Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: dCS Puccini
Träume und Erinnerungen
Da werden Erinnerungen wach. Vor ein paar Jahren hatte ich den Debussy-DAC aus dem Hause dCS in der Hand und weiß noch ganz genau, was für beeindruckende Klangbilder ich damit erzeugen konnte. Jetzt wird’s noch eine Spur größer, der Puccini- Player aus Cambridgeshire, Großbritannien ist hier. Passt hervorragend zu den kommenden Festtagen.
Peripherie:
Vollverstärker: DartZeel CTH-8550
Lautsprecher: Klang+Ton „Nada“, Kaiser Acoustics Chiara
Was soll ich noch über den Hersteller sagen? dCS ist DIE Firma, die man als Erste erwähnen muss wenn es um die Spitze dessen geht, was mit digitaler Signalverarbeitung und dem damit verbundenen Klang geht. Ich habe keine Ahnung, wie viele Patente die Engländer haben und welche Techologien, die wir täglich beim Musikhören nutzen, von ihnen stammen. Eins ist klar: Alles, was dieses Haus verlässt, gehört zum Seriösesten und Besten, was man im Hochpreissektor käuflich erwerben kann.
Internes
Eine wichtige Kernkomponente im Puccini ist dCS‘s Ring-DAC. Der steckt in ähnlicher Form auch im von mir in höchsten Tönen gelobten Debussy, der klanglich bisher für mich unerreicht ist. Diese Wandlerplatine besteht aus einem diskret aufgebauten DAC, eine Chip-Lösung war hier schlicht nicht ausreichend, um die Klangvorstellungen der Engländer auch nur ansatzweise befriedigen zu können. Die Limitierungen dieser einfacheren Lösungen kann man als Firma dCS nicht hinnehmen. Hier kommt der unglaublich gute 5-Bit- Wandler, der von einem mächtigen, auf zwei FPGA-Bausteinen laufenden Softwarepaket gesteuert wird. Alle ankommenden Daten werden in zwei mächtigen DSP-Chips auf entweder 2.822 oder 3,07 MHz in 5 Bit hochgesampelt, abhängig davon, ob das Quellmaterial ein Vielfaches von 44.1 oder 48 kHz darstellt. In diesen Chips findet auch das Filtern der digitalen Daten und das Regeln der digitalen Lautstärke statt. Warum diese 5 Bit? Das hat was mit Genauigkeit zu tun. Normale Multibit-DACs sind darauf angewiesen, dass die Anforderung an die Genauigkeit der verwendeten Widerstände ins Unermessliche steigt, sobald wir es mit praktikablen Bittiefen zu tun haben. Ab etwas mehr als der Hälfte der möglichen Auflösung wird’s kritisch mit der Möglichkeit, Details aus dem Rauschen zu fischen. Normale Delta/Sigma-Wandler (das Gros der verfügbaren DAC-Chips) sind schön linear und haben dieses Problem nicht, verfügen jedoch auf der anderen Seite über einen prinzipbedingt begrenzten Rauschabstand. Der 5-Bit-Ring-DAC vereint sozusagen das beste aus beiden Prinzipien. Er hat kein Problem mit Widerstandsgenauigkeiten, da die Widerstände, die für die fünf Zustände benötigt werden, den gleichen Wert haben und sein Rauschverhalten ist aufgrund der höhren „Bitizität“ auch besser als bei herkömmlichen 1-Bit- Wandlern, so dass das Noise-Shaping geschmeidiger ausfallen kann. Kein Wunder, dass dCS ein Patent auf diese Technologie hat. Auf der analogen Ausgangsseite gibt’s übrigens getrennte, dedizierte Sektionen für den symmetrischen beziehungsweise unsymmetrischen Abschluss, hier wird halt nichts dem Zufall überlassen und nicht mit einem minderwertigem Operationsverstärker einfach desymmetriert.
In der Praxis
Mit der aktuellen Firmwareversion ist der Puccini zudem in der Lage, über seine S/PDIF-Eingänge zugespielte DoP-Dateien in natives DSD zu wandeln und somit die Vorzüge dieses Formates besser zur Geltung zu bringen. DoP ist ein ursprünglich von dCS entwickeltes Verfahren, um DSD-Daten von einem Computer übertragen zu können. Es verschiebt die nativen DSD-Daten in die 16 niederwertigeren Bits eines 24/176,4-Datenstroms und nutzt die verbleibenden 8 höherwertigen Bits als Marker, um dem abspielenden Gerät mitzuteilen, dass es sich nicht um einen PCM-, sondern einen DSD-Strom handelt, der ausgewertet werden soll. Um das in dieser Form von einem Computer abspielen zu können, benötigt man nur noch einen entsprechenden USB-auf-S/PDIF-Wandler, der DSD über ein DoP-Paket senden kann, und ist für die (hier in meinen Augen weniger wichtige) Computer- Audio-Zukunft gerüstet. Am besten ist es natürlich, die passende U-Clock von dCS einzusetzen, denn die ermöglicht zum einen die Wiedergabe von einem Computer und sorgt obendrein noch für klangliche Verbesserungen. Die hatte ich leider gerade nicht zur Verfügung (obwohl ich gedenke, das noch nachzuholen), außerdem hatte ich beim Test des Puccini zur Abwechslung mal was anderes vor. Obwohl ich normalerweise einer bin, der immer sofort einen Computer zückt, um Musik wiederzugeben, habe ich tatsächlich 90 Prozent meiner Zeit im Hörraum damit verbracht, SACDs und CDs über den Puccini wiederzugeben. Und das bringt mich zum irgendwie zu erwarteten, erfreulichen Abschlussbericht über die klanglichen Fähigkeiten dieses mechanisch-technischen Kunstwerks. Das Fazit ist ganz klar: Ich habe, glaube ich, noch nie etwas so Körperhaftes, Echtes, Dynamisches gehört wie an diesem Abend. Und das Beste ist: Am nächsten Tag, nachdem der Puccini endgültig auf Betriebstemperatur war, konnte ich nochmals gesteigerte Geschmeidigkeit, Durchzeichnung und Detailverliebtheit feststellen. Wenn man vorher überhaupt von einem minimalen Anflug von Unruhe in der Detailabbildung reden konnte war die nun völlig weg und, entschuldigen Sie den abgedroschenen Spruch, man konnte sich ganz der Musik hingeben. Man will kaum glauben, dass die externe Clock noch bessere Klangausbeute zur Folge hat, doch das bin ich gern bereit, auszuprobieren. So wie er hier in meinem Hörraum steht, bin ich jedenfalls schon überwältigt genug von den musikalischen Fähigkeiten dieser HiFi-Preziose, dass ich mir die Zeit, bis die Clock eventuell nachkommt, mit bestmöglicher Musikwiedergabe versüßen kann. Ich warte. Und ich warte gern.
Fazit
Ganz einfach: Ein hochseriöses, technisch perfektes, eigenständiges und musikalisch atemberaubendes Produkt.Kategorie: CD-Player
Produkt: dCS Puccini
Preis: um 16750 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | 16750 |
Vertrieb: | Active Audio, Nürnberg |
Telefon: | 0911 880330 |
Internet: | www.active-audio.de |
Eingänge: | 2 x S/PDIF RCA (bis 192 kHz, 24 Bit, DoP) 1 x Wordclock IN BNC |
Ausgänge: | 1 x analog RCA (2, 6V) 1 x analog XLR 1 x Wordclock OUT BNC 2 x S/PDIF RCA |
Besonderes | umfangreiche Upsamplingund Filteroptionen SACD- und CD-Wiedergabe digitale Lautstärkeregelung |
checksum | „Ganz einfach: Ein hochseriöses, technisch perfektes, eigenständiges und musikalisch atemberaubendes Produkt.“ |