Serientest: Helix Ci3 W200FM-S3/Ci3 K100FM-S3, Helix Ci3 C100.2FM-S3, Helix Ci3 K165.2FM-S3

Als Audiotec Fischer letztes Jahr seine Helix Compose Plattform vorgestellt hat, war die Sensation perfekt. Ein solches System mit Lautsprechern, die nach Belieben für alle möglichen Einbausituationen per plug&play nachrüstbar sind, hat es noch nie gegeben. Wir stellen die mittlere Compose Serie i3 vor.

Mit Compose hat Helix eine Idee (und deren perfekte Umsetzung in die Praxis) vorgestellt, die die Nachrüstung einer Vielzahl von Fahrzeugen mit Lautsprechern ermöglicht. Und das sogar in drei Preis- und Qualitätsklassen, so dass wirklich für jeden etwas dabei ist. Compose Basic hat leichte Abstriche in der Kompatibilität, ist dafür günstig zu haben. Die Top- Serie Compose i7 mit technologischen Anleihen bei der hauseigenen High-End Marke Brax wendet sich an ein höchst anspruchsvolles Publikum. Und die mittlere Schiene Compose i3 bietet alle Kompatibilitätsfeatures, ist dabei aber deutlich günstiger zu haben als i7 und gilt somit als Preis- Leistungs-Wunder im Compose Programm.

Der Vollständigkeit sei hier noch die jüngste Serie i5 genannt, die nicht das volle Programm an Lautsprechern aller Größen und Kombinationen bietet, sondern Speziallösungen wie besonders flache Woofer in sich bündelt.   

Unser Schwerpunkt liegt diesmal auf i3, die bis auf ovale Lautsprecher wie 6x9“ oder 5x7“ (die gibt es unter Compose Basic) alle gängigen Lautsprechergrößen bietet. Der Kunde hat dabei die Wahl zwischen Lautsprecherpärchen für Aktivanlagen, Kits mit passiven Frequenzweichen und Koaxiallautsprechern. Als Pärchen gibt es den Hochtöner T20, den Mitteltöner M100 sowie die Tiefmitteltöner W130, W165 und W200. Eine sehr lobenswerte Besonderheit der Compose Plattform ist, dass verschiedene Impedanzen angeboten werden, was gewöhnlich nur bei Subwoofern der Fall ist. So gibt es die Woofer W165 und W200 wahlweise mit 2 oder 3 Ohm Schwingspule, was gerade bei Verwendung von modernen Multikanalendstufen einen Leistungsvorteil bringen kann. Dies gilt besonders für die hauseigenen DSP-Endstufen der Marken Helix und Match, auf deren Verstärkerchips die Impedanzen der Compose Tieftöner aufs Zehntel-Ohm angepasst sind, so dass sich eine maximale Ausnutzung des Leistungspotentials und damit letztlich auch maximaler Schalldruck ergeben. Auch die Zweiwege- Komposysteme mit 165er und 200er Woofern sind als 2 oder 3 Ohm Varianten erhältlich. Als 3 Ohm Kits gibt es dann das K100.2 und das K130.2 mit 10er und 13er Woofern. Koaxe liegen in den Größen 100, 130 und 165 beim Helix Händler bereit. Das war bisher über ein Dutzend verschiedener Optionen nur für die i3 Serie, und um die auseinander halten zu können, gibt es ein genaues Benennungssystem. Für Woofer, Mitteltöner und Tweeter als Pärchen stehen die Buchstaben W, M und T gefolgt von der Größenangabe, dem Kürzel FM für FlexMount und der Schwingspulenbezeichnung. Letztere ist hier -S2 oder -S3 für single (voice coil SVC) 2 Ohm bzw. 3 Ohm. Falls ein Lautsprecher -D4 heißt, handelt es sich dann um eine 2 x 4 Ohm Doppelspule (double voice coil DVC). Die Kompos heißen K für Kit und die Koaxe C für Coaxial. Unsere Testgeräte sind das Ci3 C100.3FM-S3 (ci3 Koax, zwei Wege, 100 mm, FlexMount, 3 Ohm SVC), das i3 K165.2FM-S3 (Komposystem, 165 mm, zwei Wege, FlexMount, 3 Ohm SVC) und ein teilaktives Dreiwegesystem aus 200er Woofern und dem 100er Kit, jeweils als S3.   

Universal und fahrzeugspezifisch

Nach der Auswahl der benötigten Lautsprecher kommt die Auswahl, wo und wie man sie installieren will. Als Helix Compose erschien, wurde die Serie manchmal als fahrzeugspezifische Lautsprecher missverstanden, denn das stimmt so nicht. Compose ist nicht „nur“ fahrzeugspezifisch, sondern universal verwendbar. Zwar gibt es eine Riesenanzahl spezifi scher FlexMount Adapter von Audi bis Volvo, doch die Lautsprecher passen auch in Standardöffnungen. Der Hochtöner kommt im Universalgehäuse mit Gitter und der 100er Mitteltöner hat einen 4 Loch Einbauring für 10er DIN Plätze mit dabei, der sich sogar in zwei Richtungen per Bajonett wenden lässt.

Die Tiefmitteltöner passen out-of-the-box in Standard DIN Öffnungen, bei den Woofersätzen liegen zudem Einbauringe und Gitter zum sichtbaren Einbau bei. Wir haben es also bei Compose mit einer Lautsprecherplattform zu tun, die sowohl mit jeder anderen Lautsprecherserie am Markt konkurrieren kann, als auch zusätzlich Adaptionslösungen für eine Vielzahl von Fahrzeugmodellen aller wichtigen Hersteller bietet. Diese fahrzeugspezifischen Montage-Adapter nennen sich FlexMount, sie sind für alle i3 Lautsprecherchassis erhältlich als FlexMount 20 für den Hochtöner, FlexMount 100 für den Mitteltöner und FlexMount 130, 165 und 200 für die Woofer. So hat man alle möglichen Spiegeldreiecke, Türeinbauplätze, Armaturenbretter bis hin zum Mercedes Fußraumwoofer abgedeckt.   

Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Das Plug&play Prinzip umfasst nicht nur die Installation der Lautsprecher, sondern auch den elektrischen Anschluss ans Fahrzeug. Für den Mitteltöner hat sich Helix ein geniales System einfallen lassen: FlexConnect besteht aus drei wählbaren Einsätzen für das Anschlussterminal, die den originalen Fahrzeugstecker aufnehmen. ProConnect wiederum besteht aus einem Terminal, zu finden an den Woofern, das sowohl eine gesicherte Steckverbindung bietet als auch die weltweit üblichen Fähnchen für Flachstecker. Dazu gesellt sich dann schließlich ein ständig erweitertes System aus Verbindungen von den Helix Komponenten Lautsprechern und Frequenzweichen zu den jeweiligen Fahrzeugkabelbäumen, so dass der Einbauer immer nur in die Schublade greifen muss, um einen BMW, Tesla, Porsche, Jeep, etc. mit den passenden Adaptionen für Lautsprecher und Elektrik zu bestücken.   

Die i3 Komponenten

Als Testkandidaten haben wir einen Koax, ein Komposystem und ein teilaktives Dreiwegeset aus dem 200er Woofer und dem 100er Zweiwege-Kit ausgewählt. Als Hochtöner kommt immer die kleine Titankalotte zum Einsatz, die entweder im Koaxchassis Platz nimmt, oder als superkompakter Hochtöner in jedes Spiegeldreieck passt.

Alle Körbe der Konuslautsprecher bestehen aus Kunststoff, der jedoch nicht wie üblich mit Glasfasern verstärkt ist, sondern Glaskügelchen enthält, was die Eigenschaften auch bei der Verarbeitung verbessert und außerdem sehr temperaturstabil ist. Die Membranen bestehen aus Papier mit einer eigens für Compose entwickelten Beschichtung aus polymergebundenen Hohlkugeln. Die 100 Millimeter Mitteltöner bekommen einen vollwertigen Neodymantrieb spendiert, damit sie auch in beengte Einbauplätze passen. Bei den größeren Tiefmitteltönern tut‘s ein Ferritmagnet. Alle Lautsprecher sind im Fahrzeug entwickelt, wobei zusätzlich auf höchste Effizienz Wert gelegt wurde. Daher zeichnen sich die I3 Komponenten durch hohe Wirkungsgrade und Kennschalldrücke aus. Den Kits K100.2FM-S3 und K165.2FM-S3 in unserem Testparcours liegt die gleiche Hochtonweiche bei, die den Titanhochtöner mit 12 dB filtert und eine sechsfache Pegelanpassung mit einem guten Jumper ermöglicht. Bei den 130er und 165er Kits gibt es zudem eine 6 dB Kabelweiche für die Tiefmitteltöner.   

Messungen und Sound

Den Anfang macht der 100er Koax, der als 3-Öhmer stolze 88 dB ins Mikrofon drückt und damit zu den lautesten 10ern gehört. Das gilt genauso für den 100er Tiefmitteltöner. Auch der 16er aus dem Zweiwegeset muss sich mit 89 dB nicht verstecken. Zusammen mit dem Impedanz- Matching auf die DSP-Endstufen ist damit sichergestellt, dass der Pegel stimmt. Was die Verzerrungen angeht, stehen die Komponenten sehr gut da, besonders die 165er und 200er Tiefmitteltöner überzeugen, genauso wie natürlich der Hochtöner. Der 100er Koax leistet sich eine sehr schmalbandige Störung, die man auch im Amplitudengang sieht. Vermutlich ein Phasenproblem beim Übergang vom Tiefmitteltöner zum Hochtöner, doch klanglich ohne Folgen. Denn der C100.2 klingt toll und harmonisch, auch dank des vollwertigen Hochtöners. Bass sollte man von ihm nicht ernsthaft erwarten, er ist und bleibt ein 10er mit Schwerpunkt auf Mittelton. Ganz anders dagegen das K165.2, das durchaus kräftig im Bass loslegt. Der Mittelton überzeugt mit natürlichen Klangfarben und der Titanhochtöner spielt ganz wunderbar detailreich ohne jemals zu nerven. Die sehr gut gestaffelte Bühne hat auch unser Dreiwegesystem mit dem K100.2 als Mittelhochtonbesetzung. Vom Bass entlastet, spielt der Mitteltöner nochmals freier auf und legt auch bei Stimmen und Instrumenten nochmal nach. Dazu kommt der souveräne Tiefton des W200, der eine sehr gute Mischung aus Druck und trockenen Anschlägen bietet. In Sachen Tiefgang sind wir mehr als zufrieden und was aus dem System an Pegel herauskommt, ist wirklich erstaunlich - auch ohne leistungsfressende Massivbauweise, einfach durch die Effizienz. Insgesamt hinterlässt unsere Compose i3 Auswahl klanglich einen hervorragenden Eindruck. Es klingt insgesamt schön ausgewogen, aber immer knackig und lebendig. 

Fazit

Mit der Compose i3 Serie bekommt man das uneingeschränkte Programm an Integrationslösungen und richtig gute Lautsprechertechnologie, und das zum wirklich attraktiven Preis. Unser Dreiwegesystem Ci3 W200FM-S3/Ci3 K100FM-S3 ist für 500 Euro sicher eins der besten Systeme überhaupt, genauso universal passend wie alle anderen, bei Bedarf natürlich auch spezifisch fürs Fahrzeug.