Für die Älteren unter uns gehören diese Lautsprecher zu den ersten jugendlichen Audiowunschträumen, wie zum Beispiel das Klipschorn oder die Electro Voice Sentry III. Für alle anderen könnte dieser besondere Lautsprecher eine echte Überraschung werden.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenForm follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVerstärkerkombi Burmester 088 / 218
Alte Freunde
Also das war so: Eigentlich ging es darum, Burmesters imposanten zweitgrößten Standlautsprecher BC150 für die aktuelle Ausgabe unseres Lautsprecherjahrbuches zu testen. Freundlicherweise aber schickte Berlin uns zwecks adäquater Ansteuerung der Schallwandler eine äußerst potente Vor-/Endstufenkombination mit – diese hier.
Nun kann man dem Berliner Traditionshersteller alles Mögliche vorwerfen, aber ganz bestimmt keine übertriebene Hektik in Sachen Modellwechsel. Das fällt besonders an der Vorstufe des noblen, hier zur Debatte stehenden Duos auf, der 088. Gemäß der Burmester-Nomenklatur erblickte sie nämlich schon 2008 das Licht der Welt und wird seitdem unverändert gefertigt. Es gibt sie wahlweise mit eingebauten Phono-MC-, Phono-MM-, oder D/A-Wandler-Modul, wir haben die MC-Variante hier stehen. Die 088 ist ein Top-Line-Gerät, was bedeutet, dass es mit „Reference“ und „Signature“ noch zwei weitere Baureihen jenseits dessen gibt.
Ein anspruchsvolles Gerät ist die 088 aber ohne Zweifel, was sich in einem Verkaufspreis von 25000 Euro niederschlägt. Und nach reichlich Beschäftigung mit der Maschine durfte ich erfreut feststellen: Auch über 15 Jahre nach ihrer Markteinführung hat das Gerät an Aktualität keinen Deut eingebüßt.Die Endstufe 218 ist das größere von zwei Modellen, die quasi das ganz brandheiße Zeug bei Burmester sind. Sie zählen zur Reference-Line und fußen technologisch auf dem Spitzenmodell 159. Sie sind dazu gedacht, die seit über 30 Jahren gebauten Modelle 911 MK III und 956 MK II zu beerben, die zwar noch im Lineup geführt werden, dort aber über kurz oder lang verschwinden dürften. Die 218 wechselt für 35000 Euro den Besitzer und qualifiziert sich als kräftiger Verstärker für alle Fälle, der auch vor schwierigen Lasten keinerlei Respekt kennt.
Die Vorstufe 088
Die Beschäftigung mit der 088 ist eine Reise in die besseren Zeiten des Mediums HiFi. Damals, als es bei allem Aufwand noch einen gewissen Pragmatismus gab und die Jagd nach immer abenteuerlicheren Konstruktionen nicht zum Selbstzweck verkommen war.
Die 088 ist proppevoll bis in den letzten Winkel. Und bis aufs Netz- und Steuerteil konsequent kanalgetrennt aufgebaut. Alle Eingänge werden direkt hinter den Eingangsbuchen gepuffert, die Umschaltung erfolgt teils elektronisch, teils mit Relais. Burmester lässt sich technisch traditionell ungern in die Karten gucken, deshalb wurden von so ziemlich allen spannenden Bauteilen die Typenbezeichnungen entfernt. Besonderes Augenmerk dürften die zwei „X-AMP 2“-Module verdienen, die das Herzstück der Signalverarbeitung bilden. Sie bestehen aus 11 Einzetransisitoren und einem sehr wahrscheinlich als DC-Servo dienenden Operationsverstärker und verrichten ihren Dienst unter einem kühlenden Aluminiumblech. Die Lautstärkeeinstellung erfolgt elektronisch in 60 Stufen und obliegt einer Aufsteckplatine mit der Aufschrift „LP-077-VOL-PGA-R03“. Dem Eingeweihten sagt das einerseits, dass dieses Modul auch beim größeren Modell 077 zum Zuge kommt und andererseits, dass darauf ein PGA-Chip des Herstellers Texas Instruments werkeln dürfte. Genug des Detektivspiels, die Anordnung ist absolut kompromisslos aufgebaut, sehr durchdacht und misst sich zudem ausgezeichnet. Das gilt auch für das ebenfalls in Doppelmono realisierte MC-Modul. Jenes ist über das „User Interface“ des Gerätes parametrierbar, es stehen vier Verstärkungen zwischen 54 und 72 Dezibel zur Verfügung, außerdem sechs praxisgerechte Eingangsimpedanzen zwischen 33 Ohm und 47 Kiloohm.
Die Endstufe 218
Vermutlich hätten die Berliner ihre Erfolgsendstufen 911 MK III und 956 MK II bis in alle Ewigkeiten weiter gebaut, aber irgendwann schiebt die Verfügbarkeit von Bauteilen da einen Riegel vor, und so war eine neue Verstärkergeneration quasi Pflicht. Deren erste Inkarnation waren die gewaltigen Monos 159, die neben ihrer schieren Physis durch das leicht geänderte Design auffielen: die rundum montierten speziell für Burmester gefertigten Kühlprofile werden nunmehr von vorspringenden Geräteböden und – deckeln optisch und haptisch im Zaum gehalten. Das reduziert einerseits das Verletzungsrisiko ganz erheblich und sorgt andererseits für eine ganz spezielle Ästhetik, die mich ein wenig an antike griechische Tempel erinnert.
Wie das funktioniert, offenbart ein Blick ins Innere. Flüssigkeitsgefüllte „Heat Pipes“ verteilen die Wärme der beiden Endstufenmodule rechts und links im Gehäuse an alle relevanten Metallteile, was für einen perfekten Thermohaushalt sorgt. Im Zentrum des Gerätes residiert ein vertrauenerweckend üppiger Ringkerntrafo, er wird von einer ebenfalls satt dimensionierten Elko-Armada bei der Bereitstellung der Betriebsspannungen unterstützt. Bei den Endstufen selbst fällt auf, dass die über Jahrzehnte favorisierten Sanken- Ringemittertransistoren zeitgemäßeren Typen weichen mussten – die Gründe dafür stehen weiter oben. Die 218 ist mit einer ganzen Reihe von Schutzschaltungen gegen alle möglichen Arten von Ungemach geschützt. Sie wird mit einem extrem unspektakulären kleinen runden Taster oben auf der Front in Betrieb genommen, eine Einschaltstrombegrenzung sorgt dafür, dass die Haussicherung nicht in wilden Aktionismus verfällt.
Klang
Die klangliche Signatur von Vor- und Endstufe ist erstaunlich ähnlich, man könnte meinen, dass das mit Absicht so realisiert worden ist. Scherz beiseite, sowohl 088 als auch 218 fallen durch eine ausgesprochen konturierte und feste Wiedergabe auf. Sie erlauben extrem tiefe Blicke auf das, was die Quelle liefert. Wer teutonisch-tumbe Knochenhärte erwartet, der tut das zu Unrecht: 088 und 218 liefern eine überaus intensive und plastische Wiedergabe. Genau das Richtige für die Atmosphärenzauberer der schwedischen Kungens Män, die uns auf „Dag / Natt“ einen wunderschönen Ganztagestrip präsentieren, in dem sie die Stimmungen einer jeden Tageszeit einzufangen versucht haben. Die Rechnung geht nur auf, wenn die Kette mitspielt. Interessanterweise klappt das hier sowohl mit den hünenhaften hauseigenen Lautsprechern BC150 als auch mit dem großen, ungleich empfindlicheren Fyne „Vintage 15“. Die Burmesters schaffen es perfekt, Stimmungen darzustellen und zu differenzieren. An beiden Wandlern spielen sie frei und unlimitiert, sorgen für ein extrem transparentes Bühnenpanorama und ganz viel räumliche Tiefe. Die Accuphase-Top- Kombi C-3900 und A-300 tönt noch einen Hauch flüssiger, was sich in erster Linie an der Fyne bemerkbar macht. Die 218 wird gerne ein bisschen gefordert, was in Anbetracht der erklecklichen Ruhestromunterschiede auch nicht verwundert. Das ist kaum eindrucksvoller zu demonstrieren als mit dem einen oder anderen Three Blind Mice-Klassiker: Wenn Isao Suzuki und sein Trio an der BC150 zur Sache gehen dürfen, dann bleibt kein Auge trocken: Familie Burmester schafft hier eine derart explosive Atmosphäre, die mit anderen Mitteln nur schwer zu erreichen sein dürfte.
Fazit
Eine extrem transparente Vorstufe mit ausgezeichnetem Phonoteil und eine Endstufe, die immer ungeheuerlicher klingt, je mehr man sie fordert: Burmesters aktuelle Verstärkergeneration ist für alle Eventualitäten bestens gerüstetKategorie: Vor-Endstufenkombis Hifi
Produkt: Burmester 088 / 218
Preis: um 60000 Euro (Packetpreis)
Eine extrem transparente Vorstufe mit ausgezeichnetem Phonoteil und eine Endstufe, die immer ungeheuerlicher klingt
Burmester 088 / 218
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPreis: | ca. 60.000 Euro (Packetpreis) |
Vertrieb: | Burmester, Berlin |
Telefon: | k.A. |
Internet: | www.burmester.de |
Garantie: | 2 Jahre |
B x H x T: | 309 x 1433 x 601 mm |
Gewicht: | 180 kg |
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