Kategorie: AV-Receiver

Einzeltest: Denon AVC-X6800H


Vorhang auf!

AV-Receiver Denon AVC-X6800H im Test, Bild 1
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Oder klotzen statt kleckern, denn wer schon Platz für einen Vorhang im Heimkino hat, der begnügt sich auch nicht mit einem 5.1.2-Lautsprecher- Setup. Da kommt der neue Bolide von Denon gerade recht; der AVC-X6800H protzt nämlich mit insgesamt 11 leistungsfähigen Endstufen. Wem das noch nicht reicht, der kann sein Heimkino dank maximalem 13.4-Decoding noch weiter ausbauen. Das klingt sehr nach dem Marantz Cinema 30 aus der vorigen Ausgabe, ist aber deutlich günstiger zu haben.

Dabei gibt sich der AVC-X6800H rein äußerlich eher dezent, mal abgesehen, von den Abmessungen und dem schieren Betriebsgewicht von über 15 Kilo. Hier bringt der erwähnte Cinema 30 zwar noch ein paar Kilo mehr auf die Waage, die rühren dort aber von dem noch exzessiveren Metalleinsatz und nicht zuletzt vom schweren Ringkerntrafo her, der dort verbaut ist.

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Hier ist man bei unserem aktuellen Testgerät, dem Denon AVC-X6800, etwas sparsamer vorgegangen. Gegenüber dem Cousin von Marantz spart man hier rund 1.000 Euro, die dann gerne anderweitig investiert werden können, beispielsweise in Lautsprecher, Software oder eben einen Vorhang. Auch den Denon gibt es in schwarzem und in silbernem Gehäuse, und natürlich darf die solide Frontklappe zur Abdeckung der vielen Bedienelemente keinesfalls fehlen, die gehört nämlich bereits eine Preisklasse tiefer zum Pflichtprogramm.   

Audio- und Video-Input  


Bevor der Denon die Audio- und Video-Signale an die entsprechenden Abnehmer weiterreichen kann, bedarf es erstmal entsprechendem Input. Für digitale Audiosignale stellt der AVC-X6800H neben den drahtlosen Eingängen, wie WLAN und Bluetooth, insgesamt vier Buchsen, zwei in optischer, und zwei in koaxialer Ausführung zur Verfügung. Als zusätzlicher Eingang für digitale Daten fast jeglicher Art fungiert die USB-Buchse an der Frontseite. Bis zu acht analogen Quellen bietet der Denon über entsprechende Cinch-Buchsen Zutritt, Dank integriertem Phono-Verstärker darf das auch ein Plattenspieler sein.  

Das Handling der Video-Signale übernehmen insgesamt sieben HDMI-Eingänge, sowie zwei analoge FBAS- und ein ebenfalls analoger Komponenten-Eingang. Die Videosignale können anschließend auf insgesamt drei HDMI-Ausgänge ausgegeben werden. So kann man beispielsweise im Heimkino zwischen Fernseher und Beamer umschalten, je nach Inhalten, wogegen der dritte Anschluss in einer zweiten Zone eine ganz andere Quelle wiedergeben kann. Die drei Ausgänge sind in der Lage, die volle Bandbreite, also auch 8K-Signale wiederzugeben, zumindest solange sie einzeln genutzt werden. Werden zwei oder gar alle drei gleichzeitig genutzt, hat der eARC-kompatible Hauptausgang absoluten Vorrang, in der zweiten Zone muss man sich dann „nur“ mit 4KAuflösung begnügen.   

Audio aus allen Kanälen  


Die innen am Kühlkörper fein säuberlich aufgereihten 11 Leistungsendstufen reichen ihren Output an insgesamt 13 Lautsprecher-Terminals auf der Rückseite weiter.

AV-Receiver Denon AVC-X6800H im Test, Bild 9
Da bleiben keine Wünsche offen, der AVC-X6800H stellt reichlich Ein- und Ausgänge zur Verfügung, analog wie digital, für Audio und Video
Von denen sind die für die Front-, Center- und Surround-Lautsprecher fest zugeordnet, die übrigen acht lassen sich relativ frei konfigurieren. Sie stehen dann beispielsweise für bis zu sechs Höhen-Lautsprecher zur Verfügung, oder man nutzt vier für die Höhen-Information und erweitert mit den übrigen beiden Paaren wahlweise den Back- oder den Front-Surround-Sound. Konstellationen wie 7.1.4 oder 5.1.6 sind ebenso möglich, wie ein 9.1.2-Setup. Streng genommen können sogar bis zu vier Subwoofer eingesetzt werden, sodass wir schließlich beispielsweise auf eine 7.4.4-Konstellation kommen. Zusätzliche Subwoofer bieten nicht nur mehr Wumms in großen Räumen, sie können auch akustische Probleme, wie die sogenannte Bassfalle oder andere lösen helfen.  

Optional lassen sich allerdings auch zwei der Terminal-Paare für reinen Stereo-Betrieb in einer zweiten Hörzone nutzen, wenn noch ein Subwoofer-Ausgang frei ist, kann dieser ebenfalls in der zweiten Zone genutzt werden. Wird das Heimkino gleichzeitig mit der Stereozone genutzt, fallen die beiden Lautsprecher natürlich im Heimkino aus. Die Umschaltung zwischen den Hörzonen erfolgt komfortabel mit der Fernbedienung oder mit dem Smartphone und der ebenfalls verfügbaren App. Die Beschriftung der Terminals zu den möglichen Kombinationen ist quasi selbsterklärend, außerdem kann man sich bei der Installation der unterschiedlichen Konfigurationen vom Einrichtungs- Assistenten unterstützen lassen. Dieser sollte auch dann bei der Installation zu Rate gezogen werden, wenn man die ebenfalls vorhandenen Vorstufen-Ausgänge nutzen möchte. Der Prozessor hantiert hier nämlich mit bis zu 13 Surround-Kanälen plus zwei Stereo-Kanälen für insgesamt zwei Hörzonen. Diese können dann ebenfalls von je einem Subwoofer-Ausgang profitieren. Vorausgesetzt natürlich, man setzt durchweg aktive Lautsprecher ein.   


Installation und Einmessung  


Um der vielen Anschluss- und Konfigurationsmöglichkeiten Herr zu werden verlässt man sich entweder auf die eigene Expertise, sofern diese vorhanden ist, oder man lässt sich vom fest implementierten Einrichtungs-Assistenten unterstützen.

AV-Receiver Denon AVC-X6800H im Test, Bild 4
Der Einrichtungsassistent hilft Schritt für Schritt bei der Installation, lässt sich aber auch gezielt einsetzen
Dieser führt Schritt für Schritt vom korrekten Anschluss sämtlicher Quellen bis hin zu den Lautsprechern. Hilft zudem bei der Anbindung ans Netzwerk und auch bei der Kalibrierung der angeschlossenen Lautsprecher, also der Anpassung an die Raumakustik. Das alles ist Dank der Volltexthilfe und der eingängigen grafischen Oberfläche des Assistenten kein Hexenwerk und auch für den Heimkino-Einsteiger gut nachvollziehbar. Zum krönenden Abschluss der Installation kommt dann die Einmessung des Lautsprecher- Setups auf die individuelle Raumakustik. Diese erfolgt per Audyssey MultEQ XT Software, die beim AVX-6800 in der höchsten Ausbaustufe implementiert ist, inklusive einer ausgeklügelten Anpassung der vier möglichen Subwoofer. Das erforderliche Messmikrofon gehört ebenso zum Lieferumfang, wie das Papp-Stativ, welches wir allerdings immer zugunsten einer leichten, aber trotzdem stabileren Variante aus Metall beiseite lassen. Für Experten ist der Denon zudem hardwareseitig für die Korrektur per Dirac Live vorbereitet, die dazugehörige Software für Smartphone, Tablet oder PC ist allerdings kostenpflichtig. Die Einmessung nahm bei unserer Konstellation mit 11 Lautsprechern eine knappe halbe Stunde in Anspruch. Zeit, die wegen der insgesamt acht Messdurchgänge notwendig ist. Allerdings auch Zeit, die gut investiert ist, denn zum Lohn bekommt man ein optimales 3DSound- Erlebnis und zwar an jedem Platz in der Sitzgruppe oder auf der Couch.   

Der perfekte Kinosound

 
Weil er es kann, haben wir den AVC-X6800H nicht nur mit einem kompletten 7.1.4-Setup verbandelt, wir haben außerdem keinerlei Rücksicht darauf genommen, wie anspruchsvoll, respektive leistungshungrig, gerade die Front- und Rear- Lautsprecher sind. Und tatsächlich; als wir nach der erfolgreichen Einmessung die übliche Atmos-Testscheibe in den Player legen, spielt der Denon so locker auf, dass wir die Boxen als Schallquelle schnell vergessen haben. So richtig Hardcore wird es allerdings erst mit der Auswahl an Filmen, die in unserem Test- Kino nur darauf warten in den Player gelegt zu werden. So hinterlässt in der Game of Thrones- Serie der Ritt auf dem Rücken des Drachen eine ebensolche Gänsehaut, wie das Rauschen der Flügel über unseren Köpfen. Der tösende Landeanflug des Hovercrafts im komplett zerstörten District 12 im zweiten Teil von Mockingjay lässt uns klein und ängstlich nach oben blicken, während uns wenig später die Gesangseinlage von Katniss Everdeen am sonst stillen See schnell eine Gänsehaut über den Rücken treibt. Bei Kampfszenen und Explosionen liefert der Sub ordentlich ab, bleibt dabei stets präzise auf den Vorgaben der Tonspur.

Fazit

Der Denon AVC-X6800H erfüllt selbst das größte Heimkino mit professionellem Kinosound, und hat dabei sogar noch Ressourcen frei für externe Stereo-Zonen. Die großzügige Ausstattung mit Ein- und Ausgängen stößt dabei ebenso wenig an ihre Grenzen, wie die Leistungsreserven der Endstufen.

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Kategorie: AV-Receiver

Produkt: Denon AVC-X6800H

Preis: um 3500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


7/2024
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Denon AVC-X6800H

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Bewertung 
Klang 40%

Labor 10%

Praxis 25%

Ausstattung 25%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Masimo Consumer, Nettetal 
Telefon 02157 12080 
Internet www.denon.de 
Technische Daten
Abmessungen (B x H x T in mm) 434/167/389 
Gewicht 15,6 kg 
Leistung Stereo (4 Ohm / 8 Ohm in Watt) 233 W/164 W 
Rauschabstand: 95 dB 
Kanaltrennung: 69 dB 
Klirrfaktor: 0,012 % 
Stromverbrauch (Aus / Standby / 2 x 5 Watt) –/0/194 W 
Ausstattung
Eundstufen / Dekoder 11/13.4 
Dolby Atmos / DTS:X / Auro 3D / THX Ja / Ja / Ja /– 
USB-Formate MP3, WMA, AAC, FLAC HD 192/24, WAV 192/24, ALAC 192/24, DSD 2.8 MHz und 5.6MHz 
DSP-Programme / Auto-Einmessung –/Audyssey MultEQ XT32 / Dynamic EQ / Dynamic Volume / LFC 
Frontanschlüsse (USB / HDMI / Analog / Phones) Ja / Nein / Nein / Ja 
Eingänge Audio (Analog / Phono / opt. / elektr.) 8/1/2/2 
Eingänge Video ( HDMI / FBAS / YUV) 7/2/1 
Ausgänge Audio (Analog / opt. / elektr.) 13.4-pre-out, Zone 2 und Zone 3 Pre-Out, 4 x Subwoofer/0/0 
Ausgänge Video (HDMI / FBAS / YUV) 0/0/0 
Multiroom / Bi.-Amping Ja / Ja 
Streaming / FM-Tuner / Internet-Radio Ja /–/ Ja 
Netzwerk / WLAN / Bluetooth Ja / Ja / Ja 
Besonderheiten 8K Pass-Through, HEOS, MAX Enhanced, Auro-3D, DIRAC Live 
+ stabile Leistung 
+ umfangreiche Raumkorrektur 
+/- hochwertige Verarbeitung 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Thomas Johannsen
Autor Thomas Johannsen
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Datum 11.07.2024, 10:01 Uhr
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