Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Audaphon Omikron aktiv
Volles Brett
Der umtriebige Lautsprechershop aus Karlsruhe hat nicht erst seit gestern eine Fülle an Lautsprechern aller Größen im Angebot. Wir haben uns diesmal bei den ganz großen umgesehen.
Bei den Karlsruher Spezialisten vom Lautsprechershop Strassacker kann man vom professionellen Messsystem bis zum kleinsten Bauteil so ziemlich alles erwerben, was mit moderner (und klassischer) HiFi-Wiedergabe zu tun hat. Das Spezialgebiet sind Lautsprecher-Einzelchassis, aus denen die Selbstbauszene immer wieder neue Lautsprecherkreationen entwickelt. Doch keine Angst, es gibt auch Fertiglautsprecher aus eigener Entwicklung und Produktion, in letzter Zeit auch verstärkt als Aktivlautsprecher. Damit wird‘s für uns interessant, im Sinne einer schlanken HiFi-Anlage braucht man dann nur noch eine Quelle und einen DAC, bis die Musik spielt. Bereits auf den ersten Blick ist zu sehen, dass unsere Omikron ein richtiger Männer-Lautsprecher ist.
Einsfünfunddreißig ist sie hoch und auch sonst nicht allzu schlank und damit nicht gerade der Traum einer jeden Ehefrau. Dazu bietet die Bestückung buchstäblich das volle Brett. Die Schallwand ist komplett zugebaut mit vier Bässen, zwei Mitteltönern und schließlich einem Hochtöner. Alle Chassis stammen von Wavecor, einem bestens beleumundeten Hersteller, der auch etliche andere Lautsprechermarken beliefert. Im Zentrum der Mittelhochtoneinheit finden wir einen Hochtöner, der mindestens zwei Besonderheiten aufweist. Erstens haben wir den nicht zu übersehenden Waveguide in Form eines Schalltrichters, der die Abstrahlung am unteren Übertragungsende unterstützt und als Nebeneffekt den Hochtöner ein Stückchen zurückversetzt, was ihn auf Höhe der Mitteltöner bringt. Die zweite Auffälligkeit ist die mit 30 Millimetern sehr groß geratene Membran des Hochtöners, die zusammen mit dem hinten angedockten Koppelvolumen eine sehr tiefe Einsatzfrequenz ermöglicht. Dieses wiederum verspricht eine besonders gute räumliche Wiedergabe – gerade in Zusammenarbeit mit den Mitteltönern, die in einer D‘Appolito-Anordnung um den Hochtöner gruppiert sind. Dieses Arrangement, benannt nach dem berühmten Lautsprecherguru Joe D‘Appolito, fordert eine tiefe Trennfrequenz und resultiert als Belohnung in einer sehr vorteilhaften Abstrahlcharakteristik mit einer breiten horizontalen Abstrahlung und einer schmalen vertikalen Abstrahlung – gerade Letzteres verbessert oft die räumliche Wiedergabe im Hörraum durch Vermeidung störender Deckenreflexionen. Entsprechend ist bei unserer Omikron die Trennfrequenz zwischen Hochund Mitteltöner mit 1050 Hz sehr tief ausgefallen, hier ergibt die Chassisauswahl mit dem extrem leistungsfähigen Großhochtöner unbedingt Sinn. Auch die Trennung nach unten zu den Bässen fällt tief aus, die Mitteltöner müssen bis 160 Hz runterspielen. Dazu sind sie wie bereits der Hochtöner mit extragroßen Schwingspulen, in diesem Fall 32 Millimeter, ausgerüstet. Obwohl sich sieben Lautsprecher auf der Schallwand tummeln, ist die Omikron im Grunde eine recht geradlinige Dreiwegebox, denn die vier Tieftöner arbeiten alle parallel. Wir haben es mit sehr hochwertig gefertigten Tieftonspezialisten zu tun, die über Glasfasermembranen ihren Schall abgeben. Jeder Tieftöner steuert die Membranfläche eines Achtzöllers bei und das Ganze arbeitet auf ein geschlossenes Gehäuse. Beides spricht mit geringen bewegten Massen und einer guten Impulswiedergabe dafür, dass wir mit der Omikron keinesfalls eine fette Partybox vor uns haben, sondern einen ganz ernsthaften HiFi- Lautsprecher. Die Box selbst fällt entsprechend stabil aus; mit ihrer gedoppelten Front mit 38 Millimeter Materialstärke und den zahlreich vorhandenen Innenverstrebungen ist sie über jeden Zweifel stabil. Eine Schattenfuge um die Schallwand und der in allen RAL-Farben wählbare Lack tun ihr Übriges zum perfekten Gesamteindruck. Die Verstärkerelektronik kommt von Abacus und damit von einem der renommiertesten deutschen Hersteller. Das norddeutsche Unternehmen entwickelt feinste Elektronik und fertigt im eigenen Haus. Unser Einbauverstärker ist dann auch vom Allerfeinsten, dazu sehr aufwendig aufgebaut. Säuberlich getrennt gibt es sechs Einzelkomponenten zu entdecken, angefangen beim massiven Ringkerntrafo, auf den manch gestandener Vollverstärker neidisch wird, über die separate Steuerplatine, die die Spannungsversorgung regelt. In der Mitte des Verstärkermoduls thront die Signalaufbereitung in Form einer analogen aktiven Frequenzweiche. Diese ist bis auf die Op-Amps diskret aufgebaut, und zwar mit feinsten Bauteilen. Schließlich hat unsere Dreiwegebox noch drei identische Platinen, die der Endverstärkung dienen, auch hier finden wir wieder einen weitgehend diskreten Aufbau mit wertigen Komponenten. Einzustellen gibt es einiges, jedoch ohne, dass die Bedienung Rätsel aufgibt. Als Erstes dient der Gain-Regler dazu, die Empfindlichkeit der Omikron an die Quelle anzupassen, so dass vom Musikplayer über den DAC bis hin zur Hochpegelquelle alle möglichen Gerätschaften Anschluss finden. Dies übrigens entweder symmetrisch oder über die Standard-Cinchbuchse. Die Klangregelung besteht aus drei gerasterten Einstellreglern für Bässe, Höhen und Subsonicfilter. So lässt sich sowohl für freistehende als auch für wandnahe Aufstellung das richtige Setup finden oder gegen störendes Dröhnen wirksam vorgehen, indem man die allertiefsten Frequenzen herausnimmt. Eingeschaltet wird das Ganze wahlweise manuell, automatisch per Signaldetektion oder mittels einer Steuerleitung. Das alles ist kein Hexenwerk und geht nach Aufstellung der Lautsprecher innerhalb von zwei, drei Songs über die Bühne. Zur Ansteuerung empfehlen wir wegen des fehlenden Digitaleingangs einen guten DAC, der je nach Geschmack und Equipment mit Musik versorgt wird. Also Musikserver oder Notebook dran und los geht‘s. Klanglich geht‘s gewaltig los, und zwar nach vorne! Die Omikron schiebt mit Macht bis in tiefste Bassregionen. Wer die teilweise abgrundtiefen Sounds à la Kraftwerk in einer Lautstärke genießen will, dass die Scheiben wackeln, hat mit der Omikron den richtigen Lautsprecher gefunden. Sie nur als eine Box fürs Grobe abzustempeln, täte ihr jedoch großes Unrecht. Denn erstens kann sie auch durchaus leichtfüßig mit der Basswiedergabe umgehen – entsprechendes Programmmaterial vorausgesetzt. Und zweitens offenbart sie sogar außerordentliche Qualitäten im Rest des Audiospektrums. Die Mittelhochtoneinheit geht ehrlich und feinfühlig mit der Musik um, das hat schon fast etwas Monitorhaftes. Und stimmgewaltige Interpreten sind schlicht eine Wucht. Die Omikron stellt Sängerinnen und Sänger beeindruckend authentisch in den Raum, wie es nur den besten Lautsprechern gelingt. Dazu serviert sie musikalische Feinheiten, ohne den Gesamtfluss zu überfrachten. Das kann man sich stundenlang mit wachsender Begeisterung anhören, und zwar auch bei leisen Pegeln. Das klappt genauso wie die Kuh fliegen zu lassen, wenn die Kumpels zu Besuch sind.Fazit
Mit der Omikron erwirbt man einen ausgewachsenen Lautsprecher mit sehr guter, sinnvoll ausgewählter Lautsprecher-Bestückung. Dazu hinterlässt die Elektronik einen hervorragenden Eindruck. Angesichts der klanglichen Performance lässt sich der Preis nur als vergleichsweise günstig bewerten.Kategorie: Aktivlautsprecher
Produkt: Audaphon Omikron aktiv
Preis: um 9995 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVertrieb | Lautsprechershop Strassacker, Karlsruhe |
Telefon | 0721 9703724 |
Internet | www.lautsprechershop.de |
Abmessungen: | 1350 x 280 x 420 mm |
Eingänge | analog: RCA, XLR, 6,3-mm-Klinke (Hochpegel und Line) |
Ausgänge | Nein |
Bestückung: | 4 x 22-cm-Tieftöner, 2 x 12-cm-Mitteltöner, 30-mm-Hochtonkalotte |
Oberflächen | Lack seidenmatt, glänzend (RAL-Farben), Effekt |
checksum | Mit der Omikron erwirbt man einen ausgewachsenen Lautsprecher mit sehr guter, sinnvoll ausgewählter Lautsprecher-Bestückung. Dazu hinterlässt die Elektronik einen hervorragenden Eindruck. Angesichts der klanglichen Performance lässt sich der Preis nur als vergleichsweise günstig bewerten. |