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Auf Knopfdruck
Letztlich geht es doch immer um Musik, auch wenn die ewigen Streitereien um Technologien, Formate und Auflösungen manchmal davon ablenken. Toller Klang sollte eben für sich selbst sprechen können. Das weiß man auch in Cambridge.
Cambridge Audios CX-Serie steht zwar ein wenig im Schatten der großen 851 Flaggschiffe, doch auch die kompakten HiFi-Komponenten haben ihren eigenen Charme. Etwas weniger massiv, dafür mit einer Portion Understatement und trotzdem mit technischer Finesse, sprechen die CX-Systeme preisbewusstere Audio-Fans an, die unkompliziert aber dennoch auf gutem Niveau Musik hören wollen. Hier geht es eben nicht um das glorifizieren von Messwerten, das Fachsimpeln über Vor- und Nachteile bestimmter Transistoren, oder um das audiophile Herabschauen auf technisch unzulängliche Audioformate.
Stattdessen geht es hier mal wieder um Musik, auch wenn die Geräte die eben angesprochen Diskussionen wirklich nicht scheuen brauchen. Wie auch bei den großen Geschwistern der 851-Reihe setzt auch die CX-Serie auf mehrere getrennte Komponenten, bei der man sich eine HiFi-Kette mit den passenden Funktionen frei zusammenstellen kann.Zentraler Bestandteil ist dabei natürlich immer ein Verstärker, diesmal der CXA80, als nächstgrößere Evolutionsstufe zum kleineren CXA60. Passend dazu bietet Cambridge, trotz einem frühen Fokus auf netzwerkbasierte Wiedergabe, noch immer klassische CD-Transports, wie den CXC an. So entsteht bereits eine schlanke Kombi, die digitales und analoges vereint. Sie ist eben einfach nicht tot zu bekommen, die gute alte CD. Dafür gibt es tatsächlich auch Gründe, die über das übliche "früher war alles besser" hinausgehen. Da wäre zum Beispiel die absolut narrensichere Bedienung, vollkommen ohne Smartphone, Apps oder IP-Adressen. Außerdem können CDs nicht den Fehlern einer Festplatte zum Opfer fallen und vor allem: Ein Album das man in der Hand hält, auf dem 700 MB nur diesem einen, in sich geschlossenem Kunstobjekt gewidmet sind, verbindet einen eben doch etwas mehr mit der Musik, als es das reine Tippen auf ein JPEG eines Albumcovers tut. Und da wären wir auch wieder bei dem Prinzip der unkomplizierten Klangwiedergabe und Cambridges CXC, als reiner CD-Transport, setzt Häkchen in all diesen Checklist-Punkten. Mit einem Druck auf die Eject-Taste öffnet sich die zentral eingesetzte CD-Schublade des Transports, in freudiger Bereitschaft endlich Futter zu bekommen. Den Gefallen kann man ihr tun und so schnell wie sie gekommen ist, verschwindet sie auch wieder im Gerät. Mit stabilem Lauf und nahezu geräuschlos. Gleichzeitig erwacht das hellblau schimmernde Display des CXC zum Leben und zeigt, falls auf der CD hinterlegt, den Namen des Albums an. Kurz danach werden Anzahl der Titel und die Gesamtlänge angezeigt. Ein weiteres Drücken auf die Play-Taste und das Laufwerk beginnt mit der Arbeit. Auch hier setzt dann die CD Text Unterstützung des Transports ein und zeigt jeweils kurz den Titel des jeweiligen Stückes an, bevor die Zeitanzeige wieder das Ruder übernimmt. Um der CD zu ihrer benötigten Rotation zu verhelfen, setzt Cambridge Audio im CXC nicht auf Experimente wie Riemen, sondern nutzt den bewährten Direktantrieb.
Dennoch geht man hier mit der Gewohnten Sorgfalt zur Sache und benutzt ein speziell entwickeltes Laufwerk namens S3. Dieses ist zu 100 Prozent auf die Wiedergabe von CDs abgestimmt und variiert die Rotationsgeschwindigkeit genau so, das das beste Ausleseergebnis für das klassische Red Book Format erreicht wird. Das bedeutet allerdings auch, dass DVDs und einfache Daten-CDs nicht abgespielt werden können, doch das sollte Verfechter des Formates eigentlich weniger stören. Die Vorteile überwiegen hier einfach, denn so wird Jitter reduziert, was sich immer positiv auf den Klang auswirkt. Auch ansonsten verzichtet man beim CXC auf jede Form von technischer Spielerei, so dass man optionale Upsampling-Funktionen oder ähnliches vergeblich sucht. Aus diesem Grund gestaltet sich auch die Rückseite des schlanken CD-Transports etwas karg, denn neben dem Stromanschluss und einigen Remote-Anschlüssen stehen nur zwei Ausgänge zur Auswahl.Daten können entweder per koaxialem, oder per optischem S/PDIF an einen passenden D/A-Wandler übertragen werden. Das macht den CXC flexibel genug um mit praktisch jedem Gerät verwendet zu werden und aufgrund der festen Samplingrate von 44,1 kHz wären Formate wie USB oder HDMI völlig überzogen. Von hier an übernimmt dann der CXA80 das Szepter, um den Datenfluss des CXC zu verarbeiten. Im Gegensatz zum Laufwerk geizt der Verstärker allerdings absolut nicht mir verfügbaren Anschlüssen. Der CD-Transport kann so zwischen der koaxialen Verbindung, oder den beiden vorhandenen Toslink-Buchsen wählen. Dazu kommen gleich vier Sätze analoger Cinch-Anschlüsse, von denen sich einer den Platz und die Input-Zuordnung mit einem Paar XLR-Eingängen teilt. Im Gegensatz zum Laufwerk machen hochwertige Digitaleingänge am Verstärker allerdings Sinn, weshalb Cambridge außerdem eine USB-B-Buchse zum Anschluss von Computern oder Streaming-Bridges integriert hat. Dabei lässt sich das Modul von USB 2.0 auch im 1.0 Modus betreiben, wodurch zwar die verwendbare Abtastrate reduziert wird, doch dafür benötigen selbst Windows-PCs keinen Treiber. Optional funktioniert außerdem die kabellose Übertragung per Bluetooth, allerdings nur, wenn man die vorhandene USB-A-Buchse mit dem separat erhältlichen BT100 Adapter ausstattet.
Das ist zwar so weit ok, doch eine integrierte Lösung wäre im Jahr 2016 sicher möglich gewesen und deutlich komfortabler. Auch für die Wandlersektion wäre dies sicher kein Problem, denn mit dem verwendeten Chip ist der CXA80 in der Lage, selbst HighRes-Dateien wiederzugeben. Abtastraten bis zu 192 kHz bei 24 Bit lässt der WM8740 von Wolfson zu, bevor er die generierten Analogsignale an die Verstärkersektion des CXA80 weitergibt. Versorgt von einem gigantischen Ringkerntransformator zeigt das Class-AB Modul dann im Messlabor, woher Cambridges Vollverstärker seinen Namen her hat. Mit einem Widerstand von acht Ohm entwickelt der Verstärker knapp 82 Watt Leistung, bevor der Klirrfaktor über den Grenzwert tritt. Bei einer Impedanz von vier Ohm spendiert er sogar über 120 Watt, wobei die Frage aufkommt, warum man ihn nicht CXA120 genannt hat. Wahrscheinlich die typisch britische Zurückhaltung. Schließlich möchte man sich ja nicht aufdrängen. Aufdringlich wirkt die Kombi auch äußerlich absolut nicht. Stattdessen zeichnet sich die CX-Serie durch ein zeitlos elegantes Design aus. Gerade das schwarz unserer Testmuster steht den Geräten besonders gut, wobei die ein oder andere Silberapplikation an der Front hier und da einen netten Akzent setzt. Auch das nur minimal beleuchtete Bedienfeld des CXA80 weiß zu gefallen und setzt sich mit seinen blau beleuchteten Eingangsanzeigern positiv von überdimensionierten Displays ab, die man mittlerweile selbst an Verstärkern findet. Die Anzeige des CXC hingegen, hätte vielleicht ein wenig mehr Leuchtkraft gut getan, denn in hellen Räumen lässt sich das Display teils recht schwer ablesen. Wirklich gelobt werden sollte allerdings die Fernbedienung der CX-Serie, mit der man sowohl Netzwerkplayer, CD-Transport, wie auch Verstärker gleichzeitig steuern kann. Das funktioniert dank durchdachter Aufteilung und Beschriftung äußerst eingängig und außerdem ohne jedes Pairen, oder Verbinden von zusätzlichen Kabeln zwischen den Komponenten. So wandert dann auch die erste CD ins geöffnete Laufwerk und mit einem Druck auf Play beginnt die Cambridge Kombi mit der Arbeit. Ein kurzes Drehen am haptisch sehr ansprechenden Lautstärkeregler, der mit einem hochwertigen Alps-Potentiometer verbunden ist, und schon entfaltet sich raumfüllender Klang.
Auch der CXC ist mit dem firmentypischen Vermerk vom "Great British Sound" versehen, was sich im Betrieb als absolut korrekt herausstellt. Klavierstücke punkten mit starker Impulskraft beim Anschlag und einem weichen Abklingen des Tons nach dem loslassen der Taste. Die ausgelesenen Daten des Transports werden vom Wandler mit schöner Dynamik interpretiert, was in Kombination mit der gleichmäßigen Leistungsentfaltung zu einem natürlichen, lebendigen Klangerlebnis führt. Es funktioniert tadellos, einfach eine CD einzulegen, einzuschalten und mitzugrooven. Auch bei der HighRes Wiedergabe macht der CXA80 eine gute Figur und liefert Details, ohne sich zu sehr in deren Darstellung zu verlieren. Das Musikalische bleibt erhalten, was dazu führt, das man sich des öfteren dabei erwischt die Lautstärke immer wieder noch ein Stückchen weiter aufzudrehen, wobei der Spaß dank der guten Leistungswerte kein allzu schnelles Ende findet. Selbst bei höheren Lautstärken bleibt der Klang weiterhin offen und knackig, während der Bassbereich ein wenig mehr an Punch gewinnt, aber angenehmer weise nicht überlagert. Cambridge Audio beweist also, dass selbst in Zeiten von 384 kHz Formaten und der Jagd nach jedem einzelnen aus tausenden von Bits, die Leichtigkeit nicht verloren gehen muss. Musik ist eben einfach mehr als Zahlen.
Fazit
Alltagstauglich, unkompliziert und ohne jegliche Starallüren präsentiert sich die CX-Serie von Cambridge. CXC und CXA80 liefern mit einem einzigen Tastendruck ein lebendiges Musikerlebnis ab, das einen die anspruchsvolle HiFi-Technik die es erst möglich macht, vergessen lässt.Kategorie: CD-Player
Produkt: Cambridge Audio CXC
Preis: um 530 Euro
Kategorie: Vollverstärker
Produkt: Cambridge Audio CXA80
Preis: um 1100 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis (in Euro): | um 530 Euro |
Vertrieb: | Cambridge Audio Germany, Hamburg |
Telefon: | 040 94792800 |
Internet: | www.cambridgeaudio.com/de |
Abmessungen (BxHxT in mm) | 430/85/315 |
Eingänge | 1 x CD |
Ausgänge | 1 x S/PDIF koaxial, 1 x Toslink optisch |
Preis: | um 1.100 Euro |
Vertrieb: | Cambridge Audio Germany, Hamburg |
Telefon: | 040 94792800 |
Internet: | www.cambridgeaudio.com/de |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 335/172/155 |
Leistung 4 Ohm (in Watt): | etwa 122 Watt |
Leistung 8 Ohm (in Watt): | etwa 82 Watt |
Eingänge: | 1 x USB-B, 1 x USB-A (für BT-100 Adapter), 1 S/PDIF koaxial, 2 x Toslink optisch, |
Ausgänge: | 2 x Lautsprecher Stereo, 1 x RCA Stereo Pre, |
Unterstützte Abtastraten: | PCM bis 192 kHz, 24 Bit |
checksum | „Alltagstauglich, unkompliziert und ohne jegliche Starallüren präsentiert sich die CX-Serie von Cambridge. CXC und CXA80 liefern mit einem einzigen Tastendruck ein lebendiges Musikerlebnis ab, das einen die anspruchsvolle HiFi-Technik die es erst möglich macht, vergessen lässt.“ |