Kategorie: AV-Receiver

Einzeltest: Onkyo TX-RZ1100


Der Steuermann

AV-Receiver Onkyo TX-RZ1100 im Test, Bild 1
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Um die neuesten technologischen Entwicklungen mitmachen zu können, benötigen Heimkino-Fans einen kompetenten Spielpartner, der alle komplexen Techniken beherrscht und beispielsweise die Tonformate Dolby Atmos oder DTS:X erklingen lässt. Onkyo bringt den brandneuen AV-Receiver TX-RZ1100 ins Spiel, den wir auf den folgenden Seiten ausführlich vorstellen.

Mit ihrem wuchtigen Design machen die Onkyo-AV-Receiver der TX-RZ-Serie richtig was her. Wie die Tests der beiden Modelle TX-RZ810 und TX-RZ900 bewiesen haben, ist dies kein optisches Blendwerk. Die Receiver klingen so kraftvoll wie sie aussehen und da möchte auch der brandneue Bolide Onkyo TX-RZ1100 in nichts nachstehen. Das Design haben die Macher bei Onkyo demzufolge für den 1100er so übernommen. Im Gehäuse des nahezu 20 Kilogramm schweren Receivers hat sich hingegen einiges getan. So arbeiten jetzt sehr kräftige Schaltverstärker im Inneren, die auch bei hohen Leistungen einen kühlen Kopf bewahren und mit einem vergleichsweise niedrigem Stromverbrauch glänzen.  Rechts auf der metallenen Frontplatte sitzt der große Lautstärkeregler, über dem 15 kleine Tasten zur Quellen- und Zonenauswahl dreireihig angeordnet sind.

AV-Receiver Onkyo TX-RZ1100 im Test, Bild 2AV-Receiver Onkyo TX-RZ1100 im Test, Bild 3AV-Receiver Onkyo TX-RZ1100 im Test, Bild 4
In der Mitte ist das große Display, das sich dank scharfer Zeichen sehr gut ablesen lässt. Hinter der Metallklappe befinden sich sekundäre Funktionen und die Anschlüsse für Kopfhörer und das Einmessmikrofon. Eine USB-Schnittstelle ist auf der Front leider keine zu finden, dafür gibt es eine HDMI-Buchse. 

Ausstattung & Technik 


Der Onkyo hat Dolby Atmos und DTS:X an Bord und kann dank seiner neun Endstufen Heimkino-Konfigurationen bis zu 5.1.4 aufbauen. Über eine weitere externe Endstufe ist es möglich das Setup bis auf 7.1.4 zu erweitern. Als einer der wenigen AV-Receiverhersteller, hält Onkyo die THX-Fahne hoch und spendiert dem TX-RZ1100 eine THX-Select2-Plus-Lizenz. Auf der Rückseite des Receivers sind sieben HDMI-Eingänge zu finden, wobei nur die Anschlüsse eins bis fünf HDCP-2.2-konform sind. Zwei HDMI-Ausgänge sind daneben angeordnet, zudem sitzen hier die Ethernetbuchse und der USB-Eingang. Bis zu drei Hörzonen kann der TX-RZ1100 andienen. Für Heimsteuerungssysteme und den Multiroom-Betrieb sind die RS-232-Schnittstelle, die IR-in-Buchse und der 12-Volt-Triggerausgang gut zu gebrauchen. Der 384-kHz/32-bit-DA-Wandler kann 192kHz/24-bit-FLAC-Formaten oder DSD-Dateien mit 5,6 MHz verarbeiten. Musik in den Formaten Apple lossless, FLAC und WAV wird von USB-Speichergeräten unterbrechungsfrei wiedergegeben. Videoseitig beherrscht der Onkyo die aktuellsten Standards wie HDR, 4K-Wiedergabe mit 60 Hz und 4:4:4 Farbraum. 

Multimedia


Spotify, AirPlay, Bluetooth und Internetradiodienste wie TuneIn sind an Bord des Receivers. Zudem setzt Onkyo auf FireConnect, das mit geeigneten Drahtlos-Lautsprechern Musik kabellos wiedergeben kann. Natürlich versteht sich der TX-RZ1100 mit DLNA-fähigen NAS-Geräten, die der Onkyo via Kabel oder Funk ansteuert. Die kostenfreie App „Onkyo Remote 3“ für iOS- und Android-Devices lässt sich gut bedienen und ermöglicht ein schnelles Durchforsten der eigenen Musikdatenbank. Per kommendem Update sollen Besitzer des 1100ers dann die Streamingdienste Tidal, Deezer und Google Cast nutzen können. 

Labor 


Der Onkyo TX-RZ1100 schiebt im Stereobetrieb amtliche 205 Watt an vier Ohm und 133 Watt an acht Ohm in die soliden Lautsprecherterminals. Die neue Verstärkergeneration überzeugt bei der Mehrkanalmessung ebenfalls und bietet fünfmal 125 Watt an acht Ohm und fünfmal 148 Watt an vier Ohm – genug, um auch größere Lautsprecherkonfigurationen kraftvoll antreiben zu können. Ausgezeichnete Ergebnisse liefert der AV-Receiver beim Rauschverhalten und den Klirrfaktormessungen. nur bei der Kanaltrennung könnte Onkyo deutlich zulegen. Der Dämpfungsfaktor liegt mit einem Wert von 92 ausreichend hoch. Dank „digitaler“ Endstufen ist der Strombedarf im Betrieb vorbildlich niedrig: Stellt er je ein Watt an fünf Kanälen zeitgleich zur Verfügung, konsumiert er geringe 71 Watt. Der Strombedarf sinkt im reinen Standbybetrieb auf vorbildliche 0,1 Watt, im Netzwerk-Wakeup-Modus steigt er auf geringe 1,4 Watt an.  

Praxis


Die Ersteinrichtung (Initial Setup) startet automatisch sobald der Onkyo zum ersten Mal eingeschaltet wird. Der Vorgang kann aber auch abgebrochen werden, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt vorzunehmen. Alternativ kann die Einrichtung auch komplett manuell vorgenommen werden. Beim Initial Setup werden nacheinander die Punkte „AccuEQ-Raumkalibrierung“, „Quellenanschluss“, „Fernbedienungseinstellung“ und „Netzwerkverbindung“ abgearbeitet. Das On-Screen-Menü ist optisch sehr ansprechend und lässt keinerlei Fragen aufkommen. So hat man selbst mit komplexen Lautsprechersetups leichtes Spiel. Onkyos Raumkalibrierung AccuEQ ermittelt in rund zehn bis 15 Minuten die Abstände der Lautsprecher zur Hörposition, den optimalen Lautstärkepegel für die Speaker und die dazu passenden Übergangsfrequenzen. „AccuReflex“ misst angeschlossene Höhenlautsprecher oder Deckenlautsprecher in das System ein. In der Praxis stellen die getroffenen Werte zufrieden, es mussten nur einige Abstände minimal korrigiert und der Subwooferpegel etwas reduziert werden. 

Klang


Zu Beginn darf der Onkyo TX-RZ1100 seine Talente als Stereoverstärker unter Beweis stellen. An den Referenz-Standlautsprechern, aufgestellt im klassischen Stereodreieck, zeigt der Bolide seine große Klasse. Er spielt wunderbar feinfühlig auf und glänzt gleichzeitig mit seinem enorm kraftvollen Klangbild, das dynamisch nichts zu wünschen übrig lässt. Mehrkanalig lassen wir den Onkyo in einer 5.1.4-Konfiguration mit vier Deckenlautsprechern zum Test antreten. Als Dolby-Atmos-Tonreferenz darf auch dieses Mal wieder „Mad Max: Fury Road“ im Player drehen, um die Fähigkeiten des 1100ers auszuloten. Bereits das Intro des Films begeistert: Enorm dynamisch bereitet er das Effekte-Spektakel auf der Blu-ray auf und zeigt, wie räumlich ein Heimkino klingen kann. Unser Testraum scheint sich deutlich über seine physikalischen Grenzen auszuweiten und öffnet sich in alle Richtungen. Im dreidimensionalen Raum platziert er exakt und jederzeit nachvollziehbar die nicht enden wollenden Spezial-Effects der Toningenieure. Die Sounds prasseln aus allen Richtungen auf unsere Ohren ein – wir nehmen ein Effektebad par excellence. Metallica lässt dann mit der ungemein aufwändigen Produktion „Through The Never“ ein weiteres Klang-Feuerwerk abbrennen. Enorm druckvoll, mit rabenschwarzen Tiefbässen, geben die Schwermetaller ihr Können zum Besten. Das Ganze wird garniert mit treibendem Gesang und harmonisch bis aggressiv aufspielenden Gitarren. Der Onkyo behält auch bei sehr hohen Lautstärken die Kontrolle, so dass wir die Musik-Blu-ray mit enormem Pegel in unserem Heimkino genießen.

Fazit

Der neue AV-Receiverbolide TX-NR1100 von Onkyo ist mit seiner umfangreichen Ausstattung und der hohen Ausgangsleistung ein idealer Spielpartner für gehobene Heimkinos. Er behält jederzeit den Überblick und umschifft als standfester Steuermann kritische Situationen mit Bravour. Toll gemacht, Onkyo!

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Kategorie: AV-Receiver

Produkt: Onkyo TX-RZ1100

Preis: um 2000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


3/2017
4.5 von 5 Sternen

Referenzklasse
Onkyo TX-RZ1100

Bewertung 
Klang 40% :
Tonalität 20%

Räumlichkeit 10%

Lebendigkeit 5%

Dekodierung 5%

Labor 10% :
Leistung 2%

Rauschabstand 2%

Klirrfaktor 2%

Übersprechen 2%

Dämpfung 2%

Praxis 25% :
Verarbeitung (Gerät) 10%

Bedienung (Gerät/ Handbuch/ Fernb.) 15%

Ausstattung 25% :
Ausstattung 25%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Preis in Euro 2000 
Vertrieb Pioneer & Onkyo Europe, Puchheim 
Telefon 08142 420810 
Internet www.onkyo.de 
Technische Daten
Abmessungen (B x H x T) in mm 435/201/453 
Gewicht (in Kg) / Frontplatte Metall (M)/ Kunststoff (K) 19.7/M 
Stereo Leistung, PCM-Stereo (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 205/133 
5-Kanal Leistung, Dolby Digital (4 Ohm/8 Ohm), 0,7% THD (in W): 148/125 
Rauschabstand PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in dB) 92.8 
Rauschabstand Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in dB) 86.9 
Klirrfaktor Dolby Digital, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.004 
Klirrfaktor PCM-Stereo, Front, 5W, 1kHz (in %) 0.001 
Kanaltrennung, DD, 1kHz; F/F, F/C, F/R (in dB) 48/47.4/44.5 
HDMI-Version 2.0a 
Dämpfungsfaktor 92 
Stromverb. Standby/Passthrough/bei 5 x 1 Watt Ausgangsl. (in W) 0.1//71 
Max. Temperaturerhöhung über Raumtemp. (in °C) 12 
Ausstattung
Dekoder für alle Tonformate/THX Ja /Select2 Plus 
Dolby Atmos / DTS:X / Auro-3D Ja / Ja / Nein 
Formate USB MP3, WMA, WMA Lossless, FLAC, WAV, Ogg Vorbis, AAC, Apple Lossless, DSD 5,6 MHz, LPCM4 und Dolby TrueHD 
Formate Netzwerk MP3, WMA, WMA Lossless, FLAC, WAV, Ogg Vorbis, AAC, Apple Lossless, DSD 5,6 MHz, LPCM4 und Dolby TrueHD 
DSP-Programme/autom. Einmessung 4/ Ja 
Übernahmefreq. f. Subw./pro Kanal/man. Equalizer 11/ Ja /15-Band 
Frontanschl.: FBAS/HDMI/Audio analog/digital/USB Nein / Ja / Nein / Nein / Nein 
Eing. Audio: analog/Phono/Mehrkanal/opt./elektr. 6/ Ja /8-K./3/2 
Eingänge Video: FBAS/YUV/HDMI 2/0/8 
Ausgänge: analog/opt./elektr./YUV/HDMi 0/0/0/1/2 
Pre-Out: Front/Center/Rear/Subw./SB/FH/FW Ja / Ja / Ja / Ja / Ja / Ja / Nein 
Videokonvert./Scaler/4K-Passtrough/Upscaling Ja / Ja / Ja / Ja 
AV-Sync/Analogpegel einstellb./Input-Rename var./ Nein / Ja 
Multiroom (A/V)/iDevice-kompatibel/AirPlay Ja / Ja / Ja / Ja 
Klangregler/abschaltb./Kopfhörer-Ausg. 2/ Ja / Ja 
FM-Tuner/Internetradio/Sleep-Timer Ja / Ja / Ja 
Fernb. lernf./vorprogr./OSD über HDMI Ja / Ja / Ja 
Netzwerkfunktion/Triggerausgänge/RS232 o.ä. Ja / Ja / Ja 
Dekoder/Endstufen/Gehäusefarben 9.2/9 digital/Schwarz, Silber 
Sonstiges IR-Eingang, 12-V-Triggerausgang (zuweisbar) und RS232-Anschluss 
Preis/Leistung sehr gut 
+ + kraftvoller Klang 
+ + umfangreiche Ausstattung 
+/- + hohe Verstärkerleistung 
Klasse: Referenzklasse 
Testurteil: überragend 
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Jochen Schmitt
Autor Jochen Schmitt
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Datum 10.03.2017, 09:56 Uhr
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  • www.hausgeraete-test.de
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