Serientest: Eton PW 10 flat, Eton PW 12 flat

Im Zuge einer wahren Subwoofer-Offensive präsentiert Eton auch neue Serien mit besonders flach bauenden Wooferchassis, von denen wir die günstigen PW Woofer zum Test bitten.

Unter den Subwoofer Einzelchassis stellt die Power Serie bei Eton die günstige Einstiegsmöglichkeit dar. Es gibt solide gemachte Modell in den Größen 8, 10 und 12 Zoll, so dass die meisten Anwendungen abgedeckt sein sollten. Neu hinzugekommen sind nun die Modelle PW 10 flat und PW 12 flat mit geringer Einbautiefe. Das ergibt natürlich Sinn, denn solche Woofer lassen sich Platz sparen z.B. im doppelten Kofferraumboden verbauen. Mit nur 8,5 bzw. 9,5 Zentimeter Einbautiefe sind PW 10 flat und PW 12 flat dann auch deutlich flacher als normale Woofer der Größe, und als Nebeneffekt sind die beiden auch noch günstiger bepreist als ihre fullsize Kollegen. Damit sind sie natürlich eine Alternative für Sparfüchse, auch wenn nicht unbedingt ein flaches Gehäuse her muss.

Die beiden Woofer bauen auf ganz normalen Blechkörben auf, vorne auf dem Flansch finden wir Kunststoffringe, die die Woofer etwas dicker aussehen lassen. Der Unterschied zum Standardwoofer ist, dass bei den flat Modellen der Ferritmagnet innerhalb des Korbs angebracht ist, und nicht wie üblich unter dem Korb der Antrieb mit oberer Polplatte, Magnetring und unterer Polplatte weitergeht. Polplatten braucht der Flachwoofer natürlich auch, und die untere Platte mit dem Polkern ist das Einzige, das ein paar Millimeter aus dem Korb ragt. Auf der oberen Platte sitzt ein Kunststoffspacer, der für den nötigen Abstand der Zentrierspinne zur Polplatte sorgt. Dieser Abstand ist auch der mechanisch mögliche Hub, er beträgt bei beiden PW flat ca. 20 Millimeter. Der Zehnzöller arbeitet mit einer 50 Millimeter Schwingspule, beim Zwölfer ist sogar eine 64 Millimeter Spule verbaut, was für die günstigen Preise sehr ordentlich ist. Beide Woofer haben 2 x 2 Ohm Abgriffe und sind damit für alles gerüstet, inklusive des Betriebs an den angesagten Multikanal Endstufen mit Verstärkerchips. Bei den Membranen musste Eton sich dann etwas einfallen lassen, denn durch den Innenaufbau bleibt für sie nur wenig Platz. Daher greift man auf Papier als Membranmaterial zurück, dass sich im Herstellungsprozess beliebig in Form pressen lässt. So bestehen die PW flat Membranen aus einem kurzen Konus als Übergang zum Spulenträger mit einer sich flach aufwölbenden Fläche zur Sicke hin. Die Dustcaps bestehen aus dem gleichen Material und passen sich strukturell und optisch perfekt an. Zur Verstärkung des Übergangs Membran/Spulenträger hat Eton zudem kleine Kragen an der Verbindungsstelle angebracht. Insgesamt sind die PW flat Woofer sehr schön sauber gefertigt, sie sind natürlich lange nicht so massiv wie SPL Woofer, dennoch ganz solide gemacht.

Messungen und Sound

Sehr angenehm bemerkbar macht sich der Leichtbau bei der Parametrie. Trotz vollwertiger Schwingspulen mit über einem Zentimeter linearem Hub bringen die Schwingeinheiten nur 132 bzw. 147 Gramm auf die Waage.

Die Resonanzfrequenzen liegen weder besonders hoch noch niedrig, die Güten tendieren dagegen nach oben. Dies ist auch ein Grund, sich für geschlossene Gehäuse zu entscheiden, obwohl die PW flat sich auch für Reflexkisten eignen. Doch geschlossen wird kleiner, und da man Flachwoofer unauffällig verbauen will, wählen wir auch das geschlossene Volumen. Für den PW 10 flat passen 17 Liter, der PW 12 flat fühlt sich unserer 25 Liter Box wohl. Bei der Frequenzgangmessung sind die Amplitudenkurven deckungsgleich, nur oberhalb von 200 Hz, wo es niemanden interessiert ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Gehäusedimensionen Unterschiede. Beide Gehäuse sind auf 60 Hz abgestimmt, das wird im Tiefbass keine Bäume ausreißen, aber dafür sind die PW flat auch nicht gedacht. Ihre Spezialität ist es vielmehr, die richtige Dosis Tiefton zur Musik beizusteuern, damit es voll und satt klingt. Das sind keine Subwooferabstimmungen für Bassfanatiker, die bei jedem Beat auch deutlich hören wollen, wofür sie ihr Subwooferbudget gelassen haben. Mit den PW flat klingt´s rund bei Popmusik oder Rock, und gerade der PW 12 flat liefert sehr beachtliche Lautstärken bei Bedarf. Das Gute bei beiden ist, dass die Bässe jederzeit präzise auf den Punkt kommen, nie gibt es Gewummer oder schwammige Kicks. Bassdrums kommen auch im rasanten Stakkato mit deutlich voneinander heraushörbaren Kicks, das macht richtig Laune. Auch bei elektronischen Bässen bleibt die Kontur erhalten, und auch in tieferen Lagen kommt im Gegensatz zu hoch abgestimmten Reflexwoofern noch Bass aus den Boxen. Die PW flat sind sehr wohl echte Subwoofer, nur halt keine Dunkelbassspezialisten. 

Fazit

Mit PW 10 flat und PW 12 flat bietet Eton sehr günstige Möglichkeiten, für sehr gut klingenden Woofersound aus flachen, unauffälligen Gehäusen. Prima gemacht und dicke Empfehlung.