Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Gladen Audio Zero 12 Pro
Understatement
Subwoofer mit High-End-Anspruch gibt es im Prospekt viele. In der Realität sieht die Sache anders aus. Einen der wenigen kompromisslos auf Sound Quality entwickelten Subwoofer haben wir mit dem Gladen Zero 12 Pro gefunden.
Guter Klang ist alles und der Rest ist egal? Dann wird die Luft dünn, wenn es um Subwoofer geht. Doch was ist mit den klassischen Klangliebhabern, die eher „weniger ist mehr“ als „viel hilft viel“ als ihre Philosophie bezeichnen würden? Auf unsere Subwoofer bezogen heißt das: Wir suchen nicht das Maximum, sondern das Optimum. Statt einer immer steiferen und immer schwereren Membran mit immer mehr Antrieb auf die Sprünge zu helfen, begeben wir uns auf die Suche nach dem optimalen Verhältnis von Antrieb zu Masse. Fehlervermeidung statt Fehlerbehebung also. Der altehrwürdige Pfad der Fehlervermeidung führt uns an gründlicher Belüftung des Basstreibers vorbei, die Kompression verhindert und für kühle und damit lineare Verhältnisse sorgt.
Weiter geht es in Richtung einer Luftspaltgeometrie, die in allen Lebenslagen ein gleich starkes und gleich orientiertes Magnetfeld bereitstellt. Die elastische Aufhängung der Schwingeinheit wird sorgfältig linearisiert, so dass der fertige Lautsprecher sich trotz konstruktionsbedingter Asymmetrie beim Vorwärtsschwingen der Membran möglichst genauso verhält wie auf deren Rückweg. Die überwiegende Mehrheit dieser klangdienlichen Optimierungen ist dem Lautsprecher noch nicht einmal anzusehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Beitrag aus dem Hause Gladen zu diesem Thema nicht besonders spektakulär ausschaut. Kein Chrom, kein 3D-Logo mit Beleuchtung, keine Ehrfurcht gebietende SPL-Sicke. Der Zero 12 Pro kommt in dezentem Mattschwarz daher, das einzige bisschen Show ist eine Alublende auf der Rückseite – naürlich dezent mattiert und edel gelasert. Der Membran sieht man den Gehirnschmalz nicht an, der in ihr steckt. Auf den ersten Blick hakt man sie als Papier ab, doch beim Anfassen fällt auf, dass sie trotz bescheidener Materialstärke enorm stabil ist. Die Nachforschungen bringen zutage, dass ein Sandwich aus dünnen Papierschichten mit Spezialschaum Verwendung fi ndet. Oha! Wenn bei einem Subwoofer derartiges Hightech im Spiel ist, meint es jemand ernst – so eine Pappschale bekommt man nicht an jeder Imbissbude, und auch nicht beim Chinesen um die Ecke. Genauso die Hardware des Antriebs. Das ist nichts von der Stange, Polplatten und Polkern sind penibel bearbeitet und liegen perfekt an den Magnetringen und dem Aluminiumkorb an.Messtechnik
Das optimale Verhältnis von Antrieb zu Masse definiert der Zero 12 Pro als eine Zweieinhalbzoll- Schwingspule auf einem Aluminiumträger für die hochfeste Wundermembran. Der Schwingspulenüberstand (der ungefähr den linearen Hub angibt) beträgt ca. 10 mm, das ist eine ganze Menge, aber nicht übertrieben viel. Keine Kompromisse gibt es beim Spulendraht, der nicht irgendwie besonders fi ligran ausfällt, sondern in vertrauenerweckender Dicke daherkommt. Das Resultat ist eine bewegte Masse von 140 Gramm, was sehr wenig ist für einen 30er-Sub mit Zweieinhalbzoll-Antrieb. Die Auslegung der Thiele-Small-Parameter lässt einen Einsatz in ventilierten Gehäusen problemlos zu. Der Zero geht bei Bedarf bis 30 Hz in Bassreflex, auch im 48-Liter-Gehäuse läuft er super, wie ebenfalls getestet wurde. Satte 88 dB an einem Watt schafft er so, ein deutliches Zeichen dafür, dass der Leichtbau wirkt, und ein klares Indiz für eine anspringende Wiedergabe. Im Grunde jedoch ist dieser Klangwoofer für geschlossene Gehäuse gemacht. Die doch eher weiche Aufhängung legt dies ebenfalls nahe. In 40 Litern erzielten wir ohne großartiges Dämpfungsmaterial die Lehrbuchgüte von 0,7, damit ist die Gehäusesuche schon beendet. Wer ein wenig Muhwolle in die Kiste stopft, bekommt noch mehr Trockenheit, andererseits ist die Idee eines kleineren Gehäuses ab 30 Litern sicher nicht verkehrt, die paar Hertz höhere Grenzfrequenz sind sicher zu verschmerzen.
Klang
Die Stunde der Wahrheit schlägt für den Zero, als es zum Hörtest geht. Von einer zweikanaligen Mosconi mit überreichlich sauberer Leistung versorgt, zeigt er, was unter präziser Basswiedergabe zu verstehen ist. Ohne jeglichen Zeitversatz verlängert er den Klang bis tief in den Tiefbassbereich. Diesen drückt er dem Zuhörer nicht aufdringlich ins Gesicht, sondern fügt ihn selbstverständlich ins Musikgeschehen. Bei trockenen Bassdrums sieht man den Schlegel vor sich, wie er das Fell malträtiert. Anschlag und Schwingen der großen Trommel sind sauber herauszuhören. Bei gut aufgenommenem Kontrabass macht der Sub es den Kleinlautsprechern zum Kinderspiel, den gesamten Körper des Instruments darzustellen. Das ist sehr wohl spektakulär für den, der es zu goutieren weiß. Obwohl der Zero 12 Pro bei SPL-Freaks wohl sehr leicht übersehen würde.
Was ist die Impedanz
Die Impedanz ist der frequenzabhängige Widerstand eines Lautsprechers. Der Gleichstromwiderstand ergibt sich als Impedanz bei 0 Hz. Bei Lautsprechern und Subwoofern findet man die Nennimpedanz, also die "Ohmzahl", die aus praktischen Gründen üblicherweise in Klassen zu 1, 2, 4 oder 8 Ohm angegeben wird. Wichtig wird die Impedanz bei der Kombination von Subwoofer(n) und Endstufe.
Was ist eine Doppelschwingspule?
Eine Doppelschwingspule oder Dual Voice Coil oder DVC ist eine Schwingspule mit zwei Abgriffen. Der Subwwofer hat also je zwei Plus- und Minusklemmen. Das verändert den Output oder die Belastbarkeit nicht, erlaubt jedoch variable Schaltungsmöglichkeiten. Mit der Doppelschwingspule kann der Subwoofer an zwei Endstufenkanälen betrieben werden, um z.B. bei kleinen Mehrkanalendstufen mehr Leistung herauszuholen.
Wie verschalte ich eine Doppelschwingspule?
Durch Verschaltung der beiden Einzelspulen entsteht ein neuer Abgriff für einen Endstufenkanal. Bei Parallelschaltung halbiert sich die Impedanz, bei Reihenschaltung verdoppelt sie sich. Dies gilt es beim Anschluss an die Endstufe zu beachten, ob letztere für die entstehende Gesamtimpedanz zugelassen ist. So entsteht bei Parallelschaltung einer 2 x 4 Ohm Doppelspule ein 2-Ohm Subwoofer, der an 2-Ohm-stabilen Endstufen betrieben werden kann. 2 x 2 Ohm parallel ergibt einen 1-Ohm-Subwoofer, dessen Endstufe 1-Ohm-stabil sein muss.
Welche Endstufe passt zu meinem Subwoofer?
Die, welche an der Impedanz des Subwoofers die gewünschte Leistung abgibt. Beispiel: Der Subwoofer soll mit 400 Watt betrieben werden und hat eine Impedanz von 2 Ohm. Die passende Endstufe ist eine, die ca. 200 Watt an 4 Ohm und 400 Watt an 2 Ohm leistet. 1-Ohm-Stabilität ist nicht erforderlich.
Muss ich einen neuen Subwoofer erst einspielen?
Aus klanglicher Sicht nicht, ein Subwoofer ändert sich nur minimal durch Einspielen. Es ist allerdings sehr sinnvoll, bei einem fabrikneuen Woofer nicht sofort extreme Lautstärken zu fahren. Wird der Schwingspulenlack zu stark aufgeheizt, können Lösemittelreste die Struktur aufbrechen und die Schwingspule wird zerstört. Daher den Sub erst im ganz normalen Musikbetrieb einige Stunden betreiben, so können sich eventuelle Lösemittel verflüchtigen.
Fazit
Der Zero 12 Pro ist eine Ausnahmeerscheinung, die es nicht jedem recht machen kann und will. Wer nur dran vorbeigeht, wird ihn vielleicht nicht registrieren. Wer ihn jedoch gehört hat, wird ihn haben wollen.Kategorie: Car Hifi Subwoofer Chassis
Produkt: Gladen Audio Zero 12 Pro
Preis: um 450 Euro
Spitzenklasse
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 50% : | |
Tiefgang | 12.50% | |
Druck | 12.50% | |
Sauberkeit | 12.50% | |
Dynamik | 12.50% | |
Labor | 30% : | |
Frequenzgang | 10% | |
Wirkungsgrad | 10% | |
Maximalpegel | 10% | |
Verarbeitung | 20% : | |
Verarbeitung | 20% |
Vertrieb | GLADEN EUROPE GmbH, Walddorfhäslach |
Hotline | 07127 8102820 |
Internet | www.gladen.de |
Technische Daten | |
Korbdurchmesser (in cm) | 31.2 |
Einbaudurchmesser (in cm) | 28.4 |
Einbautiefe (in cm) | 15.3 |
Magnetdurchmesser (in cm) | 15,5 |
Gewicht (in kg) | 7 |
Nennimpedanz (in Ohm) | 4 |
Gleichstromwiderstand Rdc (in Ohm) | 3.7 |
Schwingspuleninduktivität Le (in mH) | 2.47 |
Schwingspulendurchmesser (in mm) | 64 |
Membranfläche (in cm²) | 507 |
Resonanzfrequenz fs (in Hz) | 28.5 |
mechanische Güte Qms | 6.02 |
elektrische Güte Qes | 0.44 |
Gesamtgüte Qts | 0.41 |
Äquivalentvolumen Vas (in l) | 78 |
Bewegte Masse Mms (in g) | 143.2 |
Rms (in Kg/s) | 4.26 |
Cms (in mm/N) | 0.22 |
B x I (in Tm) | 14.74 |
Schalldruck 1W, 1m (in dB) | 86 |
Leistungsempfehlung | 200 – 600 W |
Testgehäuse | g 40 l |
Reflexkanal (d x l) | Nein |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | sehr gut |
Car&Hifi | 2/2013 |