistauglichkeit.

Kategorie: Kopfhörer Hifi

Produkt: Magnat LZR 588 BT

Preis: um 130 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


8/2016
4.0 von 5 Sternen

Oberklasse
Magnat LZR 588 BT

Bewertung 
Klang 50%

4 von 5 Sternen

Passform 20%

4 von 5 Sternen

Ausstattung 20%

4 von 5 Sternen

Design 10%

3.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Magnat Audio-Produkte, Pulheim 
Internet www.magnat-lzr.com 
Gewicht (in g) 239 
Typ Around-Ear 
Ausführungen: Black vs. Silver 
Anschluss Bluetooth / 3,5-mm-4-Pol Klinke 
Frequenzumfang 15 – 23.000 Hz 
Akkulaufzeit 19 h 
Impedanz (in Ohm) (32 Ù Passivbetrieb) 
Wirkungsgrad (in dB) (118 dB) 
Bauart geschlossen 
Kabellänge (in m) Nein 
Kabelführung Nein 
geeignet für: Smartphones, mobile Player 
Ausstattung Fernbedienung/Headsetfunktion für Smartphones und iPhones, Anschlusskabel mit Kabelfenrbedeinung, USB-Ladekabel, Transportbeutel 
Klasse Oberklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Michael Bruss
Autor Michael Bruss
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Datum 23.08.2016, 14:58 Uhr
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