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Neues vom Meister
2008 sorgte eine Lautsprecherserie für Aufhorchen in der Szene. Die sonst eher schalldruckstarke Firma Ground Zero kam mit absoluten High-End-Komponenten um die Ecke, die irgendwie anders waren als alles bisher Dagewesene. Jetzt ist die zweite Generation am Start, teils sanft überarbeitet, teils vollkommen neu.
Ich habe ja eine Vorliebe für eigenwillige Dinge. Kein Wunder also, dass mir die Lautsprecher der Plutonium-Reference-Serie auf Anhieb sympathisch waren. Denn wenn sie eins sind, dann eigenwillig. Dahinter steckt nämlich ein slowenischer Lautsprecherkünstler namens Zvone Raspor, der in seiner Ein-Mann- High-End-Schmiede tatsächlich noch eigene Lausprecher entwickelt und baut. Und zwar mit seinen eigenen Händen. Das geht so weit, dass er die Körbe selbst zusammenschraubt und sogar die Schwingspulen höchstpersönlich wickelt.
Wenige Teile kommen von befreundeten Werkstätten, die die Maschinen zur Metallbearbeitung oder Ähnliches haben, und nur die wirklich unvermeidlichen Dinge wie Magnete muss Raspor auf dem freien Markt zukaufen. Aber vielleicht findet er ein paar kleine Strontium- oder Neodymlagerstätten im Garten, dann macht er solche Sachen bestimmt auch noch selbst. Als echter Highender hat Zvone (ich hatte das Vergnügen, ihn kurz auf einer Messe kennenzulernen) natürlich auch seine geheimen Materialien und Rezepturen, zum Beispiel zur Membranbeschichtung. Und das ist überhaupt kein Hokuspokus, denn gerade mit so einer Beschichtung lässt sich das Verhalten einer Membran ganz hervorragend feintunen – vorausgesetzt man weiß, was man tut. Das wiederum ist der große Vorteil des Kleinserienherstellers: Fertigungstoleranzen lassen sich auf ein Minimum reduzieren, und Raspor selektiert seine feingetunten Lautsprecher hinterher noch, so dass alle Lautsprecherpärchen, die sein Haus verlassen, auch genau so sind, wie der Meister sie haben will.Die Komponenten
Vier verschiedene Chassis bilden die neue Plutonium-Reference-Serie: zwei 18er-Tiefmitteltöner, ein 10er-(Tief-)Mitteltöner und natürlich ein Hochtöner. Dazu wird für die Passivfreaks eine Frequenzweiche gereicht, die bereits durch ihre Optik klarstellt, dass hier Nägel mit Köpfen gemacht wurden. Die Weiche kommt komplett aus dem Hause Mundorf. Selbstredend gibt es nur Bauteile vom Besten – sogar die Widerstände sind High-End-Typen mit zweifacher Wicklung. Auch der große Kondensator aus der M-Cap- Supreme-Serie besteht aus zwei gegensinnigen Wickeln, so dass sich unerwünschte Induktivitäten aufheben. Im Prinzip haben wir es jedoch mit der einfachsten möglichen Weiche zu tun: eine Spule für den Tieftöner, ein Kondensator für den Hochtöner. Deren Werte können allerdings für unterschiedliche Flanken/ Trennfrequenzen/Klangcharakteristiken umgejumpert werden. Die beiden 18er lassen sich äußerlich an der Dustcap (GZPW 18) bzw. Phase-Plug (GZPK 180) unterscheiden. Beide haben einen mehrteiligen Korb, bei dem der Montagering mit der Bodenplatte verschraubt ist. Die Verbindung übernehmen vier Drehteile aus Edelstahl, so dass sich ein maximal luftiger Aufbau ergibt. Bereits vor dem Zusammenbau selektiert Zvone Raspor die Zentrierspinnen und sogar die Sicken(!), um von vornherein bestmögliche Paare zu fertigen. Bisher sind die beiden 18er bis auf die Membranmitte gleich, dann kommen wir jetzt zu den Unterschieden. Der Antrieb des Dustcap-Töners ist konventionell aufgebaut. Er arbeitet mit Ferritmagnet, zur Reduzierung der Verzerrungen verfügt er über einen Kupfer-Kurzschlussring. Die Phase-Plug- Version bekam ein Push-pull-System mit einem Ferritring in normaler Anordnung und einer Neodymscheibe auf der anderen Seite, also auf dem Polkern, spendiert. Die Neoscheibe verstärkt das Magnetfeld und beeinflusst dessen Geometrie. Auch hier findet sich der Kurzschlussring, der vermutlich den Vorzug gegenüber einer Kupferkappe über dem Polkern bekommen hat, weil er den Luftspalt nicht „breiter“ macht. Vom Meister ist nämlich bekannt, dass er es nicht gerne sieht, wenn unnötige Mengen von unnötigen Dingen an der wichtigsten Stelle des Antriebs weilen – wie z.B. Luft oder eben Kupfer. Der Dritte im Bunde ist der 10er-GZPM 100. Der muss zwar auf einen konventionellen Gusskorb zurückgreifen, damit er in halbwegs normale Einbauplätze passt. Dafür kommt der Kleine in den Genuss eines Neodym- Multimagnet-Ensembles, bei dem die fehlende Spinnenhinterlüftung durch das in sich offene Magnetsystem ausgeglichen wird. Beim Hochtöner geht Ground Zero völlig neue Wege. Der GZPT Reference 28 ist eine komplette Neuerung, als einziger Töner stammt er nicht aus der Werkstatt des slowenischen Meisters, sondern aus Gundelsheim. Er besitzt eine speziell gewebte Membran und auch das Coating sieht anders aus als bei den üblichen Verdächtigen. Viel sieht man dem Hochtöner nicht an, außer dass die Membran 28 mm misst und dass er ein respektables Koppelvolumen spendiert bekam. Aber das Teil hat es in sich...
Messergebnisse
Bleiben wir beim Hochtöner. Mit seiner Resonanzfrequenz von knapp 600 Hz meistert er Trennfrequenzen jenseits von Gut und Böse. Dabei bleiben die Verzerrungen auf extrem niedrigem Niveau. Dass das Teil bis 25 kHz rennt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Besser geht’s für eine 28er-Gewebekalotte nicht. Richtig spannend wird die Gegenüberstellung der beiden 18er, die sich im Wesentlichen „nur“ durch ein bisschen Antrieb unterscheiden. Wie zu erwarten, liegen die Werte für Resonanzfrequenz, Äquivalentvolumen, Induktivität etc. ganz nah beieinander. Auch das Zusatzgewicht der Dustcap ist nachvollziehbar. Im Mittelton und obenrum macht die Membran den Frequenzgang. Dessen Form lässt auch klar die Familienähnlichkeit der beiden Tiefmitteltöner erkennen. Der Phase-Plug-Töner GZPK 180 hat aber deutlich mehr Antrieb und damit Wirkungsgrad. Bedingt dadurch messen wir mit Phase-Plug eine Gesamtgüte von 0,28, mit Dustcap aber 0,76. Und hier wird sehr schön der Zusammenhang zwischen der Güte Qts des Schwingsystems und dem Tieftonverhalten deutlich. Der laute GZPK ist trotz genauso niedriger Resonanzfrequenz bassfrei, während der GZPW deutlich tiefer spielt. Da die Randbedingungen wie Gehäusevolumen (free-air mit ISO-Normschallwand) und Resonanzfrequenz gleich sind, kann man hier die alte Weisheit nachvollziehen: „Viel Qts macht viel Bass, viel B*l macht viel Schalldruck.“ Die nächste Lehrstunde kommt mit den Verzerrungsmessungen. Beide 18er sind herausragend gut, der laute GZPK ist allerdings besser. Der Grund: Wir messen die Verzerrungen bei vorgegebenen Pegeln (84, 90, 96 db/1 m und je nachdem dazwischen). Nur braucht jetzt der 5 dB lautere GZPK nur einen Bruchteil der Leistung im Vergleich zum Leisetreter GZPW, um den vorgegebenen Pegel zu erreichen (3 dB = doppelte Leistung). Sein begrenzter Bass ist dabei kein Hindernis, da wir keinen Lautsprecher bei 30 Hz bewerten, wenn er nur 150 Hz kann – außerdem verzerrt der GZPK auch bis in den Bass nicht mehr als der GZPW, denn er hat den gleichen Hub und ist ähnlich linear. Beide sind nämlich blitzsauber, besonders im Hinblick auf den „bösen“ K3 (locker unter 0,3 % bei vollem Pegel). Der leise GZPW kippt nur früher über die Kante, ab der die Verzerrungen sprunghaft ansteigen. Deshalb geht der GZPK mit Phase-Plug als Sieger aus der Laborwertung – Wirkungsgrad sei Dank.
Sound
Das Klangkapitel kann man mit einer gewohnt zivilisierten Hörtestbeschreibung angehen – muss man aber nicht. Denn für das Gebotene gibt es nur eine gültige Bezeichnung: Hochton-Porno! Was Details, Raumabbildung und den ganzen Rest, wofür ein Hochtöner nun mal zuständig ist, angeht, darf der Reference-Hochtöner ab sofort als das verbotenste Gerät auf dem Spielfeld gelten. Höchst spektakulär, jedoch nicht unangenehm übertrieben, macht die 28er-Kalotte wunschlos glücklich. Auch die Klangfarben und Stimmen werden von den Reference-Komponenten wunderbar reproduziert. Und zwar in gleicher Qualität, egal, welcher 18er im Einsatz ist. Das war’s aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Der GZPW geht äußerst behutsam mit der Musik um, feinste Verästelungen der Songstrukturen schält er hingebungsvoll heraus. Das Klangbild ist voll und satt, man rutscht tiefer in den Sitz und genießt. Spielt jedoch der GZPK, weht ein anderer Wind. Der nämlich peitscht knackige Snaredrums durch den Hörraum, die Bühne rückt näher und wird greifbar. Der Bass kommt sehnig und staubtrocken, ist aber etwas unterrepräsentiert. Der Sound ist nicht so ausgewogen wie mit dem Dustcap-18er, hat dafür mehr Knack. Mit einem Subwoofer würden die Karten neu gemischt – in unserer Hörsituation macht unterm Strich der GZPW mit Dustcap das Klangrennen.
Fazit
Wieder hat es Ground Zero geschafft, für die Referenz-Kundschaft eine Serie hinzulegen, die höchst eigenständig ist, was Machart und Klang betrifft. Die Auswahl reicht von Dreiwege aktiv über zwei verschiedene Zweiwegesets, so dass für jedes Auto etwas dabei sein sollte. In jedem Fall gibt es einen Hochtöner, der für Furore sorgen wird.Kategorie: Car Hifi Lautsprecher 16cm
Produkt: Ground Zero GZPT Ref.28 / GZPX Ref.2-Way / GZPW Ref.18
Preis: um 3700 Euro
Referenzklasse
Ground Zero GZPT Ref.28 / GZPX Ref.2-Way / GZPW Ref.18
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Produkt: Ground Zero GZPT Ref.28 / GZPX Ref.2-Way / GZPW Ref.180
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 55% : | |
Bassfundament | 11% | |
Neutralität | 11% | |
Transparenz | 11% | |
Räumlichkeit | 11% | |
Dynamik | 11% | |
Labor | 30% : | |
Frequenzgang | 10% | |
Maximalpegel | 10% | |
Verzerrung | 10% | |
Praxis | 15% : | |
Frequenzweiche | 10% | |
Verarbeitung | 5% |
Vertrieb: | Hama, Monheim |
Hotline: | 09091 5020 |
Internet: | www.hama.de |
Technische Daten | |
Korbdurchmesser in mm | 181 |
Einbaudurchmesser in mm | 156 |
Einbautiefe in mm | 67 |
Magnetdurchmesser in mm | 109 |
Membran HT in mm | 28 |
Gehäuse HT in mm | 48 |
Flankensteilheit TT in dB | 6 |
Flankensteilheit HT in dB | 6 |
Hochtonschutz | Nein |
Pegelanpassung HT in dB | +2, 0, -2, -4 dB |
Gitter | Ja |
Sonstiges | Frequenzweiche TP/HP 3-fach/2-fach einstellbar |
Nennimpedanz in Ohm | 4 |
Gleichstromwiderstand Rdc in Ohm | 3.88 |
Schwingspuleninduktivität Le in mH | 0.4 |
Schwingspulendurchmesser in mm | 25 |
Membranfläche Sd in cm² | 137 |
Resonanzfrequenz fs in Hz | 47.8 |
mechanische Güte Qms | 3.19 |
elektrische Güte Qes | 1 |
Gesamtgüte Qts | 0.76 |
Äquivalentvolumen Vas in l | 20.1 |
Bewegte Masse Mms in g | 14.6 |
Rms in Kg/s | 1.37 |
Cms in mm/N | 0.77 |
B*l in Tm | 4.11 |
Schalldruck 2 V, 1 m in dB | 83 |
Leistungsempfehlung in W | 50-150 |
Preis/Leistung | sehr gut |
Klasse | Absolute Spitzenklasse |
- | „Ground Zeros neueste Plutonium-Reference-Serie ist mal was anderes. Höchst exklusiv und individuell – so muss High-End sein.“ |
Klang | 55% : | |
Bassfundament | 11% | |
Neutralität | 11% | |
Transparenz | 11% | |
Räumlichkeit | 11% | |
Dynamik | 11% | |
Labor | 30% : | |
Frequenzgang | 10% | |
Maximalpegel | 10% | |
Verzerrung | 10% | |
Praxis | 15% : | |
Frequenzweiche | 10% | |
Verarbeitung | 5% |
Vertrieb: | Hama, Monheim |
Hotline: | 09091 5020 |
Internet: | www.hama.de |
Technische Daten | |
Korbdurchmesser in mm | 181 |
Einbaudurchmesser in mm | 156 |
Einbautiefe in mm | 67 |
Magnetdurchmesser in mm | 109 |
Membran HT in mm | 28 |
Gehäuse HT in mm | 48 |
Flankensteilheit TT in dB | 6 |
Flankensteilheit HT in dB | 6 |
Hochtonschutz | Nein |
Pegelanpassung HT in dB | +2, 0, -2, -4 dB |
Gitter | Nein |
Sonstiges | Frequenzweiche TP/HP 3-fach/2-fach einstellbar |
Nennimpedanz in Ohm | 4 |
Gleichstromwiderstand Rdc in Ohm | 3.81 |
Schwingspuleninduktivität Le in mH | 0.38 |
Schwingspulendurchmesser in mm | 25 |
Membranfläche Sd in cm² | 137 |
Resonanzfrequenz fs in Hz | 48.5 |
mechanische Güte Qms | 1.72 |
elektrische Güte Qes | 0.34 |
Gesamtgüte Qts | 0.28 |
Äquivalentvolumen Vas in l | 21.8 |
Bewegte Masse Mms in g | 13 |
Rms in Kg/s | 2.29 |
Cms in mm/N | 0.83 |
B*l in Tm | 6.65 |
Schalldruck 2 V, 1 m in dB | 88 |
Leistungsempfehlung in W | 30-150 |
Preis/Leistung | sehr gut |
Klasse | Absolute Spitzenklasse |
- | „Ground Zeros neueste Plutonium-Reference-Serie ist mal was anderes. Höchst exklusiv und individuell – so muss High-End sein.“ |