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Over-Ear Kopfkörer mit Kunst-Technik
Kymatik? Nie gehört. Gibt es das wirklich? Ja! Die Kymatik ist ein Wissenschaftsansatz, der Kunst und Wissenschaft verbindet und sich mit den Phänomenen von Klang und Ton beschäftigt. Unter andereem spielt hier die Visualisierung von Klang eine Rolle. Dabei entstehen teilweise höchst ästhetische Muster und Strukturen. Die Firma Lautsänger kehrt dieses Phänomen um und nutzt solche Muster und Strukturen, um den Klang des Over-Ear-Kopfhörers Explorer zu perfektionieren.
Als ich gelesen habe was die Firma Lautsänger auf ihrer Homepage zum Thema Kymatik und HiFi schreibt, kam mir die Sache zunächst recht esoterisch vor. Da ist von der Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft zu lesen, von vitalen Kräften der Welt und den ordnenden Prinzipien von Tönen und Musik. Ok, als HiFi-Redakteur bin ich so einiges gewohnt.
Und ich habe in vielen Berufsjahren gelernt, dass ich nicht alles verstehen muss. Es gibt Dinge, die kann man hören – ob ich sie mir mit meinem Technik-Verständnis nun erklären kann oder nicht. Zugegeben, manchmal habe ich mir gewünscht, dass man mir „technische“ oder „naturwissenschaftliche“ Erklärungen für einen hörbaren klanglichen Fortschritt erspart. Nämlich dann, wenn mich der Klang überzeugte, mir die Erklärung dafür jedoch allzu gewagt vorkam. Doch keine Sorge, gegenüber vielem, was mir an HiFi-Esoterik bisher so angetragen wurde, klingt das Kymatik-Konzept von Lautsänger für mich durchaus plausibel.Ausgangspunkt der Kymatik sind die sogenannten Chladnischen Klangfiguren – Muster, die entstehen wenn man eine dünn mit Sand bestreute Metallplatte in Schwingungen verschiedener Frequenzen versetzt. Das umgekehrt Formen und Muster in der Lage sind, Schall zu beeinflussen, ist eine altbekannte Tatsache. Instrumentenbauer machen sich das seit Jahrhunderten zunutze. Schauen Sie sich einen Geigengenkorpus an. Die Form, die Wölbung von Decke und Boden, die Ausführung der F-Löcher - das alles ist höchst ästhetisch und trägt letztendlich zum Klang der Geige bei. Was hier alles zusammenwirkt, ist längst nicht bis in jedes Detail erforscht. Und trotzdem würde niemand behaupten, dass eine Stradivari nicht klingen könne, weil ihr Korpus nicht auf einem Supercomputer berechnet und auf hochpräzisen CNC-Maschinen gefertigt wurde. Will sagen: auch wenn der Kymatik vielleicht der streng wissenschaftliche Segen fehlt, kann die Sache trotzdem hervorragend funktionieren.
Lautsänger setzt Erkenntnisse der Kymatik aktuell bei zwei Kopfhörern und einer Standbox ein. Der Explorer ist das Kopfhörer-Spitzenmodell, dass wir in der exklusiven, limitierten „Ibiza“ Edition zum Test bekommen haben.
Ausstattung
Anstelle einen Kopfhörer von Grund auf neu zu entwickeln, setzt Lautsänger auf eine bewährte Basis: den 99 Classics des rumänischen Kopfhörerherstellers Meze. Der Meze 99 Classics ist ein wunderschön gemachter Over-Ear, der mit seinen aufwändig gefertigten Holzgehäusen, seiner selbstanpassenden Kopfband-Konstruktion, die an AKG Studio-Kopfhörer erinnert, und seinem gediegenen Design überzeugt. Die Technik besteht aus 40-Millimeter-Treibern mit einer Impedanz von 32 Ohm, die es im Meze 99 Classics auf einen Wirkungsgrad von 103 Dezibel bringen. Damit kann man den Kopfhörer auch problemlos an mobilen Endgeräten betreiben.
In der Lautsänger Manufaktur werden die Meze Kopfhörer von Handwerksmeistern in anspruchsvoller Handarbeit modifiziert. Dabei werden in die Kopfhörer unter anderem sogenannte Kymatik-Organe eingepasst. Diese Formkomponenten werden aus ausgewählten Materialien gefertigt und erhalten in einem aufwendigen Fertigungsprozess ihre besonderen Eigenschaften. Den Rest des Kopfhörers lässt Lautsänger weitgehend unangetastet und liefert auch das serienmäßig von Meze beigelegte Zubehör mit. Das sind ein gut gemachtes Hardcase, ein 1,2 Meter langes Anschlusskabel mit Fernbedienung und Mikro sowie ein drei Meter langes Anschlusskabel - beide Kabel haben eine Kevlar-Verstärkung und verwenden OFC-Kupfer als Leitermaterial - ein Adapter von dem 3,5-Millimeter-Klinkenstecker der Kabel auf 6,3 Millimeter und ein Flugzeug-Adapter.
Passform
Der Meze 99 Classics ist mit 260 Gramm ein recht leichter Over-Ear Kopfhörer, der Lautsänger Explorer ist zehn Gramm schwerer – vermutlich sind die eingebrachten Kymatik-Organe für das Mehrgewicht verantwortlich. 270 Gramm sind immer noch wenig. Das breite Kopfband fängt dieses Gewicht bequem ab. Der Anpressdruck der Ohrpolster ist angenehm gering und hält den leichten Kopfhörer trotzdem sicher in Position. Die Polster selber sind aus mittelfestem Memory-Foam und sitzen absolut angenehm um die Ohren. Einziger Kritikpunkt könnte sein, dass Menschen mit sehr großen Ohren den Platz unter den Polstern als zu knapp empfinden. Meine normal großen Ohren berühren schon die Stoff-Abdeckungen der Treiber, was mich persönlich in keiner Weise stört.
Klang
Ich kenne den Meze 99 Classics gut und schätze ihn als sehr „musikalisch“ abgestimmten Kopfhörer, der sich wunderbar für akustische Musik wie Jazz oder Klassik eignet und eine beeindruckende Stimmwiedergabe bietet. Lautsänger hat sich hier eine klanglich wirklich hervorragende Basis gesucht. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die durchaus erheblichen 1.900 Euro, die der Lautsänger Explorer beziehungsweise die 2.200 Euro, die der Lautsänger Ibiza Explorer mehr kosten, gerechtfertigt sind.
Wie zu erwarten ist die Antwort keine Einfache. Das liegt schon alleine daran, dass jeder weiß, dass man im Audio-Bereich für den doppelten Preis nicht den doppelten Klang bekommt. Klang lässt sich nun mal schwer Quantifizieren. Aber man kann die Qualität des Klangs oder besser das Klangerlebnis, das einem eine bestimmte Audio-Komponente vermittelt, bewerten. Und ja, hier halte ich den mehr als siebenfachen Preis, den der Lautsänger Explorer gegenüber seinem Ausgangsmodell, dem Meze 99 Classics, kostet, für gerechtfertigt. Aber im Detail…
Tonal erkennt man den Meze 99 Classics im Lautsänger Explorer gut wieder. Eine angenehme Bassbetonung, die den Grundton nicht aufdickt, und ein schöner, „seidiger“ Hochton, ergeben eine leicht warme Tonalität, die hervorragend zu diesem schönen Kopfhörer passt. Dazu kommen ein wirklich sehr gutes Auflösungsvermögen und die Fähigkeit, auch feinste dynamische Strukturen sauber nachzuzeichnen. Das alles macht der Lautsänger Explorer in sehr ähnlicher weise. Kontrabässe setzt er imposant in Szene und man hat den Eindruck, jede einzelne Schwingung der Saiten nachvollziehen zu können. Stimmen jeglicher Art können – eine tolle stimme und eine entsprechende Aufnahme vorausgesetzt - zum Hochgenuss werden. Klangfarben trifft der Explorer auf den Punkt, wobei er hier gerne eine Nuance kräftiger aufträgt – doch alles im seriösen Bereich. Wobei klar sein dürfte, dass der Explorer insgesamt weniger ein Monitor-Kopfhörer für den Einsatz im Tonstudio ist als vielmehr ein Instrument zum genussvollen Musikhören.
Und genau hier kommt ein Aspekt ins Spiel, der schwer zu beschreiben und dafür umso eindrucksvoller zu hören ist. Und der meiner Meinung nach durchaus den erheblich höheren Preis gegenüber dem die technische Grundlage stiftenden Meze-Modell rechtfertigt: Ich habe selten einen Kopfhörer gehört, der mich die Musik so immersiv erleben lässt wie der Lautsänger Explorer. Damit meine ich keine akustischen 3D-Effekte, wie sie manche Kopfhörer mithilfe modernster Digitaltechnologie erzeugen. Es ist vielmehr so, dass der Lautsänger Explorer die Musik auf eine ganz einmalige weise um einen herum „passieren“ lässt. Man ist irgendwie „in“ der Musik anstelle lediglich Zuhörer eines von einem selbst getrennten Musikgeschehens zu sein. Ich gebe zu, dass Musik selbst Live selten so erlebe. Doch wahrscheinlich kennen Sie das. Sie sitzen in einem Jazzclub, die Musiker kommen auf die Bühne, fangen an zu spielen. Die Geräusche im Club werden leiser, trotzdem hören Sie noch das Klirren, wenn der Barkeeper mit Gläsern hantiert, das Knarren des Stuhls von dem Typen zwei Tische weiter, der offenbar nicht still sitzen kann und das Tuscheln des Paares weiter hinten, bei dem Sie sich fragen, warum die ausgerechnet in ein Jazzkonzert gegen müssen, wenn sie sich unterhalten wollen. Die Musik klingt gut, live eben. Sie hören weiter der Musik zu und auf einmal passiert es. Die ganzen Nebengeräusche sind wie weg. Sie hören nur noch die Musik, lassen sich von der Spannung der Töne und dem „Dazwischen“ tragen, hören, wie die Musiker miteinander spielen oder in Opposition gehen, Harmonien oder Dissonanzen entstehen lassen. Sie hören die Musik nicht mehr, Sie erleben sie. Und genau solche Erlebnisse verschafft einem der Lautsänger Explorer beim Hören mit größter Selbstverständlichkeit. Lautsänger nennt das den musikalischen Sog. Und den kann man nachvollziehen, ja man kann sich ihm sogar kaum entziehen.
Fazit
Ich weiß nicht wie die Kymatik funktioniert, doch dass sie funktioniert und einem ein wirklich einmaliges Hörerleben schenkt, kann ich Ihnen versprechen. Ja, der Lautsänger Explorer ist kein preiswerter Kopfhörer, doch die Art, wie er Musik vermittel kann, ist jeden Cent wert.Kategorie: Kopfhörer Hifi
Produkt: Lautsänger Ibiza Explorer (Limited Edition)
Preis: um 2500 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenGarantie (in Jahre) | 2 |
Vertrieb: | Lautsänger, Hirschhorn |
Telefon: | 06272 5599905 |
Internet: | www.lautsaenger.com |
Gewicht: | ca. 270 g |