Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: CEC TL 2N
Das doppelte Lottchen
Der Abgesang auf die CD ist in vollem Gange, der auf entsprechende Abspielgeräte nicht unbedingt: CEC zeigt, was man heutzutage von der guten alten Silberscheibe herunterholen kann.
Gewiss. Der allerletzte Schrei ist die CD sicherlich nicht. Und in Sachen „Hipness“ hat die noch viel ollere Schallplatte sie um Lichtjahre abgehängt. Das ändert aber nichts daran, dass CDs immer noch in erklecklichen Stückzahlen auf den Markt kommen und gekauft werden. Und außerdem biegen sich da draußen endlos viele Regalböden unter dem Gewicht mehr oder weniger transparenter „Jewel Cases“ durch, deren Inhalt mit irgend etwas abgespielt werden will. Und je nach Ambition kann sich dieser Abspielvorgang reichlich aufwendig gestalten. Klar kann man CDs per entsprechender Apparatur auf einen Massenspeicher kopieren und den Inhalt von dort genießen, muss man aber nicht: Genauso wie bei der Schallplatte hat das physische Medium seinen eigenen Reiz.
Der japanische Hersteller CEC ist einer der wenigen, der die Fahne der CD-Wiedergabe auf hohem Niveau bis heute hochhält. Das 1954 gegründete Unternehmen kann sich das leisten; man ist klein genug, nicht mit Gewalt auf die Wachstumszahlen der großen Konzerne angewiesen zu sein. Das hatte zur Folge, dass man seit Jahrzehnten mehr oder weniger ungestört an einer ganz eigenen Methode entwickeln konnte, Daten von CDs zu extrahieren. Klar, auch bei CEC erfolgt die Abtastung der Pits auf der Scheibe mithilfe eines infraroten Lasers, der mit einem positionierbaren Schlitten an die richtige Stelle geschoben wird, während die CD von einem Motor in Rotation versetzt wird. CEC hat schon vor vielen Jahren den Riemenantrieb für CD-Player ersonnen, getreu dem Motto: Wenn die Entkopplung von Motor und Drehachse des Mediums für Plattenspieler gut ist (der Löwenanteil solcher Geräte arbeitet heute mit Riemenantrieb), dann kann‘s für die CD nicht schlecht sein. Was sich über die Jahre bestens bewährt hat, so dass auch zum Beispiel Burmester aus Berlin auf das Riemen-Know-how von CEC setzt. Beim TL 2N nunmehr ging man einen Schritt weiter und ersann den „doppelten Riemenantrieb“. Das heißt nun nicht etwa, dass einfach zwei Riemen den Job übernehmen, die CD zu drehen, sondern dass auch der Positionierantrieb für den Laserschlitten per riemenentkoppeltem Motor gesteuert wird. Bedenken, dass der elastische Antrieb hüben wie drüben zu Problemen mit der Positioniergenauigkeit oder -geschwindigkeit führen könnten, erweisen sich als vollkommen unbegründet: Das Laufwerk reagiert absolut ansatzlos auf Kommandos, sei es von der Fernbedienung oder von den Tastern auf der Gerätefront. Das TL 2N entstammt der drittgrößten Gerätelinie der Japaner und stellt die jüngste Entwicklung auf diesem Sektor dar; nach dem TL 1 ist es gegenwärtig das zweite Gerät mit dem doppelten Riemenantrieb, der hier gegenüber dem größeren Modell aber noch weiter verfeinert wurde. So wurde die Laufwerkseinheit größer und schwerer, um sie noch besser von Umwelteinflüssen zu entkoppeln. Der Riemenwechsel geht einfacher vonstatten als beim TL 1, was nicht unbedingt ohne Bedeutung sein muss: Bedenkt man, dass die CD im TL 2N mit einem satte 380 Gramm schweren Auflagegewicht auf der Spindel arretiert wird, kann man sich vorstellen, dass im Beschleunigungs- und Bremsfall erhebliche Kräfte an dem Riemen zerren. Der TL 2N ist mit 5.450 Euro kein Sonderangebot im herkömmlichen Sinne, weiß die Investition aber sehr wohl mit Gegenwert zu belohnen. Das zwölf Kilogramm schwere Gerät wirkt rundherum außerordenlich wertig, das Bedienen der Topladermechanik ist haptisch eine Freude: Die CD verschwindet unter einem butterweich gleitenden schwarzen Acryldeckel, nachdem sie mit besagtem „Puck“ fixiert wurde. Von vorne gibt sich das Gerät klassisch-sparsam; die Anzeigeaufgaben werden von einem Vakuum-Floureszenz-Display wahrgenommen, außer fünf Tastern fürs Elementare gibt‘s nur noch einen (löblicherweise harten) Netzschalter. Mit dem mittleren Taster hat‘s eine besondere Bewandtnis: Mit ihm kann man die Upsampling-Betriebsarten für die ausgelesenen Daten anwählen. Auf Wunsch dürfen die Daten nämlich nicht nur mit ihrer originären Abtastrate von 44,1 Kilohertz abgeholt werden, sondern auch mit doppelter (88,2 Kilohertz) oder vierfacher (176,4 Kilohertz) Abtastrate. Normalerweise ist das der Job des im Wandler steckenden Digitalfilters, CEC hat die Funktion erstmals ins Laufwerk verfrachtet und erhofft sich davon höhere klangliche Weihen. Apropos Ausgänge: Davon hat der TL 2N eine ganze Menge. Die Digitalkost darf per optischem Toslink-Anschluss, koaxialer Cinch- oder XLR-Buchse abgeholt werden. Oder über eine weitere CE-Spezialität namens „Superlink“ in Gestalt von vier BNC-Anschlüssen. Dabei handelt es sich um die hauseigene Variante einer I²S-Verbindung. Wir erinnern uns: I²S steht eigentlich für „IIS“ und bedeutet „Inter-IC Sound“ und beschreibt eine seinerzeit von Philips und Sony erdachte Schnittstelle, um die digitalen Audiodaten zwischen den einzelnen Chips eines CD-Players hin und her zu transportieren. Auf den vier Leitungen laufen das eigentliche Datensignal, eine Kennzeichnung für den gerade gültigen Stereokanal, der Bittakt und (meistens) ein Master-Takt, der in der Regel ein Vielfaches der Frequenz des Bittaktes ist. Tatsächlich ist das die native Form digitaler Audiodaten, alles andere sind Formate, die daraus gewonnen werden. Was der Signalintegrität nicht unbedingt gut tut, von daher ist die Idee, das kostbare Gut auch zwischen Geräten im I²SFormat zu transportieren, vollkommen richtig. Bei der technischen Realisation kocht jeder Hersteller jedoch sein eigenes Süppchen, so dass man mit der Superlink-Schnittstelle von CEC auf einen hauseigenen D/A-Wandler angewiesen ist. Einen solchen gibt‘s aus der Zweier-Baureihe nicht, der Vertrieb lieferte uns einen DAC vom Typ DA 3N mit, den wir mit dem eigentlich dazugehörigen Laufwerk TL 3N schon mal hier vorgestellt haben. Und an dieser Stelle gestatten Sie mir bitte, mal kurz mit der Tür ins Haus zu fallen: Klanglich gibt‘s keine Alternative zu der Superlink-Schnittstelle. Jedwede andere Art, Laufwerk und Wandler miteinander zu verbinden, resultiert in einem deutlich hörbaren Verlust an Präzison und verringerter Geschmeidigkeit im Klangbild. Vergegenwärtigt man sich, dass eben jene I²S-Schnittstelle das ist, was in jedem integrierten CD-Player Laufwerksund Wandlersektion miteinander verbindet, darf man sich mal kurz Fragen, wie gut die Idee, beide Komponenten voneinander zu separieren eigentlich ist. Zumindest dann, wenn‘s nicht wie bei CEC eine hauseigene Lösung für das Problem gibt. Die Upsampling-Funktionalität steht beim Superlink- Anschluss übrigens nicht zur Verfügung; sind Laufwerk und Wandler mit den vier BNC-Kabeln miteinander verbunden und der entsprechende Eingang am Wandler angewählt, bleibt der Taster ohne Funktion. Damit nicht genug der exotischen Anschlussmöglichkeiten beim TL 3N: Ein „Word Clock“-Eingang im BNC-Format erlaubt die Synchronisation der ausgelesenen Daten mit einem von DAC vorgegebenen Takt. Das ist eine schöne Sache für Anwendungen, bei denen kein Superlink-Anschluss möglich ist, aber: Wandler, die ein passendes Word Clock-Signal liefern, dürften kaum häufiger zu finden sein. Wir erfreuen uns einstweilen an dem Superlink-verbundenen CEC-Duo und genießen zum Beispiel die wunderbar entspannte Diktion, mit der die Kombi das letzte London-Grammar-Album „Truth is a Beautiful thing“ serviert. Hannah Reids Stimme hat genau das richtige Maß an ergreifender Reinheit, die sparsame Instrumentierung perlt schwerelos durch den Raum – große Klasse. Klanglich ein ganz anders Kaliber ist das neue Arcade Fire-Werk „Everything Now“, was auf der CEC-Kombi gleichfalls Spaß macht: Es tönt warm, geschmeidig und fein durchhörbar – sehr schön, genau so gehört sich das.Fazit
Es ist was dran an der Entkopplung per Riemen; gerade bei diesem Laufwerk, wo CEC den Kunstgriff gleich zweimal tätigt. Das und die Superlink-Schnittstelle sorgen für eine betörend schöne und artefaktfreie Wiedergabe – erstaunlich, was man so alles von einer gewöhnlichen CD herunterbekommt.Kategorie: CD-Player
Produkt: CEC TL 2N
Preis: um 5450 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | um 5.450 Euro |
Vertrieb: | CEC International, Hamburg |
Telefon: | 040 506001 |
Internet: | www.cec-international.com |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 435/335/111 |
Gewicht (in Kg) | 12 |
Digitalausgänge: | 1 x S/PDIF RCA, 1 x S/PDIF TOSLINK, 1 x AES/EBU XLR, 1 x Superlink (4 x BNC), 1 x Wordclock (BNC) |
Ausführungen: | Alu schwarz oder silberfarben |
checksum | Es ist was dran an der Entkopplung per Riemen; gerade bei diesem Laufwerk, wo CEC den Kunstgriff gleich zweimal tätigt. Das und die Superlink-Schnittstelle sorgen für eine betörend schöne und artefaktfreie Wiedergabe – erstaunlich, was man so alles von einer gewöhnlichen CD herunterbekommt. |