Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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Klarheit
Bang & Olufsen bauen verdammt schöne Geräte. Das wissen wir. Die sind leider meist auch ziemlich teuer – mit B&O Play haben die Dänen nun ein Sublabel geschaffen, das den Bang & Olufsen-Stil bezahlbar(er) machen soll.
Der BeoPlay H6 ist B&Os Angebot für alle, die neben erstklassigem Sound für unterwegs auch ein möglichst ansprechendes Design (im Fall des BeoPlay H6 stammt das aus der Feder des dänischen Industriedesigners und ausgebildeten Maschinenbauers Jakob Wagner) und eine exzellente Verarbeitung wollen und dabei nicht auf den letzten Euro achten (müssen). Obwohl die BeoPlay H6 als Over-Ears zur größten Kategorie portabler Kopfhörer gehören, hat B&O es geschafft, die Abmessungen auf ein Minimum reduziert zu halten. Viel kleiner geht es nicht mehr, ohne den eindeutigsten Vorteil dieser Bauform aufzugeben, der da ist, dass kein Druck auf die Ohrmuschel selbst ausgeübt wird, so dass langes Hören komfortabel möglich ist.
Die Muscheln des H6 stehen nicht so weit von den Ohren ab und auch der Bügel ist ziemlich unauffällig. Was nicht bedeutet, dass Auffälligkeit beim H6 ein Nachteil wäre: Die Materialqualität und die Verarbeitung sind nämlich exquisit. In dieser Preisklasse sehe ich da keine echte Konkurrenz. Das Leder der Ohrmuscheln ist weich wie ein Babypopo, das Aluminium der Ohrmuscheln perfekt mit subtil hineinpolierten konzentrischen Linien gearbeitet, und die offenen Kanten des Kopfriemenleders geben dem H6 einen etwas raueren optischen Touch, der sehr schön mit dem ansonsten typisch dänisch eher glatten Design kontrastiert. Mir gefällt besonders die Kombination aus silberfarbenem Alu und beigefarbenem Leder des Testkopfhörers – ich persönlich finde sie extrem stylish, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass viele Interessenten die vollständig schwarze Variante aus Gründen der Unauffälligkeit vorziehen werden. Es dürfte wohl auch nur eine Frage der Zeit sein, bis eine weiße Version rauskommen wird ... Auf der praktischen Seite lässt der BeoPlay H6 sich ebenfalls nicht lumpen. Sehr gut gefällt mir die eindeutige Links-Rechts-Kennzeichnung mit großen Buchstaben auf der Stoffbespannung in den Ohrmuscheln. Der Bügel hält den H6 fest auf dem Kopf, so dass man ihn sogar zum Joggen tragen kann. Über die satt gleitende Bügelverstellung lässt sich die Position der Ohrmuscheln sehr einfach an die Kopfgröße anpassen. Der H6 vermittelt mit seinen weichen Polstern ein luxuriöses Tragegefühl, auch wenn die Polsterung des Bügels deutlich härter ist als die der Ohrmuscheln. Dem Lieferumfang beigefügt ist ein austauschbares Kabel mit 3,5-mm-Klinkensteckern, das an einer der beiden Ohrmuscheln andockt – der Clou ist dabei, dass ein zweiter Kopfhörer über die Klinkenbuchse in der zweiten Ohrmuschel das Signal der dort gehörten Quelle abgreifen kann – so können mindestens zwei Hörer derselben Quelle lauschen.Klang
Die 40-mm-Treiber des BeoPlay H6 liefern im frisch ausgepackten Zustand noch eine zwiespältige Vorstellung ab, mit einem zwar sehr transparenten und klaren Mittel-Hochtonbereich, aber einem nicht zu verleugnenden Mangel an Druck und Tiefgang im Bass. Im weiteren Testverlauf bewahrheitet sich dann aber die alte Weisheit, dass insbesondere hochwertige Komponenten immer eine gewisse Zeit benötigen, um ihre Qualität vollständig entfalten zu können. Mit jeder Stunde, die der H6 musizieren darf, wird der eingangs noch viel zu zurückhaltende Bassbereich lockerer, voller und tiefer. Gleichzeitig scheint der Hochton noch feiner, sanfter und weiträumiger zu werden, und Stimmen bekommen diesen unnachahmlich warmen Schmelz, den nur wenige Komponenten zu vermitteln in der Lage sind. Auflösung und Feindynamik liegen beim H6 auf preisklassenbezogen gutem Niveau. Der Bass bleibt insgesamt aber auf der schlanken und gut durchhörbaren Seite, was dem Klangbild einen elegant-zurückhaltenden Charakter gibt, der vorzüglich mit dem optischen Eindruck der Kopfhörer korreliert. Mit etwas Justage am Equalizer des Players bzw. der Abspielsoftware lässt sich diese Charakteristik aber recht einfach ändern. Zum Beispiel verleiht der Fiio H18 Kunlun mit seinem zuschaltbaren Bass Boost dem H6 genau die richtige Menge an Druck, um auch Heavy Metal zur Freude zu machen. Man muss sich dennoch bewusst sein, dass es Kopfhörer auf dem Markt gibt, mit denen man für weniger Geld tiefer in den Basskeller hinabsteigen und seine neuesten Dubstep-Platten mit mehr Wumms genießen kann. Wer einen portablen Kopfhörer sucht und auf Design und Verarbeitungs- und Materialqualität ebenso viel Wert legt wie auf den Klang, wird aber kaum um ein Probehören mit dem BeoPlay H6 herumkommen.
Fazit
Der B&O BeoPlay H6 ist ein sehr ansprechend designter Over-Ear-Kopfhörer, der sehr angenehm zu tragen ist und seinen Preis mit seinem transparent-klaren Klang und einer superben Verarbeitung rechtfertigt. Den schlanken Bassbereich kann man bei Bedarf über die Software oder Hardware etwas aufpäppeln – die Treiber des H6 machen es locker mit.Kategorie: Kopfhörer Hifi
Produkt: B&O BeoPlay H6
Preis: um 400 Euro
Spitzenklasse
B&O BeoPlay H6
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 50% | |
Passform | 20% | |
Ausstattung | 20% | |
Design | 10% |
Vertrieb | Bang & Olufsen |
Internet | www.beoplay.com |
Gewicht (in g) | 230 |
Typ | Over Ear |
Anschluss | 3,5-mm-Klinke |
Frequenzumfang | 10-22.000 Hz |
Impedanz (in Ohm) | 30 |
Wirkungsgrad (in dB) | 97 |
Bauart | |
Kabellänge (in m) | 1,2 m |
Kabelführung | einseitig |
geeignet für: | Mobile Player, Smartphones, Heimsysteme |
Ausstattung | Verbindungskabel mit Kabelfernsteuerung, Durchschleiffunktion für zweiten Kopfhörer, Flugzeugsadpter |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |