Kategorie: CD-Player

Einzeltest: Audio Analogue Fortissimo


Hinter der Fassade

CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 1
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Man soll Dinge nicht nach ihrem Äußeren beurteilen, genauso wenig wie nach ihrem Namen. Wäre das nämlich der Fall, würde man in der digital geprägten HiFi EINSNULL wohl nicht auf Geräte von Audio Analogue stoßen. Und das wäre wirklich schade.

Zugegeben, die italienische Firma Audio Analogue ist, wie der Name schon sagt, nicht der größte Verfechter von digitaler Musikwiedergabe, denn Streamer oder Server findet man in ihrem Portfolio leider nicht. Doch CD-Player zählen ja schließlich auch zu den digitalen Komponenten, und wenn dann noch ein hochwertiger Wandler verbaut ist, der dank USB die Nutzung eines Computers ermöglicht, sollte man sich das natürlich mal genauer ansehen. Das neue Flaggschiff von Audio Analogue hört auf den Namen Fortissimo, den es sich mit dem dazugehörigen Vollverstärker teilt. Doch unser Fokus ruht ja wie gesagt auf den digitalen Vertretern der Audiowiedergabe, weshalb wir uns zum Test auf die CD/Wandler-Kombination beschränken. Bei einem Blick auf das Gerät merkt man dem Fortissimo aber noch einmal das analoge Kernterritorium seiner Schöpfer an, denn im digitalen Zeitalter könnte ein Gerät dieser Art im Prinzip auch ein wenig kompakter ausfallen.

CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 2CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 3CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 4CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 5CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 6CD-Player Audio Analogue Fortissimo im Test, Bild 7
Hier legte man aber wahrscheinlich Wert auf gute Kompatibilität mit dem Verstärker, der über ähnliche Maße wie der CD-Player verfügt. Vorne findet sich eine schöne Frontplatte aus gebürstetem Aluminium, die dem Gerät eine klassisch elegante Anmutung verpasst. Dementsprechend gibt es hier natürlich auch keinen simplen Schlitz zum Einlegen von CDs, wie man es mittlerweile fast gewohnt ist. Im Fortissimo kommt stattdessen ein TEAC CD-5010B zum Einsatz, dessen Schublade auf Knopfdruck aus dem Gerät herausfährt und praktisch nach scheibenförmigem Futter schreit. Also wird der hungrige Player zunächst einmal mit der neuen CD von Angela Puxi gefüttert. Die Schublade schließt sich unter leisem Surren, danach hüllt sich das Laufwerk an sich aber in bedächtiges Schweigen, denn es arbeitet absolut geräuschlos. Stattdessen schallt nach wenigen Sekunden das Saxofon der deutschen Jazzmusikerin aus den Lautsprechern. Dabei fällt der gute Dynamikumfang des Fortissimo auf, bei dem der recht große Unterschied zwischen lauten und leisen Passagen das Spiel mit guter Lebendigkeit versieht. Dazu kommt eine schöne Detailwiedergabe, gerade in den mittleren und hohen Frequenzbereichen, die hier natürlich besonders zum Tragen kommen. Doch auch mit Bässen geizt Audio Analogue nicht, was sich beim Einlegen von Dave Grohls Metal- Experiment mit dem Namen Probot zeigt. Der Wandler kommt trotz des ausufernden musikalischen Treibens nicht aus der Ruhe. Dafür wird der Tiefton hier kräftig, aber präzise übertragen. Dazu trägt auch das anpassbare Upsampling bei, mit dem man die Abtastrate in verschiedenen Varianten modifizieren kann. Bei der Wiedergabe von CDs lässt sich das jeweilige Signal entweder mit den originalen 44,1 kHz der CD verarbeiten, oder bis hinauf zu 192 kHz hochrechnen, wodurch Dynamik und Räumlichkeit noch einmal einen bemerkbaren Schritt nach vorne machen. Eingestellt wird das Upsampling mit der beliegenden Fernbedienung, die gleichzeitig den Fortissimo- CD-Player wie auch den dazugehörigen Verstärker steuern kann. Das ist zwar an und für sich schön, doch wer nur das Laufwerk besitzt, wird mit einem Großteil der Bedienfelder nichts anfangen können, so dass alles ein wenig überladen wirkt. Ein Bereich, bei dem dieses Problemchen nicht zum Tragen kommt, ist bei der Verwendung des Fortissimo als DAC für einen Musikcomputer. An der Rückseite findet man den passenden USB-B-Anschluss, der umgehend mit einem MacBook verbunden wird, um dem Fortissimo auch ein wenig High- Res-Sound zu entlocken. Mit dem verbauten PCM1795 von Burr-Brown sind ja, wie man beim CD-Upsamling schon sieht, bis zu 192 kHz bei 24 Bit Worttiefe möglich, wobei man auch hier einige Optionen zur Optimierung findet. Bei der USB-Verbindung bekommt man nämlich die Möglichkeit, die Abtastrate entweder so zu belassen. wie die Datei vorliegt, oder sie auf einen bestimmten Wert festzusetzen. Als Letztes bietet der Fortissimo auch noch einen Auto-Modus an, der etwas intelligenter an die Sache herangeht: Hier wird die höchstmögliche Abtastrate für die jeweiligen Frequenzvielfachen gewählt, so dass Stücke mit 44,1 kHz auf 176,4 kHz hochgerechnet werden, während die Songs mit geradzahligen Abtastraten, etwa 96 kHz, mit 192 kHz verarbeitet werden. Auch beim Timing der Übertragung kann man sich zwischen zwei Optionen entscheiden. Entweder man wählt den asynchronen USB-Modus aus, so dass der Fortissimo bestimmt, wann er Signale erhält, oder man stellt auf den adaptiven Modus um, so dass das jeweilige Quellgerät das Timing vorgibt. Im Test stellte sich heraus, dass der adaptive Modus tatsächlich die bessere Wahl ist, wenn man ein hochwertiges Abspielprogramm, wie zum Beispiel Audirvana oder JRiver, verwendet. Im asynchronen Modus kam es beim treiberlosen Betrieb mit einem MacBook hingegen leider ab und an zu Problemen beim Erkennen der Verbindung. Trotzdem kann der Fortissimo auch als DAC klanglich überzeugen und spielt hier ebenso detailliert und dynamisch, wie er es über das Laufwerk tut. Dadurch, dass sowohl unsymmetrische Anschlüsse in Form von Cinchbuchsen oder symmetrische XLR-Anschlüsse zur Verfügung stehen, lässt sich der Fortissimo gut in vorhandene Anlagen einbinden und kann dann auch als DAC für andere Quellgeräte verwendet werden, die so ebenfalls von dem cleveren Upsamplingkonzept profitieren können. Auch die Vertreter der digitalen Musikwelt sollten Audio Analoge also nicht als veraltet abtun, denn hier werden, trotz des Namens, moderne Wege beschritten.

Fazit

Das clevere Upsampling des Audio Analogue Fortissimo weiß einfach zu gefallen. CDs klingen super und dank USB kann man den Wandler auch mit High-Res ausreizen. Ein toller CD-Player, der trotz des Namens auch modernen Anlagen gut zu Gesicht steht.

Kategorie: CD-Player

Produkt: Audio Analogue Fortissimo

Preis: um 1800 Euro

6/2015

Ein toller CD-Player, der trotz des Namens auch modernen Anlagen gut zu Gesicht steht.

Audio Analogue Fortissimo

 
Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb TCG Handelsgesellschaft, Nordhorn 
Telefon 05921 7884927 
Internet www.tcg-gmbh.de 
Abmessung (B x H x T in mm) 445/110/365 
Unterstützte Abtastraten: Bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x RCA Stereo, 
- 1 x XLR Stereo, 1x S/PDIF koaxial 
- 1 x 6,3-mm-Kopfhöreranschluss (vorne) 
-
Eingänge: CD, 1 x USB-B 
- 1 x S/PDIF koaxial, 1 x S/PDIF optisch 
checksum „Das clevere Upsampling des Audio Analogue Fortissimo weiß einfach zu gefallen. CDs klingen super und dank USB kann man den Wandler auch mit High-Res ausreizen. Ein toller CD-Player, der trotz des Namens auch modernen Anlagen gut zu Gesicht steht.“ 
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Datum 20.06.2015, 14:58 Uhr
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