Kategorie: Aktivlautsprecher

Einzeltest: Bohne Audio BB-8


Aktivlautsprecher Bohne Audio BB-8

Aktivlautsprecher Bohne Audio BB-8 im Test, Bild 1
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Konsequent beschreitet Jörg Bohne seinen eigenen Weg: Seine Lautsprecher sind aktiv, sie werden immer auf den jeweiligen Hörraum perfekt eingemessen und, ja: Sie haben alle diesen einmaligen Bändchenhochtöner

Es ist schon eine Weile her, da hatte ich mit der damaligen Version der Bohne Audio BB-15 eine ziemlich einmalige Begegnung. Im Wohnzimmer des Chefs saßen wir zusammen und hörten mit gefühlten 120 Dezibel Deep Purples Meilenstein von Livealbum „Made in Japan“, namentlich das Stück „Lazy“. Und mir sind die Tränen gekommen, nicht wegen der Lautstärke, nein, weil ich Musik noch nie so unmittelbar mit so viel Verve und Leichtigkeit gehört hatte. Nun, dieses recht große System mit einem 15-Zoll-JBL-Bass und entsprechender Elektronik kann nicht jeder stellen oder es sich leisten, aber Jörg Bohne hat auch ein Herz für den Musikliebhaber mit dem kleineren Hörraum und Geldbeutel.

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Wir testen hier mit dem BB-8 das kleinste momentan erhältliche Aktivsystem des Herstellers, der seine Experimente mit einer recht ähnlichen Passivbox aufgegeben hat: Obwohl diese recht gut funktionierte, waren die eingegangenen Kompromisse in Bezug auf Wirkungsgrad und Flexibilität zu groß, um sich mit dem absoluten Qualitätsanspruch Jörg Bohnes vereinbaren zu lassen. Nun also die aktive BB-8. Wie es der Name schon verrät, basiert die Box auf einem 8-Zoll-Tieftöner, der in einem extrem kompakten Würfel untergebracht ist, flankiert von zwei gleich großen Passivmembranen, die statt eines Reflexrohrs als Resonatoren arbeiten. Natürlich kann ein Achtzöller, außer es handelt sich um einen reinrassigen Subwoofer, mit einem Volumen von gerade einmal 12 Litern nicht in einer passiven Abstimmung arbeiten. An dieser Stelle wird also aktiv entzerrt. Ab etwa 1200 Hertz übernimmt das aufgesetzte Bändchen, das Jörg Bohne nach wie vor in Eigenregie herstellt. 20 Zentimeter lang und 14 Millimeter breit ist es, mehrfach gefaltet dazu, um die abstrahlende Oberfläche zu erhöhen. Die Ansteuerung erfolgte bei unserem Testsystem mit dem neuen Vorverstärker- Prozessor von miniDSP mit dem Namen SHD. Die bei den großen Systemen verwendete Trinnov-Elektronik würde den Preisrahmen des kleinen Systems sprengen, das in dem von uns getesteten Setup inklusive Standfüße und Elektronik bei 6.400 Euro angesiedelt ist. Das beinhaltet neben dem miniDSP SHD auch noch eine vierkanalige Class-AB-Endstufe mit ordentlich Leistung. Nach dem Aufstellen der Lautsprecher auf den gut passenden und optisch pfiffi gen Ständern erfolgt das Einmessen auf den Hörraum. Dieser ist nach Empfehlung des Herstellers zwischen 10 und 20 Quadratmeter groß – das erscheint für den angegebenen Grenzschalldruck von 110 dB realistisch, während in unserem ungleich größeren Redaktionshörraum da etwas weniger drin ist – für ordentlich Spaß aber immer noch mehr als genug. Das Einmessen der Dirac-Filtereinheiten erfolgt über ein einfaches Messmikrofon, das der Kunde auch für wenig Geld für eigene Messungen erwerben kann – sonst erfolgt das Einmessen durch den Hersteller oder per Remote über das Internet. Nachdem alle Filter gesetzt sind – zwischen 50 und 200 an der Zahl sind die Regel – sieht der Frequenzgang im Raum aus, wie gemalt – siehe Messtechnik-Kommentar. Und dann, ja dann kann der Spaß beginnen: Und hier erinnert die BB-8 in bester Art und Weise an die BB-15. Das ist alles so unglaublich fein, entspannt, seidig, geschmeidig – besser kann ich mir den Hochtonbereich eines Lautsprechers einfach nicht vorstellen, egal in welcher Preisklasse. Kenny Burrells „The Mule“ lebt vom Dialog der Gitarre mit dem Tenorsaxofon – die Charakteristika beider Lead-Instrumente arbeitet die Bohne Audio so klar heraus, dass man förmlich die verschmitzten Blicke zu sehen vermag, die sich die Musiker bei ihrem brillanten Austausch gegenseitig zuwerfen. Die eher dunkel timbrierte Jazzgitarre singt dabei ihr Lied, während das Saxofon mit allen Anblasgeräuschen lebendig und offen seine Musik atmet. Bei mehr elektronisch erzeugter Musik kann man die wirklich verblüffenden Tiefbassfähigkeiten des Ensembles genießen. Ich kann es nicht oft genug betonen: Die BB-8 hat ein Nettovolumen von gerade einmal 11 Litern! Daraus zaubert sie ein wirklich knackiges und gleichzeitig voluminöses Fundament bis hin zu mehr als respektablen Pegeln – in einem kleineren Raum sogar bis hin zu richtig böse laut! Doch bei allem Respekt vor dem Kunststück, aus einem so kompakten Gehäuse so tiefen und gleichzeitig festen Bass zu zaubern: Das selbst gefertigte Bändchen ist der Star im Ensemble Jörg Bohnes. Grob- wie feindynamisch hängt es am eingespeisten Musiksignal; auch, wenn es in der freien Wildbahn der Musikwiedergabe nicht vorkommt, kann man die Optimierung des Gesamtsystems auf Rechtecksignale sehr gut nachvollziehen. Das wirkt schnell und dynamisch vom tiefsten Bass bis in den höchsten Hochtonbereich – präzise in der Räumlichkeit und doch wahnsinnig offen durch das auch rückseitig abstrahlende Bändchen. Das Ganze ist durch die präzise Einmessung in den Raum auch irrsinnig neutral und genau bei jeder noch so kleinen Nuance der Klangfarben – wenn man die Raumakustik mal aus der Gleichung nimmt, dann merkt man erst, was in dieser Beziehung alles noch geht. Entspannter kann man Musik auf hohem Niveau nicht hören.

Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Bohne Audio BB-8

Preis: um 7200 Euro

3/2019

Durch den ganz eigenen technischen Ansatz schafft die Bohne Audio BB-8 den fast unmöglichen Spagat zwischen packender Dynam

Bohne Audio BB-8

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Ausstattung & technische Daten 
Paarpreis: 7.200 Euro (Testsystem mit Ständern und Verstärkern) 6.800 Euro (Lack schwarz oder weiß) 
Vertrieb Bohne Audio 
Telefon 02263 9026755 
Internet www.bohne-audio.com; j.bohne@bohne-audio.com 
B x H x T (in mm) 55/27/27 
Garantie 5 Jahre (Lautsprecher) 2 Jahre (Elektronik) 
Gewicht: 18 kg 
Ausführungen Nein 
Verstärkerleistung Nein 
Fazit Durch den ganz eigenen technischen Ansatz schafft die Bohne Audio BB-8 den fast unmöglichen Spagat zwischen packender Dynamik und entspannter Atmosphäre. 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 04.03.2019, 15:01 Uhr
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