Kategorie: AV-Receiver

Einzeltest: Pioneer SC-LX502


Der kleine Große

AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 1
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Den Einstieg in die Welt der großformatigen High-End-Boliden von Pioneer ermöglicht der brandneue 7.2-Mehrkanalreceiver SC-LX502. Was der mit der Endstufentechnik aus den größeren Modellen ausgestattete Receiver leistet, präsentieren wir Ihnen auf den folgenden Seiten.

Alles inklusive könnte einem in den Sinn kommen, wenn man sich die Ausstattungsliste des brandneuen AV-Receivers SC-LX502 von Pioneer ansieht. Als treibende Kraft sitzen im Receiver die aus den Flaggschiff-Modellen bekannten Class- D-Verstärker, von den Japanern Direct-Energy-HD getauft. Diese Schaltverstärker arbeiten erfahrungsgemäß sehr energieeffizient und produzieren im Betrieb nur sehr wenig Abwärme, weswegen der hier vorgestellte 7.2-Receiver komplett ohne Lüfter auskommt. Dolby Atmos und DTS:X sind selbstredend an Bord, inzwischen ist das ja schon fast Standard eines jeden AV-Receivers.

AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 2AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 3AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 4AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 5AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 6AV-Receiver Pioneer SC-LX502 im Test, Bild 7
Ganz neu ist dagegen das Feature eARC, der Enhanced Audio Return Channel, der es ermöglicht, HD-Formate wie Dolby TrueHD und DTS HD Master Audio wiederzugeben. Das herkömmliche ARC verschloss sich vor HD-Tonformaten. Die Streamingfähigkeit des AV-Receivers wurde im Vergleich zum Vorgänger nochmals erweitert: Nativ werden nun Tidal, Deezer und Spotify unterstützt, zudem sind Chromecast, AirPlay und Bluetooth Bestandteil des SC-LX502. Hinzu kommen noch DTS PlayFi und FireConnect: zwei herstellerübergreifende Systeme, die den Aufbau eines Multiroom-Netzwerks erlauben. Amazon music wird nach einem kostenlosen Update auf diesem Receiver verfügbar sein, die Sprachsteuerung durch den „Alexa Voice Service“ oder „Google Voice Assistant“ ist mit smarten Lautsprechern wie den Onkyo P3 oder G3 möglich. Bleibt nur noch zu sagen, dass der 502er-Tune-In-Internetradio, WLAN (Dual Band 2,4 / 5 GHz), einen klassischen UKW-/MW-Tuner mit 40 Speicherplätzen und einen Plattenspieleranschluss ebenfalls anbietet.

Technik & Ausstattung

Im Pioneer verarbeitet ein D/A-Wandler von AKM (768 kHz/32 bit) HiRes-Audioformate mit Auflösungen von bis zu 24 bit/192 kHz und versteht sich mit DSD-Files bis vierfacher Datenrate, also 11,2 MHz. Auf der Videoseite bietet der SC-LX502 sieben HDMI-Eingänge an, davon einen für den schnellen Zugang auf der Front hinter der großen Klappe. Alle HDMI-Anschlüsse sind HDCP-2.2- fähig und unterstützen die neuesten Standards BT.2020, HDR-10 und Dolby Vision. Natürlich beherrscht der Pioneer das Upscaling von herkömmlichem Bildmaterial mit 1080p hin zu 4K. Auf der Rückseite des Geräts finden sich weitere Videoanschlüsse in Form von zwei FBAS-Buchsen und einem Komponenteneingang. Neben vier analogen Audioeingängen stehen noch ein koaxialer und zwei optische Digitaleingänge für Quellgeräte zur Verfügung. Wer nicht per WLAN streamen möchte, kann den Pioneer via Ethernetbuchse mit dem heimischen Netzwerk verbinden. Für komplexere Heimkino- Setups bietet der 502er eine RS232-Schnittstelle, zwei 12-V-Trigger und einen IR-Ein- und -Ausgang an. Zwei Subwoofer-Pre-outs gibt es, wobei diese nicht getrennt voneinander eingemessen werden können. Die pralle Ausstattung steckt in einem hübschen Gehäuse mit aufgeräumter Optik. Hinter der großen Klappe auf der Kunststofffront im Metallfinish befinden sich alle zur Bedienung relevanten Tasten, ein USB-Eingang, der Front-HDMI, der Kopfhöreranschluss sowie die Buchse für das Messmikrofon.

Laborergebnisse

Im Messlabor drückt der SC-LX502 fünfmal 133 Watt an vier Ohm und fünfmal 99 Watt an acht Ohm in die Lastwiderstände. Im Stereomodus sind es je Kanal 190 Watt an vier Ohm und 99 Watt an acht Ohm. Der Dämpfungsfaktor ist mit einem Wert von 155 sehr hoch, zudem überzeugen niedrige Klirrwerte, das sehr gute Übersprechverhalten und nur geringstes Rauschen. Im Standby zieht sich der Pioneer minimale 0,1 Watt aus der Steckdose, wenn das Netzwerk-Standby aktiv ist, sind es gerade einmal 2,7 Watt. Selbst bei höchsten Leistungen behält der lüfterlose Pioneer-AV-Receiver einen kühlen Kopf – die Oberflächentemperatur des Gehäuses stieg nur um 13 Grad Celsius an.

Praxis

Ein wenig vermissen wir die bisherige App „iControl AV5“, die das Steuern der AV-Receiver von Pioneer via Smart Devices ermöglichte. Jetzt steht die neue „Remote-App“ für Android und iOS zur Verfügung, die wir nicht ganz so übersichtlich und gelungen finden. Möglicherweise ist das reine Eingewöhnungssache, aber beispielsweise war uns der altmodische „Drehregler“ zur Lautstärkeanpassung in der bisherigen App sympathischer als der jetzige Schieberegler am unteren Rand der Anwendung. Zur Einmessung des Raums und der Lautsprecher setzt der SC-LX502 MCACC mit Phase Control ein. Auf das aufwendigere Messtool MCACC Pro verzichtet Pioneer leider in diesem Receiver. Aber auch MCACC bringt in der Praxis sehr brauchbare Ergebnisse, die sich für eine Hörposition in einem rund dreiminütigen Messvorgang ermitteln lassen.

Im Test

In unserem Heimkino treibt der rund 1.200 Euro teure 7.2-AV-Receiver mühelos unsere Stereo- und Mehrkanalreferenzlautsprecher an. Die starken Endstufen im SCLX502 klingen auf der einen Seite sehr lebendig und dynamisch, legen auf der anderen Seite aber auch viel Feingefühl in die Waagschale. So marschiert der Pioneer souverän durch das ihm angebotene Musikprogramm im Stereosetup, wobei wir im Wechsel Musik aus dem Internet und vom NAS streamen oder Titel von der guten alten CD abspielen. Wir richten ein 5.1.2-Dolby-Atmos-Setup mit Top-Frontlautsprechern ein und legen unseren Lieblings-Atmos-Film „Mad Max: Fury Road“ in den Blu-ray-Player. Und auch hier kennt der Pioneer keine Schwächen: Er spielt durchzugsstark und dynamisch und lässt die Eingangsszene des Films mit beeindruckender Räumlichkeit in unserem Testraum lebendig werden. Max‘ Stimme hat den gewohnt rauen Charakter, die Wortfetzen aus dem Vorspann wandern gewollt diffus im Raum umher und der startende V8-Motor bringt die Couch zum Schwingen. Weiter geht es mit ein paar Trailern der Dolby-Atmos-Demoscheibe und auch hier punktet der Pioneer mit einer souveränen Raumabbildung. Dass er auch ohne Atmos sehr räumlich klingen kann, beweist der SC-LX502 mit Szenen aus den Filmen „Godzilla“, „Fury: Herz aus Stahl“ und „Lone Survivor“. Effekte werden sehr präzise aus dem Soundgetümmel herausgearbeitet und plastisch abgebildet. So zum Beispiel die grandiosen Geräusche des Muto bei der Eisenbahnbrücke, die Sounds der aufeinander zufahrenden und sich beschießenden Panzer oder der zunehmend chaotisch werdende Schusswechsel im Wald.

Fazit

Gut, einfach gut ist er geworden, der neue SC-LX502 von Pioneer. Der 7.2-Mehrkanalreceiver sieht klasse aus, glänzt mit besten Messergebnissen im Labor und stellt seine klangliche Klasse in unserem Referenzkino spielend unter Beweis. Wer sich für Film, Musik und Technik begeistern lässt, wird an dem Pioneer große Freude haben.

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Kategorie: AV-Receiver

Produkt: Pioneer SC-LX502

Preis: um 1200 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2017
5.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Pioneer SC-LX502

Bewertung 
Klang 40% :
Tonalität 20%

Räumlichkeit 10%

Lebendigkeit 5%

Dekodierung 5%

Labor 10% :
Leistung 2%

Rauschabstand 2%

Klirrfaktor 2%

Übersprechen 2%

Dämpfung 2%

Praxis 25% :
Verarbeitung (Gerät) 10%

Bedienung (Gerät/ Handbuch/ Fernb.) 15%

Ausstattung 25% :
Ausstattung 25%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis in Euro 1200 
Vertrieb Pioneer & Onkyo Europe GmbH, Willich 
Telefon 02154-913130 
Internet www.pioneer.de 
Technische Daten
Abmessungen (B x H x T) in mm 435/185/395 
Gewicht (in Kg) / Frontplatte Metall (M)/ Kunststoff (K) 12.1/K 
Stereo Leistung, PCM-Stereo (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 190/121 
5-Kanal Leistung, Dolby Digital (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 133/99 
Rauschabstand PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in dB) 92.7 
Rauschabstand Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in dB) 96.3 
Klirrfaktor Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.011 
Klirrfaktor PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.005 
Kanaltrennung, DD, 1kHz; F/F, F/C, F/R (in dB) 89.6/89.7/94.5 
HDMI-Version 2.0a, Ausgang mit ARC 
Dämpfungsfaktor 155 
Stromverb. Standby/Passthrough/bei 5 x 1 Watt Ausgangsl. (in W) 0.1/2.7/72 
Max. Temperaturerhöhung über Raumtemp. (in °C) 13 
Ausstattung
Dekoder für alle Tonformate/THX Ja / 
Dolby Atmos / DTS:X / Auro-3D Ja / Ja / Nein 
Formate USB DSD (2,8 / 5,6 / 11,2 MHz), AIFF (192/24), ALAC (96/24), WAV (192/24), FLAC (192/24), MP3, AAC, WMA und Apple Lossless, Mehrkanal Wiedergabe FLAC, WAV (96/24) 
Formate Netzwerk DSD (2,8 / 5,6 / 11,2 MHz), AIFF (192/24), ALAC (96/24), WAV (192/24), FLAC (192/24), MP3, AAC, WMA und Apple Lossless, Mehrkanal Wiedergabe FLAC, WAV (96/24) 
DSP-Programme/autom. Einmessung 9/ Ja 
Übernahmefreq. f. Subw./pro Kanal/man. Equalizer 5/ Ja /9-Band graf. 
Frontanschl.: FBAS/HDMI/Audio analog/digital/USB Nein / Ja / Nein / Nein / Ja 
Eing. Audio: analog/Phono/Mehrkanal/opt./elektr. 4/ Ja / Nein /2/1 
Eingänge Video: FBAS/YUV/HDMI 2/0/6 
Ausgänge: analog/opt./elektr./YUV/HDMi 1/0/0/0/2 
Pre-Out: Front/Center/Rear/Subw./SB/FH/FW Ja / Nein / Nein / Nein / Nein / Nein / Nein 
Videokonvert./Scaler/4K-Passtrough/Upscaling Ja / Ja / Ja / Ja 
AV-Sync/Analogpegel einstellb./Input-Rename var./ Ja / Ja 
Multiroom (A/V)/iDevice-kompatibel/AirPlay Ja / Ja / Ja / Ja 
Klangregler/abschaltb./Kopfhörer-Ausg. 2/ Ja / Ja 
FM-Tuner/Internetradio/Sleep-Timer Ja / Ja / Ja 
Fernb. lernf./vorprogr./OSD über HDMI Ja / Ja / Ja 
Netzwerkfunktion/Triggerausgänge/RS232 o.ä. Ja / Ja / Ja 
Dekoder/Endstufen/Gehäusefarben 7.2/7 digital/Schwarz, Silber 
Sonstiges eARC, DTS Neural:X, Bluetooth, WLAN, Spotify, Tidal, Deezer, Fire-Connect, Chromecast, Play-Fi 
Preis/Leistung sehr gut 
+ + dynamischer Klang bei Film und Musik 
+ + sehr gute Verarbeitung 
+/- + HDR10, HLG und Dolby Vision 
Klasse: Spitzenklasse 
Testurteil: überragend 
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Autor Jochen Schmitt
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Datum 23.12.2017, 09:57 Uhr
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