Kategorie: CD-Player

Einzeltest: Audiolab 8300CD


Neues aus dem Klang-Labor

CD-Player Audiolab 8300CD im Test, Bild 1
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Viele Musikliebhaber befinden sich gerade an einem Scheitelpunkt zwischen der CD und den neuen digitalen Musikformen. Warum also nicht beides kombinieren und das Alte dabei vom Neuen profitieren lassen?

Man kann es drehen und Wenden wie man will: Auch in Zeiten des Streamings erfreuen sich noch unheimlich viele Leute an der klassischen CD. In den Jahrzehnten ihrer Existenz hat das Medium einen großen Schritt gemacht und ist mittlerweile wohl tatsächlich auf dem höchsten qualitativen Stand, den das Format erreichen wird. Das liegt jedoch weniger an der CD selbst, sondern an der verwendeten Peripherie rund um die silbernen Scheiben, die aus dem, doch nun etwas alternden Medium, mit moderner Technik noch einmal alles herausholen. Ein solches Gerät ist der Audiolab 8300CD, der seine Vorteile aber nicht nur über das optische Laufwerk ausspielen möchte. Dabei bietet der 8300CD sogar noch mehr, denn neben CD-Transport und D/A-Wandler kann das Gerät außerdem noch als Vorstufe genutzt werden. In Verbindung mit dem noch erscheinenden Netzwerkplayer und der Stereo-Endstufe der 8300er Serie von Audiolab, kann man sich schon mal auf ein komplettes Modernes Anlagenkonzept freuen.

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Doch eins nach dem anderen, denn zunächst findet einmal der 8300CD seinen Weg in unseren Hörraum. Dort macht sich die digitale Ein-Mann-Kombi dann auch ganz gut, denn die 8300 Serie schafft es gleichzeitig Modern und trotzdem zeitlos zu wirken. Klare Linienführung des Gehäuses in klassischer Quaderform, dazu aber ein ovales 2,7-Zoll-Display, eingerahmt vom dünnen Schlitz des Slot-In CD-Laufwerks und den symmetrisch angeordneten Funktionstasten auf den beiden Außenseiten der Frontplatte. Egal ob in schwarz, wie unser Testgerät, oder mit ebenfalls erhältlichem silbernen Finish, der 8300CD bietet optisches Understatement gepaart mit moderner, schlichter Eleganz. Ähnlich aufgeräumt wie die Front des Gerätes geht es auch auf der Rückseite zu, auch wenn hier die Moderne in Form aktueller Digitalanschlüsse sichtbar Einzug gehalten hat. Rechts die Eingänge mit obligatorischen S/PDIF-Anschlüssen in optischem und koaxialem Format, ergänzt durch die XLR-Buchse der professionellen Variante AES/EBU. Schließlich dann der Anschluss, den ein wirklich moderner DAC nicht mehr missen darf: Eine USB-B-Buchse. Nur hiermit kann der 8300CD nämlich all seine digitalen Fähigkeiten präsentieren, da die übertragbare Datenmenge einfach um ein vielfaches größer ist, als per S/PDIF-Signal. Für die Nutzung des USB-Anschlusses müssen Windows-User, wie üblich den passenden Treiber installieren, während Nutzer von Mac und Linux, ebenso wie die meisten Streamer oder Musikserver, per Plug-and-Play mit dem 8300CD interagieren können.   Für die Weitergabe digitaler Signale aus dem Gerät heraus muss man hingegen auf USB verzichten und sich den drei anderen vorhandenen Anschlüssen bedienen. Analog gibt der 8300CD dann seine gewandelten Signale per symmetrischem XLR oder analogem RCA an eine passende Endstufe oder einen Vollverstärker weiter. Audiolab setzt bei seiner Top-of-the-line Reihe auf eine ESS-Wandler Plattform der 32 Bit Sabre Reihe, die ebenfalls zur Spitzenklasse des Halbleiterherstellers zählt. Dazu passend fiel die Wahl auf den ES9018S, der hier ebenfalls das Top-Modell der Stereo-Wandler darstellt. Das hat seinen Grund, denn im Audiolab 8300CD ist der Chip in der Lage nicht nur PCM-Formate mit bis zu 384 kHz umzusetzen, sondern auch DSD bis hin zu Quad-DSD mit bis zu 11,2 MHz. Das jeweils gespielte Format und die aktuelle Samplingrate werden im Spielbetrieb natürlich auf dem gut lesbaren Display angezeigt, wobei der D/A-Wandler hier sogar einen Schritt weiter geht als viele Andere und auf Wunsch anstelle der offiziellen, sogar die tatsächliche Datenrate in Echtzeit anzeigt. Manche mögen es Spielerei nennen, doch es zeigt die Bedeutung, den Audiolab der Verarbeitung von High-Res Audiodaten beimisst. Daneben bietet der 8300CD natürlich auch wesentlich nützlichere Funktionen, wie zum Beispiel die Standards wie Displayhelligkeit und Voreinstellungen der Lautstärkeregelung. Dazu kommen dann sogar technische Feinheiten wie das Anpassen der DSD-Bandbreite, eine Einstellung der Jitter-Unterdrückung nach verschiedenen Frequenzbereichen, bis hin zur Auswahl des passenden Digitalfilters. Gerade hier geht das Gerät in die Vollen und bietet nicht nur die üblichen Einstellungen wie "Steep" oder "Flat" sondern stellt den Nutzer vor die schwierige Aufgabe sich zwischen den insgesamt sieben verschiedenen Varianten des Systems zu entscheiden. Der "Optimal Spectrum" Modus stellte sich hier als mein Favorit heraus, da er ein direkteres Spiel unterstützt, auch wenn der Jitter dadurch rechnerisch ein wenig erhöht wird. Wirklich merkbar war davon jedoch eigentlich nichts.       Trotz der vielfältigen Optionen die das Gerät gestaltet sich die Bedienung mit Display und Fernbedienung oder Funktionstasten, sehr übersichtlich und somit leicht verständlich. Dabei helfen die klare Menüstruktur, die auch in der Anleitung genau erklärt wird, genauso wie die gute Ablesbarkeit der blau leuchtenden Anzeige. Dabei ist auch die Fernbedienung übersichtlich konzipiert und erlaubt nach kurzer Zeit eine intuitive Bedienung des Gerätes. Auch bei der Reaktionsgeschwindigkeit zeigt der Audiolab sich von seiner besten Seite. Das CD-Laufwerk gönnt sich praktische keine Reaktionszeit, bevor eingehende Befehle wie zurück oder weiter umgesetzt werden. Selbst das Vorspulen geschieht umgehend und der Player geht nach Loslassen der passenden Taste praktisch sofort wieder in den Spielmodus über. Dabei versteht es sich von selbst, dass der 8300CD natürlich gapless funktioniert und zwischen den Titeln keine Pausen einfügen muss, um das Signal vorzupuffern. Funktionen die man über 30 Jahre nach Einführung der CD zwar eigentlich erwarten sollte, doch die immer noch nicht alle Geräte unterstützen, weshalb hier ein kleines Lob durchaus angebracht ist. Gleiches gilt auch für die Verarbeitung des 8300CD, beim Äußeren, wie auch im Innern. Das Gehäuse ist stabil konstruiert und bietet nur wenige sichtbare Fugen zwischen einzelnen Teilen. Beim Bedienfeld am Gerät stimmt der Druckwiderstand der Tasten und auch das Slot-In-Laufwerk reagiert sensibel genug, ohne einem übereifrig die CD aus der Hand zu reißen. Im Innern wurde auf eine saubere Kabelführung geachtet und auch alle Baugruppen wurden durchdacht an die jeweils günstigste Stelle gesetzt. Ähnlich Penibel wie der Aufbau gestaltet sich auch das Spiel des internen ESS-Wandlers, der im Audiolab die typische, detailverliebte Charakteristik an den Tag legt, die man von den Sabre-Chips gewohnt ist. CDs erhalten damit teilweise einen neuen Glanz, denn hier werden teils noch unbekannte Details im Spiel offengelegt. Dabei ist der 8300CD allerdings kein Zauberer und nicht in der Lage, Informationen dazu zu erfinden. Scheiben deren Abmischung bereits im Studio wenig Audiophil war, werden hier nicht plötzlich zu anerkannten Meisterwerken. Trotzdem macht der Audiolab damit eigentlich alles richtig und gibt das vorliegende Material konsequent ehrlich aus. Eine Kompetenz des Gerätes, die auch auf die Wiedergabe von High-Res Audio zutrifft. Ab einer Worttiefe von 24 Bit bekommt zeigt der DAC dann, wo die musikalische Zukunft hingehen wird und macht die Vorteile des modernen digitalen HiFi deutlich. Quer durch die Frequenzbänder spielt der 8300CD sehr losgelöst und frei. Dabei wird kein Bereich überbetont, sondern das Spiel bleibt neutral und detailliert. Eine Eigenschaft die viele Digitalfans zu schätzen wissen, auch wenn hier genauso wenig beschönigt wird, wie bei der CD-Wiedergabe. Es ist trotzdem eines dieser Geräte, bei dem zunehmende Auflösung tatsächlich zu immer besseren Ergebnissen führt. Selbst das oft kritisierte DSD-Format überzeugte im Test mit unheimlich klarem Sound, wunderbarer Dynamik und einer wirklich realitätsnahen Musikwiedergabe. Dank der guten Technik ist die Verwendung der internen digitalen Vorstufe eine echte Alternative zu analogen Lautstärkeregelungen. Dank der 32 Bit Unterstützung bleiben hier neben den eigentlichen Musikdaten genügend Freiraum für eine korrekte Berechnung des geforderten Ausgangspegels, so dass der Schalldruck sehr gleichmäßig angehoben oder abgesenkt werden kann. Die typische Verstärkung des Grundrauschens wird vom 8300CD gekonnt unterdrückt, so dass nur die Musiksignale angehoben werden, wobei mit zunehmender Lautstärke das Aufsaugen der vielen Details immer mehr Spaß macht. High-Res Audio beherrscht der 8300CD also tadellos und ist damit eine gute Wahl für alle die, das Streaming schon als Zukunft erkannt haben, auf ihre geliebte CD-Sammlung aber einfach nicht verzichten wollen.  

Fazit

Der 8300CD liefert neutralen, detaillierten Klang, der Digitalfans sofort begeistert. Audiolab bietet damit ein echtes High-Res-Erlebnis, verschließt sich trotzdem nicht der klassischen CD und trifft  damit genau den Nerv der Zeit.

Kategorie: CD-Player

Produkt: Audiolab 8300CD

Preis: um 1500 Euro

11/2016
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb IAD Deutschland, Korschenbroich 
Telefon 02161 617830 
Internet www.audiolust.de 
Abmessung (B x H x T in mm) 444/80/317 
Unterstützte Abtastraten: AES/EBU, koaxial, optisch: bis 192 kHz, 32 Bit USB: PCM bis 384 kHz, 32 Bit und DSD bis DSD256 11,2 MHz, 1 Bi 
Ausgänge: 1 x XLR-Stereo 
- 1 x RCA Stereo / 1 x AES/EBU 
- 1 x S/PDIF koaxial 
- 1 x S/PDIF optisch 
Eingänge: 1 x CD, 1 x USB-B, 1 x AES/EBU 
- 2 x /S/PDIF koaxial, 2 x S/PDIF optisch 
checksum „Der 8300CD liefert neutralen, detaillierten Klang, der Digitalfans sofort begeistert. Audiolab bietet damit ein echtes High-Res-Erlebnis, verschließt sich trotzdem nicht der klassischen CD und trifft damit genau den Nerv der Zeit.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 24.11.2016, 09:56 Uhr
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