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LESERKINO (18) DARK-ROOM: Schwarzes 9.4.6-Dolby-Atmos-Kino mit Filmausstellung im Vorraum

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31.01.2024 18:37 Uhr von Redaktion hifitest

HEIMKINO-Leser Olli hat sein altes Kino komplett umgebaut. Bis auf den schicken Sternenhimmel wurde alles erneuert. Wir sind neugierig auf die Gründe und inspizieren das renovierte Lichtspielhaus mit 4K-Projektor und riesiger Cinemascope- Leinwand.

Unsere Leserkino-Tour führt uns nach Stemwede, nordöstlich von Osnabrück. Dort empfängt uns HEIMKINO-Leser Olli mit bester Laune, um uns die umfangreichen Neuerungen in seinem Lichtspielhaus zu präsentieren. Wir hatten sein Kino mit dem Namen „DARKROOM“ bereits in der Ausgabe 4_2014 vorgestellt. In den vergangenen neun Jahren hat sich dort nun einiges verändert. Diese Neuerungen finden wir spannend genug, um an dieser Stelle darüber zu berichten. Zur Erinnerung: Das schicke Filmtheater wurde in den ehemaligen Stall eines alten Bauernhauses implementiert. Der Zugang erfolgt über das großzügig bemessene Wohnzimmer, in dem wir zunächst einen leckeren heißen Kaffee genießen. Es duftet herrlich nach frischem Popcorn, das aus einer riesigen Popcorn-Maschine stammt, die unweit vom Eingang zum großen Kinosaal steht. Während wir unseren frisch aufgebrühten Kaffee trinken, fallen unsere Blicke auf mehrere Vitrinen, in denen unser Gastgeber zahlreiche Filmfiguren platziert hat. Olli ist Cineast durch und durch. Er schaut nicht nur Spielfilme, sondern ist überdies ein leidenschaftlicher Sammler von Filmen und Figuren. Diese hat er thematisch sortiert. „Kommt mit, ich zeige euch alles“, sagt Olli und wir begeben uns auf eine fantastische Reise.

Vorraum mit umfangreicher Filmsammlung

Wir werden zu einem Vorraum geführt, der rund sechs Quadratmeter groß ist, und in dem über 3.500 Filme ausgestellt sind. Auf dem Weg dorthin kommen wir zunächst an zahlreichen Repliken von Sideshow, Weta und Gentle Giant vorbei. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die hochwertige Statuen aus Star Wars, Herr der Ringe und anderen Filmklassikern herausbringen. Wir erkennen beispielsweise Harley Quinn aus „Suicide Squad“, Gandalf aus „Herr der Ringe“ und Repliken wie Schwerter.

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Über zwei Eingänge gelangt man vom Vorraum in den 24 Quadratmeter großen Kinosaal. Schwere schwarze Akustikvorhänge reduzieren den Schall nach draußen. Zwischen den Eingängen befinden sich Filme und das Logo vom „Dark-Room“ an einem Vorbau. Dieser beherbergt hinter den Filmen den 4K-Projektor JVC DLA-N7, Vor- und Endstufen von Emotiva sowie einen Blu-ray-Player von Oppo. Für Wartungszwecke gelangt man von hier an die Rückseiten der Geräte. Der Vorteil dieser überaus durchdachten Installation: Projektor und Zuspieler befinden sich außerhalb des Kinosaals und schließen bündig mit der Rückwand hinter der letzten Sitzreihe ab.

Kinosaal mit Rampe

Wie in vielen Arthaus-Kinos gibt es keine Treppenstufen im „Dark- Room“. Vielmehr ist ein Gefälle vorhanden, das Richtung Leinwand hinunterführt. „Dieser Raum ist tiefer als der Vorraum“, erklärt Olli, „Daher wollte ich einen Zugang, der ohne Treppenstufen nach unten geht.“ Diese Schrägen gefallen unserem Gastgeber so gut, dass er sie im Rahmen des Neubaus belassen hat. Zwei Podeste beherbergen bequeme Ledersessel. Ganz vorne in Reihe 1 steht ein Zweiersofa. „Den Neubau habe ich quasi um die Sessel herum geplant“, fährt Olli fort. „Die Cineak-Sitze sind meine neueste Errungenschaft.“ Die vorherigen Sitze waren optisch sehr schön und bequem. „Aber sie waren nicht elektrisch verstellbar. Das ist jetzt bei den mittleren drei Sitzen gegeben. Diese sind jeweils dreifach motorisch verstellbar, so dass Rücken- und Fußteile individuell anpassbar sind.“ Da die neue Leinwand etwas tiefer und rund 40 Zentimeter näher zum Referenzplatz hängt, hat sich Olli dazu entschieden, in der ersten Reihe eine Couch und keine identischen Sitze mit hohen Rückenlehnen zu stellen. Somit ist von allen drei Sitzreihen ein freier Blick auf die komplette riesige Leinwand gegeben. Rutschen Zuschauer etwas tiefer in die Sessel, ist keine Lehne im Weg. „Das ist wie in den amerikanischen Kinos“, lacht Olli. „Hinten sind die noblen Sessel und vorne ist die Lümmel- Couch.“ Clever gelöst.

Cinemascope-Leinwand mit elektrischer Kaschierung

Im Rahmen des Umbaus hat sich Olli dazu entschieden, eine Leinwand zu installieren, die rund 10 Prozent größer ist als zuvor, um noch tiefer ins Filmgeschehen eintauchen zu können. Da sämtliche Lautsprecher und Subwoofer nicht mehr darunter beziehungsweise davor stehen sollen, hat sich der Cineast die nunmehr 3,30 Meter breite schalldurchlässige Hollywood Screens iMasque Cadre³ Reference Leinwand zugelegt. Diese schwebt scheinbar frei im Raum, dank des Wandabstandes. Diesen Effekt hat Olli erreicht, in dem er die Leinwand mit U-Profilen aus Holz links und rechts an der Rückwand befestigt hat. Da die Halterungen nicht zu sehen sind, wird dieser spektakuläre Effekt erzeugt und mittels der LED-Ambient-Beleuchtung drumherum sogar noch gesteigert. Auf der Bühne liegt ein Vinyl-Fußboden in Metalloptik und wird mit einem Steindekor rundherum aufgewertet. „Vier Subwoofer habe ich hinter der schalldurchlässigen Leinwand verbaut und fünf Frontlautsprecher.“ Hierbei handelt es sich um drei Speaker für Front links, Center und Front rechts. Dazu kommen zwei Höhenlautsprecher für Dolby Atmos. Das ehemals verbaute Teufel-Lautsprecherset hat er durch B&W-Speaker ersetzt, weil ihm die druckvollere Klangcharakteristik von Bowers & Wilkins besser gefällt. Die Leinwand kann elektrisch maskiert werden. Für die Steuerung hat Olli die gängigen Seitenverhältnisse wie 2,39:1, 16:9, 1,85:1 und 2,00:1 auf die bunten Tasten der Harmony-Fernbedienung gelegt. Auf Knopfdruck fährt die Kaschierung nun die programmierten Positionen punktgenau an. „Das funktioniert ziemlich gut.“

Surround- und Deckenlautsprecher

Die angewinkelten Gehäuse der Surroundlautsprecher hat Olli vom Tischler anfertigen lassen. Das Ziel ist, dass die Treiber direkt auf den Hörplatz abstrahlen und dabei möglichst flach konzipiert sind. Bestückt sind die Gehäuse mit Einbaulautsprechern von B&W, die aus der gleichen Serie stammen wie die übrigen Treiber. „Ich hätte auch die fertigen Surrounds von B&W hinhängen können, aber die ragen mir zu weit in den Raum hinein“, erklärt Olli. „Die gleichen Treiber habe ich dann auch in der Decke verbaut. Das harmoniert bestens zusammen.“

Symmetrisches Design

Olli ist die Symmetrie im Raum extrem wichtig. Um diese im Rahmen der Renovierung zu erhalten, hat er zwei Lüftungsgehäuse verbaut. Auf der linken Seite des Kinos ist eine aktive Twin-Lüftung tätig, die mittels Keramik-Wärmerückgewinnung funktioniert. Darin sind zwei Lüfter verbaut, die wechselseitig frische vorgewärmte Luft hineinblasen und verbrauchte Luft herausziehen. Auf der rechten Seite des Lichtspielhauses hängt allein aus optischen Gründen ein baugleiches Gehäuse ohne Funktion. Darüber hinaus befinden sich auf der linken Seite zwei Fenster. Davor hat Olli elektrische Rollos angebracht, die hochgefahren werden können, um beispielsweise nach einem langen Filmabend mit sechs Freunden stoßlüften zu können. Auf der rechten Seite sind spiegelkonform die gleichen Rollos montiert, allerdings ohne Motor. Dahinter ist Basotect angebracht, damit die Rollos auf der rechten Seite nicht durchhängen.

Sternenhimmel

Ein Highlight ist nach wie vor der Sternenhimmel. Hierbei handelt es sich um eine Akustikdecke, die eine Unterkonstruktion besitzt, wie sie in vielen kommerziellen Kinos verbaut ist. Darin werden die Akustikplatten eingehängt. „Mir ist es sehr wichtig, dass es Schattenfugen und keine sichtbaren Leisten gibt“, erklärt Olli ob der einheitlichen und geschlossenen Optik. „Die 1.200 Lichtstränge für den Sternenhimmel werden vorher verlegt.“ Anschließend wird jeder einzelne Glasfaserstrang an der gewünschten Stelle durch die Akustikplatte durchgedrückt. Für die komplette Decke mit 24 Quadratmeter Sternenhimmel hat Olli mehrere Wochen benötigt. Dabei hatte er Hilfe aus der Verwandtschaft und von Freunden.

Film ab

Wir nehmen in der mittleren Reihe Platz, lehnen uns gemütlich zurück und trinken einen Schluck Coke. Olli hat mehrere Lichtszenarien programmiert, so dass das Licht im Saal komplett beim Filmstart erlischt. Zunächst hören wir mehrere Musikstücke in Stereo. Hier fällt uns die Präzision auf, mit der Sänger und Sängerinnen in der Mitte platziert sind. Die Kanaltrennung ist exzellent und der Bühnenaufbau zwischen den beiden Frontkanälen hervorragend gestaffelt. Bassdrum und Snare tönen realistisch, druckvoll und sehr taktil. Streicher, Gitarrenriffs und Blasinstrumente klingen authentisch. Danach startet Olli „Mad Max: Fury Road“ von der 4K-Blu-ray. Der JVC DLA-N7 stellt bereits das verrostete Warner-Logo knackscharf und strahlendhell auf der Leinwand dar. Das dynamische Tone Mapping des Projektors macht dabei einen hervorragenden Job. Helle und dunkle Szenen sind bestens durchgezeichnet. Nichts läuft im Schwarz zu oder überstrahlt ins Weiß. Jeder noch so kleine Stein ist in der Wüste erkennbar. Als die Echse auf Max zustürmt, sind sogar die feinen Spuren im Sand zu sehen, die das Tier hinterlässt. Die Stimmen in Max Kopf (Kapitel 1) wandern glaubwürdig um das Auditorium. Das Klangbild ist komplett in sich geschlossen. Selbst zwischen Surrounds und Frontlautsprechern baut sich eine Bühne auf. In „Star Wars: Eine neue Hoffnung“ kommt der Sternenzerstörer akustisch von hinten. Er fliegt scheinbar direkt über unsere Köpfe hinweg und taucht erst Sekunden später auf der Leinwand auf, während er das kleine Rebellenschiff verfolgt. Die Explosion des Todessterns am Ende drückt dann richtig massive Tiefbasswellen durch das Auditorium. So muss Kino sein!

Fazit

HEIMKINO-Leser Olli hat sein „DARK-ROOM“ konsequent weiterentwickelt und sowohl optisch als auch audiovisuell ganz weit nach vorne gebracht. Das symmetrische Design mit der scheinbar frei im Raum schwebenden Leinwand und dem sensationellen Sternenhimmel versprühen größtmögliches Kino-Feeling. Doch damit ist das Filmerlebnis nicht zu Ende. Es geht weiter im Vorraum mit zahlreichen Filmfiguren und Repliken, die zum Träumen und zum Fachsimpeln einladen. Was für ein schönes Kino, das wir nur schweren Herzens wieder verlassen.

Ausstattung:

  • Größe: 4,00 x 6,00 Meter
  • Projektor: JVC DLA-N7
  • Leinwand: Hollywood Screens iMasque Cadre³ Reference 3,30 Meter in 21:9
  • Vorstufe: Emotiva XMC-2
  • Endstufe: Emotiva XPA-5, 2 x Emotiva UPA-500, 2 x B&W SA1000
  • Player: Oppo UDP-203, X-Box One
  • Media-Player: Zappiti Pro 4K, Apple TV-4K
  • Lautsprecher: B&W CT700, Front CT7.3, Front Height und Surround-Back CT7.4, Front-Wide und Surround-Side CWM7.3, Top CCM 7.3
  • Subwoofer: B&W CT700 4 x SW15 mit Antimode Dual-Core 2.0
  • Sonstiges: 5 x Cineak Fortuny Ledersessel + 2er Ledersofa
  • Besonderes: Sternenhimmel in Akustikdecke Ecophone Sombra DS Black

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Autor Redaktion hifitest
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Datum 31.01.2024, 18:37 Uhr